Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191202275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-27
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««d Anzeiger iLlbedlatt mrd feiger». Telegramm-Adreff« »TI Fernsprechstelle „Tageblatt". Riesa. !Nr. so. für die KSnIgl. Amtrhauptmannschast Großenhain, da» König!. Amtsgericht und de» Rat der Stadt Riesa, sowie'den Gemeinderat Gröba. 48. Dienstag, S7. Februar 1912, abends. «5. Fahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa.I Mark SO Psg., durch unsere Träger ' irei in» Hau» I Mail 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 65 Psg., durch den Briefträger frei In» Hau» L Mark 7 Psg. Auch MoNatSabonnement« werden angenommen. Auzeiaen-Atmahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis siir die kleingefpaltene 43 mm breite KorpuSzeile 18 Psg. sLotolpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st ratze 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähuel in Riesa. Die al» veobachtungSgebiet anläßlich de« Autbruch» der Maul- und Klauenseuche in Heyda und Oschätzchen (Landratsamt Liebenwerda) bestimmten Orte Gystetvitz und Schwelnfurth werden au» diesen Beobachtungsgebieten ttttSgeschhdru. 692 o Großenhain, am 27. Februar 1912 b>64 ä Königliche AmtShauptmannschait. Zur öffentlichen Aurschreibung gelangt hiermit die Ausführung verschiedener Malerarbeiten im hiesigen Schlachthose. AngebotSoordrucke hierüber können im Stadtbauamt entnommen werden und sind daselbst verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bi» Sonnabend, den S. März 1912, vormittags 1« Uhr wieder einzureichen. Später eingehende Angebote werden nicht angenommen. Den Bewerbern ist eS gestattet, der Eröffnung der Angebote persönlich oder durch volljährige Vertreter mit schriftlichem AuSweiS beizuwohnen. Die Teilung der Arbeiten, die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung aller Angebote bleiben vorbehalten. Riesa, den 27. Februar 1912. Der Rat der Stadt Riesa. Der Schlossermeister Max Weinhold in Riesa, Klötzerstraße 3, beabsichtigt in seinem Werkstattgebäude einen Frittionshammer aufzustellen. Nach ß 17 der RetchS-Gewerbe-Ocdnung fordern wir hiermit auf, etwaige Ein wendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen PrioatSrechtStiteln beruhen, bei ihrem Verluste binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bet dem unterzeichneten Rate anzubringen. Der Rat der Stadt Riesa, am 27. Februar 1912. Rtg. Freibank Glanbitz. Morgen Mittwoch, den 28. Februar, von »achmittan 4 Uhr an kommt Schweine fleisch, gekocht, Pfund 35 Psg. zum Verkauf. Der Gemeittdcvorstand. Oertliches lind Sächsisches. Riesa, 27. Februar 1912 —* Zu dem von uns bereits gestern kurz gemeldeten Stubenbrand im Grundstücke des Herrn Bäckermeisters Wolf in der Felgenhauerstraße, wird uns heute noch mit geteilt, daß der Brand wahrscheinlich mit einem in die betreffende Wohnung verübten Eknhruchtdiebstahl im Zu sammenhang steht. Die Wohnung wird von der Familie deS Artillerie-Sergeanten L. bewohnt. AlS man das Feuer bemerkt hatte und in die Wohnung eindrang, sand man ein Vertiko erbrochen vor, aus dem angeblich 30 M. ent wendet sein sollen. Nach Verübung deS Einbruchs ist daS Schlafzimmer vermutlich mit glühenden Kohlen, die auS dem Küchenofen genommen und in d!e Betten getan worden sind, in Brand gesetzt worden. Briketts und Kohlen, die sich in einem in der Küche stehenden Eimer befanden, wurden ebenfalls brennend vorgefunden. Die Polizei ist eifrig bemüht, den Täter zu ermitteln und den noch in ziemliches Dunkel gehüllten Vorfall aufzuklären. —* Die Ortsgruppe Riesa im Dcutschnationalen Handlungkgehilfenverband hielt gestern abend im Hotel Höpfner einen heileren Tanz- und Unter- haltungSabend ab. Den hierzu ergangenen Ein- ladungen hatten Mitglieder und Gäste zahlreich Folge ge leistet, sodaß der schön geschmückte Saal gut besetzt war. Die Ausführung de» unterhaltenden Teils hatten die Riesaer „Fahrenden Gesellen" übernommen. Froher deutscher Sang, umwoben von dem frischen Hauch des Wanderns, warb um die Sympathien der Hörer. Nun, die „Fahren, den Gesellen" haben Lob und Anerkennung bei allen Be suchern gefunden, und man darf ihnen diesen Beifall um somehr als berechtigt zubilligen, als die Gruppe erst seit einem Jahr besteht. Angenehm berührte da« Gefühl, tu den