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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191108021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-02
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1911
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vsmpßsokisG - kvsKau^anK. naok«. *—--—- ——- - - mischen Dampfschiffahrt» - Gesellschaft möglich war, den Personenverkehr noch bi» zum 3. August aufrechtzuerhalten. Bi» Ende September 1904 ruhte die Frachtschiffahrt voll ständig, und die Personenfahrten konnten erst Anfang Oktober wieder ausgenommen werden. In diesem Jahre liegen die Verhältnisse fast genau so. In Schis fahrt« - kreisen nimmt man an, daß auch jetzt die Schiffahrt min desten» zwei Monate lahmgelegt sein wird. — Ueber den Brand im Freigut Kolkwitz bei Großenhain, über den wir bereit» gestern berichteten, finden sich im „Großh. Tgbl." noch folgende Einzelheiten: Eine mächtige dunkle Rauchwolke verkündete am Montag abend gegen ^6 Uhr den Einwohnern unserer Stadt den Aurbruch eine» Großfeurr». Bald belebten sich die Land straßen, die nach Strießen und Kolkwitz führte», Mit Rad fahrern, Geschirren und Wanderern, die alle dem Herd de» Feuers zustrebien. ES brannte im Freigut Solkwitz. Dort war in dem link» vom Eingänge befindlichen langen Scheunengebäude auf bisher noch nicht festgestellte Weise ein Brand auSgebrochen, der mit unheimlicher Schnellig- keil um sich griff. Als daS Feuer zuerst bemerkt wurde, schlugen hohe Flammen am südlichen Gcheunengiebel heraus. Reiche Nahrung fanden die Flammen in zirka 4000 Zentnern Preßstroh in Ballen, die in der Scheune aufgestapelt waren. Nach kurzer Zeit griffen die Flammen auf den nebenan befindlichen Quarantänestall, über dem sich Arbetterwohnungen befanden, und weiter auf da» link» am Eingänge befindliche Brennereigebäude über. Am Brennereigebäude fing durch die ungeheure Glut, die der Brand entwickelte, dar aufgestellte Baugerüst Feuer. Die zahlreich herbeigeeilien auswärtigen Feuerwehren mußten in der Hauptsache ihre Tätigkeit darauf beschränken, da» stark gefährdete Herrenhaus, in dem von der herrschen- den Glut bereits einige Fenster zersprangen, zu schützen. Nicht lange währte es, stiegen neue Rauchwolken auS dem Dache de» gegenüberliegenden Kuh- und Schweinestall gebäude»; durch Funkenflug war der hinter dem Gebäude liegende Dunghaufen und auf dem Dachboden befindliche Heu- und Futtermittelvorräte in Brand geraten. Run galt e«, schnell da» Vieh zu retten. Mit übermenschlicher Anstrengung gelang rS hilfsbereiten Gtrießnern und Mann schaften der auswärtigen Feuerwehren, etwa 40 Stück Vieh au» den brennenden Ställen zu retten. Aber trotzdem konnte nicht verhindert werden, daß noch einige Kühe im Rauche erstickten und den Flammentod fanden. Neun Rinder mußten wegen starker Brandwunden und Rauch vergiftung abgestochen werden. Auch ein Schwein und zahlreiche Tauben, Hühner und Gänse sind den Flammen zum Opfer gefallen. In der achten Abendstunde war die Gefahr, daß da» Feuer auch die andere Hälfte diese» Ge bäude», in dem sich auch mehrere Arbeiterwohnungen be fanden, und da» rechts vom Eingänge befindliche Pferde- stallgebäude mit Getreidespeicher und Wagenremis« ergriff, beseitigt. Das gereitete Vieh