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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191110267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-26
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1911
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SS« «4. Jahr, tzernsprechstütt OertlicheS im» Gichfisches. rs. Oklo»« I»>1. —* Die Firma Heine L Co., Aktiengesellschaft, Gröba, gibt ihren sämtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen am morgigen Zahltage einen doppelten Woche «lohn al» Teuerungszulage in dlekem Jahre. —* Patentschau vom Patentbureau v. Krüger L Ao., Dre»den-A., Schloßstraße 2. Auskünfte frei. Gustav Sauer, Döbeln: Seitlich verschiebbare Tür» und Fenster- stcherung (Gm.). — Bruno Täuber, Großenhain: Dichtungs ring mit Metallkappe für den Bentilkörper an Fahrrad felgen (Gm.). — Richard Kutschke, Großenhain: Dampfturbine (Gm.). — Fa. Emil Kirchner, Großenhain: Parkettfußboden- platte usw. (verläng.). — Der LandeSoerein de« Evangelischen Bunde« im Königreiche Sachsen trat gestern im Kleinen Saal« de« Evangelischen BereinthauseS in Dresden unter der Leitung seine« stellvertretenden Vorsitzenden, de» Herrn Pfarrer Dr. Blanckmetster-Dre«den, zu einer außerordentlichen Haupt- Versammlung zusammen. Di« VerbandsMgen janden unter Ausschluß der Oeffenllichkett statt. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Wahl eine« ersten Borsttzenden an Stelle de« langjährigen verstorbenen Borsttzenden Geh. Ktrch«irat v. Meyer. Die Wahl fiel einstimmig auf Herrn Superintendent Kröb er-Pirna, Mitglied der Evangelisch- lutherischen Landessynode. Für den srekgewordrnen Posten waren außerdem poch oorgeschlagen die Herren Pfarrer Dr. Blanckmetster-DreSden und Superintendent Konststortal- rat Dr. Költzfch. Pride Herren hatten jedoch eine Wahl infolge von Arbeitsüberlastung abgelrhnt. Im übrigen beschäftigte sich die Versammlung mit mehreren Abände rungen der Statuten, die nach den Vorschlägen des Vor stände« genehmigt wurden. —88 Eine für da« Gastwirt«» und Gaalgewerbe wich tige prinzipielle Entscheidung wurde jetzt vom König!. Stichs. Oberlandesgericht zu der Frage, ob der Gastwirt in allen Fällen für die Anwesenheit von jugendlichen Personen auf Tanzmusiken strafrechtlich verant wortlich ist, gefällt. Im Gasthofe zu Bucha bet Oschatz fand vor einiger Zeit ein Tanzreigen statt, den der In haber de« Gasthofes, Restaurateur Scheuster, mit jungen Mädchen etnstudlert hatte. Nach Beendigung des Tanz reigen« nahm die öffentliche Tanzmusik ihren Anfang. Der Wirt sorgte für Entfernung der noch nicht 16 Jahre alten Mädchen au« dem Tanzsaale und beauftragte den die Funktionen eine« Tanzmetster« ausübenden Gemeindediener Müller, strenge darauf zu achte», daß jugendliche Personen unter 16 Jahren den Vaal nicht betreten. Mitten in der Tanzmusik trat plötzlich eine Stockung in der Azetylengas- anlage ein. Da« Licht drohte zu erlöschen und um einer etwaigen Explosionsgefahr vorzubeugen, verließ der Wirt den Saal und bemühte sich etwa eine Stunde um die Beleuchtungsanlage. Als e« ihm endlich gelungen war, den Defekt zu beheben, hatte sich da« Gastzimmer Mit Gästen gefüllt, di« nach der Bedienung riefen. Der Wirt qing nun sofort daran, feine Gäste zu bedienen und begab sich erst dann in den in den oberen Räumen gelegenen Tanzsaal, um dort nach den Rechten zu sehen. Sech« junge Mädchen hatten nun die Abwesenheit de« Wirte« benutzt, um in den Saal zu schleichen und sich mit