Borträgen nicht Gemachtem, Erkünsteltem zu begegnen. Schlicht, aber voll Frische sang die Gruppe, die in ihrer flotten Wandertracht austrat, eine Reihe Volkslieder, teil» ohne, teil» mit Mandolinen- und Zupfgeigenbegleitung, und gewann damit die Herzen aller. Auch die Etnzelgesänge und ein Duett erzielten einen guten Eindruck. Die Humor- vollen Lieder erweckten schallende Heiterkeit und die Bor- tragenden lohnle reicher Beifall. Sehr viel Aufmerksam keit und Gefallen fanden die Darbietungen der Gesellrn- Mustkgruppe. Der „Rokoko-Walzer" und der „Landjäger marsch", sowie der sehr gut gelungene Vortrag für Konzertzither und Geige: „Lied ohne Worte" bewiesen, daß die Gruppe auch in musikalischer Beziehung recht Beachtliche» zu leisten vermag. Eine weitere Ausgestaltung hatte die BortragSfolge noch durch Vorlesungen heiterer Gedichte aufzuweisen, die ebenfalls gut ansprachen. Für sämtliche Darbietungen dankten die Zuhörer durch leb- haften Beifall, welcher der strebsamen Gruppe bewte», daß sie ihre Aufgabe, den Erschienenen einig« vergnügte Stunden zu bereiten, besten» gelöst hatte. Sin flotte» Tänzchen be schloß die gelungene Veranstaltung. —* Mit der Bitte um Aufnahme schreibt man un»: Im kleinen Saale der „Slbterraffe" fand am Sonnabend »ine von» Alldeutschen verband einberufen« Ver sammlung statt, die zwar recht schwach besucht war, aber einen angeregten Verlauf nahm. Der Berband»r«dn«r Dr. Ritter au» Mainz besprach die „Weltstellung de» Deutschen Reich«» aach dem Marokkohandel" und schilderte dabet kur ven GoUg der Sreigniffe von Kiderlrn-Wächter« Absichten aus die Gewinnung einer vtedlung»kolonte oder eine» Hafens an bis zum bittern Ende, da» Englands Drohungen herbetsührte und daS die ganze Welt al» offensichtliche Niederlage des Reiches beurteilt. Die Angelegenheit ist vorläufig, sicher nicht für immer, erledigt und man wiegt sich bereits in FctedenSträumen: indessen zieht aber eine noch bedeutsamere Frage und Gefahr im nächsten Osten auf. Die Triplentente bereitet sich in aller Heimlichkeit vor, auch die türkisch« Welt ganz in ihren. Machtbereich rinzuziehen, auf dem Balkan ist daS Kapital der drei Sntentegenossen immer tätiger und einflußrkicher, während von deutscher und österreichischer Seite aus gar nichts ge- schieht; Arabien und Mesopotamien gleiten ganz von selbst in die Hände Englands, durch den Verzicht der alten vagdadbahngesellschaft auf den Ausbau der Bahn bi» BaLca und zum persischen Golf, durch den Uebergang dieser Strecke an ein neues internationales Konsortium ist die Idee einer deutschen Bapdadbahn, eines deutschen Neulandes tatsächlich vernichtet. Während Deutschland und Oesterreich den ktatu8 quo bewahren, verschiebt sich dieser täglich und auf einmal ist vermittel» des Kapital» und der penetrativ xaoiüyuo der Balkan und Dorderasten vollständig in feindlichen Händen. Rußland braucht, wie die Dinge schon heute liegen, nur im paffenden Augenblick daS Signal zur Er- Hebung deS GroßserbentumS zu geben und Oesterreich steht vor einer lebensgefährlichen Krists. Aber wir sind wieder so blind, an den Frieden und die Versöhnlichkeit der Gegner zu glauben, die geradezu wahnwitzig weiterrüsten und nie die Absicht aufgeben, das deutsche Reich zu er würgen. Je länger es so weiter geht, desto gefährlicher wird der neue Feind: daS Südslaventum, und zuletzt sind wir tatsächlich umringt von Feinden. Heute noch wäre eS Zeit, allem eine ganz andere Wendung zu geben, Italien und Oesterreich gemeinsam gegen die Bestrebungen Eng- land», Frankreich» und Rußlands auSzusptelen — ist erst wieder Frieden, so wird e» England bald wieder gelingen, Italien auf seine Seite zu ziehen. — Der Redner wie» mit Nachdruck auf die Gefahren hin, die un« von den internationalen Parteien drohen, die unsere Weltgeltung preiSgeben wollen, während alle anderen Nationen, von denen keine derart im Innern unterwühlt wird, rastlos nach Erweiterung ihrer Gebiete ringen. Er verwies auf da» prachtvolle Beispiel, da» die italienische Nation gibt an einmütiger Geschlossenheit und nationalem Willen, und legt dar, daß der Alldeutsche Verband die Aufgabe über- nommen habe und trotz aller Anfeindungen durchführe, auch da» deutsche Volk zu solcher nationaler Begeisterung«, fähigkeit und entschiedenen Willen zur Geltendmachung der deutschen Recht« in der Welt zu erfüllen. Nicht