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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191110234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-23
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1911
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ML iesaer ragebiatM.Nies» 247 «»»teg, 2S. Oktober 1S11, «b»»s. «4. Jehrg SS E E» bleiben deshalb für diese Orte die bisherigen Bestimmungen auch weiterhin in Geltung. . Soweit der, Bezirk der Stadt Riesa in Frage kommt, wird da» Erforderliche vom Ttadtrat daselbst vorgekehrt werden. Großenhain, am 23. Oktober 1911. S03S d L. SSnißltche AmtShauptmanuschafl. 3« iinminz les >»n SMMchMeS. Da am Dienstag, den 24. Oktober, das neue Handelsschulgebäude seiner Bestimmung übergeben wird, dürfte eS wohl von Interesse sein, etwa» Nähere« über die Handelsschule zu hören. Hervorgegangen aus einer Privatschule wurde durch dar im Jahre 1873 erlassene BolkSschulgesetz Veranlassung gegeben, «in Konsortium von Kaufleuten zu bilden, da» die Pflicht der ferneren Ueberwachung und pekuniären Unter stützung dieser Schule übernahm. Dieser Bereinigung schloffen sich die führenden Geschäft« Riesa« an, die auch jetzt noch mit nur wenigen Ausnahmen dem HandelSschul- verein angrhören. Ueber ein Menschenalter hinaus hat die hiesige Handelsschule ihre Arbeit in den Dienst der Kauf mannschaft und verwandten Beruf«artey unser» Stadt ge stellt und reichen Segen gestiftet durch Heranbildung eine« kenntnisreichen, sittlich gefestigten kaufmännischen Nach wuchses. Die Mittel zur Unterhaltung dieser Schule wurden ihr tn dankenswerter Weise von städtischen und staatlichen Behörden und beteiligten Kreisen aus Handel und Industrie gewährt. Als Lehrer walteten bis zu« Jahre 1908 aus schließlich Lehrer im Nebenamt«, die ihre freie Zeit in den Dienst der guten Sache gestellt hatten. Bon genanntem Jahre ab brach man mit der Einrichtung der Nebenamt- lichen Beschäftigung, da die Zahl der zu erteilenden Stun den infolge de« Wachstum» der Schule nicht mehr allein von Lehrern im Nebenamt« übernommen werden konnte. Zurzeit wirten an der Schule 3 Lehrkräfte im Hauptamte und 4 Lehrkräfte im Nebenamts. Der Verein selbst hatte im selben Jahre ein festere« S«füge angenommen und sich in da« BereinSregtstrr al« »Handelsschule Riesa", eingetragener Verein, «intragen lassen. Zurzeit gehören 70 Mitglieder dem HandelSschuloerein an und bekunden dadurch ihr rege« Interesse an der Schule. Da di« Schülerzahl beständig im Wachsen war, und Ostern ISIS eine Abteilung sür junge Mädchen, sowie Ostern 1911 die Bollschule, eine Abteilung für solche Schüler, die nach der Entlassung au« der Volksschule nicht sofort tn die Lehre treten, angegliedert werden konnten, reichten die bisher ermieteten Räume nicht mehr aus. Der Vorstand de« HandelSschuloerein» sah sich deshalb gezwungen, ein eigenes Schulgebäude zu errichten. Gerade vor Jahres frist wurde nach langer, eingehender Beratung der erste Beschluß bezügl. de» Bauplatzes gefaßt. Da die Bau angelegenheit überall Entgegenkommen fand und die städti schen Behörden wie da« König!. Ministerium de« Innern reiche Mittel zu diesem Bau berettzustellea sich erklärten und die beteiligten Kreise au« Handel und Industrie ihre Opferwtlltgkeit sür ihre eigene Angelegenheit in anerkennens werter Weise betätigten, konnte