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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191109118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-11
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1911
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IN »IttrttIWlder« «ul seiner TSttgkett d«« »östlich«» H«»ß«« der tzrtduischen Tamulrn und dt, sch»«k,, nß«r daukdar« >rö«it d« Missionare, »«Ich« d«a HÄ« da» recht« »rot dt« -öttttth«« Wmtt» reich««. In fttu«» Schloß»«»« 1«tlt« d«r >orfitz«nd« de» Znttlgvewtt», Herr k. Tttchmmm- fittödch dt« «cholgt« Teilung do Mtssinndmritt« G,«ß«. hat» «U, da«ktt «I«, ßt« P»r Berschöneru«, d«ö »iß«« belgetrag«« und »üuschtt H«m Bttfstouar Rüger GWck während setru» Ausochntt» t» d»r Heim«» m» S«ß« P» s«tn«« ftrnrrem Wirk««»« Jndi««. Dt« verjchied««»» Anspruch«« wurden von gemeinschaftlichen Gesänge« mn» rahmt. R«g«» Inter,ff« ,«tgt« flch für dt« von jungen Dam«« verkauften Mtfflon»schrtfttn und -Ansicht»poftkarttn. Dt« durch «tue Kollekt« tn d«r Kirche und ein« Sammlung tm Gasthofe erbrachte Summ« von 80 Mk. b««te» dl« Opfersreudtgkeit und da« verständni» der F»stt«iln,h«er sür dt« wtchttg« Sach« her Hetdirnmtsflo«. Möge h«r Wunsch de« Hrrrn Mtsffönar Rüger tn Erfüllung gehen, daß recht viel« Heiden für da« Christentum gewinne« werdrn und daß recht viel« Christen da« Ltebe«wrrl^der Misston unterstützen. Sch. Dresden. Tin Taschendieb fand tn der beestratze einig« Opfer und hat sich dabei erheblich bereichert. Er machte sich an drei Tamm heran und e» gelang ihm, bet dem starken Verkehr die Handtäschchen mit 60 Mark, 40 Mark und 80 Mark Inhalt an sich zu bringen. Der Lieb dürfte 30 Jahre alt sein und au« Rußland stammen. — Turch heretnbrechende stöhlen wurde während der Nachtschicht auf dem „Segen-Gotte»- Schachte" im Pläuenschen Grunde der Bergarbeiter Bruno Rühlemann aus Älein-Nauendors tödlich verletzt. — Ter 1890 in BuchelSdorf geborene, in Stolpen wohnende Gchlossergeselle Ewald Kopp wurde Ende Dezember 1910 au» dem Gefängnis entlassen. Wenige Wochen später Mhl er tn der Zentralherberge auf der Neuen Gasse AU Dresden einen Karton mit Schuhwarm im Werte von 16 Mark, dm ein Händler dort eingestellt hatte. Ter Spitzbube wurde jedoch auf frischer Tat ertappt. Er hat die» mit sieben Man atm Gefängnis -u büßen. .!» Dresden. Der Besuch der Jnternalioualrn HtzgleneauSstellung hält tn gewohnter Stärk« an und dürften im Durchschnitt täglich gegen 25 000 Personen die interessanten Räume durchwandern, «in« Zahl, die wahr scheinlich nicht geringer wird, da man durch vrrschteden«, vielfach allerdings mit dem Au»stellung«zw,ck nicht tm Zusammenhang stehende Veranstaltungen neue Besucher heranztehen will und durch Gewährung von Eintrittspreis- «Mäßigungen dt« Lust zum vesuche wach hält. Je näher da« Ende de« großen Unternehmen» kommt, destomehr be schäftigt man sich mit d« Frage de« finanziellen Resultate« der Av»fi«llung. wenn auch dte in Aussicht genommene Besucherzahl von 7 Millionen ntcht ganz erreicht wird — z. Zt. find gegen 4 Millionen gezählt worden — so scheint doch, daß trotz der riesigen