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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191201266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-26
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1912
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Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (EldtdlaU u»d AnMgerj. Telegramm-Adreffer II Yemsprechstell, .Tageblatt^, Riesa. Rr.«. für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Könlgl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeind erat Gröba. 21. Freitag, 26. Januar 1V12, a-eu-s. 65. Jahrg. DnS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- »nd Festtage. Vierteljährlicher BeylgSprriv bei Abholung in der C-Vedition in Riesa I Mark HO Psg., durch unsere Träger irei ins HauS I Mark Ob Psg., bei Abholung am Schalter der kniserl. Postnnstaltcn b Mark 62 Psg., durch den Briefträger frei inö Hau» Mark 7 Psg. Auch MvnatSaboiincnieiUS werden angenommen. Aiizeigcn Annahme iir die Ainmncr dcS shusgabctageS bi? oormillag 0 tthr ohne Geivähr. Preis siir die kleingespaltenc 43 mm breite KorpuSzcilc 18 Psg: (LvkalhrciS 12 Psg.» ^citranbendcr und tabellarischer Satz nach besonderem Tgrss. Rotationsdruck und Verlag voll Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrastc 50. — Für die Redaktion veranlwortlich: A rthu r Hähne! in Nies a. Oeffentliche Sitzung des «emeinderate» r« Griib« Sonnabend, den 27. Januar 1912, nachmittag- H,8 Uhr. TaaeSordnung: 1. Mitteilungen. 2. Bausachen von der Speicherei- und Spe- ditionSAkt.-Gek. und Rost. 3. Vorlage der Steigerturm-Brojekte. 4. Gesuch deS Restau rateurs Haubenreiber in Riesa, um Bewirtschaftung einer Kantine auf einem Speicher Neubau. 5. Aufstellung von Masten des SlektrizitätSverbandeS auf Bahuareal und Ent- richtung von BezeigungSgeld. — NichtösfentlicheSttznng. Gröba, am 25. Januar 1912. Ter Gememdevorstand. Kaisers Geburtstag. Unser Kaiser tritt heute in sein 54. Lebensjahr. Mit den Fürsten dcS geeinten Reichs bereinigen sich Millionen deutscher .Herzen in dein Wunsche, daß Kaiser Wilhelm II. das Zepter, das er mit jugenvkräftigcr .Hand in schwerer Zeit ergriff, noch lange festhalten möge, bis er einst in silberweißem .Haar ans ein ebenso gesegnetes Lebert zurnctschanen darf, wie einst sein un vergeßlicher Großvater Wilhelm der Große. Ten Anforderungen, die an den obersten Hüter deutscher Einheit und Größe zu stellen sind, kann nur ein Fürst von außergewöhnlicher Begabung und Kraft gerecht werden. Wir tönnen uns glücklich Preisen, daß die preußische Königskrone und die deutsche Kaiser krone auf dem Haupte eines Fürsten ruhen, der als echter Hohcnzollcr die Pflicht seines hohen Berufes mit unermüdlichem, nie rastendem Eifer erfüllt. Wir können uns glücklich preisen, daß daö verantwortliche Amt des preußischen Körrigs und deutschen Kaisers einem Herrscher anvertrant ist, bei dem in starker, un^ s wenn eS Gott will und cs nölig ist, auch entschlossener Hand das scharfe -deutsche Schwert sicher ruht. Dennoch will unser Kaiser nach der Verheißung des großen ersten Kaisers des neu anfgerichteteu Reichs ein Mehrer dcS Reichs sein nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung. Ter Ruhm kriegerischer Großtaten mag in lockender Ge stalt manchmal dem jnngaufflrebenden Herrscher be gehrenswert