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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191207184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-18
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1912
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- - n stEnfprech stelle 5 >! ?«! ----Sk L V --Ä ,-.^7 4 siebenten Stunde da» Hau« verließ, wurde er von einer Frau bemerkt, die ihn durch einen Schutzmann festnehmen ließ. Der Verhaftete war im Besitze eine« mit vier scharfen Patronen geladenen Revolver«, auch wurden bei ihm 39 40 M. vorgesunden. Er ist bereit« erheblich wegen Diebstahl« vorbestraft. Die Polizei lieferte Müller, gegen den Strafantrag wegen HauisriedenSbruchS gestellt wurde, in da« AmtSgericht«gefängni« ein. Ob ihm noch weiter« Vergehen zur Last zu legen sind, konnte noch nicht fest gestellt werden. —* In» hiesige Krankenhaus eingeliefert wurde heute der Ktrschenpächter Franke von hier. Er hat sich durch schweres Tragen Schaden getan. — Der 100 jührigeKalenderhat wieder einmal recht behalten. Er sagt für Mitte Juli sehr schöne», warmes Sommetwmrr vorav«7 vä« bi» zum Ende Juli anhallen soll. Nur einmal, und zwar am 25. und 26. Juli, ist Regen wahrscheinlich. Dann ober setzt gegen Ende des Monats wieder die Hitze ein. Ein LoStag, der das Winter wetter beeinflussen soll, ist der 26. Juli. Man sagt, wenn St. Annen (26.) die Ameisen aufwersen, soll ein strenger Winter folgen. —* Die .Sächsische Industrie- schreibt: Im Herbst diese« Jahre» soll in Boston der 5. Internationale HandelSkammerkongreß abgehalten werden. So viel wir wissen, haben bi«her diese Kongreffe überhaupt nur im Ausland stattgefunden, sind aber regelmäßig auch von deutschen Delegierten besucht worden. Insbesondere wird dies auch für den Bostoner Kongreß gelten, da eine erhebliche Anzahl von Anmeldungen für diesen Kongreß au« Deutschland bereits vorliegen. Um so eigenartiger muß e« berühren, daß da» Sekretariat de» Kongreffe» Ab machungen für die Beförderung von deutschen Passagieren nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika lediglich mit einer englischen Schiffahrtsgesellschaft, der Red Star- Linie, getroffen hat. Der Kongreß bietet den deutschen Delegierten an, sie zu ermäßigten Preisen auf den Dam pfern dieser Gesellschaft zu befördern. Ein Angebot deS Norddeutschen Lloyd soll das Sekretariat 1>e» Kongresse» au-geschlagen haben. Man scheint also in Amerika mit aller Absicht eine englandfreundltche Demonstration zu be- wirken, da e» doch auch den Herren de« Bostoner Kon gresse» nicht unbekannt ist, daß Deutschland in der Ham burg—Amerika-Linte und dem Norddeutschen Lloyd die größten Schiffahrtsgesellschaften der Welt besitzt, die jeden falls auch in bezug auf ihr Schiff-material und deren Ein- richtung mehr zu bieten vermögen, als die Dampfer »St. LoiuS" und „Kroonland" der Red Star-Linie. Die deut schen Delegierten werden deshalb auch fast sämtlich da» Angebot deS Internationalen Kongresse» zurückweisen und auf Grund einer besonderen, in Deutschland getroffenen Vereinbarung in der Mehrzahl mit einem Dampfer de» Norddeutschen Lloyd» die Reise antrrten. Jedenfall« ist e» ganz gut, daß auch den Herren in den Bereinigten Staaten auf diese Weise gezeigt wird, daß für Deutschland die Zeilen, in denen deutsche Passagiere etwa auf Schiffe eng lischer Gesellschaften angewiesen waren, vorbei sind. — Die Generaldirektion der Sächs. Staat«eisenbahnen