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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191207274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-27
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1912
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17S. Sonnabend, S7. J«N ISIS, abends. 6S. Jahr«. L v/11. Knaben aus seiner Verhandlungen der der deutschen frei- im städtischen Kauf. -er Schlutztermtu auf -ea ST. August ISIS, vormittag« 10 Uhr Riesa, den 28. Juli 1912. «ötriglicheS Amtsgericht. ni WrmEn Dr. I. M j-. Wie im gestrigen Drpeschentetl des Riesaer Tageblatte« kurz bekannt gegeben wurde, ist gestern mittag Justiz. Minister Dr. von Otto gestorben. Mitten in voller Schaffensfreude, eben nach Erledigung deS umfänglichen Etat« auf einem kurzen Gommerurlaub, ist Justizminister Dr. von Otto plötzlich au« dem Leben geschieden. Er ist, wie BiSmarch dar nannte, in den Sielen gestorben. Ein lange« arbeitsreiche« und von reichen Er. folgen gekröntes Leben ist hier zum Abschluß gekommen. Gewiß wird die Nachricht, die auf telegraphischem Wege nach Juist gegangen ist, auch unseren König treffen, denn er schätzte den D.rstorbenen persönlich sehr hoch, der ihm als Minister ein treuer Diener war. Die treffliche Grund, läge seiner umfassenden Bildung gab ihm die Sächsische Fürstenschule zu Meißen und immer hat der Verstorbene sich freundlich seiner ehemaligen Mitschüler erinnert. Noch kürzlich erzählte «ist adliger Landgeistlicher, der sich jetzt zur Ruhe in ein vornehme» Heim nach Herrnhut zurück, gezogen hat, wie freundlich sich der Verstorbene der ein. stigen Schulzeit erinnert und wie mit warmem Herzen er gelegentlich seines vorjährigen Aufenthalts in Bad Ragatz seiner ehemaligen Mitschüler und Lehrer sich erinnert hätte. Der Verewigte war bis vor drei Wochen noch in Wildbad, um Heilung von einem schweren Nierenleiden zu suchen, da» sich in den letzten Wochen in Dresden derartig verschlimmerte, daß der Tod ihn erlöste. Noch im ver- hältnirmäßig rüstigen Alter von 6V Jahren ist der Präst. dent unseres Gesamtministerium», dessen feurige und leb- haft« Rede noch in der letzten LandStagSsesston Zeugnis ablegte, wie scharfen und umfassenden Geistes er war, ver- schieden., Auch die, die politisch auf anderem Boden stehen, wie der Verewigte, werden doch an der Bahre ihm da« Zeugnis ablegen, daß er allezeit seinem König und seinem Lande ein treuer Diener gewesen. Geboren ist Te. Exzellenz al« Sohn eines Kaufmannes in Großenhain am 25. März 1852. Nach Besuch der St. Afra in Meißen und nach Vollendung seines Studiums in Leipzig verlebte er seine Vkzesststenzett in Döhlen. Sr wurde 1879 Assessor, im folgenden Jahre Landrichter, 1882 Amtsrichter. Seine ministerielle Laufbahn begann 1885 al« Hilfsarbeiter im Justizministerium, 1892 erfolgte alsdann seine Ernennung zum Vortragenden Rat. Im August 1901 wurde er erster Staatsanwalt, 1902 zum StaatSminister ernannt. Die Erhebung in den erblichen Adelsstand erfolgte 1907 unter besonderer Anerkennung seiner hervorragenden Tätigkeit bei Bearbeitung de» Bürger lichen Gesetzbücher. Die Beerdigung de» Minister« erfolgt Montag abend '/,6 Uhr auf dem Friedhöfe zu Tolkewitz. gekrochen und konnte sich au» dieser unangenehmen Lage nicht wieder nach rückwärts befreien. Erst den Bemühungen hinzugekommener