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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191201251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-25
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1912
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Riesaer O Tageblatt 20 Donnerstag, 2» Januar IN12. abends «Z. Jabrg Auf Anordnung des Königlichen Ministeriums deS Kultus und öffentlichen Unter- richtS wird folgende, vielfach unbeachtet gelassene gesetzliche Vorschrift hinsichtlich der religiöse» Erziehung der 1» gemischte» Ehen geborene» Kinder in Erinnerung ge- bracht. Nach KZ 6 und 8 des Gesetzes vom I. November 1836 sind eheliche Kinder, deren Vater dem evangelischen, deren Mutter aber dem katholischen Glaubensbekenntnisse angehören, desgleichen Kinder, deren Vater dein kaibolilchen und deren Mutter dem evan- gelischen Glaubensbekenntnisse zugetan sind, in dem Bekenntnisse des Bitters zu erziehen, und eS ist. eine Abweichung von dielen Bestimmungen nur daun zulässia, wenn die Eltern Vor erfülltem sechstel» Lebensjahre des betreffenden Kindes an Gerichtsstelle und ohne Beiiein anderer Personen eine Ilebereinknuit vor dem Ricbter dahin zu Protokoll abgeschlossen haben, daß ihre Minder in dem Bekenntnisse der Mutter erzogen werden sollen. Auf die religiöse Erziehung derjenige» Kinder, welche zur Zeit einer solchen Verein barung bereits das sechste Lebensjahr erfüllt haben, bleibt der Abschluß der letzteren ohne Einfluß. Großenhain, am 23. Januar 1912. 88 a L. Königliche Bezirksschnlins-ektion. «nd Anzeiger iLlbeblatt und Äu)eiger>. TekegramM-Adreff« ßW UH I Fernsprechstell, .Tageblatt «les» Nr. ro. für die König!. AmtshauptmannschafL Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Das Riesaer Tageblatt rrscheiut jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BezogSpreiS bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark VO Psg., durch unsere Träger irei inS HanS I Mark 65 Psg., bei Abholnng am Schalter der taiserl. Postanstallen I Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatsabonncmentS werden angenommen. Anzeigen-Annahme siir die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag 9 tlhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespaltciie 42 ww breite KorpuSzeile 18-Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich ln Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Realproghmnasium mit Realschule. Zur Feiet-es Geburtstages Er. Majestät des Kaisers «in 27. Imniumn 1212, vonin. Iv vkn, ladet die Eltern und Angehörigen der Schüler, die Behörden und alle Freunde der Schule ergebenst ein * Riesa, den 25. Januar 1912. TaS Lehrerkollegium. Prof. I)r. Göhl. Volksschule Gröba. Der Geburtstag Sr. Mas. des Kaisers soll Sonnabend, den 27. Jaunar, vor mittags N Nhr, durch eine öffentliche Schnlfeier in der Turnhalle begangen werden. Zur Teilnahme daran werden die Herren Mitglieder des Schulvorstandes, Gemeinde rates und Kirchenvorstande», sowie die Eltern der Kinder und alle Freunde der Schule im Namen de» Lehrerkollegiums höflichst eingeladen. Gröba, den 24. Januar 1912. Börner, Direktor. Oertliches «nd Sächsisches Riesa, 25. Januar 1912. —* Auch an dieser Stelle sei auf den morgen Abend stattfindeuden Lichtbildervortrag deS Herrn Hühn lein über seine persönlichen Erlebnisse in der französischen Fremdenlegion hingewiescn und allen Eltern, Lehrherren und Arbeitgebern ans Herz gelegt, die jungen Leute zum Besuche des Vortrag» aufzufordern. —* Die hiesige Lechnikerschaft veranstaltet morgen Freitag abend im Saals der „Elbterrasse" einen Kaiser - geburtStagS-Festkommers, zu dem im Inseraten- teil vorliegender Nummer an alle Gönner, Förderer und Freunds der Anstalt freundliche Einladung ergeht. Im Mittelpunkt der Feier wird ein Lichtbildervortrag deS Herrn Direktor Bormann über: „Mit der Gotthardbahu von Luzern nach Mailand" stehen. —* Ter Vortragsabend, den der Verein für das Deutschtum im Auslande am 23. Januar im Saale der Elbterrasse veranstaltet hatte, war ziemlich gut besucht; immerhin wäre eine zahlreichere Beteili gung erwünscht gewesen. .Herr Professor Tr. Göhl wies in seiner Eröffnungsansprache darauf hin, das; im vorigen Jahre ein beredter Redner gezeigt habe, wie in verschiedenen Ländern das Deutschtum in schwerem Ver teidigungskampfe steht; diesmal aber werde die Rede von einem einzelnen Manne sein, der sich; um die Er haltung des Deutschtums in Oesterreich große Verdienste erworben habe. .Hieraus zeichnete in begeisterter und begeisternder Rede der Vortragende- Herr Otto Siedel aus Leipzig, ein Lebensbild des beliebten steirischen Volksdichters Peter Rossegger und schil derte ihn zunächst als Menschen, sodann als Dichter und zuletzt als deutschen Mann, in dem das Deutschtum in Oesterreich einen starken Verfechter gefunden hat. Peter Rossegger ist aus kleinbäuerlichen Verhältnissen hervorgegangen und hat als schwächlicher Knabe Geist licher werden wollen, sich aber später entschlossen, das Schneiderhandwerk zu erlernen, da ein Dechant zu des Knaben Mutter gesagt hat: „Schwächliche Geistliche gibt cs leider genug." Tie Mutter Rosseggers mit ihrer Herzensgute und ihrer Geschicklichkeit im Erzählen hat ähnlich auf den Knaben eingewirkt wie seiner Zeit „Frau Rat" in Frankfurt a. M. auf den jungen Goethe. Rosseggers Schulbildung war sehr einfach; aber er hat cs verstanden, sich fortzubilden. Redner schilderte nun Rosseggers Erfolge als Schriftsteller, die ihm große Freude bereitet haben, erwähnte aber auch Betrübendes, das der Dichter erlebt hat. Tie meisten Dichtungen Rosseggers wurden kurz gekennzeichnet und er als ein Mann bezeichnet, aus dessen Werken man seine starke Heimatliebe, »«geheuchelte Frömmigkeit und edle christ liche Tuldsamkeit erkennen kann. Religion ist ihm haupt sächlich Herzens- und Gemütssache, und als Katholik hat er sich nicht gescheut, seine Kraft cinzusetzen, um daS Geld zum Ban einer evangelischen Kirche durch freiwillige Gaben aufznbringcn. Ms Vertreter des TcutschtnmS ist er ohne Gehässigkeit dem Gegner gegenüber; aber er hat veranlaßt, daß zu Gunsten des „Deutschen Schulvereins" in Oesterreich beträchtliche Summen aufgebracht worden sind, die zur Errichtung deutscher Schulen an der Sprach grenze gedient Haven. Rosseggcr ist davon überzeugt, daß die Gründung und Erhaltung guter Schulen das Deutsch tum stärken und vor seinem Untergänge schützen. Zum Schlüsse forderte der Herr Vortragende auf, jeder gute Deutsche solle im Sinus und Geiste Rosseggers wirken. 'Auch! wir rufen aus: „Geht hin und tut desgleichen!" Wer ein Scherflein beitragen will zur Stärkung des Deutschtums in Oesterreich, der trete der Ortsgruppe Riesa des Vereins zur Erhaltung des Deutschtums bei! Mit einem kleinen Opfer schon kann man einer großen Sache dienen. —* Anläßlich! des Vortrags- den am 19. Januar abends Herr Major Langheld auf Veranlassung der Abteiluug Riesa der Deutschen Kolonial gesellschaft hielt, hatte sich im Saale der Elbterrasse eine stattliche Zuhörerschaft cingefunden. Ter Herr Vor tragende schilderte an der Hand einer großen Karte von Afrika und einer kleineren, unsere Kolonie Kamerun darstellend, in vollständig freier, äußerst fesselnder Rede die beiden Gebiete, die infolge des MärokkoabDmmcuS dem erwähnten Schutzgebiete angegliedert worden sind und zusammen ein Gebiet von der Größe des Königreichs Preußen umfassen. Der nördliche Teil ist Steppenland schaft; der südliche Teil dagegen ist mit Urwald bedeckt, der nur schwer durchdrungen werden kann, und worin eine äußerst feuchte Atmosphäre vorhanden ist. Tie im zweiten Teile des Vortrags vorgeführtcn, recht klaren Lichtbilder fesselten die Anwesenden in demselben Maße, wie sie vo- den klaren Ausführungen des ersten Teiles befriedigt worden waren. Ter Herr Vortragende wies auch darauf hin, daß die Deutsche Kolonialgesellschaft be strebt sei, das Interesse für unsere Schutzgebiete in immer weitere Kreise des Volks zu tragen, und cs sei zu wünschen, daß