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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191108260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-26
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1911
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Reßt. Nr. 77) bet Läufig», 88. Juf^Brigad« (Karab-Neat. and Ye1dart.-N««t. Nr. 88) bet ««E«n und 88. Jm^ Brigade (Ulanen-Negt. Nr. 21 und FeNart^Negt. Nr. 82) bet Leipzig. Di« DiolfionSmauöver find«« am 18^ 18^ 18. und 19. September von d«r 24. Dioifio» d«t Borna, von der 40. Dioifio« d«t Leipzig statt. Di« Korp»«ouöv« find auf den 21., 22. und 28. Septemb« angesetzt worb«». — Di« llsächfische Lehrsrversammluug, dl« zu Anfang d«r Mcha,li»feri«, in Schmig «baeßglte« »Kd, tagt in d«n NSum«n des Krystallpalaste». Di« Haupt»«- sammluugeu, di« össentUchr Volksversammlung und do» Sehr«g«s«ngvtt»in»>Konz4rt finden in d«r Alb«thaL» statt, d«r Komm»« in d«r großen Hall«, di« Vertreterversautm- lungen im Theatersaale, di« Rebenvnsammlungen in ver schiedenen Nebenränmen de« Etablissement». Di« Geschäft»- stell« befindet sich im Blauen Saal«. Zur B«sauia»lung ««de« nur Mitglieder de« Sächflschen Lehrervereiu« zug^ lassen. Di« Anmeldekarte« kommen in diesen Toqen an di« BezftkSveretnSoorsteh« zu» Versand und müssen'8i» >um 10. September «»«gefüllt zurückgegeben sein. Mit der Lersammlung ist «in« Ausstellung verbunden, di« in den ober« Näumen de« Handelshofes und im Saal« d«r be nachbart«» HandelSbbrs« untergebracht ist. Sn festlichen Veranstaltungen ist »orgesehen «ta Gewandhaus und «in LehrergisaugvtteinSkonzert, Theatervorstellung (Drama) im Neu« Theater, Besuch« des Palm««- und Zoologischen Sorten», verschiedener hervorragender öffentlicher Gebäude, vefichttgungen gewerblicher Etablissement», Ausflüge «ach de« Völkerschlachtdenkmal und im Infchluß an die Tagungen nach dem Kyffhäuser und in» Saaletal nach der Leuchten- burg und Hummelshain. — Der vom Königlichen Ministerin« de» Innern auSg,schrieben« fr«t« v«fuch von Srb«it«rn in brr Hygtene-AuSstellung findet unter sachoerständiger Führung am 1«., IS. und 20. September statt. Den Teil nehmern wird für entgangenen Arbeitsverdienst «sw. «in« Entschädigung von 86 Mk. gewährt. Die Su«erwählten versammeln sich am 18. September vormittag» v Uhr vor dem Hauptetngange d« Su»stellnvg, Lenn-straße. — Da» Relchskartell der verbände der Beamten und Irbelter staatlicher Berkehr»anstalten beabstchtigt, dem näch sten Reichstag eine gemeinsame Petition betr. Verbesse rung der Dienst» und Ruhezeiten de» deutschen Sisenbahnpersonal» vorzulegen. Im Hinblick darauf werden di« Mitglieder aufgefordert, bei den nächsten Reichstag»- wählen den in ihrem Bezirke ausgestellten Kandidaten der staat»erhaltinden Parteien dl« entschiedene Vertretung einer zeitgemäßen gesetzlichen Regelung der Dienst- und Ruhe zeiten de» Deutschen Sisenbahnpersonal» zur Pflicht zu machen. — «ne grundsätzlich« Entscheidung über den Begriff «ine» geschlossenen OrtSteile» im Sinne der Bunde»rat«besttmmunzrn über den Verkehr mit Kraftfahr zeugen fällte lt. ,Dr. N." soeben der Strafsenat de» Ober- landeSgerichtS. Der Kraftwagenführer Girod au» Dritten fuhr am 16. Oktober v. I., von Dippoldiswalde kommend, durch Ulberndorf. Hier befand sich eine sogenannte Auto- mobtl-Falle. Wegen angeblicher Belästigungen durch Auto- mobilfahrer hatte fich der G«.meinderat veranlaßt gesehen, zwei Einwohner von Ulberndorf mit Stoppuhren bewaffnet am Ein- und AuSgang« de» langgestreckten Dorfe» zu postieren, um die Schnelligkeit der den Ort passierenden