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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191207153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-15
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1912
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HL»«»««» «t^Mtrste» «öcht«. Gtuer di^be-ä-Itchea Gt»,»d« »n da« Gllchflsche Mt»tpiu« Ju«»ru schlatz fick «ich »« Dresdner «ll,W»rt»« H«Mb«fltz,r.E,rM an. M, »mi «rtzmEt, Nr«t d«, »«d«««t «i» >»tr», d« sllchMchwt RDte«»», «i» Gr»iM«G der «M. DHNtn^tzefliGtMn»« —« Petz««« 1»l0 M» Gefttz «er di« R«««l»N« de« -«Utz«« «tt »«afWagen »er. LttEr Antti ist »««»Utz» dmch dU ftetznM ».n—d«, —» K«tftIaft»»M, Mit «nhllngGtz 1« »« Etüttwi mch der«« Umgebung. Di« hierdurch entstehenden Geräusch« und Er« schütterungen sind vleifoch derartig -elästtgend fttr den Vtraßeuvertthr, daß e« angebracht erscheint, für diese Kratt« lap-üg« Vorschriften zu erlassen, di« auch bei schnelle« Jahren auf gepflasterten Straßen Übermäßig« Geräusch« zu verhindern geeignet sind. Eß wird sich dabei in erster Ante um di« Verpflichtung zur Gummibereifung d«r En« häugewapen handeln. -- Zu dem Kapitel von der Hintansedung der Raucher auf unseren Statäbahnen berichtet der „Freib. Anz." einen neuen Beitrag: Der von Reichenbach nach Dre-den verkehrende Schnellzug 12,14 Uhr ab Freiberg führte am Freitag zwei Wagen 2. Klasse. In diesen waren neven einem Frauenkoupee 4 Abteile für Nichttaucher und nur ein einzige« für Raucher reserviert, und in diesem letzten befanden sich auch noch dem rauchenden Gatten zu Liebe ein« Dame mit ihrem jugendlichen Sohn. In Wirklichkeit also hatten die Raucher m diesem Zuge nur vier Plätze 2. Klasse zur Verfügung. E« wird wirklich höchste Zeit, daß die Raucher sich energisch rühren, wenn sie in Zukunft überhaupt noch als Eisenbahnreisende geduldet werden wollen. — Der am Freitag abend 6,05 von Dresden nach den Alpen abgelassene Sonderzug zu ermäßigten Preisen war recht gut benutzt. Er führte annähernd 400 Reiselustige mit sich, von denen etwa 120 München und 278 Kufstein al- nächsteS Reiseziel gewählt hatten. — Bedeutend stärker waren die am Sonnabend nach den Alpen abgelassenen Sonderzüge besetzt. Sie führten nahezu 8400 Personen nach Oberbayern, Tirol und dem Bodensee. Der Sonderzug von Dresden nach Lindau beförderte 838 Pers, der von Dresden nach Salzburg 878 Pers, und der von Dresden nach Stuttgart und Friedrichs hafen 3S2 Personen (nämlich 253 nach Stuttgart und 139 nach Friedrichshafen). Weiter waren besetzt die Sonderzüge von Leipzig nach Stuttgart—Friedrichshafen mit 246 Per sonen, von Leipzig nach München—Kufstein mit 1102 Per sonen, von Chemnitz nach München—Kufstein mit 926 Per sonen, von Leipzig nach Lindau mit 613 Personen, von Chemnitz nach Lindau mit 830 Personen und von Leipzig nach Salzburg mit 474 Personen. Insgesamt hatten sonach bei den vorgestrigen Sonderzügen 442 Personen München, 1876 Kufstein, 1679 Lindau, 1052 Salzburg. 240 Friedrichs hafen und 398 Stuttgart als nächstes Reiseziel gewählt. — Ueber den Empfang und die Anwesenheit deS Kaisers in Dresden sind bisher nachstehende Bestimmungen getroffen worden: Der Kaiser wird am 28. August voraussichtlich nachmittags 3 Uhr in Dresden (Hauptbahnhof) cintrefsen, woselbst auf allerhöchsten Be fehl großer militärischer Empfang stattfindet. Auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof wird als Ehrenkompagnie die 6. Kompagnie des 2. Grenadicrregiments mit Fahnen, Spielmannszug und Regimentsmusik Aufstellung nehmen. Als