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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191201179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-17
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1912
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«nd Anzeiger Wdeblatt «O An-rigM- Telegramm-Adresse: ßM I II Fern sprech stell« .Tageblatt». Riesa. Nr. LV. für die König!. Amtshauptmaimschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. IS. Mittwoch, 17. Januar ISIS, abends. 65. Jahr». Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 5V Pfg., durch nnsere Träger irei inS Hauö l Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanstaltcn 1 Mark 65 Psg„ durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MvnalSabviuieineutS werden angenommen. Anzeigeu-Amiahme silr die Nummer deS Ausgabetages biS vormittag !) llhr ohne iSewäln. Preis für di« kleingespaltevc 10 mn> breite KorpnSzcilc 18 Pfg. (lfokalpreiS I-' Pfg.i Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Gvethestras; e 50. — Fiir die Redaktion verantwortlich: A rthu r H ä hneI in Nies a. In da» hiesige Handelsregister ist heute ans Blatt 343, die Firma Sächsische Dachs steiuwerke vorm. A. von Petrikowsky, Aktteugekevschaft iit Forberge betr., eingetragen worden, daß der Vorstand Gustav August SchMttllius anSgeschieden und zum Vorstand der Direktor Karl Hofmauu in Forberge bestellt ist. Riesa, den 17. Jaou-r 1912. KSuiglicheS Amtsgericht. Sonnabend, den 2«. Januar 1912, umhin. 1'< Uhr kommt im Gasthofe zu Streumc.r — als Versteigerung»»« — ein Damenfahrrad gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 13. Januar 1912. Der Gerichtsvollzieher des Köuial. Awttgerichis. Im Auktion-lokal hier sollen Sonnabend, deu 20. Januar 1012, vormittags 10 llhr ivollne Sommer-Borhemdchen, Wuitersokken und 2 Fingerringe gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 13. Januar 1912. Der Gerichtsvollzieher des Kouigl. Amtsgerichts. Freibank Heyda. Morgen Tvttuerstag von nachmittag 1 llhr an wird fettes Rindfleisch verkauft. Pfund 45 Pfg. Ter Gemeindcvorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 17. Januar 1912. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab im Rathaussaale abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlten die Herren Stadtv. Richter und Langenfeldt. Als Vertreter des RalS wohnten die Herren Bürgermeister Dr. Scheider nnd Herr Gtadtrat Riedel der Sitzung bei. Außerdem war Herr RatSassessor Dr. Dietzel anwesend. 1. DaS Kollegium hatte sich zunächst mit Gesuchen deS hiesigen Rabattsparvereins, sowie der hiesigru Orts gruppe des Deutschnationolen Handlung»gehilfenrerbandeS und des KreiSvereinS Riesa vom Verband deutscher Hand lungsgehilfen zu beschäftigen. In den Gesuchen wird ge beten, die am 1. Oster-, Pfingst- und WeihnachtLfeicrtage, sowie an den beiden Bußtagen, am Karfreitag nnd Toten- fest bestehende fünfstündige Verkaufszeit im Handel mit Etz», Kolonial- und Materialwaren, Butter, Milch, Sahne, Eiern usiv, sowie mit Tabakwaren aufzuheben, daß also an diesen Tagen Handlungsgehilfen, Lehrlinge und Arbeiter im Handel überhaupt nicht beschäftigt werden sollen, viel mehr die Geschäfte zu schließen seien. Herr Stadto.-Vorst. Gchönherr brachte die Gesuche zur Verlesung und gab dem Kollegium auch von dem Resultat einer bei anderen Stadtgemelnden veranstalteten Umfrage Kenntnis. Die Schließung der Läden an dcu drei ersten Feiertagen kann durch stadträtliche Bekanntmachung verfügt werden, während die Schließung d:r Läden an deu beiden Bußtagen, sowie am Karfreitag und Totenfest durch Ortsgesetz bestimmt werden muß. Den vom Rate für eins solche Bekannt machung bezw. ein solches OrtSgesetz ausgestellten Ent» würfen stimmt das Kollegium zu, die Gesuche der ge nannten Vereine fanden demnach Genehmigung. Herr Stadtv. Bergmann hatte noch angeregt, auch an den beiden letzten Werktagen vor dem Schützenfeste und zum Schützenfest selbst die längere Verkaufszeit wegfallen zu lassen. Herr Stadto.-Vorst. Schön Herr erwiderte, daß hierfür andere Bestimmungen maßgebend seien. 2. Die Lehrerkollegien der hiesigen Volksschulen haben darum ersucht, einer Versicherung sämtlicher Lehrer und Lehrerinnen gegen Haftpflicht zuzustimmen und die Kosten au» städtischen Mitteln zu bewilligen. Der Rat hat be schlossen, die Versicherung bet der Preußischen National versicherungsgesellschaft Stettin einzugchen. Die Kosten belaufen sich jährlich auf insgesamt 143.84 M. bet einer BersicherrmgShöhe von 150000 M. bei Kollektivschäden, 50000 M., wenn einzelne Personen verletzt oder getötet werden, und 10000 M. bei Sachschäden. Da» Kollegium stimmte dem RatSbeschlusse zu. 3. Ferner trat da» Kollegium dem RatSbeschlusse bet, nach welchem für den Fall, daß eine ausreichende Be- tetligung in Aussicht gestellt wird, in diesem Jahre eine LehrlingSauistellung abgehalten werden soll. Für di« Ausstellung ist ein verrchnung»geld von 75 M. bewilligt. 4. Der gewerbsmäßige Betrieb von Kraft fahrzeugen für die öffentliche Beförderung von Personen und Gütern im Gebiete der Stadt Riesa soll durch Vorschriften geregelt werden, die der Rat auf Grund der Bestimmungen de« ein schlägigen ReichSgesetzrS erlassen wird. Nach den Vor schriften ist für den gewerbsmäßigen Betrieb von Kraft fahrzeugen die Genehmigung dr» Stadtrate» erforderlich. Die Erteilung der Genehmigung ist abhängig von der BedürfniSfrage. Zur Führung der Kraftwagen dürfen Leute unter 21 Jahren nicht herangezogen werden. Für den Automobilbetrieb im Prioatoerkehr haben die zu er lassenden Vorschriften keine Anwendung. Herrn Stadtv.- Vizeoorst. B. Müller erscheint der 8 2, der die Ge- nehmigungSerteilung von der Bedürfnisfrage abhängig macht, nicht sympathisch. Er befürchtet, daß damit ein Monopol geschaffen werden könne. Nachdem Herr Bürger meister Dr. Scheider darauf hingewiesen, daß die Vor schriften den vom Ministerium ausgestellten Leitsätzen ent sprächen, stimmte daS Kollegium der Vorlage zu. 5. ES gelangt sodann der 2. Nachtrag zur Schlachthof. ordnnng zur Beratung, der für Fertigschlachtungen die Erhebung einer Sondergebühr von 1,50 M. für Rindxr, 1 M. für Schweine und 50 Pfg. für Kleintiere Vorsicht. Die Erhebung dieser Gebühr mache sich, wie aus der ge gebenen Begründung zu ersehen war, u. a. besonders des halb nötig, weil nachgewiesen sei, daß die Fleischer sparten, wenn sie auswärts schlachteten und bei uns dann nur die Kontrollgebühr bezahlten. Wenn die Fleischer die Ein- richtungen unseres Schlachthofes nur zum Fertigschlachten, wofür bisher eine Gebühr nicht erhoben worden ist, be nützten, so müsse der städtische Schlachthof geschädigt werden. Durch die Gebühr solle da» Fleisch nicht teuerer gemacht werden, sondern man wolle nur, daß unsere Schlachihof- einrichlungen nicht unbezahlt benützt würden. Eine Mehr- belastung der Fleischer trete nicht ein, sondern e» werde nur dis Ersparnis, die die Fleischer durch die Schlachtungen auf dem Lande machten, etwas geschmälert. Trotz der Sondergebühr, die jetzt erhoben werden solle, hätten die Fleischer, wenn sie anstatt im Schlachthof auswärts schlachteten, immer noch ein« Gebührenersparnis von 1 M. bei Rindern und 2,50 M. bei Schweinen. Der Schlachihof bedürfe der Gebühren aber dringend; denn bei weiterem Wachstum der Stadt werde sich eine Erweiterung seiner Anlagen notwendig machen, die größere Mittel erfordern werde. Herr Stadtv. Otto Müller bestreitet, daß die Fleischer bei auswärtigen Schlachtungen eine Ersparnis hätten und will den Nachtrag noch zurückgestellt wissen, bi» die Maul- und Klauenseuche erloschen sei, die die aus wärtigen Schlachtungen verursache. Herr Stadtv. Geißler tritt dagegen energisch für di« Annahme deS Nachtrages ein. Er betonte hierbei u. a., daß infolge der Seuche und anderer Umstände die Fleischer jetzt Vieh billig einkausten, aber die Fleischpreise trotzdem keinen Rückgang zu ver- zeichnen hätten. Der Nachtrag wurde sodann gegen die Stimme de» Herrn Stadtv. Otto Müller gntgeheißen. 6. Dem Vorschläge de» Rates, als Gemeinde- waisenrat für den 2. Bezirk Herrn Oberlehrer Rößger zu wählen, wurde zugestimmt. 