zum Ankäufe eine« Bau platze« geschritten sowie zur Anfertigung von Bauplänen aufgefordert werden. «l« Bauplatz wurde ein für die Schule günstig« Platz in dem jetzt bebauten Grundstück erworben. Bei dem engeren Wettbewerb um die Au«führu»g de« Baue« wurde unter 5 Entwürfen, von denen jeder der Abführung wert gewesen wäre, der de« Architekten Georg von Mayenburg, Dritten, mit dem Motto »Einheitlich" gewählt. Di« in den bisher benutzten Schulräumen ver- anstaltet, Su«stellnng der Entwürfe erfreut« sich regen Jntereffe« und erfreulichen Besuche«. ' Am 18. April konnte infolge Beschleunigung der nöligen Vorarbeiten der erste Spatenstich getan, am 26. Juni in folge de« geradezu idealen vauwetter« der Bau gehoben werden, sodaß man bald zum inneren Auttau der Schul- räume und Wohnungen gelangt« und der Neubau tn der Hauptsache bi« zum angenommenen Dermin fertiggestellt «erden konnte. Bei der Planung kam e« vor allem darauf an, die Leh^iMmer so anzuorduev, daß fie, da der Unterricht an der HandelSschul« «ine Stunde früher al« an anderen Schul« beginnt, am frühen Morgen gut belichtet sind, für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, da» König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat GröLa. > Nach Mitteilung de« Stadtrat» Riesa ist di« mnG Im Rittergute GSHltS »loschen. ES werden deshalb di« wegen diese« Seuchenfalle« mittel« der Bekanntmachung oom 7. September 1911 für die Ort« Poppitz und Leutrwttz vorgeschriebenen Sperr- und Schutzmaßregeln aufgehoben. Der Ort Leutewitz gehört zum veobachtung«gebiet in den Seuchenfällen Heyda, Poppitz nutz Schänitz; der Ort Poppitz ist al« Sperrbezirk bestimmt. Da, «iesaer Tageblatt «scheint Mo La, abend« mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. VtertelMrlicher Aezn^yrrl« bei «Vholung in der Expedition in «iesa 1 Mark SV Psg., durch unsere Dräger frei tn« Hau« 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaite» I.Mark SS Psg., durch den BrichNlg« sret in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabpnnement« werden angenommen. «Nutzen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage« bi« vormittag 9 Uhr oh« Enotihr. Rotation«drnck und Verlag von Sanger L Winterlich in »iesa. — GeschastSstelle: Eoethestxaß« SS. — Für die Redaktion verantworüich: Arthur Hühnel in Riesa. LertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 23. Oktober 1011. —* Tagesordnung zur Sitzung do« Stadt- verordneten-Kollegtum» am Dienstag, den 24. Oktober LSN, nachmittag« »/,« Uhr. 1. RätSbischluß, de- treffend die teilweise Uebernahme von RatSkellerinventar. 2. RätSbeschluß, betreffend die Herstellung einer Wasser leitung nach dem RittergutSgehvft. 3. RätSbeschluß, be treffend di« Anstellung eine« HauSmanne« für die Schule am Albertplatz. 4. RätSbeschluß, betreffend den LandeS- penstonSoerband sächsischer Gemeinden. 5. Wahlen der Ge- metndewatsenräte auf di« Jahre 1912 bi« 1914. 