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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191207094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-09
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1912
- Autor
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««d Anzeiger (Llbeblatt mid Aiyüger). Telrgranun-rldresi« ßH I! Vemsprechstüle rag bl-t .«ies» vir.«, für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 157. Dienstag, S. Juli 1Y12, abenvs. 65. Jahrg. Das Niksaer Tapeblatt «scheint jeden Ta» abends vill ?luSnalnie der Cann- nnd Ftsttape. Vlerleljührllcher NezngSprclS bei ?lbl>oln,iq in der Expedition in Mesa I Mark 5V Psp., durch unsere TrNpcr irri inS HauS I Mark 65 Psp., bei Nbhollmp am Cchalier der kaiserl. Posianslatte» I Mark 65 Psg., durch den Briesliliper srei InS Hank 2 Mark 7 Psp. ?!nch MonatsobonnenleutS werden aiipenonunc». «nzeigen-Annatzmr sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne 6'nEr. Preis sür die kleingespallene ^3 mm breite KorpnSzeilc 18 Psg. (LokolpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. NotationSdrnck und Verlag von Langer ä Winterlich in Riesa. — E'eschMsielle: Goetheslraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Höhne! in Riesa. '"7?7V- i -7..-----r-sr In da« hiesige Handelsregister ist eingetragen worden: ». am 6. Juli 1912, auf Blatt 378, die offene Handelsgesellschaft Theodor Schäfer in Riesa betr., der Gesellschafter Theodor Alexander Schäfer ist auSgeschitden und Johanna Margarethe verw. Schäfer geb. Leopold in Dresden ist in die Gesellschaft eingetreten; b. am 8 Juli 1912, die Firma Reinhold Braun, Buch- und Papierhandlung in Rieka betr, isie Firma ist erloschen. Riesa, den 8. Juli 1912. — Königliches Amtsgericht. Freibank Weida. Heute Dienstag und morgen Mittwoch von nachmittags 6—9 Uhr kommt das Fleisch eines Rindes, Pfund 55 Pfg, zum Verkauf. Der Semetndevorstand. Bekanntmachung. Mit -Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der Kommunikation»»»«« von Glaubitz nach Zeithain wegen Aufbringung von Massenschutt vom 10. bis mit 20. Juli dss. Ihr«, für den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen auf den parallel mit dem KommuntkationSweg führenden WirtschaftSweg bzw. über Langenberg verwiesen. DaS unbefugte Befahren deS gesperrten Wege« wird nach ß 366" des ReichSstraf- gesetzbuchS bestraft. Glaubitz, am 8. Juli 1912. Der Gemeindcvorstand. WtmAL „ für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittag- s Uhr des jeweiligen Ausgabetag«. Di- Geschäftsstelle. Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, 9. Juli 1912. —* Der gestrige zweite Parkfesttag hatte sich in gleich hohem Maße wie der erste der Gunst des Wetters und deS Publikums zu erfreuen. In den Abendstunden hatten sich wohl Tausende auf der Festwiese eingefunden, um noch einmal bei den gebotenen Veranstaltungen der Fröhlichkeit sich hinzugeben. Auch das Konzert der 68 er Kapelle hatte wieder eine überaus zahlreiche und für die schönen Darbietungen dankbare Zuhörerschaft angelockt. Die herrliche Abendluft, die stimmungsvollen Weisen der Kapelle und das frohe Geplauder Hunderter fröhlicher Menschen, dazu die Reckengestalten alter Rüstern und Eichen, dies alles schuf eine echte und rechte Sommer- abendsttmmung. Einen Hauptanziehungspunkt deS Abends bildete das große Feuerwerk. Bald nach */z11 Uhr ver- kündete ein dröhnender Böllerschuß den Anfang des pyro- technischen Schauspiels, und nun löste in rascher Folge eine zündende Nummer die andere ab, von den einfacheren Leuchtkugeln und Raketen an bis zu den herrlichsten Feuer garben, Sonnrnrädern und Sprühfontänen. Fast alle Nummern wurden von der versammelten Menge mit lauten Ausrufen der Bewunderung begleitet. Nach Be endigung deS Feuerwerks zerstreuten sich die Tausende. Ein großer Teil ergoß sich nach der Stadt, nicht wenige aber werden nochmals den Zellen einen Besuch abgestattet haben, wo man gewiß noch geraume Zeit sich an der ge- botenen Unterhaltung erfreute. Mit dem Feuerwerk hatte dar Fest, dem ein geradezu ideales Gelingen zuteil ge worden ist, sein offizielles Ende erreicht. —* Der Stammtisch zum Kreuz Nr. 77 ladet die Mitwirkenden am diesjährigen Parkfest für heute abend zu einem Tänzchen nach dem Tanzsalon ein. Nach den Tagen der Anstrengung und Mühen sollen auch ihnen ein paar Stunden der Freude winken. —* Zwecks alsbaldiger Rechnungrablegung ersucht der Stammtisch zum Kreuz Nr. 77 alle Handwerker und Ge schäftsleute, die Rechnungen über ihre Lieferungen bis spätestens den 13. Juli 1912 beim Vorsitzenden deS Der- eins, Herrn Ratssekretär Feind, einzureichen. — Wie schon gestern im „Riesaer Tageblatt" unter „Sport" kurz gemeldet war, unternahm Ingenieur Hel- muth Hirth am Sonntag auf seinem Etrich-Rumpler-Ein- decker einen Flug von Leipzig nach Dresden. Helmuth Hirth stieg abends 6 Uhr 24 Min. mit Leutnant Reinke vom 139. Jnf.