hat in Rücksicht auf die erhebliche Steigerung der Ein kaufspreis« für Rohkaffee, Zucker und Sahne genehmigt, den Preis für eine Lasse Kaffee in den Warleräumen 1. und 2. Klaff«, in den Speiseläleo, vahnsteigbüfett« und RestaurattonSgärten, soweit dieselben nicht auch von Reisenden 8. und 4. Klaffe mit benutzt werden müssen, von 20 auf 25 Pfg. zu erhöhen. In den warteräumen 3. und 4. Klaffe bleibt e« bei dem bisherigen Preise; auch wird der billige Kaffee zu 10 und 15 Pfg. weitergeführt. — Die Säugltng»sterbltchkett in Sachsen verzeichnet mit Beginn der wärmeren Iahre«zett wieder ungünstige Verhältnisse. Der Mat d. I. halt« gegen die Vormonate und auch gegen den gleichen Monat im Vor jahre eine Zunahme; besonder» aber machte sich die Zu' nähme der Sterblichkeit bet über rin Jahr alten Kindern bemerkbar. Am geringsten war die Säuglingssterblichkeit im Verhältnis zur Zahl der Lebendgeborenen in Dresden. E« folgen dann in aufsteigender Linie Leipzig, Annaberg, Wurzen, Ltmbach, Riesa, Falkenstein, Schönefeld, Bautzen, Döbeln. Immerhin blieb in allen den genannten Orten die Säuglingssterblichkeit noch unter dem sächsischen Durch schnitte. Diesem ziemlich gleich kam sie in Zittau, Freiberg, OelSnitz und darüber hinaus ging sie in Chemnitz, Glauchau, Meißen, Crimmitschau, Aue, Pirna, Werdau, Reichenbach und Hohenstetn-Ernstthal. — Unter den Todesursachen in Sachsen im Monat Mai 1912 überwogen die Krankheiten der AtmungS- organe, die sogar gegen den Vormonat zugenommen haben. Die Tuberkulosesälle zeigten einen merklichen Rückgang. Diphtherie führte in weniger Fällen al« in jedem der acht vorhergegangenen Monat« zum Tode. Immerhin war Diphtherie al« Todesursache stärke« vertreten al« alle anderen Infektionskrankheiten. Keuchhusten stand ihr nur wenig nach. Kindbettsteber, Scharlach und Unterleibstyphus haben gegen April zugenommen. Seltener als alle anderen Infektionskrankheiten waren Masern. In Freiberg hat der Unterleibstyphus zwei, in Chemnitz und in Plauen i. B. je ein Opfer gefordert. Die Todesursachen, die durch Ge walt erzeugt sind» wie Unglücksfälle und Selbstmorde, waren im Mai höher al« in jedem der vier vorhergegangenen Monate. —88 In Jeßnitz in der Oberlausitz war im Hof« deS Gutsbesitzers Riedel Feuer ausgebrochen. Die Glocken de« Dorfes riefen alle wehrfähigen Männer zur Hilfeleistung herbei und auch der Landwirt Kobel stellte seine Kräfte in den Dienst der Dorffeuerwehr. Während der Gemeinde vorstand die Löscharbeiten leitete, Anordnungen traf und die Spritze nach den bedrohtesten Punkten dirigierte, be teiligte sich Kobel an den RettungSarbetten. Er schaffte Mobiliar au« dem brennenden Hause und rettete verschiedene Stücke vor dem Feuertode. Al« er mit einer Truhe die Treppe herunterstieg, stieß er sich an der Wand und erlitt angeblich eine Rückenverletzung. Inzwischen hatte da» Feuer einen immer größeren Umfang angenommen. Der Gemeindevorstand richtete wiederholt an die Dorfbewohner die Aufforderung, ihre Kräfte bi« auf« äußerste anzuspannen, da da« Feuer bereit« di« Nachbargebäude bedrohte. Auch Kobel, der mit dem Gemeindevorstand nicht auf dem besten Fuße lebte, wurde vom Vorstand aufgefordert, die Spritze zu bedienen. Er weigerte sich im Hinblick auf seine Rücken verletzung und erwiderte dem Gemeindeoorstand: »Ich habe meine Knochen nicht gestohlen!" — Der Vorstand ließ sich diese Unbotmäßigkelt nicht gefallen: Er beglückte den Ungehorsamen mit einer Strafverfügung wegen vergehen« «ach 8 360 " St.