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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191110094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-09
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1911
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Riesaer WTageblM «nd Anxoigor Mrbiatt »»d Rcheigerf. Amisölaü für die Köntgl. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. ^5 23S Montag, S. Oktober 1911, abends. «4. Jahrg. —* In Riesa besteht fett einiger ein Au-schuß für Jugendfürsorge (nicht zu verwechseln mit dem „Riesaer Verein für Jugendpflege'). Seine Aufgaben er geben sich au» der ausgestellten Geschäftsordnung. Hervor- zuhrben au« derselben sind die folgenden Bestimmungen : I) Der Ausschuß für Jugendfürsorge in Riesa besieht aus: dem Vormundschaft-lichter al- Vorsitzenden, dem Jugend richter al- dessen Stellvertreter, demjenigen Mitglied« de» Stadtratek, welcher die Armensachen und Gemeindewaisen- ratssochen bearbeitet, dem I. eoangel. Geistlichen, dem I. kath Geistlichen, den Direktoren der Knaben- und Mädchen schule, dem Schularzt, dem Riesaer Vertreter he- Kreis verein» für innere Mission. 2) Die Fürsorge de» Aus- schufse» ist eine vorbeugende und eine helfende. Sie erstreckt sich auf olle Minderjährigen, die sittlich gefährdet oder der Verwahrlosung bereit» verfallen flqd, auf alle Jugendlichen, gegen die ein Strafverfahren anhängig ge worden ist. 3) Der Ausschuß bedient sich zur Durchführung seiner Aufgaben der Mithilfe aller Behörden, Geistlichen, Lehrer, Aerzte, Wohltätigkeitsveretne und Vereine ähnlicher Bestrebungen, überdies auch der Oeffentlichkest. 4) Di« unter 3 genannten Körperschaften und Personen sollen dem Ausschuss« Mitteilung (mündlich oder schriftlich) machen, sobald ihnen «in Fall bekannt geworden ist, der «in Ein schreiten des Ausschuss«» erwünscht erschein«» läßt, geeignete Personen (Männer und Frauen) bezeichnen, die sich zur Aufnahme von in der Obhut de« Au»schuffe« befindlichen Minderjährigen und zu Fürsorgern sür solch« eignen. Der Ausschuß wendet sich auch an di« Oeffentlichket». Er bittet die Einwohnerschaft der Stadt, sich für seine Bestrebungen zu internster,n und ihn darin durch tätig« Mithilfe — zu vergl. Punkt 4 der GeschSftsordnung — zu unterstützen. Vorsitzender de« «u»schuffe« ist zur Zeit Oberjustizrat Heldner. Mitteilungen nimmt jede» Mitglied de» Au», schusse» gern entgegen. —* Im Lesezimmer der Handelskammer Dreß- den, Llbrechtstr. 4, liegen Winke für den Handelsverkehr mit den Kaiserlichen Konsularbehörden in Portugiesisch- Ostafrika (Kolonie Mocambique) zur öffentlichen Einsicht- nahm« au«. —* Zu den Kandidaturen Fritzsche und Kruspe tM 7. sächsischen R»ich«tag«wahlkrrise Meißens- Riesa—Großenhain wird uns vom wahlkomtte« der recht», stehenden Parteien geschrieben: „Der auch hier abgedrucktr Bericht de« Meißner Tageblatt»« über die Versammlung de« Rationalltberalen Verein« zu Meißen am 12. Sep- lember muß den entschiedenen Widerspruch aller der Kreise «wecken, di« df« Kandidatur Fritzsche Unterstützen. Richt etwa in dem Sinne, al« sei gegen die Ausstellung nach eine« andern bürgerlichen Kandidaten überhaupt etwa« rikhuwenden. Ein« solche Aufstellung entspricht vielmehr nur der jrtzt vorhanden«, politisch,» Latze, Hi« leider einen Zusamineaschluß gegen die Sozialdemokratie im ersten Wohlgang ketnr»fall« zuläßt, wi, auch di« ernsthaft« B« Die Xuf DtruSt-g, den Ist. diel. Mon., nachm. 