7. Dem RatSbeschluß, betreffend die Beschaffung eine» neuen Refrtgenerator» für den Schlachthof und Bewilligung eine» Berechnungsgelder von 2500 M. hierfür, wird auf Antrag dr» Herrn Stadtv. Hugo, der über die Angelegen heit berichtet und die Beschaffung de» neuen Kühlrohre» al» sehr notwendig und eilig bezeichnet, beigelrelen. Da» BerechnungSgeld in Höhe von 2500 M. soll dem Er- neuerungSfond» de» Schlachthofe» entnommen werden. Da» Kollegium nahm sodann noch von einigen Ein gängen und Mitteilungen Kenntnis. , Nach Erledigung der Tagesordnung erbat sich Herr Bürgermeister Dr. Scheider nochmals das Wort und führte aus, daß er sich gegen seinen Willen veranlaßt jähe, einige Ausführungen <znr Frage der Vereinigung Gröbas mit Riesa zu machen. Nach Zeitungsberichten hätten einige Mitglieder des Gemeinderates zu Gröba im dortigen Hansbesitzerverejn und in einer Gemeinderats- sitzung Acnßerungen beliebt, die zahlreiche Unrichtigkeiten und Verdrehungen enthielten. Er wolle zunächst bemerken, daß die VereinignngSfrage jetzt nicht von Riesa angeregt worden sei. Riesa habe eine solche Anregung einmal im Jahre 1909 in einer Zuschrift gegeben, in welcher eine Anfrage Gröbas wegen eventuellen Anschlusses an das Riesaer Wasserwerk beantwortet worden sei. Damals sei Gröba auf diese Anregung nicht eingegangen, sondern habe nur wegen deS Anschlusses an das Wasserwerk ver handelt. In dieser WasserwerkSangelegenh'eil, die wegen der erforderlichen Danerpnnipversnche nicht bloß Muhe, sondern auch kosten verursacht habe, warte Riesa heute noch auf eine endgültige Antwort von ^Gröba, von dein Tanke für seine Bennchnngcn ganz zu geschweige:!. Trotz dieser wenig nachbarfrenndlichen Behandlung habe Riesa, als der Gemein'derat zu Gröba im Juni vori- gen Jahres unter Mitteilung eines dahingehenden Ge- ineinderatsbeschlnsscs angefragt habe, ob Riesa geneigt sei, in Vcrhandlnngen wegen der Vereinigung beider Orte einzutreten, eine bejahende Antwort gegeben und in durchaus loyaler Weise mit Gröba verhandelt. Man habe sich gesagt, daß cs sich ja nm einen GemcinderatS- bcschluß handle, den man doch wohl ernst nehmen könne, ja müsse. Ter von Riesa eingesetzte Ausschuß habe schließ lich auch mit dem Rechts- nnd Berfassnngsansschnß des GemcinderatS zu Gröba am 19. Dezember v. I. eine lange Sitzung gehabt, in welcher eine alle -Mit glieder bcidcrAnss ch n s s e befriedigende Basis für die weiteren Verhandlungen vereinbart worden sei. Eiwas Endgültiges, insbesondere irgend eine endgültige An nahme oder Ablehnung von Bedingungen sei in dieser Sitzung nicht in Frage gekommen. Ta nnn ein Mitglied des Gröbaer Ausschusses mit dankenswerter Offenheit aus gesprochen habe, daß in. Gröba die Stimmung für die Vereinigung schon wieder ins Wanken gekommen zu sein scheine nnd die Majorität im Gemeindcrat zweifelhaft fei, und da man ferner zur Genüge auch von Treibereien gehört hätte, die die immerhin ansehnliche Majorität für die Bereinigung zu zerstören trachteten, habe man eS im Ausschüsse für richtig gehalten, daß nach der getroffenen Vereinbarung nnn znnächst der Gemeinderat zu Gröba eine Entschließung darüber fasse, ob er ernst lich zu weiteren Verhandlungen ans der geschaffenen Basis noch bereit sei. Daß diese Entschließung wiederum unr eine grundsätzliche sein sollte und daß sie zunächst un bedingt nötig sei, darüber ,eien sich die Grövaer wie die Riesaer Ausschussmitglieder völlig ilar gewesen. Man habe sich nicht zwecklose Arbeit und nicht zum Svielball wechselnder Ansichten im Gröbaer Gemeinderat machen wollen. Hiernach entspreche cs durchaus nicht den Tatsachen, wenn nach den Zeitungsberichten in einer Ge- meindcratssitzniig zu Gröba gesagt worden sei, er (Redner) persönlich habe ans eine Entscheidung gedrängt. Gedrängt habe überhaupt niemand. Tie Sache Hütte Vielmehr Zeit gehabt bis nach der in Gröba geplanten öffentlichen Einwohnerversammlung. Cs seien ja Vcr- Mutungen ausgesprochen worden, weshalb die Entschri- dnng nntcr Benutzung einer günstigen Gelegenheit von den Gegnern der Bereinigung so schnell herbemefnl rr worden sei, aber er wolle sich nicht darüber aussorechrn, eben weil eS sich nur um Vermutungen bandle. Er meine, Riesa habe sich mit dec Tatsache der Ablehnung der weiteren Verhandlungen abzufindcn: denn es sei dos gute Recht des Gröbaer Gemeinderates, zu entscheiden, ff. Küche. Litzerial-Arl-schimr der Rie-eS-vrtmerei Leipzig. HM M Naumt «WriM Has', Gröba 8,UL. Echö«e Kre»de»zi»«er. «PSe«eh»er ÜlGfe»ttzß>tt.
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