jungen Bursche« im Walzertakt zu drehen. Der ebenfalls im Saale anwesende Sohn de» Gemeinbevorstand« machte den Wirt sofort auf die Anwesenheit der noch nicht 16 Jahre alten Mädchen aufmerksam und sein erste« war, die jungen Dämchen au« dem Tanzsaal zu weisen. Gr erhielt aber bald darauf ein Strafmandat wegen Uebertretung der Mlnisterialverordnung vom 8. Dezember 1910, nach welcher die Wirte gehalten sind, jugendlichen Personen unter 16 Jahr« Zutritt -um Tanzsaal zu untersagen. Da« Straf- Mandat wurde von allen Instanzen bestätigt und auch die bei« Oberland«»g«richt eingelegte Revision blieb erfolglos. Auch der oberste sächsische Gerichtshof stellt, sich auf den Standpunkt, daß e« Pflicht de« Wirte« gewesen sei, für die Zett sein« Abwesenheit im Tanzsaal «inen Stellvertreter A» bestellen. Selbst wenn plötzlich «in« Notlage «tntrete, Ml« in diesem Falle mit der Beleuchtungsanlage, müsse war, da« Feuer von innen zu bekämpfen. E« brannte der ganze hohe vühnenraum, auch da» Dach brannte durch. Die Flammen griffen auf den Zuschauerraum über, die vorderen Sitzreihen sowie die yremdenlogen und die der Bühne zunächst gelegene Galeriebrüstung sind angekohlt. Durch die Hitze zersprangen die Leuchter im Zuschauerraum und da« in Wachsfarben auSgeführte künstlerische Decken gemälde wurde beschädigt. Ebenso sind Musikinstrumente der Stadtkapelle verkohlt. Da« Feuer ist unter dem Bühnen raum entstanden, auf welche Weise, da« ist noch völlig un aufgeklärt. Der Gebäudeschaden ist vorläufig auf 25 600 Mark, der Mobiliarschaden ebenfalls auf 2500S Mark geschätzt. 88 Dresden. Bor dem Dresdner Landgericht be gann heute vormittag der große SensattonSprozeß gegen den angesehenen Dresdner Frauenarzt Dr. med. Weindler, der unter der Anklage steht, umfangreiche Diebstähle in der Königlichen Bibliothek und im Albertinum verübt zu haben. Anfang Oktober vorigen Jahre» stellte sich bet einer Revision in der Königlichen Bibliothek und im Albertinum heraus, daß ein« ganze Reihe wissenschaftlicher, höchst wertvoller Werke ckostbärer Blätter, insbesondere zum Teil unersetzlicher Zeichnungen, Illustrationen und dazu gehöriger Textseiten von einem unbekannten Täter beraubt worden waren. Die Blätter waren sämtlich fein säuberlich auf di« raffiniertest« Weise au« den Bänden ausgeschnitten, so daß man erst bet einer sorgfältigen Kontrolle der Seiten den Diebstahl bemerken konnte. Da nach den ersten Fest stellungen keiner der Entleiher in Frage zu kommen schien, so waren die Erörterungen, die die Direktion der Künigl. Bibliothek sofort anstellte, anfang« ohne Erfolg. Die Er mittelungen der Staatsanwaltschaft hatten aber bald da« sensationelle Ergebnis, daß ein angesehener Dresdner Arzt und Inhaber einer stark besuchten Frauenklinik, Dr. med. Weindler, der Schwiegersohn de» berühmten, vor kurzem verstorbenen Gynäkologen und Kliniker« Exzellenz Prof. Leopold, eine ganze Anzahl Bücher der Köntgl. Bibliothek und de» Albertinum« in der schon geschilderten Weise auf da« empfindlichste beschädigt und eine Reihe von wert vollen Illustrationen und Blättern daraus entwendet hatte. Eine Haussuchung in der Vrivatwohnung de« Arzte» zeigtigte ein überraschendes Resultat. Man fand im Papierkorb und im Ofen in der Weindlerschen Wohnung noch Rest« der kostbaren und unersetzlichen Zeichnungen und Illustra tionen und «» wurde auch sestgrstellt, daß Dr. Weindler, der derzeit sich mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt«, die entwendeten