6. Wahl von Mitgliedern in die au» Anlaß der Teuerung einzu setzende Kommission. Mitteilungen. > — Nichtöffentliche Sitzung. —Der gestern begonnene Herbstjahrmarkt stand bisher unter wenig günstigen BerkehrSbedingungen. Da» sonnige Herbstwetter der vorhergegangenen Lage war gestern einem stürmischen Eüdwestwind gewichen, d» mit unvermlndeter Gewalt während de» gestrigen Tage», auch in der virfloffenen Nacht und heute anhielt. Der Sturm trieb den trockenen Staub vor sich her. Große graue Wolken wirbelten auf den Straßen auf und belästigte« sowohl im Freien, wie auch in der Stadt und im Jahr- marktSgebiet die Paffanten. In der Nacht spielt« der Sturm der Vudenstadt ziemlich arg mit. verschiedene BerkausSstände stürzten zusammen, an andere« wurde die Bedachung in Unordnung gebracht oder beschädigt. Die an der Südwestseitr de» AlbertplatzeS aufgestellten Buden mußten infolge de» Sturmes heute vormittag und zum Teil auch am Nachmittag geschloffen bleiben, auch noch viele andere Fieranten zogen e» vormittags vor, mit dem Auflegen der Waren zu warten. Der in der zweiten Nachmittagstunde einsetzende Regen trug ebenfalls nicht zur Förderung de» Marktverkehr» bei, obwohl xr da« Gut« hatte, daß der Staub gelöscht wurde. An Verkäufern der mrschiedensten Art war auch diese« Jahr jedenfalls kein Mangel. Wenn in Betracht gezogen wird, daß in Dresden und zahlreichen anderen Orten Sachsen» gestern ebenfalls der Herbstjahrmarkt abgehalteu wurde, so wird der Besuch de« hiesigen Markte« durch Fieranten sogar al« sehr gut zu bezeichnen fein. Aber auch der Besuch de« Markte« durch da« Publikum ließ jedenfalls nicht« zu wünsche« Übrig. ES wäret» besonders viele Landleule zu Fuß, zu Wagen oder mit der Bahn eingetroffen, sodaß tn dea NachmittagSstundett «in überaus lebhafter Verkehr zwischen den Vudenreihrn und in den von dem Markt berührten Straßen herrschte. Stellenweise mußte man sich Lurch die Meng« winden. ES darf wohl angenommen werden, daß gestern die Fieranten, vielleicht auch die einheimischen Ge- schäftsleute einen guten Umsatz erzielten. Eine» sehr regen Zuspruches hatten sich gestern auch die vielen Belustigungen und Schaustellungen auf dem Altmarkt und L» Meißner Straße zu erfreuen. Stark waren die Tanzmusiken besucht. Der heutige -weite Lag dürfte sowohl hinsichtlich de« Besuch« wie d«S Umsätze« nicht befriedigt haben. " —* Gestern wurde hier der Lischlerlehrling Karl Max Kittler au« Rochzahn verhaftet und in« Amtsgericht eingeliefert. Dieser hat am 17. Oktober bei seinem Hau»- wirt tn Weichteritz bet Stauchitz einen Einbruch verübt, dabet 50 Mk. gestohlen und diese bi» auf 3 Mk. sür sich verbraucht. —* Einem Schuhmachermeister au« Strehla ist am Sonnabend In einem hiesigen Restaurant ein Fahrrad (Marke »Zito", Nr. 27 281) gestohlen worden. Sn dem Rade befanden sich «in Jackett und zwei Paar neu« Damen schuhe befestigt, die ebenfalls mit gestohlen worden sind. —e D«r Komet »Brooks" ist auch heute früh wieder beobachtet worden. Er soll zwischen 3 Uhr und 5 Uhr früh in der Richtung des Friedhöfe» zir sehen sein. —* Ueber die Pleite des Zirkus May wird noch berichtet: Der ZirkuS wird sich tn Weida auflösen. Ein« sRaff« ist nicht vorhanden, so daß sich die Eröffnung eines Konkursverfahren» gar nicht lohnt. Der wettvollste Lttl VS« Unternehmen«, da« Pserdrmaterial, gehört dem Zirku«- tsstaarateur, im übrigen dea Künstlern. Arbeiter de« Ztrku« veraustaltttea ein« st auf da« Amrrgettcht, um iß« Loß» « nämlich in der Hauptsache nach Osten. Begünstigt wurde diese Anlage d» Hauptfront parallel zur Carolastraße durch die vorzunehmende Anlage eine« kleinen «chmuckplatzr« in dem Straßendreieck. Die entstehende nicht parallele Lage der Südfront zur Straße wirkt nicht störend und ist