wurde einstweilen auf den benachbarten Feldern und Wiesen untergebracht. Der Schaden, den Herr FreigutSbesttzer Schumann erleidet, ist ein ungemein großer; er dürfte, alle» zusammengenommen, zirka 100000 Mark betragen. Nicht nur, daß die vor- erwähnten Gebäude zum Teil bi» auf die Umfassungs mauern ntederbrannten, e» sind außerdem noch viele Ernte maschinen, Ackerpflüge und andere Erntegerätschaften, vier WtrtschaftSwage», fünf Schlitten und auch Mobiliar und Kleidungsstück« von Gultleuien verbrannt. Die Ver mutung, daß da» Feuer durch FunkenauSwurf au» der Dampflokomobtle entstanden sein soll, ist nicht zutreffend. Auch da» andere Gerücht, daß Kinder, die mit Stretch. Hölzchen gespielt haben sollten, da» Feuer verursacht haben, ist nicht richtig. Die einzige Möglichkeit ist die, daß die Entstehungsursache auf eine BrennglaS-Einwtrkung durch ein Dachfenster zurückzusühren ist. Die glühenden Sonnen strahlen haben sich auf einem Brennpunkte am Dachfenster. Gla» vereinigt und durch die Hitze ist dann da» dahinter- liegende Stroh entzündet worden. Herr Schumann hat zwar versichert und in vorsorglicher Weise auch das In ventar seiner Leute, aber trotzdem erleidet er und viele von seinen Leuten großen Schaden. — In Arnstadt entwendete ein Arbeiter drei Zeitungsexemplare, die von dem Aurträger an eine Haultür gesteckt worden waren. Der Diebstahl wurde von einem älteren Arbeiter beobachte», der einen Schutzmann von dem Vorfall in Kenntnis setzte. Der daraufhin wegen Diebstahls angeklagte Arbeiter, ein noch sehr junger Mann, gab zu, die Zeitungen an sich genommen zu haben, will sie jedoch auf dem Trottoir .gefunden" haben. Auf Grund der sehr bestimmten Zeugenaussage kam da» Schöffengericht Arnstadt zu der Feststellung, daß der Angeklagte den ihm zur Last gelegten Diebstahl begangen hat. Erschwerend wurde berücksichtigt, daß man gerade derartigen Eigentum»- Verletzungen scharf entgegentreten müsse, damit sie nicht allgemein einreißen. Da» Urteil lautett auf zwei Tage Gefängnis. E» kommt leider recht häufig vor, daß ZÄ- tungen, die von außen leicht zu erreichen sind, entwendet werden; da» Urteil de» «rnstädter Schöffengericht» ist für Leute, die leicht geneigt sind, fremd« Zeitungen mitgehen zu lassen, eine ernste Warnung. Bei der Beurteilung solcher Fälle kommt nicht lediglich der Wert de» ZeitungS- exemplar» in Betracht, sondern vor allem die unangenehmen Reklamationen wegen Nichtlieferung der abonnierten Zeitung. Oschatz'. Am Neubau des Wasserturms stürtzte der dort arbeitende frühere Fleijchermeister Rebling aus fünf Meter Höhe Vom Gerüst und war sofort tot. Er hinterläßt sechs Kinder. In Limbach bei Oschatz brannte das Haus des Arbeiters Richter vollständig nieder. Döbeln. An Hitzschlag gestorben ist, gestern dec Handarbeiter Hanisch aus Rittergut Goselitz. — IM Eisen bahnzuge zwischen Riesa und Ostrau wurde der 38 jähr, verheiratete Handarbeiter Heide aus Mühlberg, der in einem Torfe bei Ostrau als Erntearbeiter antreten wollte, vom Unwohlsein befallen. Bewußtlos wurde er nach Ostrau in die Gemeinde-Krankenstube gebracht, wo selbst er gestern starb. In Horka wurde die Merl-- führersehefrau Plate beim Wäscheaufhängen im Garten infolge der Hitze ohnmächtig. Sie vermochte sich jedoch vom