Hetzen und kritisieren ist seine Art, sondern erziehen und mahnen und hinzuweisen auf die Vorgänge in der Welt, die für die Zukunft aller Nationen entscheidend sind, und an denen wir am wenigsten tetlnrhmen unter allen Mächten, die auch in der Zukunft etwa» gelten wollen. — An den mit großem Beisoll aufgenommenen Vortrag schloß sich eine Aussprache, bet der sich einige Herren bereit erklärten, die Vorarbeit für di« Gründung einer Ortsgruppe Riesa de» Alldeutschen verbände» zu besorgen. S» ist bedauerlich, daß sich dteSmal nur so wenige Freunde der Sache zu dem sehr anregenden und lehrreichen Abende «infanden, bet nächster Gelegenheit wird hoffentlich die Ortsgruppe schon beweisen, daß der deutschnationale Gedanke auch bet un» eine gute Stätte hat. — Se. Majestät der König hat seinen Willen dahin au»g«sprochen, daß «in Einfluß auf den Pftngst- urlaub der Unteros^lziere und Mannschaften durch militä rische Feierlichkeiten aus Anlaß seines auf den Pfingst- sonnabend fallenden Geburtstages nicht etntreten soll. Infolgedessen hat der Monarch auch den Ausfall der Parade für dieses Jahr befohlen. —" In der Zeit vom 1. bis 15. März 1912 werden den Mannschaften deS Benrlaubtenstandes die Krieg» - beordernngen bezw. Paßnotizen in Großenhain und Riesa durch besondere Boten, in Radeburg und den Dörfern di» Landwehrbezirks durch die OrtSbehörden auSgehändigt. Damit in der Bestellung der Kriegsbeorderungen bezw. Paßnotizen keine Verzögerung eintrilt, sind die dem Be zirksfeldwebel bis jetzt noch nicht angezeigten WohnungS- veränderungen sofort zu melden. Die Mannschaften deS Beurlaubtenstandes haben in der Zeit vom 1. bis 15. März 1912, falls sie nicht selbst zu Hause sein können, eine andere Person deS Hausstandes oder den Hauswirt mit Empfangnahme der Kriegsbeorderung oder der Paß- notiz zu beauftragen. Jeder Mann, der bi» zum 15. März 1912 an Stelle der alten KriegSbcorderung, keine neue erhalten hat, hat die« dem BezirkSfcldwelel schriftlich oder mündlich unter Beifügung seines Passe» umgehend zu melden, mit Ausnahme der im Jahre 1873 geborenen Landwehrleute und der im Jahre 1879 geborenen Ersatz- Reservisten, welche am 31. März d. I. bez. zur diesjährigen Frühjahrskontrollversammlung zum Landsturm übertreten. Die vom 1. April 1912 an nicht mehr gültigen alten KriegSbeorderungen von gelber Farbe sind an diesem Tage zu vernichten. Die weißen Paßnotizen dagegen, an deren Stelle die betreffenden Inhaber eine Kriegsbeorderung er halten, sind an den Bezirksfeldwebel zurückzusenden. Für Inhaber weißer Paßnotizen, denen keine Kriegsbeorderung zugeht, gilt di« in ihren Händen befindliche Paßnotiz auch für daS Mobilmachungkjahr 1912/13. —>)-( Dem Landtage ist ein Dekret betr. die Be setzung deS StaatSgerichtShofeS zugegangen. DaS Dekret ernennt auf die Zeit vom Schluffe deS gegenwärtigen bi» zum Schluffe des nächsten ordentlichen Landtages den Präsidenten de» OberlandeSgerichtS Wirkt. Gch. Rat Dr. Börner zum Vorsitzenden, ferner die SenatSpräsidcnten deS OberlandeSgerichtS Seyferth, Dr. Hasse, Uhlich und Hall bauer, sowie die LandgerichtSprästdeuten Reinhard in Leipzig und Dr. Gallenkamp in Dresden zu Mitgliedern deS Staats- gerichtShofeS. Die übrigen Mitglieder sowie deren Stell vertreter werden von der Kammer gewählt. — Der Sängerbund Meißner Land feiert in diesem Jahre sein 50jährige» Bestehen. AIS Fcststadt ist Großenhain erwählt, wo sich am Sonntag nachmittag der Bundesvorstand mit den Vertretern der Großenhainer Bundeioereine zusammenfand, um die Grundzüge des Festes zu erörtern. Der BundeSoorsttzende begrüßte «» mit be- sonderer Freude, daß Herr Rechtsanwalt Dr. Dietrich sich bereit erklärt hat, den Festoorfltz zu übernehmen, und hieran knüpfte sich eine rege Aussprach« über die Tätigkeit der GinzelauSschüffe, die nun ihre Arbeiten in Angriff nehmen. Die Frage der Festhalle verursachte ein« lange Aussprache, sie zu lösen, wurde dem HauptauSschuß der Feststadt über lassen. Da» JubiläumS-Sängerfest findet am 15. und 16. Juni statt. Da» musikalische Festprogramm bringt außer einer neuen Komposition de« BundeSdirtgenten, Kantor Gläser, ein Kirchenkonzert, in dem Satnt-Savn« „Sintflut" zur Aufführung kommt. — Di« Dresdner Handelskammer hielt gestern von nachmittag« 4 Uhr ab ttne öffentlich« Sitzung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite