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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191110282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-28
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1911
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«4. glnhrß 1. Beilage znm „Riesaer Tageblatt". ReWnMeOBach,»« »«»,«, »Otnteettch ln Uiefa. — FV M Oedeck« »««MMOchr «rthne Hätznek in Rief,. MMam» S8. ttwwr E eiw»s wllchMWMi allaMi Leber einen bereits im Gepeschjenteik unserer gest- Wen Auffgabe kurz emithvten »euie» Anartfk der Türken und Araber gegen die italienischen Stellungen bei Tripoli», wird von amtlicher italienischer Seite folgende ausführliche Darstellung veröffentlicht; Aach einer durchwachten- Uber ruhig verlaufenen Nacht bemerk- teu die Italiener gegen 5 Uhr SO Minuten Donnerstag früh, daß die Türken, gestützt auf beträchtliche Araber kontingente, «inen neuen Angriff planten. SS handelte licht zweifellos um große Mengen Bewaffneter. Mehr al» 6000 Mann waren bereits durch Aervplane auf dem Wege von Azizta her gemeldet worden, die noch durch im Laufe deS vorgestrigen Tages angekommene große Gruppen verstärkt worden Waren. Der Angriff wurde durch starke Reitergruppen begonnen. Araber und Türken erschienen hier und dort auf der ganzen, von den Italienern um Tripolis gehaltenen Linie, von GamgareSc am rechten Flügel, beinahe bis zum Rande der Oase, bei den Stellungen von Bumiliana, Sidimejri, dem -keinen Kort Mesri und dann hinunter bis zum Meere bei Henni und Scharaschat. Jenseits dieser letz ten Punkte, zur Linken der Italiener, breitet sich noch «in großer Teil der Oase aus, in deren Innern man seit vorgestern nicht unbeträchtliche Massen sich sammeln gesehen hatte. MS die feindlichen Reiter angriffen, wur den sie unter Verlusten zurückgeschlagen. Sie kamen aber mit Unterstützung zahlreiche Abteilungen regulärer und irregulärer Infanterie wieder, und der Angriff Wurde in verstärktem Maße an der Front, dann auf dem lin ken Flügel wiederholt, den der Feind zu umgehen versuchte, während er sich auf dem rechten Flügel nur gerade behaupten konnte. Nach Sonnenaufgang stiegen dis Flugzeuge zu Ertundignngsflügen auf. Sie konnten sofort die feindlichen Stellungen feststellen und dadurch die italienische Artillerie in Stand setzen, mit großer Wirksamkeit in den Kampf einzugreifen. Aus dem rechten Flügel nahm daS Linienschliff „Stlicia", das bei Gangaresce ankerte, an der Schlacht teil. Ter Kampf verichürste sich. Der Feind drang erbittert bis knapp an die erste italienische Linie vor. Er erhielt, wie ein Aeroplan feststellte, von zwei großen Reserven, deren größere auf der Straße von Azizia ungefähr fünf Kilometer entfernt stand, bedeutende Verstärkungen. Tie Angreifer verj uchten die Linie der Italiener zu durch» brechen, aber fie wurden auf der ganzen Front mit -ehr ernstlichen Verlusten zurückgeschlagen. Auch auf dem italienischen äußeren linken Flügel war der Kampf sehr lebhaft, aber der Versuch einer Umgehung gelang nicht, und die Angreifer mußten sich mit ernsten Ver lusten zurückziehen, verfolgt von dem Feuer vier ita lienischer Kruppbatterien. Immerhin gelang es einigen arabischen Abteilungen, in den Rücken der italie nischen Front zu kommen, aber sie wurden sogleich umzingelt und aufgerieben. Einige Abteilungen des 40. Infanterieregiments ließen die Araber bis zu den Lauf gräben herankommen, dann eröffneten sie ein sehr heftiges Feuer auf die Araber, die unter großen Ver lusten flohen und-nun verfolgten sie den Feind mit dem Bajonett. Tie Kavallerie war vom Pferde gestiegen und hatte das Zentrum verstärkt. Ter Angriff in der Front begann schwächer zu werden. Der rechte italienische Flügel machte einen erfolgreichen Gegenangriff auf den linken Flügel des Feindes. Bei dem Bajonettangriff Wurde eine grüne arabische Fahne erobert, und die Araber bis auf die Dünen zurückgetrieben, wo die Italiener Stellung nahmen. Zwei Bataillone der Lan dungstruppen befinden sich ständig in der Oase Unter dem Schutz der Artillerie der „Sicilia". Die türkische Artillerie versuchte einzugreifen- hatte jedoch keinen Erfolg; eine Batterie wurde vernichtet. Die Verluste des Feindes waren außerordentlich schwer st« überschreite« sicherlich 1000 Tote, und umfass«, ent sprechend vtckle Verwundete. Bet den Türke«, von denen etwa lüOO am Dnnpfe teilnahmen, muß ein hoher Offi zier geMen sein, denn sein Leichnam wurde unter hef tige« italienische« Feuer und großen Verluste« fort-e- tragen. Die italienischen Verluste dürste» 100 Tote und Verwundete nicht überschreiten. Einige Italiener fielen durch verräterische Schüsse der Araber von hinterrücks- Die Maßnahmen zur Säuberung der Oase werden daher «nergisch fortgesetzt. Alle, die dort mit Waffen in der Hand aefunde« werden, Werde» erschossen, alle dor tigen Hauser und Hütten sowie das Beduinendorf vor den Toren von Tripolis wurden verbrannt. Man kann jetzt die Sicherheit habe«, daß im Rücken der italienischen Stellungen die Geftchr beseitigt ist. -- (Wohlgemerkt: Ter Bericht stammt auS amtlicher italienischer Quelle, daß die Italiener nach einem w erbitterten Kampfe nur 100 Tote und verwundete gehabt haben sollen, erscheint wenig glaubhaft.) Aus Konstantinopel wird untern, 27. Oktober ge meldet: Auf der Pforte scheinen sehr günstige Nach richten auS Tripolitanien eingelaufeu zst sein. Zur zeit soll in Tripolis, HomS, MiSratck,, Benghasi und Derna gekämpft werden, wobei die Italiener schwere Verluste erleiden. Die Stimmung auf der Pforte ist sehr freudig; an der Börse ist eine Hausse eingetreten. * Eine an zuständiger Stelle in Konstantinopel ringe- gangene Depesche aus Tripolis meldet, daß der erste Trupp der berittenen Krieger der Stämme Tibu und Tuareg in der Stärke von 10000 Aknin in Tripoli tanien etntraf; 4000 Mann verblieben in Tripolis, der Rest soll nach Benghasi gehen. Die Leute sind sämtlich gut bewaffnet und ausreichend mit Lebensmitteln ver sehen. Eine weitere Depesche des Mutessarifs von Beng hasi an das Ministerium tzeS Innern berichtet, daß die Beduinen die Armee nach Kräften unterstützen. Ker Mutes farif Murad Fuad Bet versichert, der Geist unter den Truppen sei ausgezeichnet. Weitere bedeutende Unterstützungen werden folgen. Ferner wird aus Fessan gemeldet, daß der Mutessarif von Fessan Sami Bei und der Abgeordnete von Fessan, der Wizemajor Dschami Bei, mit Truppen und Freiwilligen aus dem Sandschak Fessan sich der Armee unter Oberst Neschat Bai bei Tri polis angeschlossen haben. Ter Scheich Ahdul Rachim, der Einfluß auf ewa 50000 Araber im Tjebel Gharbi besitzt, sowie der Abge ordnete dieses Wahlkreises Ibrahim Baruti-Efendi ver eidigten bei einer Versammlung alle Araber Dijebel GharbiS, gegen Italien zUj kämpfe». Die Araber schworen darauf, daß sie vom siebenten ms zum siebzigsten Lc- bensjayve alle bereit seien, den Hslam zu verteidigen, und sandten hierauf eine größere Streitinachit nach Tri polis und Benghasi ab. *> Zu der Nachricht- daß ein türkischer Abgeordneter im türkischen Parlament erklärt habe, der Rückzug der türkischen Truppen ins Innere von Tripolis sei auf den Rat deS Generalfeldmarschalls v. d. Goltz hin erfolgt, schreibt dieser der Kreuzzeitung: „Hierzu bemerke ich, daß ich den Rückzug für durchaus richtig halte und mich dahin nicht nur in Privatgesprächen und in Pri vatbriefen zu alten intimen türkischen Freunden und Waffengesährten, sondern auch öffentlich in der N. Fr. Pr. vom 8. Oktober sehr klar und deutlich ausgesprochen habe. Daß dieser „Rat" in Konstantinopel eine entschei dende Rolle gespielt hat, nehme- ich aber nicht an, denn dazu wird er zu spät gekommen sein; außerdem bedurfte der türkische Generalstab seiner gewiß nicht; er hat ihn nicht verlangt, denn er besitzt einsichtsvolle höhere Offiziere genug, um so einfache Lagen, wie die in Tripolis, auch ohne mich! zutreffend zu beurteilen." Der Mailänder „Seeols" meldet aus Rom, daß Mallen binnen wenigen Tagen sämtlichen Mächten die Annexion Tripolit'antenS und der Cyrenaika notifizieren werde. Sobald, die Anerkennnng der An nexion durch die Mächte erfolgt sei, werde die Türkei keinen Borwand mehr zum Widerstande haben. Sollte sie dennoch einen geltend machen, dann würden die Mächte