Automobil« zu messen. Nach den bundetratlichen vesttm- muugen dürfen geschlossene Ort»teile nur mit einer Ge schwindigkeit von 1ö Kilometer pro Stund«, einem traben den Pferde entsprechend, durchfahren werden. An vorge nanntem Tag« soll nun Girod den Ort statt mit 16 mit 18 (l) Kilometer Geschwindigkeit, wie selten» der beiden Kontrolleure sestgestellt worden ist, passiert haben. Aus der in Frage kommenden 400 Meter langen Strecke befinden fich aus der rechten Seite gar keine und auf der linken Seit« nur vereinzelt stehende Gebäude und Häuser. Durch Ortttestchtigung ist nun sestgestellt worden, daß di« zweite Hälft« der Streck« zweifellos al» geschlossener OrtSteil in Frag« kommt. Bon Girod wurde die» auch nicht bestritten; er gab an, daß er während de» Passieren» der zweiten Hälfte seine Schnelligkeit verringert und 1L Kilometer- Stunden»Durchschnitt-tempo nicht überschritten habe. Schössen- sowohl wie Landgericht nahmen dagegen an, daß, wenn er da» Tempo noch vermindert habe, der Stunden- Durchschnitt für den durchfahrenen ersten Teil der Strick« noch höher gewesen sein müsse, und erkannt« aus 10 Mark Geldstrafe oder 1 Tag Haft. Denn die durch die Stoppuhren festgesetzte Zett sei auf die ganz« Streck« umgewertet wor den. S» komme für die ganze Strecke der Begriff «ine» geschloffenen OrtSteile» in Frage. In der Revision vor de« OberlandeSgericht bestritt der Angeklagte die Anwen dung de» Begriff» eine» geschlossenen OrtSteile» für die in Fratze kommende Strecke. Der Strafsenat verwarf da» Rechtsmittel. In der interessanten Urteilsbegründung heißt e» u. a.r In Fällen, wo langgestreckte Ortschaften in Frag« kämen, sei «S unmöglich, sie im Interesse de» Automobil verkehr» willkürlich auSeinanderzureißen. Da» ganze Dorf sei für den Begriff eine« geschloffenen Ortlteile» maßgebend, , wenn auch nach ländlichem Brauch die Häuser von ein ander abstehend erbaut seien. — Zum Kampf in der Metallindustrie wird berichtet: Di« im Leipziger Metallgewerb« am Donnerstag ungebahnten ElnigungSoerhandlungen find refnltatlo» verlaufen. Die Arbeitgeber haben ein verhan deln mit der vom Metallarbeiterverband gewählten Brr- IrauenSkommtsston abgelehnt, da diese die Vertreter der anderen Arbeiterorganisationen nicht zulasten wollte. Folge- richtig hätte nun heut« Sonnabend die Aussperrung in Dresden und Chemnitz vollzogen werden müssen. — Die Bevölkerung de» Königreich» Sachsen betrug nach der letzten volk«zählung rund 4800000 Personen. Die jährliche BolkSzunahme im Durch schnitte de» letzrMJahrhundert» belief fich auf 1,5 Proz. Auf «in Quadratkilometer kamen über 820 Bewohner. Damit IP Sachsen da» dichtestbeovlkttt« Land im Deutsche» Reiche — Trvtz des schmsrgNch« Nachricht vm» Heimgang, be» Geheime» Ktvchenrate» D. Meyer 1» Zwickau soll dach, »t» beschläfst» »ar, di« JohmSf^« de» sächsischer, Laude». v«r«in» deSEpaagelifcho» B»»d«8 Sonntag, de» 10., »«vorder». West ftr weit«« Abstand« sokgeu di« bald«» Fürst,»«»« HÄuß. Di« verhältnismäßig, Au»ah«, der Bavölkeym« tp aber s«it «irrig«, Zeit i« Rückgang«. I« »ud Montag, d«u 11. Septem»«, i» Gey« stattstnden. — Gin« »«u« Mrch«»buchardnu»g für Sachs»» wird sotten ft» Berottuungttlatt« d«S Svangeltschen Sa»d««konfistortum» rwröffentlicht. Daria wird solg«rde» heroorg«hoben: wen» auch feit dem Inkrafttreten de» Retchlgesetze« üb« di« Beurkundung d«» PersoneustaudeS vnd d« Eh«schli«ßuug vom 8. Februar 1875 diejenige« Kirchenbücher, di- über die seitdem vorgekommene« Ge burt«» und Taufen, Aufgebote, Eheschlteßuugen und Trau ungen, Todesfälle und Begräbnisse geführt werden, nicht mehr zum