Geleiteskadron beim Einzug töird eine Eskadron des Kaiser-Ulanen-Regiments Nr. 21 (Chemnitz) befohlen. Zur Spalierbildung werden das 2. Grenadier-Regiment, sowie das Kadettenkorps und die Soldaten-KnabenerziehungS- anstalt herangezogen. Im großen Schloßhof in Dresden tvird eine Ehrenrompagnie vom 19. Armeekorps, und zwar die 5. Kompagnie des Regiments „Kronprinz" Nr. 104 (Chemnitz) mit Fahnen, Spielmannszug und Regiments- musik Aufstellung nehmen. Am 29. August 11 Uhr vor mittags wird, wie bereits kurz gemeldet, aus dem Trup- penübungsplatz Zeithain die Kaiserparade über die beiden sächsischen Armeekorps abgehaltcn werden. Um 7 Uhr abends findet im Königlichen Residenzschloß zu Dresden Paradetafel statt. Um 9 Uhr beginnt unter Führung des Majors von DarnbrowSki, Adjutant des KriegSmintsterS, der große Zapfenstreich auf dem Theaterplatz in Dres den. Die musikalische Leitung liegt in den Händen deS Musikdirektors Röpenack vom Infanterie-Regiment Nr. 177. Zur Absperrung und Spalierbildung während des großen Zapfenstreiches werden das Leibgrenadierregi ment, sowie zwei Bataillone vom Infanterieregiment Nr. 177 herangezogen. — Aus den verschiedensten Kreisen der Leipziger Bürgerschaft waren in letzter Zeit zahlreiche Anfragen an den Rat za Leipzig ergangen darüber, wie sich die Königliche StaatSregierung zu der nach Mitteilungen der Presse angestrebten Errichtung einer Universi tät in Dresden stelle. Nachdem der Rat die Ueber- zeugung gewonnen hatte, daß bei fortdauernder Unge- loißheit über den Stand dieser Angelegenheit eine starke Beunruhigung weiter Kreise der städtischen Bürgerschaft Platz greifen würde, weit die Befürchtung besteht, daß di» Errichtung einer zweiten sächsischen Universität die hervorragende Stellung der Universität Leipzig schwer schädigen würde, hat er die Königliche Staatsregierung um eine Erklärung über ihre Stellung zu dem Plane der Errichtung einer Universität in Dresden gebeten. Da raufhin ist dem Rate die Erklärung zugegangen, daß die Königliche StaatSregierung 1. angesichts der bekannten und vielfach mit Recht beklagten, teilweise sogar auch von den zuständigen Ministerien durch Warnung vor dem juristischen und philologischen Studium und feiten« der ärztlichen Vertretungen vor dem medizinischen Studium bestätigten Ueberfüllung der gelehrten Berufe ein Bedürf nis zur Errichtung einer neuen Universität nicht aner kennen könne, außerdem aber 2. sowohl au« Wissenschaft- liche« al« auch au« finanziellen Gründen die staatS- seitige Gründung einer zweiten Universität und die Un terhaltung von zwei Landesuniverfitäten ersten Ranges innerhalb Sachsen» nicht für ausführbar erachte. — von dies« Erklärung der Königlichen StaatSregierung nahm da« Leipziger RatSkollegtum in der EesamttatSsttzung a» Laeioabeud mit echrerbietigem Danke Kenntnis. — Die „Dreädu. Rachr." bemerken zu vorstehender Regte- rung»kittchO«t«ar Ob mit dies«« Erklärung da« letzte «ort in der für Dresden so bedeutsamen Angelegen statt gesprochen ist, steht dahin. I» Dresden wird «an tedMsallS 1« weiten Kreise« von dieser Etellungnahme der Regier«! mit Ichmerzlich«« Bedauern Kenntnis nehmen. — Em dritten ZieGmeStaM d«r »arlfahri«« lott«ried««K>aigl. Eächi.Mi li tä «i»» r« t n « b ü « d«« sind folgend« Gewinn« g«M«n «erden: 500 Mark auf Nr. 181883, 185979. 300 «ar» auf Nr. 7S9SS, je 200 Mark au» Nr. 106 20l, 190862, j, 100 Mark au» Nr. 1S0S4. 