Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191112026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-02
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
28» Sonnabend, 2. Dezember 1911, abends «4. Jahr« /to/r/s/rtron, ^Vä/c/re, Oa/'Lkr'/ren, Lc/rne/Ltez-er -^z'tz'/ee/, Lt/'ü/np/e, §c/rÜM/r, T'z/kk- uzrct Lettu-ä/c/re, ^Vo/./7rLri - Wä/c^re, Zto/Mte, //anct/c/ru/re, L/zztez^er/iiezr, Xaznei/racrz--, Lc/r/a/- u/rci SteppLtec^ezr, Oaz^ezickec^ezr T'z/c/rctec^ezr, //ezve/ruzä/c/re Vez/aziLt-^lbts/iuzrZs. Zoliöv lasvkvnukpvn g«nau goprlltt uns r«gull«et, au an«rk«nnt vortollboNvn pr«I,«n. russische Projekt eines Unterseekreuze^S von 4300 Ton nen mit fünf 12-Zentimeter-Gcschützen, das allerdings wohl für immer Zukunftsmusik bleiben wird, aber doch schon daranf hinweist, daß Geschütze eine geivisse Boots größe voraussctzcn. Tarin liegt ein Nachteil, denn große Boote sind unhandlich, was sich voraussichtlich bei der schwierigen Unterwasser-Navigation unter wirklich kriegs mäßigen Verhältnissen besonders fühlbar machen wird. Da aber jetzt die tatsächliche Erfahrung vorliegt, daß eine Artilleriearmierung bei nicht übermäßigen Ab messungen der Boote technisch ausführbar ist, so lohnt es sich, zu untersuchen, welchen Zwecken diese Armie rung dienen soll. Das Unterseeboot ist bis jetzt daraus angewiesen, sich einem Gegner durch die Flucht unter die Wasser oberfläche zu entziehen, und es mutz das Tauchen so schleunig aussührcn, daß selbst ein schnellfahrender Geg ner nicht auf eine Schußweite mit günstigen Treffaus sichten herankommt. Fährt es aber nicht in tauch bereitem Zustande, d. h. so, daß eine einzige Ruder bewegung genügt, um es unter Wasser zu bringen, son dern aufgetaucht, d. h. so, daß zum Tauck-en Vorbe reitungen von 5 bis 10 Minuten Dauer erforderlich sind, so ist es während dieser Zeit dem Angriffe selbst des schwächsten Gegners schutzlos preisgegeben. Es. ist selbst verständlich nicht daran zu denken, daß ein Unterseeboot großen Schiffen oder selbst Torpedobooten gegenüber mit nennenswertem Erfolge von seiner Artillerie Ge brauch machen könnte, dazu sind Zahl und Kaliber der mit Rücksicht auf Raum, Gewicht und Stabilität über haupt ausstellbaren Geschütze zu gering. Feindlichen Un terseebooten dagegen, die in aufgetauchter Fahrt über rascht werden, könnte das Geschütz sehr gefährlich wer den, und ebenso würde es z. B. im Blockadedienst gegen leichte Streitkräfte des Gegners von Nutzen sein können. Selbst einem feindlichen Kauffahrteischiff würde ein Unter seeboot, wenn es nicht etwa von seinem Torpedo Ge brauch machen will, ohne Geschütz nichts anhaben können. Es sind also Lagen denkbar, in denen das Vor handensein eines Geschützes für das Unterseeboot er wünscht ist, zumal wenn eine Verwendung der Boote alleinfahrend oder in selbständigen Verbänden beabsichtigt ,ist. Andernfalls wird man bester tun, die artilleristische Tätigkeit dem Begleitschiff zu überlassen und das Unter seeboot auf seine eigentlliche, an sich schon hinreichend schwierige Aufgabe, die Bekämpfung des Gegners durch den Torpedo, zu beschränken. Solls« fedribat» - Un0d«rvokf«yo »u,«,l,I »oa.lS dj» WY »Sark. -MliM Inlinni ni llitecketni«. DFB. Dem Beispiel des Torpedobootes, daS neben seiner eigensten Waffe, dem Torpedo, auch noch eine leichte artillerifrische Armierung erhalten hat, ist jetzt auch das Unterseeboot gefolgt, und zwar sind eS, soweit Nachrichten darüber vorliegen, die englischen Boote der E-Klasse mit einem Deplacement von 800 Tonnen im untergetauchten Zustande, die als erste Unterseeboote mit Geschützen ausgerüstet werden. Es handelt sich zunächst nur um ein einziges Geschütz, anscheinend von 7,6 Zenti meter Kaliber mit Verschwindlafette. Mit einem solchen sind gegen Ende November aus einem Von Vickers, Nar row- erbauten Boot Schießversuche angestellt worden, die angeblich befriedigende Ergebnisse gehabt haben. Tas Geschütz wird beim Tauchen des Bootes in das BootS- innere versenkt und der Gcschützraum durch ein wasser dichtes Lut abgeschlossen; beim Auftauchen erscheint das Geschütz nach dem Oeffnen des Luks selbsttätig wieder in der Feuerstellung an Teck. Der Gedanke, Unterseeboote mit Geschützen zu ar mieren, ist nicht neu; man denke nur an das bekannte lMrke ^usreiltmunyen: hlHdvLdskpiek kter Inkrnsk.klvoiene^ursklluno vrsscken 1911 löolciene^eäaille MFUf Oskrleukeke Ausstellung Posen 1911 jährigen Jubiläum» der Kruppschen Gußstahlfabrtk im Kunstmuseum der Stadt veranstaltet wird, angliedern wird. In der Welt der Hochöfen, in den Häsen und auf den Lagerplätzen hat der bildende Künstler unserer Lage dank bare Motiv« für sein Schaffen gesunden, und die Aus stellung soll zeigen, welchen Einfluß die Stätten der Arbeit auf die moderne Kunst gewonnen hgben und wie umgr- kehrt die künstlerische Schöpferkraft die Schönheit dieser neuen Motive al» Ausdruck sür den Geist unsere» Jahr hundert» erkannt ha». Da« Programm ist- soweit al» möglich gefaßt; alle Gebiete der bildenden Kunst anßer der Architektur sind einbezogen, und die Beteiligung, soll sich nicht allein auf Deutschland beschränken. Da» Amt der Jury sür die Einsendungen haben übernommen: Loui» Torinth, Präsident der Berliner Sezession, Ernst Gosebruck, Direktor de» Kunstmusenm» *der Stadt Esten a. d. R., Prof. Freiherr von Habermann, Präsident der Münchner Sezession, Ptof. Arthur Kampf, Präsident der Berliner Königlichen Akademie der Künste, Dr. Ernst Poste, Direktor der Königlichen Gemäldegalerie in Dresden, Dr. Georg L0LV liäolckmunckueUala) ssün fei»*»seknisckep? Nlle« ,»rk voi> m>nv«-vwrtiq«r> dtawokmunqon! Knust «ud Wissenschaft. CK. Eine Ausstellung «Stätten der Arbei 1". Eine eigenartige reizvolle Idee liegt dem Plan einer Ausstellung zu Grunde, die unter dem Titel „Stätten der Arbeit" zunächst im März 1912 tn Dresden in der Galerie Ernst Arnold eröffnet werden und dann eine längere Tournee durch Deutschland antreten soll, wobei sie besonders in Esten sich einer Ausstellung „Die Industrie tn der bildenden Kunst", die au» Anlaß de» hundert Zimmer zu halten, von dieser Tante und von einem Vaters der ein kräftiger, lebenslustiger, übermütiger rind stolzer Mann gewesen war, war Erna, die ihre Mutter sehr früh verloren hatte, erzogen. Ihr Vater, der nun bereits zwei Jahre tot mar, hatte sie fast wie einen Jungen behandelt, da