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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191206140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-14
- Monat1912-06
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1912
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Riesaer O Tageblatt «ud (ElbtblM «Id Alyeigrr). raegramm-Adufl« ßW gernsprechstell, .Tageblatt*. Riesa. Nr. «L für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 1S6. Freitag, 14. Inn« 1»12, abends. 65 Jahr«. TaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Conn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei ?lbholung in der Expedition in Riesa 1 Marl 50 Psg., durch unsere Träger irel in» Hau» I Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstatten I Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» L Mark 7 Psg. Auch MonatkabonnementS werden angenommen. Anzeigrn-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespaltene 43 nun breite KoixmSzeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st ratze 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. Die Königliche AmtShauptmannschast Großenhain hat unter Mitwirkung de» ihr betgeordneten BezirkS-AuSschusseS zu der AuSbezirkung der Flurstücke 182 o, 183 8, 526, zu 247 zr und zu 524 au« dem Rittergutsbezirke Gröba und zur Einbeztrkung derselben in den Semeindebezirk Gröba Genehmigung erteilt. Als Zeitpunkt der Umbezirkung gilt der 1. Juni 1912. Dies wird hiermit bekannt gemacht. Gröba, am 13. Juni 1912. Der Gemeindevorstaud. Freibank Riesa. Morgen Souuaveud, de« 15. J««t d«. I»., von vor«, '/-d Uhr gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof Rindfleisch und Schweinefleisch zum Preise von 50 Psg. pro V, ^8 zum Verkauf. Riesa, den 14. Juni 1912. Die Direktion de« fliibt. «chlachthofe». Oertliches und Sächsisches. Rl-sa. II. Ju»> >912. —* Die Stadtverordneten von Thum wählten in ihrer gestrigen Sitzung Herrn Stadtrat Max Riedel in Riesa einstimmig zum Bürgermeister von Thum. Herr Stadtrat Riedel bekleidet da» Amt eine» besoldeten Stadtrates und stellvertretenden Bürgermeister» der Stadt Riesa seit 2. Januar 1909. Vorher war er am Amtsgericht Riesa al» Gerichts-Assessor tätig. In der Bürgerschaft wird der Weg gang des Herrn Stadtrat Riedel, dessen ersprießliche Tätig keit im Dienste der Stadt allgemein anerkannt und ge schätzt wird, gewiß bedauert werden. Wir handeln aber trotzdem wohl im Sinne unserer Bewohnerschaft, wenn wir Herrn Stadtrat Riedel zur Uebertragung des neuen selb ständigen Amtes auch an dieser Stelle herzlichste Glück wünsche aussprechen. —* Der Zirkus Blum en seid gab gestern abend seine Eröffnungsvorstellung. Unser Publikum hat schon wiederholt Gelegenheit gehabt, an den hervor ragenden Leistungen deS ZirkuS sich zu erfreuen, und daß die Erinnerung an das vom ZirkuS Blumenfeld Gebotene eine bleibende ist, dafür konnte man einen Beweis gestern rbend darin erblicken, daß trotz des voraufgegangenen starken Regenfalls das große Zirkuszelt von Besuchern dicht ge- füllt war. Das gestern abend zur Ausführung gebrachte Programm wie» 14 Nummern auf. Trotzdem im ZirkuS Blumenfeld auf artistischem uud exotischem Gebiete Glanz leistungen zu sehen sind, legt er doch auch Wert daraus, oaS zu zeigen, was den Zirkus uns wert macht: edle Pferdedressur. Auch gestern abend konnte man wieder herrliche» Pferdematerial bewundern, das teils von Herrn