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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191109301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-30
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1911
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vafchtvlnVet. Dagegen ist SatuLn 1« MLder sehr sch»« ,« ^«Vachten. Er ist! ««ter aAiej» «andrtsiernen der einzige, der bei einem Freunde der HimmeMunde, der ihm zmn ersten mal im DeleSLoP betrachtet, regel- mäßig einen Ausruf freudiger Bewunderung auSlöst. Wohl viele haben von dem sonderbaren Rivgjystem ge hört, aber die meisten zweifeln daran, bis sie sich selbst durch den Augenschein überzeugt haben. Dem Saturn folgt etwa eine Stunde im Aufgange der Mae». Ob wohl er bedeutend kleiner ist als jener, strahlt er doch in beträchtlich hellerem Lichte als sein ringgeschmückter Nachbar, weil cr uns viel näher steht. Wer bisher die Bewegung des Mars unter den Fixsternen verfolgt hat, der wird jetzt die sehr mer'üviirdige Tatsache feststellen, daß der rötliche Planet :S Kriegögottes, der bisher Von West nach Ost 'gewandert war, um die Mitte des MvnatS (am 17.) stehen bleibt und dann den bereits zurückgelegtcn Weg noch cfiiiüal zu durchlaufen sich an-'' schickt. Tiefe „Rückläufigkeit" wird bis zum Ende des JahreS (29. Dezember) anhaltcn. Tainn steht der MckrS scheinbar zum zweiten Male still »§nd setzt seine Reise schließlich in der gewohnten Richtung wie Sonne und Mond wieder fort. Im Löwen hält sich die Venus auf, die anfangs v»n 4»/i' Uhr und gegen Ende des Mo nat- von 3>/i Uhr früh! ab' zu sehen ist. In demselben Sternbilde, sowie auch in der Jujngfrau und der Wage steht der Merkur, dessen Beobachtung aber jetzt nicht lohnt. ! ' . Bon den Kometen ist wieder einiges Neue zu be richten. Ter Helle Komet Kicß, der, wie wir mitteilten, der Erde am 17. August ziemlich nahe kam, hat sehr stark art Helligkeit abgenommen und tvird nur noch von we nigen Sternwarten (meist auf der Südhalbkugel) ver folgt. Dagcg u nimmt der Komet Brooks immer mehr an Helligkeit zu. Schon am 27. August konnte man ihn mit freiem Auge wahrnehme.n. Am 1. September war für das bewaffnete Auge bereits ein ganz zarter Schweif zu erkennen. Ter Mondschein der nächsten Wochen beeinträchtigte die Beobachtungen sehr. Trotz dem war der Komet auch zur Bollmondszcit für ein geübtes Auge ohne Hilfsmittel in der Helligkeit eines Sternes vierter Größe wahrnehmbar. Zu seiner Auf suchung empfiehlt sich die Benutzung eines Opernglases. Er steht in den letzten Tagen des September im nörd lichen Teile des Bootes. Vom 1. bis 13 Oktober findet man ihn leicht in der Osthätfte der Jagdhunde. Tann durcheilt ec das Sternbild des Haares der Berenike. Am 12. Oktober hat er dieselbe Rektaszension wie die Sostne und befindet sich mithin zur selben Zeit wie diese im Süden. Ta er aber 36 Grad nördlicher als das DageSgestirn steht, so haben wir auf der Nordhalb kugel der Erde das seltene Schauspiel, dein Kometen sowohl morgens wie auch abends! beobachten zu können. Allerdings später am Morgcnhimmcl weniger günstig. In bemerken wäre vielleicht noch, daß auch der Enckc- sche Komet nach Professor Backlunds Vorausberechnung> am 31. Juli in Algier wiedcrgesutiden ist. Tie kosmische