Blätter zum Material für seine Beröffent- ltchungen verwenden wollte, lieber den Arzt wurde sofort die Untersuchungshaft verhängt und ungeachtet einer von den in Planen i. B. wohnenden Ellern Weindler» ange botenen Kaution von 50060 M. wurde Dr. W. nicht au« der Untersuchungshaft entlassen. ES stiegen jedoch Zweifel an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit auf und die Staats- ünwaltschaft ordnete die Ueberführung de« verhafteten nach der Irrenanstalt Sonnenstein zweck« Beobachtung seine» Geisteszustände« an. Di« mehrwöchige Beobachtung hat jedoch ergeben, daß Dr. Weindler al» geistig zurechnungs fähig anzusehen ist. Dr. Weindler, dessen Ehe mit der Tochter de« Geh. Rate« Prof. Dr. Leopold inzwischen ge schieden worden ist, ist in vollem Umfange geständig, be hauptet aber, durch lleberarbeitung derartig nervös und ausgeregt gewesen zu sein, daß er sich der Tragweite seiner Handlungsweise nicht bewußt gewesen fei. Schöna. Wie berichtet, erklärte der Webergeselle Adam Meier au« Gölten»dors, der wegen eine« bei Nürn berg begangenen Raubmorde» -um Tode verurteilt, dann aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden war, er habe noch einen weiteren Mord bet Schöna, dessen Opfer rin Tourist In der Sächsischen Schweiz gewesen sei, auf dem Gewissen. Er hob« den Touristen, der ihn al« Führer mit genommen habe, von einem Felsen in der Nähe von Schilna bet Ntedergrund herabgrstürzt und beraubt. Die infolge diele« Geständnisse» angrstellten Erkundigungen ergaben, daß Meter seine Aussagen erlogen hat. Zittau. Der Stadttmt hat beschlösse», in v Zett neben dem, städtisch« Srefischmmckt ein« markt einzurtchtrn. der Wirt für einen Stellvertreter sorgen. Zudem habe her Wirt, al« er den Schaden an der GaSanlage beseitigt habe, zunächst Gäste bedient. Er hätte sich aber zunächst um den Tanzsaal kümmern müssen. —88 Da« Kgl. Sächs. OberlandeSgerlcht Hat soeben eine für alle Lehrherren und Handwerksmeister interessante und prinzipielle Entscheidung gefällt. Der Geometer Nttzsche in Chemnitz beschäftigt in seinen» ver- meffungSbüro den 1894 geborenen Lehrling Fischer. Im Februar d. I. hatte der Lehrherr auf Flöhaer Flur in teressante und selten wiederkehrende BermeffungSarbeiten vorzunehmen. Sr stellte seinem Lehrling anheim, diesen Arbeiten beizuwohnen und dafür dem Unterricht in der Fortbildungsschule fernzubleiben. Der Lehrling war natür lich mit Freuden bereit, im Interesse seiner Ausbildung al« Vermessungstechniker an den für seine Fortbildung wertvollen Arbeiten teilzunehmen und der Lehrherr ent schuldigte sofort sein Fortbleiben vom FortbtldungSschul- untetricht. Die Entschuldigungsgründe wurden jedoch nicht. al« stichhaltig anerkannt, vielmehr erhielt der Lehrherr wegen Uebertretung de« Sächsischen Volksschujlgejetzer «ine Strafverfügung über 20 M. mit dem Begründen, daß er seine Pflicht al« Lehrherr insoweit vernachlässigt habe, al« er den Lehrling vom Pesuche der Fortbildungsschule zurück gehalten habe. Da» Landgericht Chemnitz erkannte al» Berufungsinstanz jedoch auf Freisprechung und führte au», daß der Lehrherr seine Pflicht, den Lehrling zum Besuche de» FortschulbtldungSunterricht» anzuhatten, allerding» wicht erfüllt habe. Ihn treffe aber kein Verschulden, da er dem Lehrling Gelegenheit geboten habe, einer besonder» seine Aus bildung fördernden wertvollen Arbeit beizuwohnen. Auch sei e» zweifelhaft, ob der Lehrherr verpflichtet sei, da» Fernbleiben vom FortbtldungSschulunterricht zu