Direktor Alex. Blumenfeld, teils von Herrn Alex. Blumen- seid jun. vorgeführt wurde, und zwar durchweg stattliche Tiere, deren Dressur den beiden genannten Herren ein ehrenvolles Zeugnis ausstellt. Herr Direktor Blumenfeld zeigte Original-Freiheitsdressuren mit acht Pferden und mit großem Vergnügen verfolgte man die wilde Jagd der schottischen Schäferhunde über die PonyS hinweg.. Herr Alex. Blumenfeld jun. führte einen prächtigen ungarischen Wallach vor und erwies sich damit als ein ganz ausge zeichneter Schulreiter. Die Reitkunst kommt in hervor ragender Weise noch zur Geltung durch einen modernen Reitakt, bei dem die beiden BonoS (Herr und Dame) sich als ein Reiterpaar zeigen, dem echtes ZirkuSblut in den Abern fließt. Vorzügliche Leistungen boten ferner Mlle. Esterina mit ihren Parforcetouren zu Pferde und Fräulein Sybilla als Voltigereiterin. Ein vorzüglicher Dresseur exotischer Tiere ist Herr Alex, vlumenfeld jun. Das von ihm geleitete exotische Tierpotpourri „Aus Indien» Dschungeln" mit vier Elefanten, zwei Zebra» und drei Lama» war eine Bravourleistung. In vorzüglicher Auf machung führte Herr Alfon» Blumenfeld die von sechs Herren gerittene „Tripolitanische Retterfantasia", eine Dres surnummer mit sechs Kamelen, vor. Al» gelehrige Schüler ihre» Meister», Herrn Dompteur Gautier, erwiesen sich ferner sowohl ein Elefant al» auch «in Löwe, die die schwierig sten Kunststücke mit bewundernswertem Geschick ausführten. Ebenfalls in da« exotische Gebiet gehörten die Vorführung von 4 Bären fetten» de» Herrn Radotzky. Die Zuschauer belachten die zum Teil humoristischen Darbietungen der Tiere recht herzlich. Auf dem Gebiete der Akrobatik ver dient in erster. Linie genannt zu werden da» Trio Holme». Die Künstler bedienten sich zur Ausführung ihrer hals brecherischen Sprünge u. a. einer Wippe und fanden mit ihren wirklichen vorzüglichen Leistungen den rauschendsten Beifall der Zuschauermenge. Grey und Partner täuschten lächelnd mit einem komischen Exentric-Akt über die Schwierig keit ihr» Arbeit. Einen Nervenkitzel boten die Vorfüh rungen de» Aakirpaare» Maraba und Benar. Der Indier überstieg mit bloßen Füßen, «in« Lampe balancierend, eine Doppeiletier, deren Sprossen scharfgeschliffene Schwerter bildeten,flegle stich mit dem braunen Rücken auf ein Nagel brett, wobei er seinen Körper noch durch einen Menschen beschweren ließ, wühlte mit den Händen in einer bl» an Rand mit Glasscherben gefüllten Kiste herum und sprang schließlich mit bloßen Füßen in diese hinein und da» alle», ohne sich die geringsten Verletzungen zuzuziehen. Die Un verwundbarkeit de» Indier» erregte staunende Bewunderung und da» Publikum hielt auch mit seinem Beifall nicht zurück. „Aus der Biedermeierzeit" nannte sich eine von 4 Damen und 8 Herren gerittenen Reiterquadrille, die den Schluß der interessanten, alle Besucher befriedigenden Vorstellung bildete. — Circu» E. Blumenfeld Wwe. ver- anstaltet heute abend 8 V. Uhr die letzte Borstellnng seines diesjährigen Riesaer Gastspiels. Sie wird nicht in dem sonst vielfach üblichen abgekürzten Verfahren gegeben, sondern enthält ein vollkommen ungekürzte» Attraktions programm und dauert bis um 11 Uhr. Die Direktion verpflichtet sich, das Eintrittsgeld zurückzuzahlen, falls die Vorstellung früher enden sollte. Mit Rücksicht auf die dies jährigen außerordentlichen Darbietungen der allbekannten CircuSgesellschaft ist daher ein Besuch dringend