Kriminalpolizei — wenn dieser Vergleich gebraucht wer den darf —> ist gerade bei diesem Weltenbumml'er seit Jahrzehnten auf irgend eine raffinierte Finte gefaßt. Auch diesmal hat cr seinen Berechner Mit einer sol chen geärgert. Er stafid fast eine halbe Vollmonds breite von dem Orte chitscrut, den ihm die Ephemeride anwies. ' » Unsere Orientierung am Fixsternh iin m cl be gingen wir diesmal im Westen, wo uns hoch über dem Horizont die hellstrahlende Wega in der Leier besonders auffällt. Links oben von ihr auA gewahren wir als .Hauptstern des kreuzförmigen Bildes des Schwanes Tc- üeb und weid unter diesem Atair, den Hauptstern des Adlers, den man daran sehr leicht erkennen wird, daß dicht über und Unter ihm je ein ziemlich Heller Stern steht. Von diesem großem Dreieck: Wega, Teneb, Atair, ausgehend, findet man rechts den Herkules und darunter den Ophiuchus. Im Nordwcstcn zeigt sich nahe dem Eigene Wege. Roman von M. von Bünan. 11 Alles war in ernsten, sanften Farben stimmungsvoll ge halten. Eine große Phönixlampe streckte ihre federartigen Blattwcdel fast bis zur Decke. In hohen Glasoasen tönten langstielige Chrysantemeu sich vom dunklen Braunrot zur zar testen Rose ab. Der Koffer stand schon fertig gepackt mit offenem Deckel in einer Ecke. Das junge Mädchen ging mit einen, Seufzer vom Fen ster fort an den Bücherschrank, nm noch ein paar Lieblings bücher auszuwählcn. Sie schob die Bände zwischen ihre Klei der und Schürzen. In dem kleinen Durchgangszimmer, das in ihre Schlafstube führte, stand Frederles leeres Bett. Sie sah traurig darauf nieder und strich die Kissen glatt. Nun, in einem Jahre war ste frei. Dann heiratete ste Borchers und holte sich das Kind wieder. Ain andern Morgen mußte sie bereits sehr zeitig aufbre chen. Frau von Grünwald steckte der Tochter Butterbrote, Kuchen und Obst in die Tasche. „Wenn Du was brauchst, Dina, dann schreib es nur. Kommst Du wirklich in dem ganzen Jahr nicht einmal nach Hause?" „Nein, Mama. Ich muß so rasch als möglich lernen Jede Unterbrechung hält mich auf." „Schreib auch oft, wie es Dir geht." „Alle Sonntag einen Brief oder eine Karte. Oester werde ich wohl nicht schreiben können. Sieh Dich auch nach Fre- derle um, Mama!" „Ja, ja. Dem wird nichts abgehen bei Rektors. Der amü siert sich gewiß prachtvoll mit den vielen Kindern. Jetzt aber geh zu Papa. Er ist in seiner Stube." Grünwald wollte nichtin Gegenwart der Dienstboten Ab schied von der Tochter nehmen. Dina ging zu ihm. Sie war sehr blaß. Ihre Lippen zuck ten. „Leb wohl, Vater i" sagte sie ki" mehr brachte ste nicht heraus. ; „Adieu. Dina!" Seine Stimme - '.g halb grollend, halb Horizont die Krone. Der BooreS neben ihr ist schon zum größten Delle uintergegangen. Gerade im Norde» steht der große Bär. Ueber diesem» befindet sich ch» sein Spiegelbild der kleine Bäk, dessein Hauptfter« westen seiner Nähe bet dem HimmelSpvl al» Polmcstevn bezeich net wird, vor kurzem ist Professor Hertzsprung, einem dänischen Astronomen Potsdam, aus photographischem Wege der Nachweis gelungen, daß dieser spektroskopische Doppekstern auch eine kleine Schwankung seiner Hellig keit durchmacht, die man früher vielfach vergeblich zu konstatieren versuchte. Gehen wir von dem erwähnten großen Dreieck nach links, so