Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191203040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-04
- Monat1912-03
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Anzeiger (Meblatt Md AnMgrr). Montag, 4. Miirz IMS, aveavs «S. Jahrg — Tckgramm-Adreff« ßW IHI Fernsprechstekl, .ragedlatt^, Riesa. Nr. LL für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 58 Da« Riesaer Tageblatt erscheint je»en Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Ftsltagc Vlerteljtthrlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei in» HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briesirägcr frei inS HauL 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabouncments werden angenommen. Anzelgrn-Annahme filr die Nummer d«S SlusgabetageS bis voruriltag S Uhr ohne Gewähr. Preis für di« klcingespalteuc 43 n,m bnite KorpuSzcile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und < tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. Kohlenlieferung. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden ca. 13 900 Ztr. böhmische Braun kohlen und 250 Ztr. Brikett- gebraucht. Nähere Auskunft wird im Rathaus, Zimmer Nr. 4, erteilt. Angebote mit Angabe de- Sewinnung-ort- werden bis 12. März 1912 erbeten. Der Rat der Stadt Riesa, am 2. März 1912. Kr. für dar „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN- bi» spätesten» SGHdASaNSHA vormittags 9 Uhr de- jeweiligen Ausgabetage». Die «eschLstSstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. März 1912. —* Auf den Gleisanlagen im' hiesigen Hafen ver unglückte anr Sonnabend abend der Wagenräder Ger hardt aus Boberscn. Beim Abspringen von einem Wagen siel er so unglücklich, daß er sich einen Unterschenkel bruch des rechten Beines zuzog. Er wurde mittels des- Sanitätsomnibusses der Freiw. Sauitätskolonne Riesa nach seiner Wohnung gebracht. —* Ueber die Personalien des am Freitag abend im Gehölz des Truppenübungsplatzes Zeithain er schossen aufgefundenen Liebespaares wird mit geteilt, daß cs sich um den 21 Jähre alten Former Hermann Schmiedel, geboren in Prosen bei Elsterwerda und die 17 jährige Arbeiterin Agnes Thiele, geboren in Leipzig-Kleinzschocher handelt. Beide waren zuletzt in Leutzsch bei Leipzig wohnhaft. Tie Thiele wär mit dem Schmiedel ein Liebesverhältnis cingcgangen, was jedoch nicht die Zustimmung der Mutter fgnd., Schmiedel wohnte mit in der Thieleschen Wohnung. Ain Freitag vormittag gegen 8 Uhr entfernten sich beide ans dec Wohnung mid fuhren nach Riesa. Von hier telepho nierten sie an die Mutter der Thiele und erkundigten sich, ob die Mutter nunmehr ihre Zustimmung gebe, anderenfalls sic aus dein Leben scheiden würden. Trotz der von der Leutzschcr Polizei sofort aufgeirommeucn Vermittelungen und der telephonischen Benachrichtigung der Polizei in Riesa, tonnte das Paar nicht aufge griffen werden. Aus den an die Angehörigen hinter lassenen Briefen geht hervor, daß beide gemeinsam frei willig in den Tod gegangen sind. —* Auf der Ballonsüllstelle Nünchritz Weg gestern vormittag 8,41 Uhr Ballon 7,H cy den II" unter Führung des Herrn Wolf aus Leipzig zu einer Fahrt auf. Zwei Herren und eine Dame aus Leipzig nahmen an der Fahrt teil. Kurze Zeit darauf, 9,04 Uhr, stieg Ballon „Ries a" unter Führung des Herrn A. Gaebler aus Leipzig auf. In Her Gondel befanden sich außerdem noch 2 Herren aus. Leipzig. Beide Ballons flogen in nördlicher Rich tung ab und hatten eine sehr flotte Fährt. In der zweiten Nachmittagsstunde landeten sie glatt in der Nähe von Stettin. —* Gestern hat sich ein früher hier beschäftigt ge wesener Dachdeckergehilfe unter unwahren Angaben von einer Familie einen Kastenh andw a ge n aushändigen lassen, den er bis heute noch nicht wieder zurückgebracht hat. Ter Wagen hat dunkelblauen Anstrich und ist ohne Aufsatzbretter, Etwaige Wahrnehmungen über den Ver bleib' des Wagens wolle man der hiesigen Polizei mit teilen. j — Auswärtigen Blättern Wird aus Chemnitz geschrie ben: Das Artillerie-Regiment, das nach Chemnitz kommt und dessen Kaserne am neuen Exerzierplätze errichtet wird, ist das! 68. Jeldartillerie-Regiment, das zurzeit in Riesa in Garnison liegt. Tas Regiment bezieht am 1. Oktober 1915 seine Chemnitzer Garnison. Zugleich mit dem Regiment wird auch der Stab der 40. Artil leriebrigade, bisher ebenfalls in Riesa, nach Chemnitz verlegt. , ! —* Die am vorigen Sonnabend unter Vorsitz des Herrn Kommerzienrat Schönherr stattgefundrne 8. ordent liche Generalversammlung der Riesaer Bank genehmigte die von der Verwaltung hinsichtlich der Gewinn verteilung gemachten Vorschläge, erteilte AufstchtSrat und Vorstand Entlastung und wählte wieder in den Aussicht-rot die Herren Rtttergul-besitzrr v. Lltrock auf Gröba und Stadttat August Vrelschneider. Die Dividende (7Vi"/o — M. 75.