897L4, ««»SS, 10«879, 107918, 1L8LL8, 1«S7«2, ISS 171. lvha, Gewähr.) — Wi« »orstchtig ma» in Lauen der Hitz« leben muß, am nicht »an Krankheiten all«r Art betroffen zu werden, geht an« der Laisach« Heroer, daß da« Apo« thekengrfchäft durch läng« andauernd» Hiß« »ine Steigerung «N ersah»»» »fttgt. Go führt «. v. der Berich» der Han« deläkammer Dresden auf da« Jahr 1911 über da« Apo« ihekengrfchStt au«: »Di« außerg,»ähnlich« Hitz« de« Sommer« hat dem Apolhekergeschätt nach dem Bericht« dr« Pharmazeutischen KretSvereia« Dretben tm algemetaen vorteil« gebracht. Sie batte jedoch anderlei»« Mißernten in verschiedenen Arzneipflanzen zur Folg«. Besonder« ver teuerten sich Opium, Morphium, Codein und Menthol. Da die Preis« durch die Arzueitaxe aber schon zu veatnn dr« Jahre« festgesetzt roerdeu, entstanden sür di, Apethrkrn ganz bedeutend« Ausfälle, di« nur zum Teil durch die er höhten Umsätze auSgegltchen wurden." vornttz. von einem schweren Unglückefall wurde die Familie de« GuttbesitzerS Trapp tm benachbarten Dorfe «adewttz heimgesucht. Dte jüngere Locht«, di« tn der Scheune beschäftigt «ar, stürzte vom valkengerüst auf dte Lenne herab. Sie schlug mit dem Kopf so heftig auf, daß st« eine stbwere Gehirnerlchülttrunq erlitt. Meißen. Das hiesige Tageblatt schreibt: Die dies jährige Kartoffelernte dürste auch in unserer Gegend, soweit Frühkartoffeln in Betracht kommen, eine recht zufriedenstellende werden. Auf dem vorgestrigen Wochen markte waren acht Fuhren angesahren, die bei dem vollständigen Mangel alter Knollen zum Preise von fünf Mark für den Zentner guten Absatz fanden. Voraus sichtlich dürsten die Kartvffeipreise auch in Meißen bald wieder auf einen normalen Stand sinken, da Magdeburg schon am 3. Juli „Kaiserkrone»" und andere runde Weiße mit 5,10 Mark anbok. )l.( Döbeln. Die Privileg, vürgerschützengrsellschaft Dübeln feierte gestern mit dem Köntg«schießen da« Jubi läum ihre« 425 jährigen Bestehen« und ihr 25 jährige« Fahnensubiläum. §8 Dresden. Der seit 16 Jahren mit einem Ge halt von 3300 Mark angestellt« Sekretär bei der .Anstalt sür staatliche Schlachtviehversicherung im Königreiche Sachsen" Richard Albin Hengst tn Dresden hatte sich vor der dritten Ltraskammer de« Dresdner Landgericht« wegen umfang reicher Betrügereien zu verantworten. Der toial verschul- drte Angeklagte hatte sich in zahlreichen Fällen insgesamt 10983 Mark Darlehen durch falsche Vorspiegelungen ver schafft, indem er seinen Geldgebern wahrheittwldrlg angab, daß weder sein Gehalt noch seine Mobilien verpfändet, sondern unbelastet seien. Da« Landgericht verurteilte Hengst zu 1 Jahr 6 Monaten Vefängni« und 3 jährigem Ehren- rechtSverlust. — Nach einem Beschlüße der Dresdner Fleischer-Innung haben die Dresdner Fleischer infolge der eingrtretenen und auch weiterhin zu befürchtenden Ewige- rung der Preise für alle Arten EckÜachtvieh (tm Vergleich -um Vorjahre durchschnittlich um 10 Prozent) für sämtliche Fleisch, und Wurstwaren eine entsprechende Preiserhöhung «intreten laßen. Dippoldiswalde. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Bereinsbank, c. G. m. b. H in Dippoldiswalde, soll mit Genehmigung des Gläubiger ausschusses eine Abschlagsverteilung von 10 Prozent statt finden, wozu 105188 M. 42 Pfg. verfügbar find. Laut des auf der Gerichtsschreiberei deS Königl. Amtsgerichts ausliegenden Verzeichnisses werden 1051884 M. 18 Pfg. festgestellte, nichtbevorrechtigte Forderungen berücksichtigt. Die BorrechtSforderungen sind berichtigt. Die Auszah lung der Abschlagsquoten erfolgt gemäß Paragraphen 152 und 158 der KonkurSordnung am 24. Lage durch die Post. Pirna. Da die Kaserne des Feldartillerieregiments Nr. 28 in Pirna, in die vom 