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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191201182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-18
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1912
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Donnerstag, 18. Januar 1912, abends. «3. Jahrg. der der der der Die Aktiengesellschaft Chemische Fabrik von Hcyden in Radebeul beabsichtigt, die auf Parzelle Nr. 373 de» Flurbuchs für Nünchritz vorhandene Fabrikanlage durch Er richtung einer Anilinfabrik zu erweitern. In Gemäßheit von 88 1? und 25 der Reichs-Gewerbeordnung in der Fassung vom 26. Juli 1900 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Sin- Wendungen hiergegen. soweit sie nicht auf besonderen Prioatrechtstiteln beruhen, bei deren Herr Redakteur Schmidt in Meitze» die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt hat, so ist derselbe als Abgeordneter zum Deutschen Reichstage des obengenannten Wahlkreises gewählt, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Meißen, am 16. Januar 1912. Der Königliche Wahlkommissar. Frhr. von Oer, AmtShauptmanu. Nach dem am heutigen Tage festgestellten Wahlergebnisse haben von den bei der ReichStagSwahl am 12. dieses Monats im 7. Wahlkreise abgegebenen 33534 gültigen Stimmen Redakteur Schmidt in Meißen 17l3O Stimmen, Schriftsteller Fritzsche in Dresden 9913 Stimmen, Pfarrer Kruspe in Meißen 6857 Stimmen und Schriftsteller Erzberger in Berlin 128 Stimmen erhalten, während 6 Stimmen al- zersplittert zu bezeichnen waren. Da sonach Verlust binnen 14 Lagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier an zubringen. GroßLN.Haiy, den 16. Januar 1912. 231 a r. Königliche Amtshauplmanuschaft. Kirchliche Bekanntmachung. Wie in anderen Kirchgemeinden so hat sich auch in der hiesiaen Kirchgemeinde eine HauSvatervereiNignvg gebildet, die den Zweck hat, das kirchliche Leben in der Gemeinde zu fördern. Mitglied kann jeder werden, der sich in die KirchenvorstandSwählcrliste hat eintragen lassem Beiträge werden nicht erhoben. Die Hausväter der Kirchgemeinde Riesa mit Poppitz und Mergendorf werden ersucht, Mitglieder dieser Hausoäteroereinigung zu werden und in jhr zum Wohle der Kirchgemeinde mit zu wirken. Riesa, 18. Januar 1912. Tie Hausbiitervercittignttg. Pf. Friedrich, P. Wrr geben hiermit bekannt, daß an Stelle des Herrn Oberlehrer Johne, der auf die Jahre 1912, 1913 und 1914 als ansässiger Stadtverordneter gewählt war, die Neber- nahme deS NmleS jedoch abzulehnen gezwungen gewesen ist, Herr Kaufmann Max Schlegel, der bei der Stadtverordneten-ErgcinzungSwahl am 1. Dezember 1911 die nächsthohe Stimmenzahl erhalten bat, getreten ist. Der Rat der Stadt Riesa, am 18. Januar 1912. Schr. Ta» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» niit Ausnahme der Conn- und Festtage. Vierteljährlicher BezngSPrei» bei Abholung in der E^vedition In Ricsa I Mark HO Psg., durch unsere Träger irei ins HauS 1 Mart 65 Psg.,,bei Ak'vlung am Schalter der kaiserl. Pvslanstalteu 1 Mark 65 Psg., durch den Briesträger frei inS Haüs Mark 7 Pig. Auch MonalöabonucmcntS werde» angenommen. Nnzeigen Auuahmc siir die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Preis siir die kleingespaltene 10 mm breite KmpnSzcilc.18 Psg. (LokalprciS 12 Psg.) fscitranbender und