ihm ein Sohn nicht beschieden war, und die Tante hatte alles aufgeboten, um in dem Heranwachsenden Mädchen einen stolzen Sinn aus zubilden. Nie hatte sie mit Kindern, welche unter ihr stan den, spielen dürfen und schon früh war sie von ihrer Tante gewöhnt, auf Arine mit Verachtung herabzublicken. Was Ar mut war, hatte sie nie kennen gelernt, denn nie war ihr Fuß über die Schwelle eines Armen getreten. So war das weibliche Gefühl in Ernas Brust gewalt sam zurückgedrängt. Früh ivar sie die selbständige Herrin der großen Besitzung geworden und ihre Neigung zum Befehlen noch mehr dadurch ausgebildet. Sie liebte es, ihren Willen durchzusetzen, und konnte mit zähem Eigensinne und Trotz darauf bestehen, selbst wenn eine ruhigere Ueberlegnnq ihr sagte, daß sie Unrechtes verlange. Vis jetzt hatte das Leben sie stets nur mit Glück umgeben, noch war nichts au sie herangetreten, was sie aufforderte, sich selbst zu erkennen und zu prüfen. Reich, selbständig, schön, freie Herrin ihres Wil lens, umschwärmt von Herren, welche nur allzu sehr bemüht waren, jede ihrer Launen gutzuheißen und durchzuführen, mehr schien ihr das Leben nicht bieten zu können. Sie schritt noch unmutig und gelangweilt im Zimmer auf und ab, als der Diener eintrat und meldete, daß der Gärtner auf dem Hausflur mit einen» jungen Burschen harre, den er beim Entwenden von Kartoffeln betroffen habe. Es schien ihr lieb zu sein, einen Gegenstand und eine Gelegenheit gefunden zu habe», um ihrer unwilligen Stim mung Luft zu schaffen. Es winde sie vollkommen gleichgültig gelassen haben, wenn sie taufend 'Taler verloren hätte, daß jemand ihren Garten zu betreten wagte, gegen ihren Willen, erbitterte sie. „Er soll den Burschen in das Vorzimmer führen," ent gegnete sie dem Diener befehlend. 192,20 Anna von Wendhansen blickte von ihrer Stickerei auf und warf ihrer Nichte einen erstaunten, fragenden Blick zu. eine ältere Dame, ErnaS Tante, Fräulein Anna von Wend hausen, ein Wesen, welches durch seine ganze Erscheinung den Typus des echten Tantentums darstellte. Sie war groß und schlank, aus ihrem länglichen Gesichte trat eine lange und spitze Nase hervor, die Wangen waren eingefallen und hatten jene eigentümliche Farbe, von der sich nicht behaupten ließ, ob sie mehr gelb oder mehr grau sei. DaS ganze Gesicht wurde von langen, schwarzen Locke»» eingerahmt, welche an beiden Schläfen Herabhingen, und trotz des Alters der Dame eine wunderbare Schwärze sich bewahrt hatten. Sie waren freilich von jeher falsch gewesen, und darin beruhte das ganze Rätsel ihrer Dauerhaftigkeit. Die großen Augen des Fräuleins hatten noch immer einen auf fallenden Glanz, der wirklich natürlich war und AnnaS Stolz bildete, denn sie erzählte aus ihrer Jugendzeit von diesen» Glanze wunderbare Effekte. Wie weit diese Jugendzeit zurück lag, war schwer zu erraten, und selbst Erna war darüber nicht aufgeklärt, da ihre Tante diese Frage mit einein undurch dringlichen Geheimnis unrgab. Anna von Wendhausen hatte in ihrem Wesen eine sehr steife, sehr stolze und sehr empfindliche Grandezza. Sie war sich bewußt, aus einer alten adeligen Familie zu stammen, die leider daS Unglück gehabt