-G.-V. Kobel bestritt die Zu ständigkeit de« Gemetndevorstande«. Gr habe keinerlei Polt-ribefugni« und könne Dorfbewohner, di« au« gesund heitlichen Gründen keine Hilfe bet Bränden zu leisten ver mögen, nicht bestrafen, denn die Dorffeuerordnung vom Jahre 1775, die dem Gemetndevorstande ein solche« Recht etnräume, fei längst außer Kraft. — Schöffen- und Land- gericht bestätigten di« Strafverfügung und auch da« Ober- landeSgericht konnte al« letzte Instanz auf Grund der ge troffenen Feststellungen nicht ander» entscheiden. Nach den Au«führungrn dieser Gerichtshöfe« war der Angeklagte zur Hilfeleistung verpflichtet und der Gemeindeoorstand al« In- Haber der Polizeigewalt nach 8 74 der revidierten Land gemeinde-Ordnung berechtigt, gegen den ungehorsamen Dorf genossen eine Straf« zu verhängen, zumal dieser nicht in der Lage war, nachzuwetsen, beim Brand« verletzt worden zu fein. — Die nächste Tagung de» Zentralverbande« Deut scher Bäcker-Innungen „Germania" soll in Verbin dung mit einer großen Bäckerei. Ausstellung im Jahre 1V1< Oertliches nud SSchsisches. Riesa, 18. Juli 1912. —* Sm heutigen Tag« sind 25 Jahre vergangen, baß Herr Buchhändler Paul Hoffmann Inhaber der hiesigen angesehenen Buchhandlung Joh. Hoffmann ist. Das Ge schäft besteht seit 1851 und gelangt- 1857 in den Besitz der Familie Hoffmann. Der jetzige Inhaber, Herr Paul Hoffmann, übernahm da« Geschäft 1887 und hat stet« dabin gestrebt, e« weiter zu heben. Bei dem Geschäfts- jubilar gingen heute zahlreiche Glückwünsche und Blumen- spenden ein. Auch vom Sächsischen Buchhändlerverband wurde Herr Hoffmann ausgezeichnet, der ihm al« seinem langjährigen Vorstandsmitglied ein prächtige« Blumen arrangement überreichen ließ. —* Die hiesige Ortskrankenkasse Hat feit dem 15. Juli b. I. in Herrn Rendant Sander einen neuen Kassierer erhalten. Herr Sander, der bisher an der Krankenkasse in Schneidemühl in Pofen wirkte, ist vom Gesamtoorstand einstimmig in sein hiesige» Amt berufen worden. —* Im neuen Hafen traf gestern abend der Präsident der Generaldirektion der Kgl. Sächs. StaaiSetsenbahnen, Dr. Ulbricht, in Begleitung mehrerer anderer Herren der Generaldirektion ein und besichtigte eingehend dieBrau li st ä t t e. Diir durch da» vrandunglück angerichtete Schaden läßt sich noch immer Nicht genau feststellen. Der Speicher L war au» Mauerwerk gebaut, das Dach in Eisenkonstruktton au»gesührt. Da« Gebäude ist durch das Feuer vollständig zerstört. E« stehen nur noch die Umfassungsmauern. Die ' Eisenkonstruktion de» Dache» ist zusammengestürzt und die Etsenteile bilden mit dem ausgelaufenen Oel und den in dem Speicher aufbewahrt gewesenen Waren ein wüste» Chao». Bel den RettungSarbetten haben sich besonders die Arbeiter der Firma Gustav Emil Müller hervorgetan. Sie leisteten die erste Hilfe und ihrem tatkräftigen Eingreifen ist e» mit zu danken, daß ein weiteres Umsichgreifen de» Feuer» verhütet wurde. In dem Speicher beschäftigt« Böttcher konnten bet dem Brandunglück leicht in Gefahr geraten. Sie befanden sich aber glücklicherweise, al» da» Feuer au», brach, noch am Eingang de» Speicher» und konnten sich daher schnell in Sicherheit bringen. Wie un» mitgeteilt wird, ist von den anwesenden Feuerwehren die Gröbaer Wehr zuerst am vrandplatze erschienen. Don den äu«. wärtigen Wehren traf die Merzdorfer zuerst ein, welche di« Prämie erhält. Die Riesaer Motorspritze hat sich bet dem vrand wieder sehr bewährt. Leider aber traf sie, da die Bespannung sehr lange auf sich warten ließ, sehr spät am vrandplatze ein. Kur- nach */,2 Uhr hatten sich 12 Mann de» RettungSkorp» am Feuerwehrdepot eingefunden und 10 Minuten nach 2 Uhr konnte, die Motorspritze erst «brücken. Ein rechtzeitige» Eintreffen der Motor spritze am vrandplatze hätte vielleicht bewirkt, daß nur der halbe Speicher niederbrannte. —* Am gestrigen Tage beging Herr Gustav Hermann Fritzsche» hier, mit seiner Ehefrau da» Fest der gol- denen Hochzeit. Die Einsegnung erfolgte im Hause durch Herrn Pfarrer Friedrich, wobei dem Jubelpaare eine vom König gestiftet, Bibel überreicht wurde. Herr Privat»« Fritzsche, früher Lederhändler, feierte erst vor kurzer Zelt da« 50 jährige vürgerjubilSum. Die Familie Fritzsche ist fett einigen Jahrhunderten in Ries« ansässig. —* Die 16 Jahr« alte, bet einem Gutsbesitzer in Groptitz beschäftigt« Dienstmagd Hulda Kaub« au« Mautitz ließ sich gestern abend auf der Eisenbahnstreck« Riesa—Chemnitz zwischen Pausitz und Oelsitz von einem Güterzug^überfahren und war sofort tot. > —- Der Arbeiter Kurt Ludwig Müllerau«Zschiedge (Bez. Dre»d«u) hatte sich gestern abend in da« Hau«grund- stück Hauptstraße 39»tng«schlicheu und auf dem Vaden ÜG H«tf«» genächtigt. Al» « heut« früh in der und Anrrigvp (Llbtblaü Md Alycher). Amtsblatt für die König!. AmtShauptmarmschast Großenhain, da- König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Grvba. ISS. Doaoerste-, 18. Juli 1912, ebenes. «5, Jahr«. La« Riesaer Lageblatt erscheint jede» Ta- abends uiit Ausnahme der Copu- und flisitage. Vierte tret in» HauS I Marl 65 Psg., lei Abholung am Schalter der kaiserl. Posianstolten 1 Mark 6b Psg. A»zrt»n»-A>««h»e für die Nummer des Ausgabetages bis vmmittag 9 Uhr ohne Temtihr. Preis tabellarischer Sap m ' Rotationsdruck und Verlag von Langer« Winterlich in Riesa. — L'eschästLsleve: Nach ß 34 unter o der Ausführungs-Verordnung zum allgemeinen vaugefetz vom 1. Juli 1900 sind alle Veränderungen an Dächern der Verpflichtung zur Anzeige und baupolizeilichen Genehmigung unterworfen. «l« eine solche Veränderung ist auch di« Ersetzung weicher Lachimg d»rch harte «»er »«gekehrt anzusehen. Bor Ausführung derartiger Veränderungen an Dächern, ist daher stet« und zwar rechtzeitig unter Beifügung entsprechender Zeichnungen um baupolizeiliche Genehmigung hier nachzusuchen. Die Ort«polizeibehörden erhalten Anweisung, gegebenenfall« di« Beteiligten noch Mrlichrr Vem-kprei« bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark bv Psg., durch unsere Tröger . . Vriestrügrr srei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonncmentS werden angenommen. Re lleingespaltene <3 ww breite KorpuSzeile 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und ich besonderem Tarif. Gorthesiraf,« 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Höhnrl in Riesa. « besonder« auf diese Bekanntmachung hinzuweisen und darüber zu wachen, daß ihr in Zukunft allenthalben genau nachgegangen wird, in ZuwiderhandlungSfällen aber, die nach 367" de» RüchSstrafgesetzbuch« zu ahnden sein würden, sofort Anzeige anher zu erstatten. Großenhain, am 12. Juli 1912. 1497 a v. Küutßttche AmtShauptmanuschaft. Der Henaukauf wird fortgesetzt. Der Strohaukauf ist wegen Raummangel bl« auf wettere» geschloffen. König!. Proviantamt Mesa.
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