Unkosten noch ein Ueberschuß «zielt »ird. Einen wesentlichen Beitrag zur Deckung de« Aufwande» zahlen vor allem dte Aussteller selbst; hat doch z- B. d« Verein für Feuerbestattung in der Halle »An- fiedlung und Wohnung" sür den in Anspruch genommemn verhältni»mäß«g geringen Platz 4000 Mark zu entrichten. Die Stadt Dresden hat durch Ueberlassung der steinernen Ausstellungshalle und de« Pachtzinses sür die dort befind liche Restauration, der Hergab« de« zugehörigen Terrain«, Herstellung verschiedener Einrichtungen und durch bare Unterstützungen gegen 400000 Mark brigesteucrt, während fi« vom etwaigen Ueberschuß bi« zu 200000 Mark, nur di« Hälfte «hält, indessen Geheimrat Lingner, dte Seele de« Ganzen, die andere Hälfte und den weiteren Ueber schuß zur freien Bersügung bekommt, allerding« unter der Einschränkung, diese Summ« nur für öffentliche hygienisch« Unteruehmungm zu verwenden. Die von d« Regierung dem Unternehmen gewährt« Unterstützung ist bet einem etwaigen Reinertrag ungekürzt zuriickzuzahlen. Bon verschiedenen Setten werden jetzt Anstrengungen gemacht, einzelne Teile der Ausstellung d« Oefientlichkeit zu erhalten und steht zu «»arten, daß dte wertvollsten Zusammenstellungen in irgend ein« Form der Nachwelt erhallen bleiben. ' §8 Dresden. Al« vor zwei Jahren für den Bezirk der KreiShauptmannschast Dresden der Zentralarbeit«nach- wet«, der seitdem von der Industrie zahlreich in Anspruch genommen wird, «ingeführt wurde, beantragte der Rat zu Dresden beim Stadlverordnetenkollegium «ine tatkräftige Unterstützung dieser gemeinnützigen Anstalt. Die Stadt verordneten verhielten sich jedoch ablehnend und auch ein zweiter und drttt« Antrag des Rate« wurde abschlägig beschieden. Diese wenig verständliche Haltung de» Stadt- verordneten-KollegtumS hat nun da« Kgl. Ministerium de« Innern veranlaßt, in einer an da« erstere gerichteten Zuschrift seiner Verwunderung darüber Ausdruck zu geben, daß diese Körperschaft dreimal dte vom Rate vorgelegte, eingehend begründete und vertreten« Vorlage wegen Unter stützung de« Zentralarbeitsnachweise« abgelehnt habe. Da« Ministerium erblicke hierin eine Verkennung der Aufgaben d«r genannten städtischen Körperschaft und verlange, daß dies« Ansicht der Regierung tn beiden städtischen Kollegien, tm Rat« und tm Stadtverordneten Kollegium zum Vortrag gebracht werde. Da« Stadtverordneten-Kollegium wird üb« diesen Rüffel der Regierung ntcht sonderlich «baut sein und sich tn der nächsten Sitzung mit dieser Angelegen heit zu beschäftigen haben. Niedersedlitz. Sonnabend nachmittag entstand tn der Lackfabrtk von Bernhard Heyd« durch Ueberlaufen «ine» Lackkessel« ein große« Schadenfeuer. Durch da« so fortig« Eingreifen der Arbeiterschaft und der Feuerwehr konnte jedoch ein wettere« Umsichgreifen auf dte Nachbar- gebäude und di« in d« Nähe stehenden Fässer mit Roh mattrial verhütet werden. Der Schaden ist durch Versiche rung gedeckt. Der Betrieb erleide» durch da« Feuer keine Störung. Bautzen. An der Oberrealschule soll versuchsweise »«ndtschrr llnttrricht eingesührt werden. D« Unterricht »Urb« natürlich fakultativ sein. Ob er