Hitzschlage zu erholen und ist außer Lebensgefahr, Nossen. Zwei Hitzschläge mit tödlichem Ausgange sind dieser Tage wieder in hiesiger Gegend zu verzeichnen. In Neukirchen verstarb der Mitte der 40er Jahre stehende Gutsbesitzer Ludewig an Hitzschlag und in Marbach wurde der Wirtschaftsbesitzer Schober Vom Hitzschlage getroffen und verstarb ebenfalls bald daraus. > Dresden. Ein Mumentag sollte im Frühjahr 1912 von dem Arbeiterausschutz für den im Mai ds. Js. veranstalteten Margaoetentag zugunsten des Verbandes für Jugendhilfe und der ihm angeschlossenen Vereine veranstaltet werden. Ter Ausschutz für das städtische Armenwesen hat sich jedoch gegen eine derartige Ver anstaltung im nächsten Jahre ausgesprochen. Ter Rat trat diesem Gutachten in seiner letzten Sitzung bei und lehnte die Erteilung der nachgesuchteir Genehmigung für einen Mumentag im Frühjahr 1912 ab. — Mit der Aufhebung des Schächtverbotes hatte sich bekanntlich kürzlich das Stadtverordneteukotlcgium beschäftigt und den Rat ersucht, beim Ministerium des Innern die Be kanntgabe des Gutachtens der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig über die Aufhebung des Schacht verbotes zu erwirken. Tas Ministerium des Innern hat jedoch die Bekanntgabe abgelehnt, da das Gutachten nach der Ansicht und den« Willen der Fakultät nicht für die Oeffentlichkcit bestimmt sei. — Um 30000 Mark gc- Oertliches und Sächsisches. RI,l». S. «agost 1911. —* Bei der GemeindeverbandS-Sirokasse Riesa erfolgten im Monat Juli 1911 57 Zuwei sungen im Betrage von 48782 M. 85 Pfg. und 45 Ueber- weisunxen im Betrage von 48 089 M. 23 Pfg. —* Im Monat Juli 1911 wurden im hiesigen städtischen Gchlachthof geschlachtet 917 Tiere und zwar: 9 Pferde, 143 Rinder (20 Ochsen, 22 Bullen, 90 Kühe, 11 Jungrinder), 123 Kälber, 471 Schweine, 169 Schafe, 1 Ferkel und 1 Esel. Al« gänzlich untauglich zum mensch lich Genuß wurden befunden: 1 Rind, welche» der Ab deckerei zur Vernichtung überwiesen wurde. AIS tauglich aber minderwertig waren anzusehen: 4 Kühe, 3 Kälber und 1 Schwein, welche im rohen Zustande auf hiesiger Freibank verkauft wurden. An untauglichen Organen wur den vernichtet bei Rindern: 61 Lungen, 14 Lebern, 7 Darm- kanale, 4 mal sämtliche Baucheingeweide, 13 sonstige Organe und 34 kg MnSkelfleisch; bei Kälbern: 2 Lungen, 3 Lebern und 1 sonstiges Organ; bei Schweinen: 50 Lungen, 14 Lebern, 6 Darmkanale, 3 mal sämtliche Baucheingeweide, 5 sonstige Organe und 2 Psd. Euter; bet Schafen: 10 Lungen und 10 Lebern. Von auSwärt» wurden in den Stadtbe zirk eingeführt und zur Kontrollbestchtigung vorgelegt: 18 Rinderviertel, 38 ganze und 7 halbe Schweine, 49 Kälber, 1 SchweinSkeule und 4 Pferdeviertel. —* Bon der hiesigen Polizei fe st genommen wurde der Hilfemonteur Walter Bernh. Günther auS Sörnewitz bet Meißen, der von verschiedenen Gerichtsbehörden steck brieflich gesucht wurde. —* Im Hotel zum Stern findet morgen Donner», tag abend ein Gartenkonzert statt, da» von der Kapelle de» Feldart..Regtmrnt» Nr. 68 ausgeführt wird. An das Konzert schließt sich ein Sommernachtskränzchen an. —88 Wie oorauSzusehen war, hat nunmehr der ge samte Schis fahrt» betrieb auf der Elbe infolge des immer mehr zurückgehenden WasserstandeS eingestellt wer den müssen, und am Dienstagabend