tabellarischer Satz nach besonderem Tärkf? Rotationsdruck und Verlag von Langer k Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raße 5!). — Fiir die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne I in Ricsa. --d" 7 ....... W » Riesaer W Tageblatt und Anzeiger (LlbkblattmdÄnMgert. Telegramm-Adresse: Ich Fernsprechstell» .Tageblatt*. Riesa, Nr. so. für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. и. l er en n, ud m l2 e к. si. -0 -0 ) >0 50 ra 25 56 vertliches «»d Sächsisches. Riesa, 18. Januar 1912. —* In dum Bericht in e.-estriget Aunnner unseres Blattes über die Ausführungen, die verr Bürgermeister Tr. Scheider iu der lebten Steidtverordtteteusitzung über die Frage der Bereinigung Gröbas mit Riesa gemacht hat, ist infolge eines Truetieslers die in Gröba auf den Kopf der Bevölkerung, entfaltende Gemcindesleuer-- lciftung anstart mit 21,96, mit 5k,96 angegeben lrorden. Tie betreffende Stelle deS Berichtes (Seite 2 des Blattes, Zeile 47 bis 55) must also richtig heißen: ..... so ergäbe sich bei 15287 Ein ¬ wohnern für Niesa nnd 4170 Einwohnern sür Gröba einerseits und 273 205 Marl! Gemeindeanlagensoll für Riesa und 98170 Märt Gemcindeanlagensvlt (cinschl. Grundsteuer) für Gröba andererseits aus den Kopf der Bevölkerung in Riesa 17,87 Mark und in Gröba 21,98 Mark Gemcindestclierleistnng. Lasse man bei Gröba die Gcmeindegrundstcuer weg, so entfalle in Gröba auf den Kops noch immer eine. Steuer von 20,33 Mark." —* Zu dem KindeSmord bei Röderau wird uns noch mitgeleilt, daß die Leiche Stichwunden nicht aufweist. Die Mutter dürfte den Knaben lediglich durch Erhängen uäi» Leben gebracht haben. Die Leiche lag auf der Erde, und zwar war das Gesicht dem Erdboden zugekehrt. Um den Hals deS Knaben befand sich ein Strick geschlungen, der an einem etwa 30 bi» 40 Zentimeter über der Erde befindlichen Ast eine» Baumes befestigt war. Die Mutter des ermordeten Knaben heißt Elisabeth Nortel, geb. Hueber. Sie ist zuletzt in Hannover wohnhaft gewesen, während ihr Mann, von dem sie getrennt lebt, seinen Wohnsitz in Wilmersdorf bei Berlin hat. Der Knabe stammt aus der ersten Ehe der Frau, er heißt Krechel und war bi» vor kurzem in einer Erziehungsanstalt in Hannover unter gebracht. Die Sezierung der Leiche de» bedauernswerten Kinde», da», 'wie schon gestern mitgeteilt, wahrscheinlich La» Opfer unglücklicher Familienverhältnisse geworden ist, findet morgen im hiesigen Krankenhaus« statt. Von 'der Frau fehlt noch immer jede Spur. Sie ist etwa 1,70 Meter groß, steht Mitte der dreißiger Jahre und hat bleiche Gesichtsfarbe. Bekleidet ist sie mit dunkelbraunem Kostüm, braunseidener Bluse, schwarzem, lopfartigem Hut mit grünem Band und dunkler Boa. —* Zeugen gesucht! Am 28. November 1911 ist ein Schulmädchen beim Hotel Deutsche« Hau» von der Straßenbahn gestürzt und dabei am Kopfe nicht unerheblich verletzt worden. Einige Herren, die sich mit auf der Straßenbahn befanden, gaben die Schuld an dem Unfall dem Führer de» Wagen» und erstatteten gegen diesen An» zeige. viS jetzt ist e» noch nicht gelungen, den Namen de» verletzten Mädchen» zu ermitteln. Um die Sache weiter verfolgen zu können, werden etwaige weiter« Zeugen de» Unfall» gebeten, sich bei der Polizei zn melden. - —* Mit der Bitte um Aufnahme schreibt mau un»: Während bi»her nur in den größeren