gewahren wir neben dem Adler ein hübsches, kleine» Sternbild von rhombischer Form, dcht TvlphijN, Im Süden folgt diesem» der Pegasus. Die weiter südlich gelegenen Sternbilder Steinbock, Was sermann, Fische, Walfisch und EridanuS bieten weniger Interessantes. Weit mehr hellere Sterne hat der Osten und Nordosten aufzuweisen. Hier finden wir den Widder, wo der Planet Saturn sich jetzt aufhält, dem dann der Mars und der Stier folgt. IN diesem Sternbild mit dem roten Hauptstetsn Aldebaran sind besonders die weit zerstreuten Sternhaufen der Plejaden und Hyaden bemerkenswert. Im Nordosten sind die Zwillinge zum Teil' aufgegangen, und. auch der Orion zeigt schon einen seiner hellsten Sterne: Beteigeuze. Zwischen den beiden letztgenannten Sternbildern steigt die Milchstraße senk recht empor. Ein sehr Heller Stecht, der uns in ihr bald auffällt, ist die Capella im Fuhrmann. Diesem folgen weiter hinauf der Perseus und die! Cassiopeja, zwei Sternbilder, die nach Schillers „Wallenstein" der Held noch kurz vor seinem Tode bewundert hat. Sport. ; Morgen Sonntag nachmittags 4 Uhr steht die I. Mann- schäft deS Riesaer Sport-Bereln» (Meister von Mittelsachsrn) zum ersten Mal« der 1. Mannschaft deS hiesigen Fußball- Club „Wettin" im BerbandSspiel gegenüber. Der R. S.-B. stellt, da eine größere Ruhepause jetzt eingetreten war, eine vollständig neue Mannschaft ins Feld, welche auch, falls sich die Ausstellung bewähr», die ganze Saison hindurch di- Taumeistetschast verteidigen wird. DaS morgige Wettspiel dürfte jedenfalls recht interessante Momente aufwetsen. Die 1. Sportvereinsmannschaft wird die ganze Herbstserie hin- dnrch in rotem Trikot spielen, während die übrigen zwei Mannschaften die blau-weiße Farbe beibehalten. BS. Wetterprognose der K. S. LaudeSwetterwarte für den 1. Oktober: Westwind, veränderlich, kühl, Rieders chlöge bleibe» wahrscheinlich. Heutige Berliner Kassa-Kurse 4»/, Deutsche NcichS-Anl. 101.80 3»/,«/. dergl. »1.»0 4'/. Preus,. Consols 10170 3'/.°/. dergl. 91.80 Diskonto Commandit 182.75 Deutsche Bau! 254.50 »Verl. HandelSges. 162 SO Dresdner Bank 152.20 Darmstädter Bank 123.40 Nationalbank 121.— Leipziger Credit 169.— Sächsische Bank 156.— MeichSbank 141.— Canada Pacific.Sh. 223.60 Baltimore u. Ohio Sh. 95.50 Allg. Electricitäts-Gesell. 258.10 Bochmner Gußstahl 218.50 Chemnitzer Werkzeug Zimmermann 78.75 Dtsch.-Suremburg Bergw. 177.30 Gelsenkirchen Bergwerk 180.40 Glauziger Zucker 166.— Hamburger Paketsahrt 126.75 Harpener Bergbau 172.— Hartmann Maschinen 137.— Laurahiitte 154.10 Nordd. Lloyd 93.— Phönix Bergbau . 238.32 Schlickert Electric. 147.50 Siemens L Halske 229.— Kurz London 20.45*/- Kurz Paris 84.42»/, Oesterr. Note» 84.70 Nuss. Noten 216.20 Privat-DiSkont 4'/, »/„- — Tendenz: befestigt. Die Riesaer Filiale der Allgemeinen Lettische« Credit-Anstalt in Riesa empfiehlt sich zum An- und Verkauf von Wertpapieren und zur Ausführung aller bankgeschäftlichen Transaktionen. Laut Verord nung des K. s. Justizministeriums vom 13. März 1900 dürfen bei ihr Mündelgelder im Sinne des 8 1808 des Bürgerlichen Gesetzbuches eingelegt werden. gerührt. „Du kannst jeden Tag in Dein Elternhaus kommen, wenn Dn einstehst, daß Du für die Pflegerei nicht geschaf fen bist. Jede Stunde bist Du mir