entschuldigen, da der Lehrling bei seinen Eltern wohne und diese wohl ver pflichtet gewesen seien, da» Fernbleiben zu entschuldigen. Die Staatsanwaltschaft legte Revision ein, da nach Ansicht dieser Behörde die Teilnahme an seltenen Berufsarbeiten keine Entschuldigung sür dar Wegbletben au» der Fort bildungsschule sei. Da» OberlandeSgerlcht verwarf die Re vision der Staatsanwaltschaft und stellte sich in allen Punkten auf den Standpunkt de« Borderrichter«. Auch nach Ansicht de» obersten Gerichthofe« war «S Pflicht de« Lehrhrrrn, seinen Lehrling an einer selten wiederkehrenden Berufsarbeit teilnehmen zu lassen, um dadurch dessen Au»- bildung zu fördern und ebenso sei e» Pflicht des Lehrherrn gewesen, unter diesen Umständen seinen Lehrling vom Be suche de« Fortbildungsschulunterricht» zu entschuldigen. Naundorf. Die Teuerung der Leben»mtttel, be sonder» de« Fleisches, ist für den hiesigen Gemeindirat Veranlassung gewesen, auf Gemeluberegie einen Fischverkauf einzurichten, der sich in der Hauptsache auf frische Seefische erstrecken soll. Die Fische werden nur an hiesige Ein wohner und zwar zum Selbstkostenpreise abgegeben. Meißen. Mit einem MttgltedSbestande von mehr als 100 Herren ist hier am Montag abend «in Verein sür Feuerbestattung ins Leben getreten. Die Leitung ist dem Drogisten Wiedel übertragen worden. Jessen. Schwer zu Schaden gekommen ist am Mon tag der bet Herrn Gutsbesitzer Schmidt beschäftigte Schirr- meister Lehmann. An einem mit Zuckerrüben Geladenen Wagen waren di« Schirrketten nicht angelegt; der Wagen fuhr auf di« Pferde auf, diese scheuten und L. kam unter den Wagen zu liegen. Di« rechte Hand und der linke Fuß sind gebrochen; außerdem hat^L. bei dem Unfall die rechte groß« Zehe etngebüß». Döbeln. In der Mittwochnacht ist, wie schon kurz berichtet, da« Döbelner Stadttheater durch ein Grotzfeuer hetmgefncht und auf längere Zeit unbenutzbar gemacht worden. Die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr war, wie gewöhnlich, noch eine Stunde nach Schluss der Vor stellung im Theater geblieben und machte um 12 Uhr den letzten Rundgang im vühnenraum, wobei sie nirgend« etwa» von einem glimmenden Brandherd bemerkt hat. Al« um */,2 Uhr Leut« am Theater vorbeigingen, bemerkten sie Rauch im Theater und weckten die Familie dr« Herrn Theatrrmeister« Beier. Al« di« Feuerwehr erschien war da« Theater schon so stark verqualmt, daß e« unmöglich Am 28. Oktober 1911 vormittag« 10 Ubr werden auf dem Kasernenhof« der II. Ab Gapnaßend von mittag 12 bi« nachm. 2 Uhr wird da« Fletsch eines jungen teilung 6. Feldartillerie - Regiment« Nr. 68 4 au«genu»sterte Dienstpferde versteigert. «erd Atr-akgvr Medlett «ch Arycherj. für dke König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeind erat GMa, ' Donnerstag, SH. Oktober 1VM otzenos D»S Mesa« Tageblatt «schebtt M» Tag aveudS mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Btertrljährlichrr Bezugspreis hei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Pfg., durch unsere Träger frei in» HauS l Mark SS Pfg., bet Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den BtiestrHgex stet in» Han« 2 Mart 7 Pfg. Auch MonatSaVonuement» werden angenommen. Aozrigeu-Aimahwe filr die Nummer de« Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethepraße SV. — Für die Rrdaltion verantwortlich: Arthur tzähnel 1« Riesa. Freibank Schänitz Gchlyeitse- verkauft. Pfund 45 Pfg. Der Gemeiudevorstand
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