sich noch recht viele finden, die der Kolonialgesellschaft beitretcn. (Vorsteher der Ortsgruppe Riesa: Herr Rechtsanwalt Tr. Wende; Schatzmeister: Herr Kaufmann C. Braune). —* Auf der Göthestraße, in der Nähe der Knaben- schule, kam heute mittag das Pferd eines auswärtigen MilchgeschirrS zu Fall. Einige Männer, die sofort zur Htlfeleistung herbeieilten, brachten das Tier wieder auf die Beine. SS hatte durch den Sturz keinerlei Verletzungen «litten. Dagegen war die Deichsel des Wagens vollständig zerbrochen. —* Der Stadtauflage der heutigen Nummer unseres Blattes ist eine Tonderbetlage, enthaltend die von Herrn Bürgermeister Dr. Scheider bei der Einweisung der wieder- bezw. neugewühlten Stadtverordneten gehal tenen Rede, beigegeben. Wir machen auf diese Sonder beilage hiermit besonders aufmerksam. Am heutigen Donnerstag haben die noch auSge- standenen 33 RetchStagSstichwahlen stattgefunden DaS Ergebnis de, Wahlen n^den wir morgen vormittag durch Anschlag in unserem AuShangkasten in der Wettinet- straße bekannt geben. — Die Frau Nötel, die in der Nähe deS Röderauer Bahnhofs ihren 11jährigen Sohn ermordete, aber noch nicht verhaftet werden konnte, soll an die Familie ihres von ihr getrennt lebenden Gatten, mit der sie sonst in Unfrieden lebte, erneut eine» überschwänglichen Brief ge richtet haben. Sie fleht darin den Segen deS Himmels auf die Familie hernieder und erklärt, daß sie sich daS Leben nehmen müsse. Denn sie habe ihren Sohn Fritz mit voller Ueberlegung umgebracht und werde im Zucht haus enden. DaS wolle sie lieber nicht, und deshalb gehe sie in den Tod. Der Brief ist der Staatsanwaltschaft zugestellt worden. — DaS Patengeschenk de» Königs von Sachsen für den jüngsten Sohn des deutschen Kronprinzenpaare» ist nunmehr fertiggestellt und in Dresden öffentlich aus gestellt. ES ist ein schwerer silberner vergoldeter Becher, ein Kunstwerk der sächsischen Gold- und Silberschmiede kunst. Sechs flache Säulen tragen die sächsische Rauten krone, aus der der Becher mit der Chiffre deS Königs und dem Wappen in reicher Verzierung mit Perlen und Halb edelsteinen herauSragt. —88 Jnr Organ des Landeskulturrates für da» Königreich Sachsen, der „Sachs. Landiv. Zeitschrift", wird über den Handel mit Zucht-, Milch- und Spann vieh im Jahre 1911 von K. Krötenhardt folgendes auS- geführt: Durch die dauernde Maul- und Klauenseuche wurde der Handel 1911 sehr erschwert; cs konnte deshalb auch nur wenig Vieh eingeführt werden. So wurden die beiden staatlichen Stationen nur mit 3 Transporten und zwar Olbernhau mit 43 Stück, Zabeltitz mit 27 Stück be setzt. Da sich beide Stationen auch öfters im Sperr- und Beobachtungsgebiet befanden, konnten die Zuchtbullen nicht immer nach Wunsch abgegeben werden. Eine Anzahl guter Zuchtbullen aus besten Zuchtgenossenschaften in Sachsen wurden angekauft; auf die staatlichen Stationen gebracht und Sann später an verschiedene Genossenschaften abgegeben. Ebenso haben auch verschiedene Znchtgenossen- schaften beider Rassen gute Zuchtbullen, ans besten Zuchten in Sachsen selbst angekauft. Erfreulicherweise kommen die Züchter, welche selbst eine gute Zucht besitzen, immer mehr zu der Ueberzeugung, daß nur von besten Zuchtbullen auch die beste Nachzucht erwartet werden kann. — Auch die Bogtländische Rotoiehzucht, welche ebenso wie die beiden anderen Zuchtrichtungen, staatliche Unterstützung erhält, entwickelt sich immer mehr. Auf der Zuchtbullenstation Pfafsengrün wird ebenfalls mit Verständnis weiter gezüchtet. Infolge der Auftretens der Maul- und Klauenseuche konnte in diesem Jahre wenig Milchvieh eingeführt werden. Gerade in Norddeutschland, von wo daS Milchvieh am meisten eingeführt wird, hat die Sache enormen Schaden angerichtet, so daß wiederholt Händlerstallungen und Tchlachtviehhöfe infolge von solchen Transporten gesperrt wurden. Die hohen Preise werden sich erst recht im nächsten Jahre bemerkbar machen, da wegen knappem In unü Lnnü
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