erschienen sein, — um so ehrenwerter für ihn, wenn er -entschlossen sich anderen Aufgaben zn- gekehrt und den Ausbau und die Vertiefung deS Reichs gedankens, die soziale Versöhnung nnd- die wirtschaft liche Zufriedenheit zum Leitstern seines Handelns er wählt hat. Taß der Welt daS köstliche Gut des Friedens bis heute erhalten blieb, ist nicht zum wenigsten das Persönliche Verdienst unseres Kaisers, und dafür dankt ihm sein Volk an erster Stelle. Tenn nur unter dem Schutze des Friedens können Arbeit und Wohlfahrt gedeihen. Wir leben in einer ernsten, an Gefahren und inneren Nöten reichen Zeit. Fortgesetzt werden gegen die Grund lagen des Staates und der Gesellschaft zielbewusste An griffe gerichtet, und eS wird die ausgesprochene Absicht verfolgt, das edelste Gut, die Vaterlandsliebe, dem Her zen des Volkes zu entreißen. Wichtige Zweige des Er werbslebens leiden unter dem Drucke ungünstiger Um stände, die sich im Laufe oer letzten Jahrzehnte in folge einer Reibe allgemeiner und besonderer Ursachen heransgebildet haben und daher auch kaum anders als allmählich zu heilen find. In einer solchen Zeit wer den wir uns, mehr als sonst, des Segens bewußt, Ser un? in einer starken, machtvollen Monarchie gegeben ist. Mitten in dem Wirrsal der Parteien, in dem Durchein ander der Bestrebungen, in der selbstsüchtigen und ver blendeten Leidenschaft des Streites um Macht, Einfluß und Besitz ist uns in der Monarchie ein fester, unan tastbarer Bestand gegeben, ein eherner Fels, an dem der unruhige Wellenschlag aufgeregter Leidenschaften ohn mächtig abprallt. Diesen Segen eines festen monarchischen Regiments, das unabhängig von dein Wechsel der Parteien und zufälligen Mehrheiten in den Vertretungen des Reiches nnd Staates über den Parteien steht, uns zu bewahren, ist unter den vielen Aufgaben der Gegenwart die wichtigste. Tie Zukunft des deutschen Volkes nnd Reichs hängt davon ab, daß uns dieses teure Erbe unver- tümmert erhalten bleibe. Schwände jemals mit der Treue gegen Kaiser und Reich die Ehrfurcht vor der Majestät der Monarchie, so wäre damit an die Wurzel unserer geschichtlichen und staatlichen Größe die Art gelegt. Und so wollen wir denn am Geburtstage unseres Kaisers aufs neue geloben, fest nnd treu zu stehen zu Kaiser und Reich in guten nnd in bösen Tagen. DaS sei unser Geburtstagswunsch! —-k— Oertliches nnS Sächsisches. Riesa, 26. Januar 1912. —* Die hiesigen Schulen werden Kaisers Ge- burtstag morgen durch Fcstfeiern begeheu. Diese werden abgehalten: im Realprogymnasium vormittag- ^1.0 Uhr, in der Knabe,ibiirgerschule (Turnhalle) vormittags 9 Uhr, in der Mädchenschule (Turnhalle) vormittags 9 Uhr und in der Handelsschule vormittags 8 Uhr. Zu diesen Feiern sind die Eltern und Angehörigen der Schüler, die Behörden und alle Frennde der Schule eingeladen. — AaS, Technikum veranstaltet heute abend in der „Elbterrasse" einen Fest- ko mm erS. —* Herr Hühnlein, der heute abend iu.L.er Lutuhalle der Albertschule einen Vortrag über die französische Fremdenlegion halten wird, sprach über dieses Thema bereits gestern abend im Hotel Stern vor den Mann schaften und Unteroffizieren deS Feldartillerie-Regts. Nr. 68. Redner, der selbst fünf Jahre in der Fremdenlegion ge dient hat, schilderte in schlichter, aber überzeugender Weise seine Erlebnisse bei dieser Truppe. Zunächst