bestehen bleibt, hmch bt« Brtttligung ergeben. »««sch«, t. ». ««fitz, MH btt B. R. «ttteile«, »urde» «f b« Flur b«s Rittergut»« Beigern tn der »«- gang«»«. Wach« LL445 Stück Mäns« hint« den Pflügen üttgeschlagen. Dtt Mttttijung bt«s«r Tatsache ist gewiß für »tek tnt«chs«t, btt btt »nbebingt« Rgtwendtgkett der Mittrsemrttlßmig tt» dtesqn trocken« H«bfl dnrch Gift nnd durch Erschlag« nach nicht al« »bedtngt nötig anerkennen »al«. Löß,«. Freitag brannte t« benachbarten Hmvtg«. darf da« Han« de« Waldarbeiter« Wilhelm Henke nieder. Wegen Wassermangel« konnten dtt Spritzen ntcht tn Tätig- k«tt trete«. Fast alle« Mobiliar ist verbrannt. Schünhetderhammer. Mn Waldbrand aus Hundshübel« Rotte an dem unterhalb d« Station Schön- heiderhammer gelegene« Eisenbahntuunel vernichtet« ein, groß« Fläch« ungefähr 25 jährig«» Ftcht«vwalde«. Da« Feuer Ist durch Fuakenflng an« «tn« Lokomotio« ent- stand««. Specht«hauf«n. Am Frritag alttnd brach F«uer im Grundstück de» Tischler« Schmidt hier, nahe der König lich«« Obersörfl«r«t, au«. Dte Gebäude brannten bi« aus di« Umfassungsmauern nieder. ES »ird Brandstiftung vermutet. Zwickau. Dtt hiesigen Tvpfergesrllen «zielten bei ein« friedliche« Lohnbewegung 10 Prozent Lohnerhöhung. Burgstädt. Am Freitag nachmittag entstand tm GlückSberger Wald abermals etn Brand, der große Aus dehnung annahm. Bt« Feuerwehren trtllgten sich an der Bekämpfung dO Feuer«. Geringswalde. Au« einem Guttgehöfte im nahen Holzhausen find nacht« zwei Kühe gestohlen worden. Der Täter ist noch unermlttrlt. vergretchenstein. Etn Blitz schlug in da« Gehöft de« Bauer« Matthla« Grill und tötet« die Bäuerin, dte eben dt« Zimmertür schließen wollte. Akhrb rücke. Der in Zschockau wohnhafte, in der hiesige» Fabrik von Toelle beschäftigte Arbeiter Hermann Fanghänel geriet beim Abladen zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen und wurde lotgedrückt. Weipert. Ta» Mdtische Elektrizitätswerk gibt be kannt, daß eS infolge Wassermangels nur zu bestimmten Stunden am Tage Strom abgeben kann. Freiberg. Wegen Gefährdung eines Eisenbahn transport» hatten sich der Msenbahngeh-ilfe Max Otto Büttner, geb. am 26. Sept. 1887 in Schöna bei Schandau, und der Hilfsweichenwärter Oskar Eduard Walter, ge boren am 29. Januar 1875 in Sayda, beide wohnhaft in Schmiedeberg, zu verantworten. Am 9. Juni 1911 hatten die Angeklagten den Rangierdienst auf dem Schmiedeberger Bahnhof zu besorgen. Infolge einer Fahr lässigkeit ihrerseits fuhr ein mit Holzstoff beladener Wagen auf einem versehentlich nicht gesperrten Gleis dem von HainSberg kommenden Personenzuge entgegen. Ter Lokomotivführer desselben, Sauße, brachte den Zug durch Gegendampf und Anziehen der Bremsen zum Stehen, Während der ankommende Wagen auf die Lokomotive auffuhr. Bei dem Zusammenstoß trugen der Lokomotiv führer, der Hetzer und ein Postschaffner Verletzungen davon. Der Materialschaden belief sich auf etwa 2-bis 3000 Mark. Das; Gericht verurteilte die beiden Angeklag ten Au je 50 Mark Geldstrafe resp. 5 Tagen Gefängnis und Tragung der Kosten. Plauen. In einer Scheune der Aktienbrauerei, in die sich nach einer Kneiperei