— pro Aktie) für da- abgelaufene Geschäst-jahr kann an der Kass« der vank erhoben werden. Pur SV —* Heute 1130 Uhr vormittags wurde die Leiche deS verstorbenen Einjährig-Freiwilligen Waldschmidt von der 2. Kompagnie dcS hiesigen Pionier-BataillonS vom Garnisonlazavett nach dem Bahnhof überführt, von wo mi ste nach Dresden weiter transportiert worden ist. An der Ueberführung der Leiche vorrp. Garnisonlazarett nach dem Bahnhof nahmen außer den Angehörigen des verstorbenen der Garnison.Aelteste, Herr Oberst Devrient, der Stab deS Pionier-BataillonS, die 2. Kompagnie mit Offizieren sowie die Ginjährig-Freiwilligen deS Bataillons und der Feld- artillerie-Regimenter Nr. 32 und 68 teil. Die Trauer musik wurde vom Hornistenkorps des Bataillons gespielt. —* Der Turnverein Riesa hielt gestern abend im Hotel Höpfner sein Wintervergnügen ab, das sich einer überaus starken Beteiligung seitens der Mitglieder und ge ladenen Gäste zu erfreuen hatte. Die BortragSfolge bot außer einer größeren Anzahl Konzertstücke, die von einer Abteilung der Pionierkapell« auSgesührt wurden, turnerische Vorführungen und die Aufführung eines Theaterstückes. Das Turnen am Reck und am Reck-Barren, sowie die Dar bietungen des luftigen Brüderpaares Maxi und Rudi brachten erstklassige turnerische Leistungen. Die Erschienenen ließen den schwierigen und interessanten, mitunter überaus drolligen Vorführungen, die mit seltener Bravour auSgesührt wurden, uneingeschränkte Bewunderung zuteil werden und spendeten lebhaften Beifall. Auch die von 12 Turnern unter Leitung de« Herrn TurnwartS Knauth ausgeführten exakten Keulen-Uebungen boten ein schönes Bild und wur den sehr beifällig ausgenommen. Den Schluß der Bor- tragSfolge bildete der einaktige Schwank „Ihr Sommergast" von A. Laufs. Das heitere Stück wurde von allen Mit- wirkenden flott gespielt und hatte deshalb auch einen vollen Erfolg. Ein flotter Ball hielt die Turnerschar und ihre Gäste noch lange in fröhlicher Stimmung beisammen. —* Wie alljährlich in der Osterzeit soll auch dieses Jahr am Sonntag Indira — am 24. März — ein Kirchenkonzert stattfinden. Auf mehrfachen Wunsch hin soll das im Jahre 1899 aufgeführte Oratorium von Carl Löwe: „Auferweckung des Lazarus" für Soll? Chor und Orgel zur Wiederholung kommen. —* Im hiesigen Einwohner-Meldeamt sind während des Monats Februar 1912 261 Personen, da- von 148 männlichen und 113 weiblichen Geschlechtes, als hier zugezogen zur Anmeldung und 254 Personen, davon 144 männlichen und 110 weiblichen Geschlechtes, als von hier verzogen zur Abmeldung gekommen. Die Zuzugszahl übersteigt somit diejenige des Abzuges um 7. Unter den Zugezogenen befanden sich 14, unter den Weggezogenen 13 Personen mit selbständigem Haushalte. Die Zahl der selbständigen Haushaltungen ist somit von 3434, Stand am 31. Januar 1912, auf 3435, Stand am 29. Februar 1912, gestiegen. Weiter sind im verflossenen Monate 32 GeburtS- und 18 Sterbefälle angezeigt worden, demnach 14 Personen mehr geboren als gestorben. Die Einwohner zahl der Stadt Riesa bezifferte sich am 29. Februar 1912 nach der hier geführten Statistik auf 15 606, und zwar 8657 männlichen ünd 6949 weiblichen Geschlechtes, gegen über 15 585 am 31. Januar 1912. — Kronprinz Georg, der zurzeit im Maturitäts examen steht, wird nach erfolgreich beendeter Prüfung im Frühjahr eine Studienreise nach Griechenland unternehmen. Der Prinz, der im Januar sein 19. Lebensjahr vollendet hat, gedenkt zu Beginn deS Wintersemesters eine deutsche Universität zu besuchen. Ob er sogleich nach Leipzig geht, steht noch nicht fest. Sicher aber ist, daß er mehrere Se mester in Leipzig studieren wird. Nach beendigtem Studium wird er in der