für den Schulbetrieb infolge der größere« Entfernung von der Straß« äußerst günstig. Bet der Durchbildung d» Lurch die Lage der Gebäude» bedingten 3 bezw. 4 Schaufelten mußte in anbetracht der zur Verfügung stehenden Mittel von kostspielige» Giebeln, Türmchen, Zieraten und dergl. abgesehen und durch «ine einfache, geschloffene, ruhige und vornehm wirkende Fassaden» Aufteilung der Charakter de» Hause« zum AuSdryck gebracht werden. Infolge de» Einbaues der Wohnung für den Direktor der Schule und de« an der Westseite befindlichen nicht überbauten Teil« de« Erdgeschosse« ist di« Möglichkeit einer Erweiterung der Schule im Bedarfsfälle pW kost- spieligerrn Anbau vorgeschen. Da» Kellergeschoß enthält außer der aus 4 Raumen mit Zubehör bestehende» Wohnung des HauSmann» den Raum für die Zentralheizung (Warmwafferanlage, au»ge- führt von-Jeglinsky L Tichelmann, Ingenieure, Dresden), Fahrradraum, Wirtschaftskeller und die ^oon den übrigen Räumen getrennte Waschküche. Da« Erdgeschoß enthält 4 größere Lehrzimm» (mit Bänken von «. Ltckroth L Co., Niedersedlitz, auSge- stattet), von denen 2 durch Rollwand-Borrichtung zu einem Festraum vtteinigt werden können. Da» 1. Obergeschoß enthält 2 kleiner« Lehrzimmer, das Schretbmaschinenzimmer, da» Direktorzimmer nebst Borraum, das Lehrmittel, (zugleich Bibliothekszimmer) und da» Lehrerzimmer. Alle Lehrztmmer konnten infolge gün stiger Anlage der ve- und Entwässerung (Hermann Leeg, Dresden mit fließendem Wasser versehen werden. Da« 2. Obergeschoß ob» Dachgeschoß ist im vor- deren größeren Teile voll, im Hinteren kleineren Teile man sardenartig aurgebaut und dient al« Amtswohnung für den Direktor der Schulet Bei der Vergebung der Vauarbeiten konnte« bi« auf einzelne Objekte die hiesigen Gewerke» berücksichtigt werden, folgende Firmen wurden mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt: G. Moritz Förster: Erd-, Maurer- und Zimm««- arbeiten; E. F. Förster, G. M. Förster, Loui« Schneider: Steinmetz- und Kunststeinarbeiten; Eckert L Dann«: Eisen- und Vetonträger; Herm. Langenfeld: Schlofferarbeiten, Blitz- abletteranlage; Max Müller: Klempnerarbeitet»; Ernst Keßler: Glaserarbetten; Carl Geyer: Dachdeckerarbeiten; H. Laugen- selb, st. Gasanstalt, Elektrizitätswerk: Beleuchtungsanlage; Otto Schumann: Ofensetzerarbetten; Otto Franz, Heinrich Schwarz, I. Langer: Malerarbeiten; H. Schlegel, Aug. Schöne: Tischlerarbeiten Moritz Göpfert: Stuhlbäuerarbeiten; Rich. Fähnrich, Arthur Vindtg: Tapeziererarbetten, von auswärtigen Gewerken seien außer den früher genannten »wähnt: BorSdorf L Bode, Meißen: Tischlerarbeiten; Louis Heine, Dresden: Parkett; Könitz, Druden: Sieinfltesen; Warnt L Schulze, Dresden: Steinholz; Han« HoNold, Leipzig: Rolläden. Trotz der in diesem Jahre herrschenden außer ordentlich regen Bautätigkeit konnten die Arbeiten so ge- fördert werden, daß am Dienstag, den 24. Oktober, die Einweihung de« neuen Schulhause« stattfinden und der UnterrichtSbttrteb in den neuen Räumen aufgenommen werden kann. ' Möge die Schule auch in ihrem neuen schmucken Helm sich der Gunst der beteiligten Kreise »freuen, möge sie ,um Wohl der ihr anvertrauten Jugend, -um Wohl de« httstgen HandelSstande« und der Stadt Riesa selbst wirken! .WWW und Ansoigov ttkftt-lMtw» Ilyckjer) Amtsöürtt
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