wies er darauf hin, daß von den 18000 Mann, die die französische Fremdenlegion zählt, 12000 Deutsche sind, von denen jährlich etwa 4000 zugrunde gehen. Viele junge Leute würden durch das Lesen von Schundromanen veranlaßt, in die Fremdenlegion einzutreten. Stark sei ferner das Verbrechertum vertreten, während andrerseits auch unver dorbene Elemente nicht fehlten. Besonders eingehend bc- sprach Redner die bei der Truppe herrschenden unmensch lichen Zustände, indem er die schweren Wüstenmärsche, den schlechten Sanitätsdienst und die entsetzlichen Strafen schilderte. Sodann erzählte er, wie er selbst in die Frem denlegion gekommen war nnd gab zum Schlüsse noch eine kurze Schilderung des Landes und der Bevölkerung. Die Zuhörer erhielten jedenfalls durch die Ausführungen deS Redners ein anschauliches Bild von dem traurige» Schick sal, dein die jungen Leute entgegengehen, die aus eigenem Antrieb, oder durch die Lockungen der Werber verleitet, in die Fremdenlegion eintreten. Die gezeigten Lichtbilder fanden ebenfalls großes Interesse. Hoffentlich erfreut sich auch der heutige Bortrag in der Albertturnhalle eines regen Besuches. —* Unsere Leser finden in der ersten Beilage vorlie gender Nummer außer den Ergebnissen der gestrigen Stich wahlen die sämtlichen Resultate der Reichstags wahlen 1912 veröffentlicht. Wir machen hierauf be- sonders aufmerksam. —* Im Anschluß an die im Erzähler zum Riesaer Tageblatt erschienene Arbeit über die Entstehung deS Elsterwerda — Gröditzer FloßkanalS teilt lin der BezirkS-Lehreroerein Riesa mit, daß er «inen Ausschuß gebildet hat, der die Aufgabe zu lösen versuchen soll, die Heimat in allen Beziehungen so darzustellen, daß sie noch besser als bisher als Grundlage alles Unterrichts benutzt werden kann. Dieser Ausschuß hofft auf die Mitarbeit aller Bewohner unserer Stadt und ihrer Umgegend. In manchen Familien werden sich alte Urkunden, alte Briefe, alte Rechnungen, Kaufverträge u. a. finden, die interessante Einzelheiten enthalten, woraus zu ersehen ist, wie die großen Ereignisse hier gewirkt haben. Hier und da sind sicher auch Erinnerungen niedergeschrieben worden über die Entwickelung unserer Heimat in den verschiedensten Hin sichten. Der Durchzug der Truppen 1866, der Brand der Brücke, der Bau der alt«, Elbebrücke, ihr Einsturz, der Neubau, am Bahnhof 1870, Ueberlchwemmungen unserer Gegend, Aufschließung von Steinbrüchen, Notizen über ' vodenerträgn sse, LebenSinittelpreise und Löhne, die Ent wickelung der verschiedensten Zweige der Industrie und deS Handels, Einzelheiten ouS dem Leben der Kirche und Gemeinde, Volkslieder und Aberglaube usw, alles Heimatliche soll der erwähnte Ausschuß in den Kreis der Betrachtung ziehen. Jede Notiz, jeder Hinweis auf vorhandenes Material wird dankbar ausgenommen werden. Zuschriften in dieser Angelegenheit wolle man an Lehrer Mende, Riesa, BiSmarck- straße 2, gelangen lassen. — Der König hat sich Henle nachmittag 4 Uhr 27 Min. von DreSdcn-Neustadt ans zur Feier deS Ge burtstages dkS Kaisers nach Berlin begeben. Am Sonn tag wird der König al» Pate der Taufe deS jüngst geborenen Sohnes deS deutschen Kronprinzen beiwohnen. —* Seit der Eröffnung des sächsischen StaatS- schuldbucheS in: Jahre 1885 sind bis zum Schlüsse des JahrcS 1911 CtaatSschuldverschreibuugen über Zprozen» tig; jährliche