rechtsgültigen Nachweis der Geburten, Ehe schließungen und Todesfälle für daS bürgerliche Recht dien«», ist doch ein« genau« und sorgfältig« Führung der Kirchenbücher im Interesse der kirchlichen Ordnung wie für da» kirchliche Leben von Hervorrageader Bedeutung. Die Unsicherheit, di« fich hinflchtlich einzelner Fragen heraus- gestillt hat, wie di« Ungleichheit, di« in der Führung der Bücher vielfach hervorgetreten ist, haben eine umfassende Neuordnung de» Kirchenbuchwesen» unserer Landeskirche schon längst al» Bedürfnis erkennen lassen. Der Zeitpunkt de» Inkrafttreten« der Ktrchenbuchordnung ist auf den 1. Januar 1912 sestgestellt. — Im Gegensätze zu den von der gesamten deutschen Presse gebrachten Notstaud»bertchten machen fich auch einzeln« Stimmen geltend, welche diese Bericht« al» zu einem großen Teile für übertrieben bezeichnen. So wird nach der Berliner Martthallen-Zettung au» Süd- deutschland berichtet, daß die Rheinische Landwirtschafts kammer e» al» falsch bezeichnet habe, die Wirkung der Hitze zu verallgemeinern und von Teuerung und Not zu sprechen. Die Ernte sei im ganzen befriedigend ««»gefallen, wenn «» natürlich auch bessere Jahr« gegeben habe. Jedenfalls könne der Preis der hauptsächlichsten Lebensmittel durch den Einfluß der Hitze in einem bestimmten Landstriche Mitteleuropa» nicht ernstlich beeinflußt werden, denn dieser Preis werde auf dem Weltmärkte gebildet. E» sei nicht anzunehmen, daß die tatsächliche» Einwirkungen der Hitze und Trockenheit auf die zurzeit noch stehenden Feldfrüchte im Deutschen Reich« fich gleichmäßig verteilen. Wirklich der Landwirtschaft gefährlich« Hitze habe immerhin nur bestimmte Zonen betroffen. Für di« Rheinland« z. v. lass« fich die untere Grenz« de» beeinflußten Gebiete« zwischen Köln und Bonn ziehen und e» könne gesagt werden, daß di« landwirtschaftlichen Gesamtergebnisse für di« Rheinprovtnz und für einen großen Teil Westfalen» nicht anormal seien. Der Süden der Rheinprovinz bleibe im Durchschnitt, nur der Norden der Rheinland« leide unter trockenen Weiden, wogegen aber auch hier da» Ge treide gut schütte. Ueberhaupt seien der ganze Norden und Osten de» Reiche» von der Hitze nicht besonder» ge troffen worden. Zu diesen Ausführungen wird dann von dem Einsender diese» Berichte» in der genannten Zeitung noch geltend gemacht, daß bet ruhiger Betrachtung der Situation kein Grund vorliege, in di« allgemeine Alarm trompet« einzusttmmen, denn di« Panik sei nicht berechtigt und sei feiten» der interessierten Kreis« ein Produkt der Uebertretbung und künstlichen Mache, die durch die Not- standttrlass« und unkontrollierbare Noterzählungen nur unterstützt werde. Di« vorliegenden günstigen Momente, die ««»gleichend mit «inwirken müßten, so di« gute Ge treide« und Heuernte, sowie der vielfach durchau» nicht ungünstige Stand der Kartoffeln würden in den Berichten absichtlich außer Betracht gelassen. Auch sonstige günstige Nebenerscheinungen, zu denen auch di« sehr gut« Honig ernt« diese» Jahre» gehöre, fänden kein« Erwähnung. — Der „Drttdn. Anz." bemerkt zu den vorstehenden Aus führungen: Wir geben, um nicht einseitig zu erscheinen, diesen Ausführungen zu dem bedeutungsvollen Thema der Teuerung mit Raum. Für di« Allgemeinheit würde r» ja in hohem Grade erfreulich sein, wenn bisher zu schwär gesehen worden wär« und di« Verhältnisse der Leden», mtttelbeschaffung tatsächlich weniger ungünstig sein würden. E» liegt aber leider klar zutage und kommt auch jetzt schon in den Preise» scharf zum Ausdruck, daß einer erheblichen Verteuerung der meisten wichtigen Lebensmittel au» natür