Personen gelang e«, durch Hlndurchzwängen de» ganzen Körper» nach vorn den peinlichen Verlegenheit zu helfen. — Am Freitag begannen di« Versammlung der Führer und Aerzte willigen Sanitätskolonnen Hause zu Leipzig. TS sind über 8000 Teilnehmer er. schienen. Am Donnerstag fand ein Begrüßungsabend und am Freitag vorm. eine nichtöffentliche Sitzung deS Gesamtau«. schnfle» statt. Um 11 Uhr wurde die erste Sitzung der Führer und Aerzte eröffnet. Geh. Medizinalrat Dr. HenSgen begrüßte di« erschienenen Ehrengäste, sowie den vom Reichs- kommissar Prinzen zu Golmi-Varuth mit seiner Vertretung beauftragten Geheimrat Dr. o. Perthe», den Kreishaupt» mann v. Burgsdorfs als Vertreter der sächsischen Regierung, die Vertreter des sächsischen Landesverbandes, de« deutschen Zentralkomitee«, lywte fast sämtlicher deutfihen Bundes- floaten. GanitätSrat Dr. Cramer au» Berlin erstattete den Bericht über die vorjährige Versammlung in Königs berg. Hierauf folgten die Referate und eine große Anzahl von Vorträgen. —* Unlauterer Wettbewerb im Handel und Gewerbe. E« ist interessant, zu beobachten, wie sich das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb immer mehr Einfluß verschafft. Konkurrenzhandlungen. die man früher wohl oder Übel hinnehmen mußte, «eil sie al» ein Recht deS freien Wettbewerbe» galten, finden heute eine manchmal auffallend prompte und strenge Ahndung. Die Gerichte haben inzwischen Erfahrungen gesammelt, sie haben die Usancen der reellen Geschäftskreise ermittelt und an« diesen Ermittlungen eine gewisse Norm geschaffen, die sie al» vast» ihrer Entscheidungen benutzen. Freilich fallen die Urteile auch heute noch ganz verschieden, und da» ist kein Wunder bet einem Gesetz, bei welchem der Buchstabe fast nicht» gilt und fast alle» von der sinnfälligen Aus legung oder persönlichen Auffassung abhängt. Letztere» war bekanntlich auch der Grund, warum man früher da« Gesetz vielfach für bedenklich hielt. Man meinte, e» würde niemand wissen, woran er sei, auch dürfte sich der Staat nicht zu sehr in den GeschästSbewerb mischen. Diese Be. denken haben sich zerstreut; man steht, daß sich eine ziem lich feste Grundlage herauSgebildrt hat, nämlich, daß alle» da» al« verboten gilt, was gegen den geschäftlichen Anstand oder gegen Treu und Glauben verstößt. Früher kannte man da» nicht, da mußte e» schon sehr stark kommen, wenn man Schutz finden sollte. Insofern haben sich die Zeiten erfreulich gebessert. Sie bessern sich offenbar auch weiter, da» sieht man daran, wie auch den Auswüchsen bet Submissionen rc. zu Leibe gegangen wird. Jedenfalls darf unserer Geschäftswelt empfohlen werden, die neue Strömung aufmerksam zu beachten. Man sei vorsichtig, daß man nicht, wenn schon unbewußt, irgendwie anrckt, z. v. mit Prospekten, Warenausstattungen re. Anderseits wahre sich jeder energisch gegen alle«, wa» ihn in un lauterer Weise zu schädigen sucht. (Mitgeteilt vom Patent bureau Krueger, Dresden.) —* Von den Vereinigten Arbeitsausschüssen (Städte, Handelskammern, wirtschaftliche Vereine) des Rhein-, Weser und ElbegebletS zur Abwehr der SchtffahrtSabgaben ist eine Denkschrift unter dem Titel „Der Kampf um di« SchtffahrtSabgaben" herausgegeben worden, die uns von der Handelskammer Dresden zuging. Der Zweck dieser Schrift ist in erster Linie, über die Tätigkeit dieser Arbeit»- auSschüss« eine