zu empfehlen. —* Es hat sich hcrausgcstcllt, daß der seit Diens tag vermißte Kanfmannslehrliiig Karl Miclast ans Bobersen sich bei Verwandten in Berlin aufhält. —* In Haft genommen wurden einige in der Ziegelei Göhlis beschäftigte galizische Arbeiter, die ver schiedene Gelddiebstähle verübt haben. —* Wieder sind zwei Fahrradd ieb st ähle vor gekommen. In der Wettinerstraße wurde am 9. Juni vormittags in der 8. Stunde ein vor einem Bäckerladen stehendes Fahrrad, Marke „Hänelt" Nr. 22 888, gestohlen. Ferner wurde heute in der Pausitzer Straße ein „Bren- nabor"-Fahrrad entwendet, das vor dem Cafs Wolf ge standen hatte. Trotz der vielen Fahrraddiebstähle schei nen die Radfahrer noch immer nicht auf ihre Näder die nötige Aufmerksamkeit zu haben. — In Kobeln ist am 31. Mai ein Hund im Werte von 30 Mark, großer, gelber Boxer, gestohlen worden. Al» Täter kommen zwei Bettler in Frage, 20 bis 25 Jahre alt, von denen einer ganz schwache Arme gehabt und diese beim Betteln zum Zwecke deS Erregen» von Mitleid gezeigt und gesagt hat, die Arme seien ihm in einem Bergwerke verbrannt. Mitteilungen über die Unbekannten und den Verbleib de» Hundes, den sie auf dem Wege nach Meißen zum Kaufe ausgeboten haben, bittet man an die Polizei gelangen zu lassen. — Der König gedenkt sich, wie verlautet, mit seinen Kindern, voraussichtlich in den großen Ferien nach dem Nordseebad Juist zu begeben. — In diesem Jahre blicken die sächsischen Handels- und Gewerbekammern auf ein 50- jährige» Bestehen zurück. Wie verlautet, wird eine gemeinsame Feier der beiden Kammergaltungen geplant, die in Dresden stattfinden soll. — Zeitiger al» in den anderen Jahren hat die Wärme der letzten Tage die Kirschen sich röten lassen, und man übersteht jetzt erst genau, was man von der diesjährigen Ernte dieser geschätzten Frucht erwarten darf. Im all gemeinen dürfte im Dresdner Westen wenigsten» zu be- obachten sein, daß die zeitig blühenden — also spät tragenden — Sorten nur wenig unter den Aprilfrösten gelitten haben, bedenklich hingegen die später blühenden, zeitig tragenden Arten. —88 Eine interessante und prinzipielle Auslegung de» ReichrvereinSgesetze» hat da» Kgl. Sächsische Oberlandesgericht in folgendem Straffalle getroffen. Die Vorstandsmitglieder der Ortsgruppe Gröditz bet Großen- Hain de» sozialdemokratischen Vereins für den 7. Reichs- tag-wahlkrei» in Meißen hatten Strafbefehle erhalten, weil sie die Satzungen der Gröditzer Ortsgruppe — 8 3 de« ReichSoeretnSgesetzeS — bet der Polizeibehörde nicht einge- reicht hatten. Die Bestraften bestritten, hierzu verpflichtet zu sein und stellten ebenso in Abrede, daß die Ortsgruppe Gröditz «in selbständiger Verein sei. Sie beantragten ge richtliche Entscheidung und wurden vom Schöffengericht Großenhain frelgesprochen, da« die Ortsgruppe Gröditz al» eine Hilfsstelle de» Hauptverein» in Meißen ansah. Da» Landgericht Dresden kam al» Berufungsinstanz — die Staatsanwaltschaft hatte gegen da» schöffengerichtliche Urteil Berufung eingelegt — zu einem anderen Ergebnis. Die Ortsgruppe Gröditz entwickele ein selbständiges VereinSleben, sie halte eigene Versammlungen ab, teils wissenschaftliche teil» politische Angelegenheiten würden erörtert und Ge- meinde-Jnteressen verhandelt. Die Ortsgruppe sei infolge- dessen al» ein selbständiger Verein im Sinne des Verein»- gesetzeS anzusehen, wenngleich ein enger Zusammenhang der einzelnen Ortsgruppen mit dem