willkommen, nur .Er hielt sie von sich ab und sah ihr scharf ins Gesicht. Wenn Du die Geschichte mit dem Doktor nicht aufgibst, dann sind wir geschiedene Leute .. das merk Dir!" „Vater, kannst Du mir nicht ein gutes Wort zum Abschied sagen?" „Sag Dn mir, daß Du die verrückte Idee mit Borchers fahren lassen willst." „Das kann ich nicht, Vater. Ich will nicht wortbrüchig werden." Grünwald zuckte die Achseln. Sein Gesicht verfinsterte sich. „Dann geh!" sagteerkalt. Sie stand noch eine Sekunde unschlüssig an der Tür. „Der Wagen wartet und die Eisenbahn nicht!" mahnte Grünwald. Jetzt ging Dina schweigend hinaus. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloß. Sie lehnte den Kopf an das harte Holz, um ihr Schluchzen zu unterdrücken. Ob der Vater sie zurückrief? Sie hörte einen schweren Seufzer, aber dann war alles wieder still. Langsam ging sie die Treppe hinunter. Frau von Grünwald reichte ihr noch eine Schachtel mit Schokolade nach. „Schreib auch gleich, Kind, leb wohl!" Die Pferde zogen an. Der Collie lief gewandt zwischen den Beine» der Pferde mit. Dina drehte sich nur noch einmal um. Da lag das alte graue Haus, vom Herbstsonnenschein umflossen. Ueber dem Rasen deS Rondels zog sich dünner Reif. Die Georginen hingen erfroren ihre schwärzlichen Blütenköpfe. Dix Mutter winkte von der Treppe aus mit dem Taschen tuch, aber Dina sah nicht auf ste, sondern zum Fenster des Arbeitszimmers hinauf. War das der graue Kopf deS Vaters hinter den Scheiben? Ihre Augen standen voll Tränen, sie konnte nichts deutlich erkennen. Da bog der Wagen schon, um die Ecke der Dorfstraße. Sie warf sich in die Kiffen zurück und hielt die Hände vorS Gesicht gepreßt. Eiurm 730 V»rtz«neterßmß «l^m» «. «etwa. v»»»«r. Mittag« 12 Mr. kehr »rocken 7'« velländtg sch. Schön Wetter Beränderltch 75g Stegen (Wind) Viel Siegen 740 Wafferftön-e. Q Moldau Jser ««er «lbe iS Bud- wciS bunt- lau Lau» »and- Uly Par dubitz Mel. Nit Leit- meritz Aus- ÜN Dres den Riela 29. - 12 - 59 - 7L — 8V -s- 20 - SO - 44 -187 -133 30. - 23 - 6 - 67 - 12 - 8) -s- 22 - 66 - 42 -188 -133 Riesaer Eisenbahn-Fahrplan gültig vom 1. Oktober 1911 ab. Abfahrt von Riesa in der Richtung nach: DreSdeu 5,11s- 6,47s- 7,23* -.85* -,89-s-10,32* 1,12-j- 8,30 k 4,59s- «,16-s- 7,54 k -,5-j- 10,45* 13,51* (s. auch Niesa-Röderau- Dresden) Leipzig 1.49 4.30* 4,52-s- 7,0-s- 8,53* K,43s- 11,29* 1,1s- 3,58s- 4,56* 7,15-1- 8,3* -,82-j- 11,29 L ' Ehemuttz 4.56s- 7,1s- »,11* 11,47s- 3,56 k 4,4s- «,30s- 0,3* 10,10s- Elsterwerda und Berlin 0,59s- 8,53 (13,5 bi« Elsterwerda) 1,33s- 2,21 K 5,124 8,7s- (N,59s bis Elsterwerda) Rosfeu 4,49s- 7,8s- s,53 1,15s- 6,42s- (v,38s- bis Lommatzsch) Röderau 3,45 7,8s- 8,7* 8,40 10.42s- 3,10s- 3,35 7,30 8,0* 10,251,0 Abfahrt von Röderau in der Richtung pach: Dresden (6,30s- über Riesa) 8,59* 11,3s- 3,37s- 8,53* 10,53s-1.25* Berlin 4,5s- 7,16s- 8,21* 3,52s- 8,12* 11,10s- Niesa 1,28 4,17 8,30s- 8,24 s,5* 11,10s- 3,34s- 4,15 8,57* s,25 11,8 Ankunft in Riesa in der Richtung von Dresden 1,44 4,29* 6,56s- 8,52*O,38s- 10.52s- 11,28* 13,56s- 3,48s- 4,55* 7,11s- 7,53s- 8,2* »,27s- 11,288 Leipzig 6,42s- 7,22* »3,22s- »,34* 10.31* <11,20 von Wurzen) 1.7s- 3.29 k 4,52s- (6,2 nur Werktags von Oschatz) 7,51k 8,58s- 10,44* 13.40s- 13,50*' Chemnitz 6,36s- 8,5* 