zusammenfassende Tätigkeit zu geben; in zweiter Linie aber soll sie in knappen Zügen ein Bild über die EntwickeluugSgeschichte der Schiffahrtsabgabenfrage bieten. —* Sachfenfest-Lotterte. Ein« Lotterie mit wertvollen Gewinnen ist die Sachsenfest-Lotterie (3 Haupt gewinne zu je 10000 Mark usw.), deren Ziehung am 27. August d. I. stattfindet. Der Ankauf der Sachfenfest- los« empfiehlt sich durch den edlen Zweck, welcher mit die ser Lotterie verfolgt wird. Ist doch der Ertrag zur Unter- stützung Hilfsbedürftiger und Kranker in ganz Sachsen be stimm». Lose sind noch zum Preise von 3 M. beim Jn- validendank in Dresden sowie in allen Losgeschäften zu haben. —88 Ueber vre 2a ge d es FlcischerhandwerkS hat die Dresdener Gcwerbckammcr soeben folgenden Be- richt erstattet: Ueber die vage des Fleischerhandwerks sind aus allen Teilen des Kamm erb ezirks zahlreiche Berichte eingegangcn. Etwas mehr als die Hälfte der Berichterstatter, und zwar vor allen» die Dresdner Ge schäftsinhaber, bezeichnen den Geschäftsgang im Jahre 1911 als zufriedenstellend; die übrigen Berichterstatter, die fast alle ihr Gewerbe in kleinen Städten und D.ör- fern ausübcn, hatten dagegen eine Erhöhung ihres Umsatzes oder eine Steigerung des Verdienstes nicht zu verzeichnen. Zahlreiche Fleischer in Dresden führen den flotten Geschäftsgang auf die Hngicnc-AusstelluM zu rück. Diese verschaffte während ihres Entstehens einer große»» Zahl von Bau- und Erdarbeitern Arbeitsgelegen heit und guten Verdienst, so daß diese Arbeiter gute Abnehmer vor» Fleisch- und Wurstwaren wurden. Nach Eröffnung der Ausstellung stieg der Absatz in diesen Waren infolge des starken Fremdenzuzuges erheblich. Das allgemeine Sinken der Einkaufspreise für Schweine wirkte auf den Berkaus vieler Fleischwarcn belebend ein und trug zur Erzielung eines angemessenen Gewinnes bei. Ungünstig beeinflußte den Geschäftsgang die fort gesetzte Steigerung der Einkaufspreise für Rinder, Käl ber und Hammel, die zum Teil eine noch nie dage- weseue Höhe erreichten. Rinder von guter Beschaffen heit wurden nur in geringer Anzahl zum Verkauf ge stellt- Reichlich war dagegen infolge der Trockenheit und des Futtermangels das Angebot von minderwertigem, schlechtgenährtem Schlachtvieh. Die in vielen Gegenden auftretende Maul- und Klauenseuche erschwerte den Ein kauf von Rindern und Kälbern erheblich. In Keinen Ortschaften verursachte die Hitze durch Verderben von Fleisch- und Wurstwaren bei der Aufbewahrung große Verluste. Mehrere Fleischer-Innungen klagen über den den berufsmäßigen Fleischern von Gastwirten, Händlern und Landwirte,» bereitete»» Wettbeiverb. Die Haus schlachtungen nahmen infolge der niedrige»» Schweine preise überhand. Auswärtige Wurstfabriken, insbeson dere Holsteiner^ suchten wiederum durch Versendung von Preislisten ihren Umsatz zu erhöhen. Eine Innung weist auf die Schädigung des Fleischergewerbes durch die Produttenhändler hin, die ost in feuchten, keller artigen Gewölben Fleisch- und Wurstwaren aufbcwahrten und gemeinscun mit Materialwaren aller Art, wie Pe troleum, Stiefelschmierc, Käse, saure Gurk.cn, in großer Menge absetzten. Weiter berichtet eine Innung, daß einige Staat- und Gemeindeverwaltungen infolge der be ständigen Klage»» iiber eine angebliche Fleischnot sich ver anlaßt sahen, sich selbst mit dem Ein- und