zwei Handarbeiter ein schlichen, verbrannte seinerzeit der Handarbeiter Max Heinrich Wittig- der in der Scheune nächtigte, bei leben digem Leibe. Tie Scheune ging völlig in Flammen auf. Tas Feuer hatte in leichtsinniger Weise der vorbe strafte Handarbeiter Nosenhauer aus Plauen durch Weg werfen brennender Streichhölzer verursacht. Ter Täter erhielt jetzt wegen fahrlässiger Brandstiftung mit Todes ursache Awei Jahre Gefängnis. — Wie der „Vogtländische Aasiger" meldet, schlug Sonnabend abend der Blitz in das Rahmigsche Bauerngut in Schwand ein und zündete. Da» Feuer verbreitete sich in ganz kurzer Zeit auf vier große anliegende Bauerngüter mit Nebengebäuden- die etn gewaltige» Flammenmeer bilden. Tie Wehren aus der Umgegend eilten herbei, um dem! Feuer Einhalt zu tun. Da der Ort -temlich hoch liegt und Wassermangel herrscht, waren dte Löscharbeiten sehr schwierig. Plauen. Am Sonnabend überfuhr der nachmittag» 2 Uhr 43 Minuten von Schönberg nach Hlrschberg ver kehrend« Personenzug auf einem Uebergange kurz hinter Götttngrün etn Geschirr de» Oekonomen Schubert aus Gefell. Dabei ist der Wagen zertrümmert und der Ge schirrführer leicht verletzt worden. Dte Pferde blieben ohne Schaden. Leipgig. M» Sonnabend vormittag daS Zeppelin- Luftschiff -.Schwaben" den Königsplatz passierte; wollte der Photograph Strauß auf dem Glasdach seines Ateliers tn der WtndmühlenMaße photographische Aufnahmen machen. Hierbei brachen die Scheiben, und der Photo graph fiel durch da» GläSdach hindurch und zog sich erhebliche Behnverletzungen zu. Ko bürg. Der Kodurgische Kammerherr Baron von Erffa-Ahorn ist am Sonnabend bei einer »utomobtlfahrt verunglückt. Er wurde sofort getötet. Der Mitfahrende Freiherr von Meyern-Hohenberg au« Wüstenahorn sowie der Ehauffeur wurden erheblich verletzt. Eli schauet. B. Der große Meierhof, dem Grafen Laaffe gehörig, ist mit großen Getreide- und Futter vorräten abgebrannt. Tie große Käserei, in der die weit bekannten Ekischauer KAse hergestellt wurden, ist von den Flammen vernichtet worden. Gegen hundert Tiere kamen tn den Flammen um. Eger. In Dreihunken hat sich die 15jährige^Emma Geiger au» „unglücklicher Liebs" (!) in den Gemeindeleich gestürzt und den Tod gesunden. vudwei». Bezeichnend für Vie unter der Aera Thun etngerifsenen Zustände ist ein Monsterprozeß der in Budwei» gegen nicht weniger al» 25 Deutsche geführt wlrd, dte beschuldigt werden, anläßlich ein« Trutzver- sammlung de» Tschechtsttrungrverein» für de« Böhmer- wald in Böhmisch-Bernschlag gegen dtt Tschechen de- monstriert zu haben. Aussig. Da» seit 17 Jahre« in Cartitz bet Aussig bestehende Nonnenkloster der Karl-BorronräuS-Kvngrega- ttt« (Ktnderesyl) ist infolge de» erst kürzlich erfolgten Ableben» setner Protekto rin, der Gräfttr Ledebvur, und jedenfall» der hohen Erhaltungskost« weg««, aufge lassen worden. Brüx. Tier Landeöschulrat, dessen Vorsitzender der Ausgleichsstatthalter Fürst Thun ist, hat der deutschen Gemeinde Ladowitz bei Brüx den Auftrag erteilt, dtt tschechische Schule in eine fünsklassige umzuwandeln. Die Gemeinde protestiert gegen diesen Auftrag, da sür dte tschechische Schule besser gesorgt ist, al» für die deutsche« Bericht über die öffeatltche Gemeinderattfitznxa 1» Grüß« am v. September 1S11. vom Gemeinderat fehlen entschuldigt bt« Herren Jlgn«, Jlltg und Wehner. 