ReichStagSwahlkreiS- verein in Meißen nicht zu verkennen sei. DaS Landgericht bestätigte daher die Strafbefehle. Die hiergegen eingelegte Revision hob besonders hervor, daß die einzelnen sozial- demokratischen Ortsgruppen lediglich die Zwecke de» Haupt- vereinS verfolge und behandle, sie seien nur Werkzeuge und Hilfsstellen de» letzteren. Die einzelnen Ortsgruppen bildeten erst den Kreisverein. DaS Oberlandesgericht er kannte auf kostenpflichtige Verwerfung der Revision und führte zur Begründung dieser prinzipiellen Entscheidung folgendes auS: Nach den tatsächlichen Feststellungen deS Landgerichts unterliege e» keinem Zweifel, daß die Orts gruppe Gröditz de» sozialdemokratischen RelchStagSwahlkreiS- verein» Meißen als selbständiger politischer Verein im Sinne des ReichSoeretnSgesetzeS anzusehen und somit ver pflichtet sei, die Vereinsstatuten bei der Polizei einzureichen. Die Ortsgruppe habe einen eigenen Vorstand, eine eigene Kassenführung, veranstalte eigene Versammlungen, in welchen örtliche Gegenstände und örtliche Sonderintereflen zur Ver handlung kommen. Daß die Ortsgruppen zu dem Haupt verein in einem besonderen AbhängigkeitSoerhältni» stehen, könne an der vorstehenden Entscheidung nichts ändern. — Die Tagung der Sächsischen Polizei beamten in Chemnitz wurde am Mittwoch nachmittag fortgesetzt. Zunächst kam ein Antrag zur Verhandlung, der von dem Bezirksverein Plauen gestellt wurde und der folgenden Wortlaut hat: „Die Versammlung wolle be schließen, den Hauptvorstand zü ermächtigen, bei der Kgl. Staatsregierung eine Petition einzureichen, dahingehend, die seit 1876 unverändert gebliebenen Gebührensätze für Schubtransporte und Dienstreisen in einer den jetzigen teuren Verhältnissen entsprechenden Weise abzuändern." Herr Floß-Plauen begründete in kurzen Ausführungen den Antrag. Herr Polizetinspektor Thiele erklärte, daß ver mutlich aus Kreisen der Abgeordneten im Landtag ein diesbezüglicher Antrag eingebracht werden würde und daß die Angelegenheit wohl in kürzester Zeit ihre Erledigung finden wird. Auf diese Erklärung hin zog Herr Floß seinen Antrag zurück. — Von den Bezirksvereinen Chemnitz- Land lag folgender Antrag vor: „Die Versammlung wolle beschließen, beim Königl. Ministerium eine Petition einzu reichen, daß den Polizeiexekutivbeamten in den Land gemeinden bei Ausübung de» Nachtdienste» das Tragen eine» DienstrevoloerS gestattet werden soll." Herr Schubert begründete in Kürze diesen Antrag, der jedoch nicht die Zustimmung der Mehrzahl der Versammlungsteilnehmer fand. U. a. wurde erwähnt, daß in bestimmten Fällen ein Polizeihund einem Schutzmann größere Dienste leisten kann, al» der Gebrauch de» Revolvers. Nach einer kurzen Debatte wurde beschlossen, die Angelegenheit den BezirkS- vereinen zu überlassen, die diesbezügliche Eingaben bei der AmtShauptmannschast stellen können. Hierauf wurden die Wahlen erledig». Al» nächster Versammlungsort wurde Plauen bestimmt. Sodann wurde noch Beschluß gefaßt über zwei Eingaben. Die erste Eingabe soll an die beiden Bürgermeistrroerbände gesandt werden und befaßt sich mit einem langgehegten Wunsche der Polizeibeamten, der dahin geht, daß bei der Besetzung von Poltzeiwachtmeisterstellen und anderen höheren Stellungen langjährig gedient« Polizeibeamte in erster Linie zu berücksichtigen sind, uud, nicht Mtlitäranwärter. Die zweite Etnaabe koll -u-bte
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