lichen Ursachen nicht zu entgehen sein wird. — Zur Mäuseplag« muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß nur allgemeine» und möglichst gleich- zettltze» vorgehen wirksam sein kann. Biele Landwirte habe» bereit« weder Kosten noch Mühe gescheut, der fort gesetzten Ausbreitung der Mäuse entgegenzntreten. Sind aber solche Landwirt« in einer Gegend vereinzelt, so ist die Klage, die man birweilen hören kann, da» zum An kauf von VertllgungSmitteln aufgewendete Geld sei nutz, lo» au»gegeb«n, berechtigt. Keiner sollte fich bet den Der- «tlgungSmaßnahmen auSschlteßen i Der Schaden, den di« Mäuse an der Saat und tu den Scheunen anrichten können, ist viel größer al» die Aurgaden für Vertilgung betragen. — Neben den Mäusen und andern Schädlingen macht fich in den Zittauer Fluren und Gärten in der letzte» Zeit «ine groß« Raupenplag, bemerkbar. Vor allem wird die Raupe de» Kohlweißling» in ungeheurer Zahl beobachtet, die die Krauternte in Frag« stellen. — Da» Wegwerfen von Obstresten auf di« Treppe — wie r» häufig durch Kinder, zuweilen aber selbst von Erwachsenen geschieh» — hat schon zu zahlreichen Un- glücksfällen geführt und verdient die schärfste Rüge. Eine Vtrnschale, ein Vpfelgehäuse, ein Pflaumenkern, die aus ein« Treppenstufe achtlos hingeworsen worden find, können sofort de» Tod eine» darauf AuSglettenden zur Folg« hab«. Denn find schon Obstrest« aus der Straß« gefahr- bringend — um mieviK «eh» aus der steile» Trepp«, dl« nicht immer so hell ist, daß man Stus, für Stus« über- sieht l Hat fich infolge htaguoarfeuer vbstresto aus der Trepp, «ft» Unglück i« der Dämmemett («lsa kurz »ar der Belenchtung) «eignet, s, kann d« Betresstud« äußerst uu- au^nehm« Folgen hab«. Jede Mutter stellt» daß« cht, Kind«, jede HauSftau ihr Personal straua daoar warnen, auch nur deu kleinsten Rest »au Lüft aus di« Trepp« sallea DU lassen l * Nünchritz. Im Bahrmaunschen Gasthof« findet «argen nachmittag ein Konzert statt, da» »oa der 88« Kapelle au» Riesa auSgeführt wird. Rach dem Konzert findet Ball statt. Oschatz. Ein Schwindler, der angibt, der Inhaber einer hiesigen Firma für Goldwaven und optische In strumente zu sei», treibt sich in der Umgebung herum und bietet durchaus minderwertige Waren züm Kaufe an. Um den Anschein eine» besonders vorteilhaften Ge legenheitskaufes zu erwecken, versieht er die Waren mit einem hohen PreiSvermert und Ätzt sie dann zu be deutend „herabgesetzten" Preisen ab. So hat er für Uhren, di« den PreiSvermert „100 Mart" trugen, die ab« höch sten» 8—10 Mark wert sind, 40 Mart zu erzielen ver mocht. An einem Orte ist e» ihm gelungen, für 150 Mark waren abzusetzen, die in einem Galanteriewarengeschäft etwa für den fünften Teil diese» Betrage» zu haben Wären. Der Mann, der inzwischen wahrscheinlich Witt« die Oschatz« Gegend verlassen hat, ist etwa 45 Jahre alt und von stattlicher Größe. Er hat graumelierte» Haar, einen schwanken Schnurrbart und ein« große, stark mit Mitessern besetzte Nase. Durch gewandt« Umgangs formen versteht « «S, da» Vertrauen sein« Opfer zu gewinnen. Ter Mann trat unter den Namen Meyer und Müller auf. Meißen. Auf der Schnorrstraß« fiel ein vier Jahre alte» Kind in einem unbewachten Augenblicke vom Kinder- tische, wa» seinen Tod zur Folge hatte. Radeberg. Auf dem hiesigen Personenbahnhof er faßte eine Güterlokomotive den Hcmdgepäckwagen und zertrümmerte ihn samt mehreren daraus befindlichen Gepäckstücken, Musterkoffern usw. — Ein mit dem Chauf feur und dem Besitz« besetztes Auto kippte auf der Rade berg-Dresdner Chaussee in der Nähe der HeideMühle beim Ausweichen vor einem Hunde in ein« scharfen Kurve um, wodurch der Besitz« herauSgeschleudert wurde. Er erlitt u. a. einen MrMbruch, während der Führ« mit dem Schrecken Lavonkam. Tas Auto ist wenig beschädigt. Thum. Ter 12 jährige Sohn des Strumpfwirkers Schaarschmidt, der sich vor einigen Wochen bei der Ex plosion einer Kalkflasche ein Auge schwer verbrannte, hat die Sehkraft auf diesem Auge verloren. Chemnitz. Tie in ChemUitz-HilberSdorf wohnhafte 27 jährige Schlossersehefrau Bleyl war wegen Nerven leidens längere Zeit in ein« Nervenheilanstalt unter gebracht. Währenddem hatte der Gatte sein fünfjähriges Töchterchen zu Werlvandten nach Rittersgrün in Pflege gegeben. Ms nun vor einiger Zeit die Mutt« aus der Heilanstalt entlassen wurde, reiste auch sie, um sich noch Wetter zu «holen, nach RitterSgrün zu jenen Verwandten. Tort muß die Unglückliche nun einen Rückfall in Geistes gestörtheit erlitten haben; denn sie führte ihr Kind nach einer Bodenkamm« und durchschlug der annen Kleinen dort mit einem Beil den Hals, sodaß daS Mädchen sofort tot war. Tie Täterin wurde von der Gendarmerie fest- genoutnteu. Mutzschen. Nie Ehefrau de» Tagelöhner» Glas« in Ragewitz stürzte beim Garbenzulangen so unglücklich vom Dreschboden herab, daß sie kurze Zett darauf starb. WeigSdorf. MS aus der diesigen Schießwiese Ar Einwohner Franz Schuch einen Mörser, der wegen des Regens verdeckt war, freimachen wollte, kam « der Feder zu nahe, der Mörser entlud sich und die ganze Ladung fuhr ihm ins Gesicht. Schuch erlitt sehr schwere Ver letzungen- auch sein Augenlicht ist gefährdet. Leipzig. Gestern früh nach 7 Uhr entgleiste beim Leutzsch« Bahnhöfe der Zug 2109 mit Lokomotive und Tender. Tie Lokomotive wurde erheblich beschädigt. Per sonen wurden nicht verletzt. Zwei Stunden später spranL beim Rangieren ebenfalls in der Nähe deS Leutzsch« Nahm Hofes eine Güterzugmafchine aus dem Weife, wobei je doch Materialschaden nicht entstanden ist. ' Leipzig. Der hiesigen Polizei ist eS gelungen, einem Sacchartnschmuggel auf die Spur zu kommen und zwei der beteiligten Personen zu verhaften. In de« nahegelegenen Orte Leutzsch hatte sich vor kurzem «in angeblicher Ober lehrer rtnlogiert; er wartete daselbst auf die Ankunft zweier Pakete, die angeblich Bücher enthielten. Nach kurzem reiste der Mann ab und veranlaßte, daß die erwarteten Pakete nachgesandt wurden, und zwar nach Seiffen t. Erzgeb. In zwischen war aber festgestellt worden, daß die Pakete Saccharin enthielten, da» au» dem Auslande eingeschmuggelt war. Die Polizei folgt« deshalb der Spur de» angeblichen Oberlehrers und «S gelang auch, ihn zu verhaften. ES ist ein 51 jähriger Agent G. au» Bromberg. In seinem Be sitz fand mau ein« West« mit 14 Laschen, die jede ei« Pfund Saccharin aufnehmen konnte. Ein Kompitc« von dem verhafteten hatte sich rechtzeitig au» dem Staub« ge macht, doch gelang auch dessen Festnahme. — Boa der hiesigen Kriminalpolizei wurde der 80 Jahr« alte Bank beamte Goldbeck, der im Oktober vorigen Jahre» nach Unterschlagung von 42 000 Mark au» sein« Stellung in einem Berliner Bankhaus flüchtig geworden war, »«haftet, von dem Gelbe war bet sein« Festnahme nicht» mehr vorhanden. Greiz. In Greiz wurde ei» Weber nameu» vlumau «mittet», der zwei Ehesrauen besitzt. Gelegentlich «in,» Streite» mit seinem Schwager verrlet dies«, daß vlumau zur Zeit de« rusfisch.japanischen Kriege» seine Heimatstadt Loo- und seine Frau verließ. Er heißt in «trUichkeit Gelbart, hott, fich falsche Papi«« zu verschaffen gewußt und heirat«« wieder, »oa d« zweiten Frau hatte
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