Städten Deutschland» Kurs« üb« Mazda,nan Leben»philosophie, Atmung»- und GesundhettSlehr« abgehalten wurden, soll nun auch in Rlesa ein solcher stattstnden, beginnend am Freitag, den 19. Januar, abends 8^ Uhr im SchützenhauS. Hervorragende Zeitungen äußern sich in günstigem Sinne Über die Mazdaznanlehre,- -welche -schon Zarathustra, der Stammvater der Arier, vor mehr als 7000 Jahren als Quelle alles Lebens, alle» Fortschritts gepredigt hat. Mazdaznan will den Weg zeigen, wie Neroenkraft, Gehirnfähtgkeit, Geistesgegenwart und Ge mütsruhe zu erreichen sind, und wird al» dar beste und billigste System zur Gelbstheilung hingestellt. Gemäß seinem Hauptgrundsatz: „Atem ist Leben", fordert dieses Heilsystem richtige Atmung, ein« Kunst, die neben anderen hygienischen Maßnahmen in den bevorstehenden Kursen gelehrt und geübt werden soll. — Die Maul- und Klauenseuche ist am 15 b. M. im Königreiche Sachsen in 171 Gemeinden und 306 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 31. Dezember v. I. war: 192 Gemeinden und 394 Gehöfte. —* Zu der kirchlichen Bekanntmachung im amtlichen Teil werden wir gebeten noch folgendes bekannt zu geben. Derartige Bereinigungen wirken anderwärts schon mit viel Segen, so in manchen Städten Sachsens und in manchen Städten anderer Länder, z. B. in Westfalen, in Sieben bürgen, in Schweden und Norwegen. Die Vereinigung will n. a. Borträge über zeitgemäße Themen mit einer sich an schließenden Aussprache veranstalten. — Die Anmeldung kann schriftlich oder mündlich bei einem AuSfchußmitglied erfolgen. Die Ausschußmitglieder sind außer dem Vorsitzen den die Herren Apotheker Dr. Arnold, Pastor Beck (erster Schriftführer), Kaufmann Bitte, Maler Fichtner, AmtSge- richtSrat Dr. Jauck, Prof. Dr. Kallenbach, Bäckermeister Köhler, Schlachthofdlrektor Meißner (stellv. Vorsitzender), Bürgerschullehrer Mende (2. Schriftführer), PrioatuS Nau mann, Fabrikant Richter, Stenerkassterer Riedel, Pastor Römer, Gutsbesitzer Bernhard In Mergendorf und Guts besitzer Kiebig in Poppitz. — E» ist dringend zu wünschen, daß recht viele Hausväter aller Klaffen und Stände Mit glieder dieser Hausoäteroereinigung werden. —88 Eine für Zeugen, Geschworene und Schöffen interessante Entscheidung fällte jetzt das Königs. SSchs. Oberlandesgericht. Der Kaufmann Söllner in Plauen i. V. war am 3. Mat 1911 al» Zeuge vor das Amts- gericht Plauen geladen worden; er war indessen unentschul- digt ausgeblieben und wurde in eine Ordnungsstrafe von 10 Mark genommen. In zwei an das Kgl. Amtsgericht Plauen gerichteten Schreiben bat er um Befreiung von dieser Ordnungsstrafe, schützte aber, wie sich später herauS- stellte, Tatsachen vor, die unwahr waren. Diese Manipu lationen Söllner» wurden für ihn verhängnisvoll. Die Staatsanwaltschaft Plauen erhob gegen S. Anklage wegen BetrugSvrrsuch» nach 8 138 Str.-G.-V-, wonach Zeugen, Geschworene oder Schöffen mit Gesängni» bi» zu zwei Monaten bestraft werden, wenn sie «ine unwahre Tatsache al» Entschuldigung vorschützen. Da» Landgericht nahm auch in diesem Falle BetrugSoersuch an und verurteilte den An- geklagten. In seiner beim ObrrlandeSgericht eingelegten Revision machte S. geltend, da» Landgericht Plauen habe zu unrecht angenommen, daß er sich der Zeugnt»pfltcht habe entziehen wollen. S» könne höchsten» Selbstbegünstigung oorliegen, die aber straslo» sei. Da» Oberland«»g«richt er ¬ kannte auf Verwerfung der Revision und führte au», daß in dem vorliegenden Falle ein strafbares Vorbringen von Entschuldigungsgründen nach 8 138 Str.