Verkauf bil liger Seefische zu befassen, und daß dieser Fischhandel einen nachteiligen Einfluß auf das Fleischergewerbe aus übte. — Die Geschäftsunkosten haben sich nach den Aus führungen der meisten Berichterstatter wiederum wesent lich erhöht, vor allen» infolge der gesteigerten Ansprüche -er Kündschaft, der hohen Mietpreise und der mannig fachen Gebühren und Abgaben. Die Dresdner Fleischer mit kleinen Geschäftsbetrieben empfinden die hohen Ge bühren im neuen Schlachthofe noch immer als sehr drückend. Geklagt wird von mehreren Berichterstattern über die Erschlverung und die teilweise Verhinderung der Einfuhr von Schlachtvieh aus dem Auslande. Ein Flei scher wünscht, daß Fleisch- und Wurstwaren, ebenso wie Butter-, Fisch- und Obstsendungen bei der Bahnbeförde rung als Eilgut mit einfachem Frachtsätze behandelt wer ben. Endlich berichtet ein Fleischer aus einer Arbeiter- «zeige« Mer Art vöMMe beste LeckeitW La» Riesaer Tageblatt «rjchriat jede« Ta« abend« wit Ausnahme der Eonn- und Jrsitage. Vierteljährlicher krzeakprei» bei Abholung in der Expedition In Riesa 1 Mart 50 Psg., durch unser« Tröger »rei in« Hau» I Mart SS Psg., bei Abholung am L«baller der taiserl. Poslanslaltrn I Mark vv Psg., dnrch den Briestrtlger srei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monat-abonnementS werden angenommen. Auzeigru-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag v llhr ohne Gewähr. Preis sür die Nringrspaltenr <3 mm breite KorpuSzeile 18 Psg. sLolalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Notation»druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschtlstSstrlle: Vorthestraße öS. — Für dir Redaktion verantwortlich: i. B.: F. Teichgräber in Riesa. vertliches m»d Sächsisches. Rtesa, 27. Juli 1912. —* Bc gestern wurde Friedrich Wilhelm Möllmer auS Krefeld wegen Bettelns hier zur Haft gebracht, da er bei hiesigen Offizieren um milde Gaben angesprochen hatte. Bei seiner Festnahme trug er einen größeren Geld betrag bet sich. Er wird auch vom Gemetndeoorstand« In Weinböhla steckbrieflich verfolgt. —* Auf dem Dampfschiff, da» morgen r/,2 Uhr von Riesa abfährt, konzertiert die Kapelle des Feld- arttllerie-Regiment» Rr. 68 bis Die«bar. Dadurch bietet sich wiederum Gelegenheit zu einer genußreichen Fahrt nach dem beliebten Ausflugsorte. Es ist jedoch anzuraten, wegen Sicherung eine« genehmen Plätzchens an der Dampfschiff- landebrüjcke einzusteige«. —* Einen größeren Mensch,nauflauf verursacht« heut« srüh a« der Eck« der Pausttzer- und Hauptstraße ein Vor kommnis. Durch di« Aussatzschtenen eines dort stehenden Rollwagens qear «in S—4jätzrig« Knabe mit dem Kopfe In dem Konkursverfahren über da« Vermögen der Produktenhändlerin «uns -er Schlutztermtu Mnrie Meyer geb. Krüger in Sröda, Kirchstraß« 14. ist zur Abnahme der Schluß. U-! — rechnung de« Verwalter», zur Erhebung von Einwendungen gegen da» Schlußverzrichni« vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden, der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der ----- Gläubiger über die nicht verwertbaren VermögenSstücke Riesaer G Tageblatt «ud A«r»ig»r Mtblatt m»d Atyelger). VkarauuuSdwsse» Hß A Ferusprrchstelle Ta,«blatt Mos» «r * für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesas sowie dm Gemeinderat Grvba.
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