3 Uhr im Gasthofe zu Jakobsthal angesetzte verfteigcruug eine« Piauino« ist aufgehoben. Riesa.S. Oktober 1911. ' Per Gericktsvollzieder des Köuial. Amtsgerichts La» «tesarr Sägeblatt erschein, j»d« 2a, abend» mU »ln«uahme der Sonn. >i»d strsttaa«. «lerieljührllcher AezuBpreA bet Abholung tri der »rpedltlon in »tlela I Mart dv Plg-, d>ncv unser« 2r«gn tret M» Hau« I Mark VS Pfg„ bei Abholung am SchaNer der latserl. Poslanslallen I Mark 0d Psg„ durch den Artest»«-« stei in« Hau» 2 Mark 7 Pf» Auch Mo»a«-abonnen.eni« »«erden angeiionmien. Anzrlgru-Aunahmr sür dir Aumnier de» Au-gabelage- bl- vornritlag 0 Ühr ohne Vetvlihr. Nolallon-druck und Verlag von Langer L Winieinn i» »le'a. — veiv«„esirklr: v'oeibesilab» dv. — tzllr dir Stedakiiau rrnniikrnMch- Arthur Hähne! tu NI,la. ? Freibank Leutewitz. Dienstag, den 10. Oktober, von nachmittag« 2 Uhr an, gelangt in Nr. 22 junge- Schweinefleisch zum Preise von 40 Pfg. pro V, dg »um Berkau'. Der Gemeiudevorftaud. Die neug'bout« verbiudnug-stratze zwischen »er Strehlaer Stratze und der Stetustrafle in Gröba wird hiermit dem öffentlichen Verkehr übergeben. Bis auf wei tere« wird aber dies, Straße nur für Fußaänger, Radfahrer und leichte Fuhrwerke frei- gegeben, da» Befahren mit schwerem Fuhrwerk und Kraftfahrzeuge» bleibt zunächst Verbote«. Der Straße ist der Name „vftstratze" beigelegt worden. Gröba. an, s. Oktober 1911.Ter Gemeiudevorftaud. Nennung eine- allen bürgerlichen Wählern genehmen Kan- didaten garnicht stattgefunden hat. Auch dagegen, daß die Nottonalliberalen von vornherein unser» Wahlkreis dem Freisinn abtreten, können wir nicht« einwenden, da« ist ihre Sache. Wogegen wir Angehörig« der rechtsstehenden Parteien aber energisch und zwar gerade im Interesse der gemeinsamen vaterländischen Arbeiten unter allen Nicht sozialdemokraten protestieren müssen, das ist die Unter stellung, al» sei Pastor Kruspe deshalb aufgestellt worden, weil die Wahl Fritzsche« auch in der Stichwahl Anders gesinnten nicht zqgemutet. werden könne, während man für UN« ohne weitere« die Pflicht, den Gegenkandidaten in der Stichwahl gegen de» Roten herau-zuhauen, al« selbstver ständlich voraussetz». Wenn man uns Rechtsstehenden damit nur da« Zeugni« ausstelleu will, daß wir in höherem Grade al« di« Link-liberalen da« Vaterland über die Partei zu stellen wissen, so danken wir dafür besten«, weisen auch darauf hin, daß die« ehrenvolle Zutrauen zu un« noch immer in den tatsächlichen Verhältnissen begründet gewesen ist. Entschieden unwahr ist aber, daß, wie die Dinge in unserm Wahlkrei« liegen, mehr Selbstverleugnung dazu gehöre, wenn ein Liberaler Herrn Fritzsche, al« wenn wir Herr« Pastor Kruspe wähle». Ersterem wird hierbei wieder seine „politische Vergangenheit' vor^eworfen. Er hat aber nie ander« al« monarchisch, vaterländisch und auf dem Boden unserer jetzigen Wirtschaft-Politik, insbesondere maßvollen Schutzzölle« gestanden. I» allen