-G.-B. vorliege. In einem Falle habe das Landgericht mit Recht BetrugS- versnch in Ideal-Konkurrenz mit 8 138 angenommen. — KZ Nach dem 41. Jahresbericht über das M ediz i n a lw e s en im Königreich Sachsen ist die Zahl der Praxi« ausübenden Aerzic von 2158 auf 2119 zurückgegangen, die Zahl der Zahnärzte stieg auf 211. Die Zahl der Hebammen fiel wie diejenige der Aerzte. Sie beträgt 1797 gegen 1884 im Jahre 1902. Die Ursache ist in der Abnahme der Geburten zu suchen, ans welchem Grunde in der Stadt Leipzig 11 Stellen nicht wieder be setzt werden konnten. Sehr erfreuliche Fortschritte haben das Stillen und die Pflege der Neugeborenen gemacht. So hat die Stadt Dre-dcn 100000 M. sür Slillprämien an Mütter nnd 1000 M. an Hebammen bereit gestellt. Wie lebhaft die Säuglingsfürsorge selbst in kleineren Städten sich entwickelt ha», lehrt daß Beispiel der Stadt Sebnitz. Seit dem Jahre 1908 werden dort belehrende Schriften verteilt nnd den stillenden Müttern täglich ei» Liter Vollmilch und eine wöchentliche Etillpräinie von 1,50 M. auf die Dauer von 5 Monaten gewährt. Die Stadt Sebnil) hat ans diese Weise 2600 M. verausgabt, im Verhältnis auf die Einwohnerzahl gerechnet, eine Summe von der gleichen Höhe wie Dresden. Die Zahl der Lebendgeborcnen betrug im Berichtsjahre 1909 136721, das sind 28,7 Geburten auf 1000 Bewohner, welchen 15,9 Todesfälle gegenüberstehen. ES ergibt sich demnach ein Bevölkerungszuwachs von 12,8 °/o§. Der Rückgang der Fruchtbarkeit nnd der Sterblichkeit betrug gegenüber dein Vorjahre je 1,1 "/v»- Die höchste Geburtenziffer mit 32,6 hatte wiederum der Bezirk Chemnitz, die niedrigste mit 25,8 °/gy der Bezirk Dresden. Beide Bezirke stehen auch, was die Sterblichkeit anbelangt, mit 18,1 "/y» an erster und 14,9 o/yo an letzter Stelle. Vcn den Städten mit 8000 Einwohnern und darüber hatte Hohenstein-Ernstthal mit 25,8 "/(>» die höchste und Markneukirchen mit 10,3 die niedrigste Ziffer. Die Abnahme der Mortalität der Städte über 8000 Einwohner insgesamt unterschied sich nicht von der der ländlichen Bezirke, sie betrug in beiden 1,1 "/,<>. Der Geburtenüberschuß betrug in den drei Groß städten Dresden, Leipzig und Chemnitz 9,2 bez. 10,8 und 15,5 °/„g. In den Städten über 8000 Einwohner betrug er 11°/o<>, in den rein ländlichen Bezirken 14,4 "/<,». Der prozentuale Anteil de« Säuglingsalters an der Gesamt sterblichkeit zeigte eine Abnahme van 35,2 auf 33,9°/», während der Anteil des GrrisenalterS wiederum gewachsen ist. Dieser erreicht mit 17,2"/, für das Alter über 70 Jahren da» Maximum seit 1900. Auf je 100 Lebend geborene kamen 18,8 Todesfälle im Säuglingsalter. Die Säuglingssterblichkeit, welche 1905 noch 25,7",'» betrug, geht seitdem ununterbrochen zurück. — Kindbettsieber, Scharlach, Diphtherie und Keuchhusten veranlaßten wesent lich geringere Verluste an Menschenleben wie im Vorjahre, während der Kreb» eine Zunahme aufwetst. Die Mortalität der Lungentuberkulose ging wiederum zurück von 1,82 aus auf 1,25 »/og. von 100 Todesfällen kamen 7,86 ans da» Konto der Tuberkulose.
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