1. Oktober 1913 ab da- Pio nierbataillon Nr. 12 verlegt werden soll, eines teilweisen Umbaues bedarf, der ein-g« Monate in Anspruch nimmt, so hat der König bestimmt, daß das Feldartillerieregi- met Nr. 28 anstatt am 1. Oktober bereits am 1. Juli 19l3 nach Bautzen verlegt wird. Das Regiment wird bekannt lich die dort erbaute neue Kaserne beziehen. Königstein. Der vor etniper Zett eingerichtete Auto-Omnibusbetrieb für Personenverkehr zwischen Kö- nigstetn und Gchweizermühle erfreut sich allgemeiner Be liebtheit. Die Einnahmen betrugen tn letzter Woche über 1000 Mark. Schandau. Im Schrammsteingebiet in der Sächsi schen Schweiz ist de? 32 Jahre alte Lehrer Paul aus Berlin tödlich abgestürzt. — Die „Barbarine" beim Pfaffenstetn in der Sächsischen Schweiz ist wieder einem Kletterer verhängnisvoll geworden. Er stürzte au- einer Höhe von etwa 26 Metern ab und erlitt eine schwere Verletzung. Die viele« Opfer, welche die „Barbarine" bereit« gefordert hat, ließen schon den Wunsch auf kommen, daß da« Klettern an ihr überhaupt verboten werden soll. Zittau. Das zweite Genesungsheim de» Verbandes südlausitzer Krankenkassen, da» wie da» erste ebenfalls in JonSdorf errichtet wurde, ist Sonntag feierlich ein- geweiht worden. Bautzen. Degen Scharlacherkrankung in der Fa- milie de» Rektors wurde das hiesige Gymnasium bereits am Freitag geschlossen. Glauchau. Da» finanzielle Ergebnis de» Anlagen feste». da» in den Tagen vom 6. bis 8. Jnlt hier unter ungeheurem Zustrom von nah und fern «feiert iynrbe, verspricht seht gut zu werben. Als vorläufiße Brutto- Einnahmr ist die Summe vvn 18 944,72 M. Eflgestellt worden. Hierzu treten »och andere Beträge, die ziffern- mäßig noch nicht feststehen. , Zwickau. Auf dem hiesigen Schützenfestplatz kamen Met Reger 1« Streit, der eine, «befstnter, schoß auf seinen Arbeitgeber, einen Kameruner, ohne ihn zu treffen, sowie auf einen Schutzmann, der ihn festnehme« pwllte. Nur nach heftigem Widerstände gelang die Festnahme. Vst ritz. Dte neunjährige Tochter Hedwig de« Spe- diteur« Josef Ptschel, hier, hatte sich am Freitag auf einen mit Ballen hochbeladenen Wagen gesetzt, die in die hiesige Gerberei transportiert wurden. Beim Ein fahren in den Lagerraum stieß das Kind an die in dieser Höhe liegenden Eiscnrohre, wobei ihm das Gesicht förmlich zerrissen, die Nase abgedrückt und sämtliche Zähne eingeschlagen wurden. Herr Dr. Hoffmann leistete die erste Hilfe und ordnete die sofortige Einlieferung in da- Zittauer Krankenhaus an, wo das Mädchen abends noch verstarb. Schönlind. DaS Aywelen des Müller« Franz Trau-, bestehend aus Schneidemühle und Wohnhaus, ist niedergebrannt. Plauen. In einer hiesigen Ziegelei stürzte der Ar beiter Fritzsche mit dem Fahrstuhl ab und schlug heftig auf. Er erlitt eine schwere Kopfverletzung und büßte das linke Auge ein. — Während einer Zahnoperatton starb der 21jährige Tischler Teichgräber. Plauen. Der Arbeiter Steinbach aus Kirchberg stürzte sich von der Friedrich-August-Brücke. Er war so fort tot. Plauen. Der Geschäftsführer Seidenglanz, der zum Schaden der hiesigen Garnbezugsgenossenschaft Un terschlagungen begangen hat, hat sich selbst dem Gericht gestellt. Grimma. Der am 19. April hier verstorbene Rentner Karl Rößler, der frühere Verleger deS Grim maer. Amtsblattes, hat der Königl. Taubstummenanstalt in Leipzig 15000 Mark vermacht und damit einem Wunsch seiner Schwester Marie Rößler entsprochen, die von 1850 bis 1858 Schülerin dec Anstalt war. Er hat bestimmt, daß daS Vermächtnis den Namen „Marie Rötzler'-Stif- tung" tragen soll