-Regt. in Döbeln al« Passagier auf, überflog 6 Uhr 50 Min. Wurzen und 7 Uhr 25 Min. Meißen Und landete um 7 Uhr 30 Min. auf dem Heller bei Dre»den. — Hirth hat auf diesem Fluge auch Oschatz passiert. Kurz nach 7 Uhr vernahmen die Spaziergänger und die Straßenpaflanten in Oschatz ein lärmende« Raitern, da« immer heftiger wurde und au« den Lüsten zu kommen schien. Nur wenig« wußten, daß Hirth nach Dresden fliegen wollte, und man hatte daher für da» ausfallende Geräusch keine Erklärung. Die Blicke richteten sich nach oben. Da erschien, einer Taube gleich, ein Flugapparat am Himmel. In bedeutender Höhe flog der Aviatiker ge- rade über Oschatz in der Richtung nach Lonnewitz. Schwächer und schwächer wurde das Knattern der Propeller und de« Motor» und in wenigen Minuten war der Flieger den Blicken der Zuschauer entschwunden. Um 7 Uhr 25 Min. passierte er Meißen und wurde kurz da rauf in Dresden gesichtet. Nach einer Runde über der Stadt Dresden ging Hirth in etwa 10 Meter Höhe über die Startlinie, stieg dann noch einmal zu einer Runde über dem Heller auf und landete im Gleitfluge um 7 Uhr 35 Min. Er legte di« Strecke Leipzig—Dresden in nicht ganz einer Stunde zurück. Hirth kam in einer Höhe von 2000 Meter über Dresden an und hat schon von Meißen aus das von Kapitänleutnant Kayser in der beim Reichs- flugverein vorgeschriebenen Weise markierte Ziel gesehen. —* Die Leiche des am Sonntag vor acht Tagen beim Baden in der Elbe in Grödel ertrunkenen BierfahrerS Paul Jäkel aus Lohmen bei Pirna ist am Mittwoch in Prettin angeschwommen und auf dem dortigen Friedhof beerdigt worden. —* Im Hinblick auf die herannahenden großen Schulferien und den Beginn deS stärkeren Reise verkehr» wird zur Verhütung der sonst unvermeidlichen Stockungen bet den Fahrkartenausgabe- und Gepäckannahme stellen der größeren Bahnhöfe empfohlen, bereits am Tage vor der Abreise die Fahrkarten zu lösen und die Gepäck stücke aufzugeben. Weiter sei darauf hingewiesen, daß eS sich empfiehlt, die Gepäckstücke fest zu verpacken, gut zu verschnüren und mit Namen und Wohnung des Versenders sowie Namen deS Empfänger« und der Bestimmungsstation deutlich zu schreiben, auch im inneren Raum deS Gepäck- stückeS einen Zettel mit gleicher Aufschrift beizulegen, damit bei Abhandenkommen der äußeren Bezettelung und amt licher Oeffnung de» Gepäckstückes sofort ein Nachweis deS Eigentümers gefunden und da» Gepäck unverzüglich nach gesandt werden kann. —88 ES ist nicht zu verwundern, wenn im Publikum der Glaube herrscht, daß in Zeiten, wo bei höchsten Preisen sich qualitativ gutes Fleisch in genügenden Mengen kaum noch beschaffen läßt, mit einer gewissen Zunahme von Fleischvergiftungen gerechnet werden müsse. Man geht von der gewiß irrigen Annahme au«, daß in der Höhe der Fleischpreise und der Intensität des Bedürfnisses auch in minderbemittelten Kreisen sür gewissenlose Speku lanten ein mächtiger Anreiz liegt, mit Umgehung der strengen polizeilichen und gesetzlichen Vorschriften minder wertiges Material auf den Markt zu bringen. Doch man rechnet nicht damit, daß gerade in solchen Zeiten von den mit der Ueberwachung deS Fleischmarkte» und Fleischver- kehr« betrauten Organen eine besondere Kontrolle Ktrieben wird. — Wie gut die Maßregeln funktionieren, die von den Behörden zum Schutze de« Publikums getroffen werden, zeigt die verhältnismäßig große Seltenheit der Gesundheits schädigungen durch verdorbene« Fleisch. Wenn sich auch von Zeit zu Zeit die Kunde von solchen, bisweilen recht aufgebaukchten Ereignissen verbreitet, so ist die Zahl solcher Fälle doch im Vergleich zu dem ungeheuren Umfang des Fleischkonsum« recht gering. Daß man im letzten Jahrzehnt häufiger al« früher von Fleischvergiftungen hört, hat wohl lediglich seinen Grund in der besseren Kenntnis der Krank- Heilserscheinungen und