1. Der Gemeinderat bestätigt einen in geheimer Sitzung ge faßten Beschluß, der neu erbauten E-Straßr an der March« ven Namen „Oststraß«" zu geben. Kenntnis genommen wird von der erfolgten amtehauptmannschaftlichen Genehmigung de« Nachtrages zur WafferwerkSordnuna; desgleichen von der behördlichen Ge nehmigung für Einbezlrkung einiger Baugrundstück« au» dem Ritterguts- in den Gemeindebezirk; von einem Schreiben der Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine, in welchem die selbe ihre Berztchtleistung wegen Ablagerung von Jndustrtrrück- ständen im Steinbruch« ausspricht. Der Gemeinderat hatte be kanntlich in letzter Sitzung da« dahingehende Gesuch der Firma aus prinzipiellen Gründen abschläglich beschieden. Zustimmung erteilt wird einem DispenSarsuch de» Wirtschaftsbesitzer« O. Jlgner wegen Landabtrennung zu Bauzwecken über da« gesetzlich« Drittel. 2. Für den Gasbehälter nebst Gasglocke macht sich «in neuer Anstrich erforderlich. Es fordern für dir Arbeit Malermeister Vock 550,— M. und Malermeister Rost 648,46 M. Der Auftrag wird ersterem erteilt. Der Vorsitzende teilt gleichzeitig mit, baß der neue von der AdolsShüttr gelieferte Retortenofen für di« Gasanstalt in Betrieb genommen worden ist. 3. Bekannt gegeben wird eine Verfügung der AmtShaupt- mannschaft, sowie des Ministerium» de« Innern, in welcher di« Gemeinden ersucht werden, zur Krüppelfürsorg« Stellung zu nehmen. Der Staat beabsichtigt, die Krüppelfürsorge mehr und mehr auszubauen, ohne die private Tätigkeit eiwuschränken, um die Krüppel einer schnelleren Heilung entgegenzufuhren und au« den Almosenempfängern gewerbstätig« Menschen und Steuerzahler zu machen. Die Gemeinden sollen verpflichtet werden, künftig für Krüppel die vollen Sätze zu zahlen und die Verein« und privaten Anstalten durch laufende Beiträge zu unterstützen. Ein Antrag des Herrn Hensel, im Sinne der Verordnung zu beschließen, findet Stimmen der Herren Münch und Hoffmann Annahme, ere zwar für Verstaatlichung der Krüppelfürsorge ein- " Unterstützung der gleichen Bestrebungen in »ersagen wollen. gegen die < welch letztere zwar traten, dafür aber di« ! privaten Unternehmen versagen 4. Zur Beratung gelangt in erster Lesung der erste Nachtrag zum Gemeindeanlagenregulatio, welche« selbst noch der Genehmigung harrt. Im Nachtrag soll zu 8 9 der Passus ausgenommen werden, oaß die Genußscheinztnsen bei Aktiengesellschaften zur Steuerpflicht herangezogen werden sollen. Der Nachtrag wird vom Gemeinde rat einstimmig angenommen. 5. In zustimmendem Sinne erledigt wird noch «in Gesuch des Louis Hauck aus Strehla zur Bewirtschaftung einer Baukantine auf dem Bauplatz der Seifenfabrik. Die Bedürfnisfrage wird ein stimmig bejaht. 6. Herr Hoffmann stellt die Anfrage, ob der Gemeinbevorstand Kenntnis habe, daß die Postoerwaltuna beabsichtige, da» MietS- verhältnis im hiesigen Gemeindeamt aufzuheben. ES sei ihm be kannt geworden, daß ein Mitglied des Gemeinderates versucht haben soll, die Postverwaltung zü veranlassen, in sein neu er bautes HauLgrundstück iiberzusiedeln. Er müsse dieses Verhalten eines GcmeinderalSmitgliedeS, weil den Interessen der Gemeinde zuwidcrlaufend, streng verurteilen. Der Vorsitzende erklärt, daß ihin von einem solchen Verhalten der Postoerwaltuna nicht» be kannt sei. Hierauf bemerkt Herr Lieberwirth, daß er aller dings bei der Post diesbezügliche Nachfrage gehalten habe, weil er gehört habe, daß die Post ihre Geschäftsräume zu ver legen gedenke. Nachdem ihm aber von der Postverwaltung gegen teiliger Bescheid zu teil geworden sei, habe sich die Angelegenheit sür ihn erledigt. Redner verwahrt sich dagegen, in Vieser An gelegenheit etwas für die Gemeinde Nachteilige» unternommen zu haben und weißt die Anschuldigungen des Herrn Hoffmann zurück. Herr Münch stellt in Aussicht, in der nächsten öffentlichen Sitzung die Sache nochmals zur Sprache zu bringen, nachdem er sich in zwischen näheres Material hierüber verschafft haben werde, denn ein solcher Standpunkt «ine» Gemeinderatsmitgliedes verdiene ge- brandmarkt zu werden. — Hierauf geheime Sitzung. Vermischtes. CK. Wie man einen Ehemann behandelt. Ein allgemeingültiges Rezept für ungetrübt glückliche Ehen hat noch niemand gefunden, aber einige lustige und beachtenswerte Winke, wie man einen Ehemann be handeln soll, hat eine kluge und reizende Französin zu verraten, die nicht wenig darauf stotz ist, den Erwählten ihres Herzens restlos glücklich zu machen und dabei mög lichst angenehm mnd unauffällig ein klein wenig unter den Pantoffel zu bringen. Ja, wenn man ihren Worten glaubt, gibt es für eine kluge Frau nichts Einfachere»- als einen Ehemann richtig zu behandeln. Dor allen Tingen hüte man sich vor dem Ideal: „Ich blieb mir von vornherein darüber klar, daß mein Mann genau so ist wie andere Mänyer, ich wußte, daß er ein menschliche» Wesen ist und war von vornherein bereit, zugunsten sei ner menschlichen Vorzüge unausbleibliche kleine Schwächen zu übersehen. Und so blieb mir der schlimmste Feind einer jungen Ehe erspart: die Enttäuschung. Ich weiß aber auch, daß alle wirklich guten Männer in ihrem Innersten etwas vom Wesen eines Jungen tragen, sie sind im Grunde nur ausgewachsene Jungen, die mit etwa» Takt und Feingefühl und bisweilen mit einer kleinen Tost» Festigkeit leicht zu leiten sind. Sie wollen ein wenig „bemuttert" werden, sie lieben es auch -- mit Maß! — ein wenig verhätschelt und geschmeichelt zu werden, aber sie verlangen von Zeit zu Zeit von der Frau einen festen Willen. Tiefer kindliche Instinkt ist besonder» bei jüngeren Männern entwickelt: behandle dehnen Geliebten wie einen Jungen, und er wird so glücklich sein, al» er dich lieb hat." Tie junge Frau möge sich vor allem hüten, gewaltsam die Fäden zu zerschneiden, dtt den Mann mit seiner Vergangenheit verknüpfen. „Mein Ehr geiz war eS, meinem Mann ein Heim zu bieten, in dem sich die Bequemlichkeiten eine- Junggesellenleben» mit den Vorzügen eines wirklichen Heim» verschmelzen. Und
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