diesen wich tigsten Dingen besteht heule unter den recht-stehenden Parteien keinerlei tiefer Gegensatz, ja auch ein großer Teil der Nationalliberalen teilt diese Anschauungen und steht weiter ebenso wie Fritzsche zu gesundem MitteistandSschutz. Von dem ferneren Vorwurf ist soviel wahr, daß unser Kandidat Berufspolitiker ist. Das kann aber »ur der als einen Mangel belrachten, der da meint, wir hätten noch nicht genug Dilettantismus in der Politik und al« seien reiche volkswirtschaftliche Kenntnisse, wi« sie Fritzsche hat »md in unserm komplizierten Erwerbsleben schließiich ein Berufspolitiker am besten haben kann, etwa» Schädliche». Endlich wirh Fritzsche etwa» wegwerfend der „antisemitische Kandidat' genannt. Dazu auch ein Wort. Wir wissen so gut wie die liberalen Herren, daß der Antisemitismus al» Grundlage eine» ganzen Parteiprogramm« heut« kaum mehr existiert. Aber ebenso wahr ist, daß da« Judentum heute mehr al« je in Deutschland auf vielen Gebieten einen höchst unheilvpllen und. deswegen zu bekämpfenden Einfluß ausübt. Ueber die Mittel seiner Bekämpfung kann man streiten. Aufklärung und eigene Tüchtigkeit der ntchtjüdischen Kreise wird immer di« Hauptsache sein. Dl« Tatsache selbst und damit die Berechtigung eine« verstän digen Antisemitismus bleibt aber bestehen und wird heute schon bi« weit in liberale Kreis« hinein zugestanden, nur haß man dort eben wegen der Macht de« Judentum« im Liberalismus und seiner Presse sich nicht offen dagegen «ehren kann. Wenn nun Pfarrer Kruspe sich der dnrtsch- Oertlichcs und Siichfisches. Riesa, 9. Oktober 1911. ->-* Herr Lehrer Jrmscher hier konnte am 4. Ok tober dieses JahreS auf ein 25 jähriges Wirken an den hiesigen Volksschulen zurückblicken. AuS diesem Anlaß fand heute vormittag in der Mädchenschule eine Feier statt, in welcher dem Jubilar ein von der Lehrer schaft der hiesigen Volksschule» gestiftetes Geschenk überreicht würde. Seiten» der Köntgl. vezirksschuttnspektion war dem Jubilar am 4. Oktober ein Beglückwünschungsschreiben zugegangen. —' Während der ganzen vorigen Woche fand im hiesigen Hafen ein große» Fischen statt. Die Beute bestand in etwa 80 Zentner Fischen. Insofern ließ da» Ergebnis allerdings etwa» zu wünschen Übrig, als ver hältnismäßig nur wenig edle Fische (etwa 1 Zentner) ge- fangen wurden. Unter Len erbeuteten Fischen befanden sich einig« sehr stattliche Exemplare Ein Karpfen hätte ein Gewicht von 10 Pfund. —5. Vor dem Dresdner Kgl. Schwurgericht begann heute die Verhandlung gegen den 36 Jahre alten Hand- arbeiter Wolfgang Riedel au« Ftchtenbach in Bayern wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgange. Riedel wohnte seit fünf Jahren in Lommatzsch, ihr ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, in Lommatzsch am Sonntag, den 23. Juli d«. I«. den Fleischermelster Möstel durch Stiche mit einem Messer an der Gesundheit geschädigt und hierdurch den Tod Möstel» verursacht zu habe»«. Riedel lebte mit seiner Frau in Unfrieden. Er soll dies« oft in ryher Weise miß handelt haben. Am 12. Juli d.J. war es wieder zwischen den Eheleuten zu Streitigkeiten gekommen. Di« Frau hatte deshalb die Wohnung verlassen uttd nächtigt« im Hofe. Möstel hatte sich vorher der bedauernswerten Frau angenommen und ihr Brot und Wurst gegeben. Dieses Mitleld Möstel» war von Riedel falsch »erstanden worden. Der Angeklagte gebrauchte deshalb ein tzemeines Schimpf wort in Bezug auf Möstel. Am Sonntag, den 28. Juli traf Möstel den Angeklagten in dessen Wohnung, er stellte ihn wegen der Beleidigung zur Rede und gab ihm mehtere Schläge. Riedel ergriff sein große« Taschenmesser und führte mit großer Gewalt eine« Stich gegen Möstel, dessen Herz durchbohrt wurde. Der Verletzte erlitt große« Blut- verlast und war nach einigen Minuten eine Leiche. Der Angeklagte gab zu, daß der Fleischermelster von ihm er- stochen worden sei. Er habe dies jedoch nicht beabsichtigt. Eik sei von Möstel zuerst angegriffen Morden und habe in der großen Erregung nicht gewußt, was er getan. 1 -5- Di« zweit« Strafkammer de» Dresdner König!. Landgericht» verurteilte den SS Jahr«, alten Johanne» Reinhold Marlin Wiesbach au« Gohlis bet Strehla und 28 Genossen wegen Verletzung der Wehrpflicht je zu 800 Mark Geldstrafe oder 60 Tag« Gefängnis. Im Auktftni-fokal hur sollen Mtlttooch, de« 11. Oktober 1911, von vor«. 19 «hr an 1 Bücherschrank Mit Aufsatz, 1 Stehpult, 1 Ladentafel, 1 Kastenwagen, 1 Grammophon mit 24 Platten, 1 silbern- Damenichr mit Kette gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 5. Oktober 19N. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Amtsgerichts. kör das „Mesner Tageblatt« erbitten wir uns bi- spätestens GG wHI -AIM,H»r»itt«g- s Uhr des jeweiligen Ausgabetages. . " . Dir Nach Mitteilung der Königlichen Amt-Hauptmannschaft Oschatz ist in GohliS die KIwmsnwsiioÄ« ausgebrochen. Di« Königliche Amt-Hauptmannschaft bestimmt daher Wege« diese- SeuchenfalleS gemäß tz 23 der Verordnung de» Königlichen Ministerium» de» Innern vom 5. Oktober 1908 — Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 335 ff. — di« Gemeindebezirke Voberse» mit selbständigem Gutsbezirk und Zeithain mit selbständigem Sut-bezirk Truppenübungs platz Zeithain al« 8»oli»«okbunE»zz»bi«b. E« gellen demnach für dieses BeobachtungSgebiet die mit Bekanntmachung vom 7. Juli 1911 — Nr. 156 de« Riesaer Lageblatte» — unter 8 und 6 bekanntgemachten Bestimmungen und Strafandrohungen. Großenhain, am 7. Oktober 191t. 3034 b 8. Königliche Amt-Hauptuiannschait. Nach Mitteilung der Königlichen Amt-Hauptmannschaft Oschatz ist die Wwuk- MnG GImmmn,»««»,» in Canitz erloschen. Es werten deshalb die wegen diese- SeucheufalleS für die Orte Merzdorf mit GvtSbezirk, Pochra mit GutSbezirt und Weida angeordneten Schutzmaßregeln hiermit aufgehoben. Der Ort Merzdorf mit Gntsbezirk gehört nunmehr noch zum BeobachtungSs gebiet in den Seuchenfällen Weida und Gröba, der Ort Pochra mit Gutsbezirk zu dem BeobachtungSgebiet im Seuchenfalle Gröba; der Ort Weida ist als Sperrbezirk bestimmt worden. E» bleiben demnach für dies« Orte di« mit Bekanntmachung vom 7. Juli 1911 — Riesaer Tageblatt Nr. 156 — unter 8 und 0 brz. unter und O bekanntgemachten Bestimmungen unh Strafandrohungen auch weiterhin in Geltung. Gvoßrnherfii^ am 7: Oktober-49-14- > 8034 d 8. Söntgliche"A«tShauptmauUschaft.
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