10,28s- 3,20k (F,4s- von Döbeln) 5,28s- 7,47s- 7,59* 11,54s- Elsterwerda 6,43s- -.49 11,40s- 3,1 3.55 k 6,5s- 7,43s- 11,21 Rossen 6,31s- 8,47 13,38s- 3,24s- 7,51s- (11,19s- von Lommatzsch) Röderau 1.40 4,24 6,36s- 8,31 S,10* 11,22s- 3,41s- 4,25 0,2* -.35 11,13 Ankunft in Röderau in der Richtung von: Dresden 4,1s- (7,15s- über Riesa) 8,17* 3,39s- 8,8* 11,4s- Beslin (6,27s- von Falkcnberg) 8,57* 10,58s- 3.22s- 8,27s- 8,50*' 10,41s- 1,24* Riesa 3,57 7,15s- 8,12* 8,46 10,48s- 3,16s- 3.42 7,39 8,5* 10,35 1,9 Die mit * bezeichneten Züge sind Schnellzüge, für welche Zufchlagskarten zu losen sind. Die mit s- bezeichneten Züge führen IV. Wagenklasse, k — Cilzug. Für Cilzüge wird SchnellzugS- zuschlag nicht erhoben. MW iw Mn ArÄmu. am LWvNi>Iatr: 6,25 6,40 7,00 7:45 8,20 8,35 d,^ .,^2 9,35 10,10 10,35 11,10 11,25 11,45 12,05 12,20 12,40 12,52 1,12 1,45 2,12 2,45 S,07 3,32 4,05 4,35 5,15 5,50 6,25 6,55 7,15 7,35 8,07 8,35 v,00 9,45 (10,25 11,00 und 11,40 vur Loovtag). Lbtaürl an, Ladnüot: 6,40 7,00 7,25 8,07 8,35 8,55 9,25 9,40 9,55 10,35 10,55 11,30 11,45 12,05 12,20 12,40 1,00 1,12 1,30 2,00 2,25 3,08 3,32 3,50 4,20 4,57 5,30 6,05 6,40 7,15 -.50 8,07 8,35 9,05 9,30 10,05 (10,45 11,30 uoü 11,55 vur Konnta^). - Dic Eisenbahnfahrt war lang und umständlich. Erst gegen Abend erreichte sie Hannover. Viel ließ sich von der Stadt bei der einbrechenden Dunkelheit nicht mehr sehen. Die eigene Bauart der meistens aus Ziegelsteinen aufgeführten Häuser fiel ihr auf. Sie machten beinahe alle den Eindruck von Krankenhäusern oder Stiften. Nur die neueren Villenviertel, die breite Georgstraße mit den glänzenden Läden» sahen so elegant aus wie in anderen Großstädten. Sie mußte fast die ganze Stadt durchqueren,- um vom Bahnhof bis nach dem Maricustift zu gelangen, das weit draußen lag. Dina zückte erschrocken zusammen, als der Kutscher endlich vor einem großen, ebenfalls ziegelroten Hause still hielt. Klopfenden Herzens zog sie die Klingel. Eine Schwester in der ihr schon wohlbekannten Tracht öffnete. „Ich bin Dina von Grünwald." „Ach so, die neue Lehrschwester! Bitte, kommen Sie her ein. Ich rufe den Hausdiener, der soll den Koffer hereinlra- gen." Die freundliche Anrede, der Schwestername berührten Dina wohltuend. Sie freute sich darauf, sofort ihr elegan tes Neisekleid mit dem blauleinenen Rock zu vertauschen. „Darf ich mich gleich umziehen?" fragte sie schnell. Die Schwester lächelte über ihren Eifer. „Ich soll Sie erst zur Frau Oberin führen." Sie gingen zusammen den langen, mit blankem Wachs tuch belegten Korridor entlang. „Im ersten Stock liegen die Klaffenkranken," erläuterte die Schwester. „Das sind die, die ihr eigenes Zimmer be zahlen können. Im zweiten Stock sind rechts die Männer links die Frauen- und Kindersäle. Unten ist das OperationS- zimmer und die Räume der Frau Oberin. Im dritten Stock schlafen wir Schwestern. Dina ging mit eigentümlichen Empfindungen an all den numerierten Türen vorüber. Die leuchtende Sauberkeit der weißgetünchtcn Wände, der Gänge und Läufer berührte sie angenehm. Schwester Martha klopfte an der letzten Tür an. „Herein!" rief eine tiefe Frauenstimme. „Ich bringe die neue Schwester, wie Frau Oberin befohlen hatten." 190,20
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