und daß die Zinsen teils zur Unter stützung bedürftiger und würdiger Zöglinge, teils als Beitrag für einen möglichst alljährlich zu veranstalten den Ausflug der Schüler der Anstalt verwendet werden. Leipzig. Vor einigen Tagen gelang es, wie das „L. Tbl." berichtet, einem dortigen Kriminalkommissar, ein angebliches Fräulein von Wartenberg festzunehmen, das hier als Hochstaplerin schon längere Zeit sein Wesen trieb. Trotz ihrer Jugendlichkeit verstand sie als „Fräu lein von" ihre Rolle ausgezeichnet zu spielen und Ivar in der vornehmen Herrenwelt ziemlich bekannt geworden. Sie fuhr nur zweispänuig auf Gummi im eigenen Wagen, besaß auch ein Reitpferd und machte ihren Verehrern glauben, daß sie sich nur vorübergehend in Leipzig auf halte, daß ihre Mutter mit großer Dienerschaft sich stets aus Reisen befinde nnd zurzeit aus ihrem Schlosse in London weile, daß ihr Bruder Oberleutnant bei einem Dragonerregimeut in Metz sei und dergl. mehr. Zu Einkäufen fuhr sie nur im Wagen.vor und ebenso regel mäßig vor den elegantesten Cafss. Durch ihre Einfach heit, Zurückhaltung nnd ihr vornehmes Aeußere übte sie einen besonderen Reiz ans und eriveckte den Anschein, daß man es mit einer Dame der Gesellschaft zu tun habe. Verschiedenen Herren wußte sie aber auch Beträge zu ent locken unter dem Vorgeben, daß Summen, die sie zu erwarten habe, nicht pünktlich eingegangen seien; nur einer der Anbeter war nicht ohne Bedenken und glaubte, die Kriminalpolizei verständigen zu müssen. Als die Mil- lionärstochter, für die sie sich ausgab, wieder einmal nach eingenommenem Kaffee ihr Gespann von der einen Seite bestieg, nahm der Kommissar zugleich von der anderen Seite aus Platz im Wagen und gab dem Kut scher Anweisung zunächst zu einer Fahrt nach Wächter« straße 5, der Dame sich gleichzeitig kurz vorstellend. Vor der Kriminalpolizei legte diese nun ein umfassendes Ge ständnis ab, nach dem man es mit einer im Osten der Stadt Leipzig bei ihrer Mutter, einer einfachen Witwe, wohnhaften, 17 Jahre alten Schneiderin, die früher in Diensten stand, zu tun hatte. Pömmerle a. E Bei Erdausgrabungen zur Er weiterung der Station Ncstersitz der St-E.°G. stießen die Arbeiter tn einer Tiefe von N/s bis 2 Meter auf eine größere Zahl menschlicher Knochen. Bei den weiteren Grabungen wurden zwei vollständige Skelette und eine Urne bloßgelegt. Ms ein drittes Skelett zum Vorschein kam, wurde seitens der Bahnverwaltung der Auftrag erteilt, dte Ausgrabungen an dieser Stelle bis auf wei- teres einzustellen. Die Skelette dürften mehrere hun dert Jahre in der Erde gelegen haben. ES wurden be- reitS Vorkehrungen getroffen, um durch Fachleute den Ursprung der Skelette und der Urne festzustellen. Dux. Der 19 Jahre alte Bergarbeiter Josef Zelenka wurde von zwei polnischen Arbeitern aus Rache über- fallen und durch Messerstiche in den Kopf und Unterleib getötet. Einer der Mörder ist verhaftet. vermischtes. Ter Brand der Brotfabrik in Linden. Gegen V,11 Uhr gestern abend brach in der Hannover schen Brotfabrik in Linden ein Großfeuer aus, welches da« Hauptgebäude erfaßte, zwei Nebengebäude vernichtete und aus eine Produktenfabrik übergrifs, während eS ge- lang, die in der Nähe gelegene, durch Funken stark ge- sähroete Gasanstalt zu retten. — Eine weitere Meldung verzeichnet über das Großseuer solgende Einzelheiten: DaS alte Fachwerkgebäude bot dem Feuer reichliche Nah rung. Att dte sofort alarmierte Feuerwehr anrückte, schlugen die Flammen bereits haushoch aus dein Gebäude.
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