Renle im Nennwerte oon 158905800 M. in Vuchschulden de« Staates umgewandelt und 2982 Konten im Staaisschnldbuch eröffnet worden. Jin gleichen- Zeit räume wurden gegen Auslieferung neuer StaatSschuldver- schreibungen Buchforderungen im Gesamtbeträge von 21921200 M. gelöscht und 970 Konten geschlossen. Hier nach waren am Schlüsse deS JahreS 1911 137074600 M. oder 17,12 Proz. der eintragsfähigen Rentcnanleihen auf 2012 Konten eingetragen. Der reine Zugang zur Buch schuld im verflossenen Jahre beziffert sich auf einen Forde rungsbetrag von 19669300 M.; die Zahl der Konten hat sich um 135 vermehrt. Unter den 2012 Kontoinhabern befinden sich 1709 physische Personen, wovon 165 minder jährig, 20 entmündigt sind, 5 Handelsfirmen, 198 juristische Personen, 100 Anstalten und BermögenSmassen ohne juri stische Persönlichkeit; ihren Wohnsitz haben 1706 im König reiche Sachsen (978 davon in Dresden und siinen Vor orten), 281 in anderen deutschen Bundesstaaten, 25 in anßerdeulschen Staaten. Von den 20-19 Ziusenempsängern beziehen ihre Zinsen 875 bei der SlaatSschnldenkasse, 72 bei der LotteriedarlehnSkasse, 44 bei Hauptzollämtern, 188 bei StaatSeisenbahn-StationSkassen, 557 durch die Post, 309 im Wege des Giroverkehrs und 4 durch Ueberweisung auf Postscheckkonto. Von dem sächsischen StaatSschuldbuch ist im Vorjahre fleißig Gebrauch gemacht worden, eS steht aber zu hoffen, daß die Erleichterungcn, die das mit dem 1. Januar dieses JahreS in Kraft getretene abgcänderte StaatSschuldbuchgesetz für den StaatSschulbuchverkehr mit sich bringt, den Zuspruch wesentlich steigern werden. Zu den schon bekannten Vorteilen der Benutzung des Staats- schuldbuchs — unbedingte Sicherheit gegen Verlust, Mündel sicherheit, kostenfreie Eintragung, kostenfreie lanfende Ver waltung, Wegfall der ZinSbogenerneuerung, Vereinfachung der BermögenSverwaltung — treten hinzu: 1. die Möglich keit, Buchschuldcn auch ohne Umwandlung von Schuldver schreibungen zu erwerben durch Einzahlung baren Geldes bei der StaatSschuldbuchverwaltung oder der Finanzhaupt kasse in Dresden oder bei einer der zahlreichen über das ganze Land verstreuten Zahlstellen für Buchschuldzinsrn; 2. die außerordentliche Erleichterung der Verfügung über Buchforderungen in Todesfällen durch die Eintragung einer zweiten Person neben dem Gläubiger, die nach dessen Tode der StaatSschuldbuchverwaltung gegenüber die Gläubigerrechte auSzuttben befugt ist: 3. die kostenfreie Auf nahme von Anträgen, die eine schon eingetragene Buch forderung betreffen, bei den unter I erwähnten Dienst stellen, wodurch man der öffentlichen Beglaubigung solcher Anträge enthoben ist; 4. nahezu kostenloser Zinsenbezug; 5. Versendung der vuchschuldzinsen durch die Post inner halb de» Weltpostvereins; 6. im Post-kleberweisungS- und Schcckoerkebre portofreie Uebermittelung von Zinsenbeträgen bi» zu 1500 M., von höheren Beträgen dann, wenn sie auf ein Postscheckkonto deS Empfängers überwiesen werden können; 7. Gebührenfreiheit für alle Eintragungen und Löschungen, mit einziger Ausnahme der Löschungen zum Zwecke der AuSltefeiung von Schuldverschreibungen; 8, Oe- Meim WmutMM bietet bei »verkennt Zuter LAobs »ozenebrostev ^ukentbslt. ,» kreis verte vioers m»6 Loopers, kriw» boI!Ln6. Mustern, krisebs Hruruvero.
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