Atollen nicht mehr «ine Einschränkung; des Krieges zu muten können. Italien ziehe es vor, zur See offensiv vvrzugehen und verzichte vorläufig auf den BormaHch in das Innere TrtpolltantenS, um nicht schmerzlichen Ueberrasch ungen ausgesetzt zu sein. Der Feind , im Innern deS Landes werde sich auch ohne Gewaltanwen dung durch den notwendigerweise eintretenden Mangel an Munition, und Lebensmitteln ergeben. In Italien ist die Einziehung der 'Jahresklassen 1886,1885 und.1884 der Reservisten Verfügt worden. Diese Meldung hat auf die Bevölkerung einen nieder schmetternden Eindruck gemacht. Das Bekanntwer den mehrfacher Desertionen von den in Neapel zur Abfahrt bereitstehenden Truppenteilen hat von der Re gierung Dementis erfahren, doch schenkt ihnen die Menge keinen Glauben. —, IN Tarent Brindisi und August» sind bis zum gestrigen Tage nicht weniger als 487 Leicht- und 115 Schwerverwundete vom Kriegsschauplatz ange kommen. Diese große Zahl läßt eine» Schluß auf'die Schwere der Kämpfe in den letzten vier bis fünf Tagen zu. Der Aufstand in China. Ter Führer der Aufständischen- Liyuanhong; teilte den fremden Konsuln in Hankau mit, er sei zum Präsidenten der chinesischen Republik pro klamiert worden. Die frenwen Gesandten in Pekrng- denen die Ankündigung übermittelt wurde, haben die selbe unbeantwortet gelassen. Liyuanheng machte ferner den Vorschlag, daß er die Verwaltung der Zollämter in Tschpngtscha und in anderen im Besitz der Ausstän- disch-en befindlichen Häfen iibernehmen wolle. Die Ge sandten erhoben, jedoch dagegen Einspruch und wiesen darauf hin, daß die Zölle bereits verpfändet seien. Es wurde daher vereinbart, daß die Zölle zur Verfügung des Gcneralinipekteurs bleiben sollen. Die Gesandten antworteten also nur auf die Anfrage von Liyuanheng, welche die Interessen der fremden Mächte direkt berührt. Indem die Mächte die durch force majeuro geschaffene Lage anerkannten, handelten sie in Gemäßheit mit den Bestimmungen deS internationalen Rechts für solche Fälle. — Die Gerüchte über den Tod des Kriegsministers Mntschang erhalten sich hartnäckig und haben die Be amten, wie die Mandswus in Peking in große Unruhe versetzt. Ihre Familien wandern weiter in großer Anzahl aus. Die fremden Niederlassungen in Tientsin und im Süden füllen sich mit Flüchtlingen. — Tie fremden Banken in Peking Waren geneigt, der Regierung Beistand zu gewähren. Ta sie aber zu der Ansicht kamen, daß die Lage einen rein politischen Charakter annahm, so unterbreiteten sie die Frage ihren Oberleitungen in Eu ropa und Amerika. — Nach cllvas unbestimmt gehaltenen amtlichen Berichten sollen die Regiernngstruppen die Auf ständischen vorgestern geschlagen und Tschangtocfu einge nommen haben, wobei die Aufständischen siebenhundert Mann an Toten verloren haben sollen. Tic Negierung hat jedoch noch keine Bestätigung dieser Nachricht er halten. Nach einer Meldung des „Newtsork Hcrald" ans Pe king ist der Generalleutnant T eng w o ch ang an Stelle des Kriegsministers Mntschang zum Kommandeur des bei Hankau lagernden ersten Armeekorps ernannt worden. Ter Wechsel im Kommando des ersten Armeekorps er folgte auf Veranlassung des sich trotz seiner äußeren Reserve für die Sache der Regierung lebhaft betätigen- liö KelügM iülOch k»vä!«tem Lorokskkee; vsrlkmzeu 6!o eio- Lwlt !m riLokstsL Lolomnlvnrsogesokskt eins Orstisprods! Lis Asräsa üderrnsekt sein von 6-n^ 8ell!en8Me kür Lrsut- vnä LoodrvttzskIvLüor empLsdit io grvütsr ^usvabi ooä soiiäso tzualitLiso ru billigsten kreisen Folios Äsolmekv, Vroockv», ».S.Areo-Urvb»2, pnrt. o. 1. Ltn,«. Sröüts» Sammet- ooä Seiäsvlagsria Srurdsen. Gebe hiermit bekannt, daß ich nächste Woche 1200—1500 Zentner Kartoffel« ««»1000 Zentner Runkelrüben am vohnhof Rtesa billig abzugeben habe. Bestellungen nehm« «chon jetzt f. KDalvnI INMiM-Iösl IMÜtttzWI Peterstr.2. Leipzig Markt 16. Erwirkung und Verwertung. Io Referenzen. Interessenten erfahr. Näheres Ml. SWWltk rr. M RkW-, Will- nd ffmIit-M «. zahlt höchste Tagespreise L. Wßm, LK' RmckörE Iü 10 Pfg., mit herrlichen I I Ueberraschungen. «Ich. 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