hatte, längst verarmt zu sein. Auch Anna war arm und nur der Stolz ihrer Ahnen war ihr geblieben. Sie suchte deshalb in ihrer Person die Würde des alten Adels und zugleich ein Bild echter und zarter Weiblichkeit darzustellen, welche für sie nicht ohne schwach« Nerven denkbar war. Trotzdem besaß sie ein kaltes, ver knöchertes Herz, in welches nur selten ein Gefühl des Mit leids hineindrang. Dies zeigte sich ain deutlichste»» gegen alle unter ihr Stehenden. Sie hielt es unter ihrer Würde, mit eine»» bürgerlichen Menschen Mitleid zu empfinden, und »var nicht zu bewegen, ein Kleid fernerhin zu tragen, welches ans Zufall ein Armer oder ein gewöhnlicher Arbeiter berührt hatte. Beide galten in ihre»» Äugen kaum für Menschen. Von dieser Tante, die auf der eine»» Seite ein kaltes, neidloses Herz besaß, auf der andere»» Seite fortwährend über ihre außerordentlich empfindsame»» Nerven klagte und in ihrer weiblichen Empfindsamkeit so weit ging, daß sie es für unziemend sand, einen »nännlichen Kanarienvogel in ihrem Im Kampfe ums Dasein. Roman von Arthur Eugen Sünson. 6 „Laßt mich frei," wiederholte Heinrich noch einmal mit bebender Stimme. „Es ist das erste Mal gewesen und mich hat die Not dazu getrieben." Es »vurde ihm dies Geständnis schwer, denn bisher hatte er immer zu verbergen gesucht, wie elend es seiner Schwe ster und ihm ging. „Schon für die Lüge sollst Du büßen," rief der Gartner. „Glaubst Du, wir haben nicht bemerkt, daß jeden Morgen Kartoffeln fehlten? Du wußtest, daß sie hier lagen und daß dies Haus nicht verschlossen wird." Vergebens versicherte Heinrich, daß es das erste Mal sei, er fand keine»» Glauben. Der Gärtner grollte ihm, weil er ihn» trotzig gegenüber getreten war und freute sich jetzt, sich an ihm rächen zu können. Heinrich wurde irr das Herrschaftshaus zu der junge»» Gutsherrin geführt, er folgte ohne Widerstreben. Er würde auch gefolgt sein, wenn er zum Tode geführt worden wäre. Es »var ihn», als wenn er kaum noch zu denken vermöge, so ivüstllnd schwer war ihn» der Kopf. Die Rechte hielt er auf die Brust gepreßt, welche vor Schmerz beinahe zu zerspringen drohte. Erna von Heidenreich saß in ihrem Zimmer. Sie hatte gelesen, das Buch jedoch ärgerlich zur Seite gelegt, denn es langweilte sie, unmutig schritt sie in dem Zimmer, dellen Boden mit weichen Teppich bedeckt war, auf und ab. Sie mochte höchstens zwanzig Jahre zählen, eine große, schlanke, schöne Gestalt, in derer» ganzer Haltung sich Selbstbewußtsein und Stolz aussprach. Es fehlte den Zügen ihres schönen Gesichtes nicht ai» Weichheit, dieselbe wurde jedoch zuin Teil wieder verwischt durch den übermütigen, befehlenden Blick ihrer großen dunk len Augen. Wenn sie lachte, zuckte wohl um ihren Mund ein halb schelmisches und halb spöttisches Lächeln, in die sem Augenblick jedoch sah ihr Gesicht aber fast finster aus. Auf dem Divan an dem kleiner», runden Tische saß noch 4. Beilage znm „Riesaer Tageblatt Rotationsdruck und «erlag von Langer » Winterlich in Riesa. — Für dir Redaktion verantwortlich. Arthur Hähnel in Riesa. Km n s I*l(ssss Li ss> I^o^2mm«ruw«n lrikisdst': 9 S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder