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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191111085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-08
- Monat1911-11
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1911
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Riesaer W Tageblatt «nd Anzeiger (Lldtblatt und Mzeigerf. TÜegramm-Adrch« O RH Frrnsprech stell» .Tageblatt». Riesa. Nr. SO. für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 260. Mittwoch, 8. Novemver 1011, abends. 64. Iabra. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger srei inS HauS 1 Mark 65 Psg-, bei Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstaltrn 1 Mart 65 Psg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigen-Annahme für die Nummer des Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste 5l>. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. In dem Konkursverfahren über das Vermögen de» Bäcker» Emil Arthur Ersurth in Weida ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalter«, zur Erhebung von Einwendungen gegen da» Schlußverzeichnis der bet der Verteilung zu berücksichtigenden For- derungen und zur Beschlußfassung der GIS" 'irr über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlusstermin auf deu 4. Dezember 1911, vormittag- 11 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Riesa, den 8. November 1911. Königliches Amtsgericht. r 4/11. Wir geben hiermit bekannt, daß von jetzt 1. dem zwischen der Schützenstraße und der Echillerstraße gelegenen Teile der Friedrich-August-Straße der Name „Kasernenstratze" 2. dem um die Trinitatiskirche herum gelegenen Straßenkörper der Name „Eeorgplatz" und 3. der von der Friedrich-August-Straße entlang der neuen Schule bis zum Osfi- zierSkasino 68 führenden Straße der Nams „Gcorgstratze" beigeleat worden ist. Dem Teile der „Friedrich-August-Stratze", der zwischen Pausktzerstraße und Mathildenstraße liegt, wird dieser Name belassen. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. November 1911. Fnd. Tie Aufuhre von 299 «a» «auztger Steine» (AdlagerungSstelle: Bauhof an der Pausiker Straße) und -ix Walzen-, Wasser-, Sprengwagen-, Stratzenkehrmaschinenr, Kuack- und Kiesfuhren für die städtischen Straßen im Jahre 1912 sollen vergeben werden. Die Bedingungen können an RaiSstelle, Zimmer Nr. 2, eingesehrn werden. Ange bote sind bis Dienstag, den 14. November 1911 verschlossen, mit der Ausschrift „Städtische Fuhren" versehen, bei uns einzureichen. Die Auswahl unter den Anbietern, die Verteilung der Fuhren an verschiedene Unternehmer und die Ablehnung oller Angebote bleibt vorbehalten. Der Rat der Stadt Riesa, den 7. November 1911. Fnd. In der Zett vom 10. bis 14. Nooember 1911 wird zwecks Abhaltung einer Uebung eine Alarmierung der hiesigen Feuerwehren (Freiwillige und Pslichtfeuerwrhr) erfolgen. Die Signale werden mittels Hupe und Horn gegeben. Die Mannschaften der Pflichtfeuerwehr werden aufgefordert, sich sofort nach dem Ertönen der Alarmsignale am Spritzenschuppen in der Strehlaer-Straße einzufindru. Unentschuldigtes Ausbleiben wird nach 88 17 und 20 der Feuerlöschordnung be straft. Gröba, am 8 November 1911. * Der Eemeittdevorstaud. Bekanntmachung. Die Anlieferung von 599 Meter Steinklarschlag, frei Elbufer Nünchritz, soll ver- geben werden. Angebote nebst Probestcin sind bis 18. November hier einzureichen. Glaubitz, am 5. November 1911. Der Gemeindevorstand. Freibank Gröba. Donnerstag, den 9. November 1911, vormittag» 8 Uhr, wird rohes Rindfleisch verkauft. Preis 45. Pfg. für Vz Gröba, den 8. November 1911. Ter Eemeindevorstaud. Oertliches mW Sächsisches. Riesa, 8. Nooember 1911. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab im RathauSsaale abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlte Herr Stadt». Ketzer. Als Vertreter des Rats wohn ten Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadtrat Riedel der Sitzung bei. Die zur Beratung stehenden Schul- angelegenheiten hatten Herrn Bürgermeister Dr. Scheider veranlaßt, auch Herrn Schuldirektor Dankworth zu der Sitzung einzuladen. Außerdem war anwesend Herr RatS- afsessor Dr. Dietzel. 1. DaS Kollegium hatte sich zunächst mit Neu- wählen an Stelle der mit Ende dieses Jahres aus dem Ratskollegium ausscheidenden jedoch wieder wähl baren Herren Pietschmann und Raffs zu beschäftigen. Herr Pietschmann wurde mit 13 Stimmen wiedergewählt. Drei Stimmen entfielen auf Herrn Kaufmann V. Heyn. Die Wiederwahl des Herrn Roffs erfolgte mit 12 Stimmen, zwei Stimmen entfielen auf Herrn Stadtv. Bergmann, eine Stimme auf Herrn Kaufmann B. Hcyn, ein Stimmzettel war unbeschrieben. 2. Hierauf gelangt der Ratebeschluß, betreffend Maßnahmen gegen die Teuerung zur Beratung. Die eingesetzte Teuerungekommission hatte am 27. Oktober eine Sitzung abgehalten und in dieser folgende Beschlüsse ge faßt: Von der Einreichung einer Petition an den Bundes rat, Reichstag usw. solle abgesehen werden. ES sollen Kartoffeln bezogen und an Minderbemittelte zentnerweise und im einzelnen abgegeben werden. Die Abgabe solle erfolgen an Personen mit eigenem Haushalt und mit einem Einkommen bis zu 1200 Mark bei zwei Köpfen, 1400 Mark bet vier Köpfen, 1600 Mark bei sechs Köpfen und 1800 Mark bet acht und mehr Köpfen. Der Verkauf im einzelnen solle nur an Personen mit 1200 Mark Einkommen statt finden. Die Spesen seien auf die Gtadtkaffe zu überneh- »en. Den städtischen Arbeitern sei eine Teuerungszulage von 20 Pfg. pro Tag zu gewähren, ferner den städtischen Beamten bis zu 1500 Mark Sehalt eine einmalige Zulage, und zwar den verheirateten in Höhe von 30 Mark, den unverheirateten in Höhe von 15 Mark. Für die Zulagen kommen in Betracht 14 Arbeiter, die zurzeit bet Straßen- bauten usw. beschäftigt sind, 22 im städtischen Schlacht- Hof, im Gaswerk, Wasserwerk usw. beschäftigte Arbeiter, sowie 15 unverheiratete und 18 verheiratete Beamte. Der Kommission war ferner mitgrteilt worden, daß zurzeit in Riesa testen daS Pfund Schweinefleisch 90 Pfg., Rindfleisch 75 bis 90 Pfg., Kalbfleisch 80 Pia., Blut- und Lrberwurst SO und 80 Pfg. Herr Stadtrat Pietschmann regte in der Kommission an, daß die Fleischer zur Einreichung der Wurst- und Fleischpreise zu verpflichten seien und daß die Preise in der Presse veröffentlicht werden sollten. Vom städtischen Seefischverkauf beschloß die Kommission abzu sehen. Die minderbemittelten Kreise machten von der See fischkost wenig Gebrauch. Die hiesigen Fischhändler haben die Möglichkeit einer weiteren Herabsetzung des Preises sür Fische verneint, da der Verdienst ein sehr minimaler sei. Ein Händler hat sich bereit erklärt, Fische zum Selbstkosten preis abzugeben. Herr Brauereidirektor Friede hat einen Raum zum Aufbewahren der Kartoffeln zur Verfügung gestellt, der etwa 50 Zentner Kartoffeln faßt. Mit der Teuerung hat sich auch der Sächsische Bürgermeistertog befaßt, der die Einrichtung von Seefischkochkursen empfiehlt. Diese Kurse werden unentgeltlich vom Seefischereiverein in Berlin erteilt. Der Rat hat sich mit den Beschlüssen der Teuerungskommission befaßt und beschlossen, vom Rittergut GöhliS 1000 Zentner gute Speisekartoffeln zu beziehen. Von den Teuerungszulagen sür die städtischen Arbeiter und Beamten solle mit Rücksicht darauf, daß erst Lohn- und Gehaltserhöhungen erfolgt sind, abgesehen werden, ebenso von der Einforderung der Fleisch, und Wurstpreise. Der Frage der Einrichtung von Seefischkochkursen soll jedoch näher getreten werden. Auf Anfragen aus dem Kollegium wird m'tgeteilt, daß der Preis für den Zentner Kartoffeln 3,50 Mark betrage» soll und daß bis jetzt Anmeldungen zum Bezug von 350 Zentnern eingegangen seien. Herr Stadtv. Hugo bezeichnet daS Resultat der Vorberatungen als ein negatives und spricht sich gegen die Seefischkoch kurse auS. Die Teuerung werde auch mit hervorgerufen durch die Wohnungsnot. Der Rat möge einmal die Frage erwägen, ob nicht städtischerseits der Bau von Häusern in die Wege geleitet werden könne. Die Stadt solle die Bau- stellen an der Standtfeststraße bebauen. Dort würden die Wohnungen stark in Anspruch genommen werden und die Bebauung des Areals werde auch die Mittel decken. Herr Stadtv. Roßberg bittet den Rat, keine Entschließung zu fassen, die die Gewerbetreibenden, die ebenso wie der Arbeiter und der Beamte von der Teuerung getroffen würden, schädigen könnte. Herr Stadtv. Richter hätte eS doch gern gesehen, wenn ein Protest an den Bundesrat usw. abgesandt worden wäre. Ferner bedauert er, daß man den städtischen Unierbeamten u. Arbeitern die Unterstützung in Gestalt der Teuerungszulage nicht gewähren wolle. Wenn Herr Stadtv. Roßberg sage, r» sollten keine Maßnahmen getroffen werden, die den Handwerker schädigten, so müsse er ihm erwidern, daß die Allgemeinheit voran gehe. Herr Bürgermeister Dr. Scheider wendet sich zunächst dagegen, daß wir hätten einen Protest an die Regierung richten sollen. In dieser Beziehung sei genug geschehen durch den deutschen Städtetag, der sämtliche deutschen Städte über 25 000 Einwohner umfasse. Dieser habe die Sache in einer Petition so gründlich behandelt, daß sich etwas neue» nicht mehr werde sagen lassen und die kleinen Städte sich könn ten durch die großen mit vertreten finde». Bei den zu treffenden Maßnahmen müsse allerdings Bedacht darauf genommen werden, daß wir nicht ohne Not ErwerbSstäuLe schädigten. Die Abneigung gegen die Seefische sei bei vielen darauf zurückzusühren, daß sie mit der Zubereitung der Seefische Nicht vertraut seien. Die Seefischkurse könnten da jetzt und in Zukunft die Verwendung möglich machen. Bezüglich der Einrichtung eincS EeefischverkaufcS müsse ge sagt werden, daß in Riesa die Preise so niedrig seien, daß die Stadt keine Fische hätte billiger liefern können als die Händler. Beim Kartoffelverkauf sei Wert darauf zu legen, daß wir Kartoffeln auch einzeln an arme Leute abgeben könnten. Der Preis sür die Kartoffeln sei vom Rittergut noch nicht endgültig festgesetzt, cS sei möglich, daß der Preis noch etwas herabgesetzt werden könne. Bon anderer Selle seien ja auch schon viel Kartoffeln verkauft worden, und darauf sei eS wohl zurückzusühren, daß erst 350 Zentner bei der Stadt bestellt seien. Er freue sich, daß jetzt Stimmen laut würden, die den Rat ermunterten, sür das Wohnungswesen sich mehr zu verwenden. Seiner zeit, bet der Gründung des Spar- und BauoereinS, sei die Stimmung aber nicht günstig gewesen, eS seien Stimmen laut geworden, die befürchteten, rs werde den Hausbesitzern Konkurrenz gemacht. Der Spar- und Bauverein werde nächste» Jahr wieder bauen. Er sei fraglich, ob die Stadt besser komme, wenn sie selbst baue. DaS Stadtbauamt könne den Bau nicht, wie Herr Stadtv. Hugo glaube, auS- iühren; einem Baumeister werde der Bau Übertragen werden müssen. Herr Stadtv. Geißler stellte hierauf den Antrag, da« Kollegium wolle beschließen, den städtischen Beamten mit einem Einkommen bis zu 1500 M. und den städtischen Arbeitern die von der TeuerungSkommission in Aussicht genommene aber vom Rate abgelehnte Teuerungszulage zu bewilligen. Dieser Antrag fand die genügende Unter stützung und wurde einstimmig angenommen, ebenso die oom Rate beschlossenen Maßnahmen. In unserer Stadt wird man also die Teuerung dadurch zu mildern suchen, daß man 1. Kartoffeln zentnerweise und im einzelnen an Minderbemittelte abgibt, 2. Geefischkochkurse einrichtet und 3. bi« auf Weiteres den städtischen Arbeitern eine Teuerungszulage von 20 Pfg. pro Tag, sowie den stiidtt- scheu Beamten mit einem Einkommen bis zu 1500 M. eine einmalige Zulage, und zwar den verheirateten in
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