hat auch da» am flachsten gehende Schiff der Sächsisch-Böhmischen Dampf- schisfahrtS-Gesellschaft seine letzte Fahrt angetreten. Der sonst um diese Jahreszeit so lebhaste Elbstrom bietet jetzt «inen trostlosen Anblick. Keine beflaggten und bewimpelten Paffagierboote, keine Konzert- und Luxusdampfer bevölkern mehr da« heimatliche Gewässer, da« Rasseln der Ketten- Kämpfer ist verstummt und die flinken schmucken Lotsen dampfer und Motorboote haben ihre Liegeplätze aufgesucht, wahrscheinlich zu längerem unfreiwilligen Aufenthalte. An den zahlreichen Ausladeplätzen an der Elbe herrscht unheimliche Ruhe. Die letzten Kohlenschiffe sind entleert und leer sind sie in den letzten Tagen nach ihren böhmi schen HelmatShäfen zurückgekehrt, um ebenfalls unfrei- willigerweise der Ruhe zu pflegen. Biele Menschen, denen der Verkehr de» Elbstrom» Brot und Verdienst -»kommen ließ, sind gleichfalls zu unfreiwilliger Ruhe verurteilt war- den und der Ausfall an Arbeitsverdienst durch die völlige Einstellung der Schiffahrt ist ein gewaltiger. Schon in den letzten Tagen konnten die nur einigermaßen besetzten Dampfschiff« wegen de» niedrigen Wasser» vielfach an die Landungsbrücken nicht mehr herankommen. Di« Kapitäne mußten mit äußerster Vorsicht fahren und man hatte an Bord stet» da» Gefühl, daß in jedem Augenblicke infolge de» niedrigen WasserstandeS da» Schiff auflaufen würde, denn in der Fahrtrinne liegen Steine. Die jetzige Kata strophe erinnert an da» Jahr 1904. Damals detrug der niedrigste Waflerstand 226 bis 231 om unter Null, heute beträgt er 227 vm unter Null. Im Jahr« 1904 mußte am 14. Jult bet einem Wasserstande von 198 ow unter Null von den FrachtschiffahrtS-llttirngesellschaften der Fracht- dktrteb geschloffen werden, «ährend «» der Eächsisch-Bvh- Der Ort Zeithain wird hiermit au» dem anläßlich des Ausbruches dec Mauls und Kluueuseuche in PronmtA mit der Bekanntmachung vom 24. vorigen Monats gebildeten Beobachtungsgebiet auSgeschieden, da die an Promnitz angrenzenden Grundstücke der Flur Zeithain lediglich von Rö"crauer Besitzern bewirtschaftct werden. Königliche Anttshauptmaunschaft Groftenhaiu, . 2276ä L. am 2. August 1911. Muck dickst BW t*r öS» „Riesaer Tagedlatt" erbitten wir uns bis spätestens dvrmittag» V Ahr de» jeweiligen Ausgabetages. Die «eschSfttstelle. Riesaer O Tageblatt S4. Jahrg 177. Mittwoch, 2. Angnft 1911, abends. und Anzeiger (LlbtbiM Mtd A«)tigtrf. «aavmml-vdrrsso ß!^ I! Femstnechstelle I , « Nr Ad für die König!. NmtShauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Da» Riesaer Lageblatt erscheint jede» La, abwd» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vienelsührilcher VezngSprri» bet Abholung tu der Expedition in Riesa 1 Mark V0 Psg., durch nulere Trüge» frei in» Hau» 1 Mark VS Psg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Posianslalten 1 Mark Sb Psg^ durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monatiiabonnement» werden angenommen. Auzelgrn-Rnnahme ftir die Nummer de» Aü«gabetage» bi» vormltiäg S Nhr ohne welvühr. , Rotationsdruck «nd Verlag von Langer L Wlnierl'rl w Rieia. — k'efchklslSsirlir: Goeibcslrafie k>v. — Ftir die Redaktion veraniwortlich: Arthur HSHnel in Riesa.
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