in der gesteigerten Beachtung, die man der Beschaffenheit der Nahrungsmittel und der Mög- lichkeit durch sie bedingter Gesundheittschädigungen zuteil werden läßt. — Von praktischer Bedeutung ist vor allem, daß die Forschungen der letzten Jahre über die Ursachen von Fleisch, und ähnlichen lWurst-, Käse-, Fisch-) Mergtf- tungen da« Dunkel gelichtet haben, da« früher hier herrschte. Man weiß jetzt, daß e« zumeist Bakterien sind, welche die gesährlichen, die Giftigkeit bedingenden Veränderungen an normalerweise unschädlichen tierischen Eiweißstoffen zuwege- bringen, Bakterien, die zwei krankheitserregenden, seit langem bekannten Arten — dem Typhus- und Paratyphus- bazillu« — sehr nahe stehen. Durch Fäulni» verdorbene» Fleisch ist natürlich nichts weniger als ein gesundheitS- förderndes Nahrungsmittel, wirklich gefährlich kann eS aber schon deshalb nicht gut werden, weil Aussehen, Geruch und Geschmack alle mit gesunden Sinnen Begabten zu sehr abstoßen und sie veranlassen, auf seinen Genuß zu ver- zichten. DaS gesundheitsschädliche Fleisch verrät dagegen in der Regel weder durch Aussehen, noch durch Geruch und Geschmack seinen gefährlichen Charakter. Es erscheint zumeist völlig frisch und einwandfrei und wird demgemäß ohne Bedenken verkauft, gekauft und genossen. Der Konsu- ment und der Verkäufer, ob Kaufmann oder Fleischer, können sich auf keine Weise gegen die Gefahr schützen. DaS vermag einzig und allein eine gewissenhaft und wissenschaftlich geleitete Ueberwachung von Fleischproduklion und Fleischhandel. —* Bei den Eisenbahnreisenden besteht vielfach noch Unkenntnis darüber, daß eS nicht statthaft ist, in höheren Wagenklassen mit auf niedrigere Klassen lautenden Fahrt ausweisen ohne weiteres Platz zu nehmen und die Reise mit ungenügenden Fahrkarten in der höheren Wagenklasss zurückzulegen; im BetretungSfalle genügt e» auch nicht, die eigenmächtig benutzte höhere Wagenklaffe wieder zu verlassen oder den Fahrpreisunterschied nachzu- zahlen. Da leider sehr ost auch ohne Uebersüllung der niederen Klasse von der höheren unbefugt Gebrauch ge macht wird, schreibt die Eisenbahnverkehrkordnung sür der artige Fälle sehr empfindliche Nachzahlungen vor. Es muß daher schon um der Reisenden willen immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, daß, sofern den Rei senden nicht ausdrücklich Plätze in der höheren Wagenklaffe zeitweilig angewiesen worden sind, eS zu deren Benutzung unbedingt einer vorherigen Verständigung des Zugbegleit personals bedarf. Um den Reisenden unliebsame Weite rungen und Beanstandungen zu ersparen, hat die König liche Generaldirektion der sächsischen StaatSbahncn hierauf durch besondere Anschläge an Fahrkartenschaltern, Bahn steigen usw. aufmerksam gemacht, wonach die eigenmächtige Benutzung einer höheren Wagenklasse, als der auf der Fahrkarte angegebenen, nach tz 56 (2) der Eisenbahnver- kehrSordnung zur Nachzahlung des doppelten Fahrpreises der ohne gültige Fahrkarte zurückgelegten Strecke, mindestens aber von 6 Mark verpflichtet. Dieser Betrag ist auch zu zahlen, wenn sich der Zug noch nicht in Bewegung ge setzt hat. —* Welche außerordentlichen Vorteile eine Versicherung bei der K g l. Sachs. Altersrentcnbank vielfach bringt, zeigt die Zusammenstellung über das Alter, in dem sich die bei der Kgl. Sachs. Altersrcntcnbank versicherten Personen befinden. Nach den Feststellungen über den Versicherungs bestand Ende 1909 waren von rund 14000 Versicherten 1500 über 70 Jahre alt, und zwar 819 iin Alter von 71 bis 75, 434 im Alter von 76 bis 80, 185 im Alter von 81 bis 85 und 62 im Alter von mehr als 85 Jahren. Wie Versicherte wiederholt selbst ausgesprochen haben, trägt die Gewißheit, durch den Bezug einer festen, absolut sicheren Rente vor wirtschaftlichen Sorgen geschützt zu sein, gerade zu mit zur Erhaltung ihres Lebens bei. Die Altersrenten bank ist eine staatliche Einrichtung und bietet die denkbar größte Sicherheit, da der sächsische Staat für die Verbindlich keiten der Bank haftet. Bei ihr können mit Verzicht ans das eingelegte Kapital oder unter Vorbehalt desselben Renten erworben werden für Staatsangehörige des Königreichs Sachsen, selbst wenn sie nicht in Sachsen wohnen, und für andere Deutsche, wenn sie mindestens seit drei Jahr« ihren Wohnsitz im Königreich Sachsen haben. Mrd das
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