Kgl. Villa Dresden-Strehlen, die zuletzt Witwensitz der Königin Carola war, Aufenthalt nehmen. Di« Arbeiten für die Instandsetzung der Villa haben jetzt bereit« begonnen. König Friedrich August wird in diesem Frühjahr keine längere Reise unternehmen. —" Der Landwirtschaftliche KreiSoerein Dresden hatte für Sonnabend eine Versammlung der landwirtschaft lichen Vereine der Amtehauptmannschaft Großenhain nach dem Hotel de Saxe in Großenhain einberuftn, die außerordentlich zahlreich besucht war. Herr Geh. Oekonomie» rat Andrä gab einen Ueberblick über die wichtigsten Vor kommnisse in der Landwirtschaft im vergangenen Jahre, und Herr Tierzuchtinspektor Dr. Bruchholz sprach über „Er fahrungen und Beobachtungen auS dem praktischen Zucht betriebe". In der Versammlung stellte sich weiter der neue Geschäftsführer deS KreisoereinS, Herr Dr. Rttter-Dre-den, vor. Weiter wohnten der Versammlung Herr AmlShaupt- mann Geh. RegierungSrat Dr. Uhlemann-Großenhain und Herr Oberkommissar Merbach-Dresden bei. Herr Bezirks tierarzt Dr. Göhre erwiderte auf eine gestellte Anfrage, daß Aussicht vorhanden sei,. in einigen Wochen den Großen hainer Bezirk von der Maul- und Klauenseuche al- befreit zu erklären. Damit können denn auch die wöchentlichen Schweinemärkte wieder abgehalten werden. —88 Nach dem soeben aufgestellten Mitglieder verzeichnis des Deutschen Fleischer.Verbände- zählte dieser am Schlüsse deS Jahres 1911 1175 Fleischer- Innungen mit 42 812 Mitgliedern, 45 gemischte Innungen mit 315 Mitgliedern und 308 Einzelmilglieder in 211 Orten, zusammen also 43 435 Mitglieder. Die Zahl der Innungen ist um 22, die Zahl der Mitglieder um 800 gestiegen, doch merkt man, daß die Ungunst der Verhält nisse im deutschen Fleischergewerbe vielfach die Entwickelung der bestehenden Organisationen hemmend beeinflußt hat. Unter den Innungen befinden sich 104 Zwangsinnungen gegen 101 im Jahre vorher. Erfreulich ist die Entwicke lung deS Schulwesens, denn die Fachschulklassen und -Ab- Teilungen stiegen von 122 auf 130. — Der diesjährige BerbandStag des Deutschen Fleischer - Verbandes soll vom 16. bis 20. Juni in Trier abgehalten werden. Mit dem VerbandStage tagt gleichzeitig der Arbeitgeber-Schutzverband für da« deutsche Fleischergewerbe. —88 Zum letzten Male, mit einem Gefühle der Weh- mut, hat der sächsische Landtag die Einnahmen und Aus- gaben der staatlichen Erzbergwerke bei Freiberg zu prüfen. Mit dem vorliegenden Etat ist die Tätigkeit der Liquidation deS Staates über den Freiberger Erz- bergbau erledigt. Seit Beschlußfassung der Stände- Versammlung 1903, „den Betrieb einzustellen", hat der Bergbau einen staatlichen Zuschuß von über 8 Millionen Mark erfordert, während er früher reichen Segen über da» Freiberger Land ergossen hat. Ueber 700 Jahre »nunter- brochen in Betrieb, erbrachte der Freiberger Erzbergbau in dieser Zeit neben ungeheueren Mengen von Blei, Schwefel, Arsen, Zink und anderen Produkten über 5 Millionen Kilo- gramm Silber im Werte von mehr al» 900 Millionen Mark, und erst in den letzten dreißig bis vierzig Jahren ist der sächsische Erzbergbau durch die zunehmende Konkurrenz deS überseeischen Bergbaues mit seinen Silber- und Blei- lagern und die dadurch fortgesetzt gesunkenen Preise dieser Metalle in seiner Lebensfähigkeit gefährdet worden. E» ist auch dem sächsischen Staate mit seinen größeren Mitteln in den letzten 25 Jahren unter den vorgenannten Verhält- nisten de« Weltmarktes für die wichtigsten Produkte de» sächsischen Erzbergbaues nicht gelungen, Pen Betrieb gewinn bringend zu gestalten. Während der Staat die Bergwerke 1880 angrkauft hatte, um eine plötzliche vetrieb-einstellung mit ihren schweren wirtschaftlichen Folgeerscheinungen zu verhüten, sah er sich in Gemeinschaft mit der Ständever- sammlung 1903/04 bereit» gezwungen, eine allmähliche Abrüstung de« Betriebe» zu beschließen und in die Wege zu leiten, sodaß heute die Belegschaft der Erzbergwerke von ca. 2200 Mannschaften im Jahre 1S03 auf 596 Mau« pro Monat kostet dies« Zeitung drt Abholung in der E^chäst-steller Lurch di« Post frei in« Hau« SS Psg.« bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch di« Austräger tret tu» Han-r nur SS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite