Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191209197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-19
- Monat1912-09
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oertliches und Sächsisches. Riesa. 19. September 1912. —)l.( Gestern mittag starb in Klessig bei Starbach der frühere Reichstagsabgeordnete Gäbel im 64. Lebens jahre. Ueber 30 Jahre lang ist Gutsbesitzer Emil Gäbel als Landwirt und antisemitischer Politiker (Deutsche Rc- formpartei, seit 1909 deutsch-soziale Partei) hervorge- treren, und als äußerst rühriger Mann hat er sich um seinen Beruf, um das Gemeinwohl und das Vaterland viel verdient gemacht. Dem Reichstage gehörte er 1898 bis 1903 und 1907-11 als Vertreter des Reichstagswahl kreises Meißen-Riesa-Großenhain an, u. a. war er auch außerordentliches Mitglied des Landeskulturrätes, seit 1900 erster Borsitzender des Bienenwirtschaftlichen Haupt vereins im Königreich Sachsen usw. Geboren war er 1849 in Eschdorf bei Schönfeld. Die Beisetzung erfolgt rm Sonnabend nachmittag in der Familiengruft zu Rüsseina. —y. Die zweite Strafkammer des Dresdner König!. Landgerichts verhandelte gegen den 41 Jahre alten Mühlen- besitz« Friedrich Ferdinand Richard Breltzig in Klein» ra schütz wegen falscher Anschuldigung. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, am 12. und 14. Dezember 1910 bei der Kgl. Staatsanwaltschaft eine Anzeige erstattet zu haben, durch dje er wider bessere- Wissen den Bäckermeister Lorenz in Großenhain und den Schneider Hühne in Bauba de» Meineide», beziehentlich der Beihilfe beschuldigt. Die Be weisaufnahme und die PlaidoyerS fanden unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Da» Urteil lautete auf kostenlose Freisprechung. > —* Da» Hauptkontkngent der Besucher der Krieg»- marine-Au» st ellung stellen unsere Schulkinder au» Stadt und Land, scharenweise steht man vormittags Jung- Deutschland in die Slbterraffe strömen. Auch unsere Truppen haben sich am Besuch beteiligt, das Regiment 32 und unsere Pioniere haben teilweise die Ausstellung schon besichtigt, teil» ihren Besuch angemeldet. Im Anschluß an die Belehrungen über kriegerische Dinge, welche wir jetzt durch den Besuch der Kaisermanöoer gehabt haben, ist ein Besuch der Ausstellung besonder» zu empfehlen, namentlich während der Zeit der Hauptoorträge abend» 6 und 9 Uhr, in welchen in fesselnder Weise da» Wesen der Kriegsflotte, die Wirkung der Waffen im Seekriege und die Einrichtung de» einzelnen Schiffe» erklärt werden. « — ElnManöoererlebnt» berichtet ein Reservist: »Ich la» mit Interesse dis Anerkennung de» Reserve- Regiment», denn ich war selbst dabei. Wir haben tapfer die an un» gestellten Anforderungen erfüllt, besonder» hatten wir sehr unter den kalten Nächten zu leiden; denn für un» für militärische Anforderungen doch meist schon älteren Leute war e» «ine ungewohnt« Sache. Meine Kompagnie, die 7., lag in der Gegend von Riesa, um dort die Lide zu sichern. Wir hatten hier einen sehr interessanten Fall. Sin« Patrouille machte einen guten Fang, i» fiel ihr ein Leutnant und ein Einjährig-Unter- osfi-is^^t roten Partei von den 3. Pionieren (Spandau) in di« Hände. Der Unteroffizier wurde gefangen gehalten, während der Leutnant unter Zurücklassung seine» Degen», seine» Rade», Mantel» usw. und unter Mitnahme de» Gewehr» seine» Unteroffizier» entfloh. Am Rad befand sich eine Meldetasche mit Meldungen und Skizzen, welche fstr di« blaue Abteilung von großer Wichtigkeit sein mußten, denn sie wurde« durch einen Mann mit dem nächsten Schnellzug an da» Oberkommando »ach Weißens«!» ge bracht. Der Mann, dem der Fang gelungen war, wurde sofor: zum Gefreiten besvrdert. Die die Sach« weiter ver kaufen ist, weiß ich nicht, denn wir wurden dann entlassen." —* D« Lollmgauverband Babelsberger- schor Vtonographenvereine, Sitz Oschatz, hält nächsten Sonntag, den 22. September, im Hotel »Thüringer Hof" in Mügeln Bez. Leipzig seine HerbstversamMlung ab. Die Tagung beginnt vormittags 9 Uhr mit der Vertreter sitzung. Mittag» 12 Uhr findet GeschäftSstenographen- prüfung statt. Da» auf */,3 Uhr angesrtzte PreiSwett- schreiben bietet strebsamen Stenographen Gelegenheit, eine Anerkennung ihrer Leistungen zu finden. Geschrieben wird in den Abteilungen: 60-80, 100—120, 120—140, 160—180, 200—220 Silben, und al» höchste Leistung gilt die wortgetreue Aufnahme des Festvortrage». Für die beste stenographische Leistung hat der gastgebende Verein Mügeln einen Ehrenpreis in Gestalt eine» großen GabelSberger Bilde» gestiftet. Nachmittag» 4 Ühr findet dann öffentlich« Frstversammlüng statt, in der Stadtkassenasftsttttr Schütze- Mügeln einen Bortrag über »Jugendpflege in den Steno- graphenvereinen" halten wird und. u. a. auch Bericht über die letzten PreiLschreiben erstattet wird. Im Anschluß an die Gauversammlung begeht Mügeln sein dt«»jährigeS Stiftungsfest. —)( Die Zwischendeputation der Zwesten Kammer zur Borberatung de» VolkSschulgesetze» beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung, der Kultusminister Dr. Leck beiwohnte, zunächst mit dem wichtigen 8 8 der Vorlage in seinen auf das Schulgeld bezüglichen Teilen. Kulturminister Dr. Beck erklärte, die Regierung schlage vor, dem Para graphen ein« solche Fassung zu geben, daß die Befreiung unvermögender Ellern und Gemeinden vom Schulgelde nicht bloß nachzulaflen, sondern vorzuschretben ist. An der sich über diese Angelegenheit anschließenden Aussprache beteilig ten sich die Mitglieder sämtlicher Fraktionen in der leb- Haftesten Weise. Da» Ergebnis der sehr eingehenden Be ratung war, daß die Mitglieder der konservativen Fraktion für die Beibehaltung de» Schulgelde», die Vertreter der nationalltberalen, der freisinnigen und der sozialdemokrati schen Partei für die Aufhebung de» Schulgelde» stimmten. Bei 8 8 wurde weiter auch die Frage der weitergehenden Unterstützung unvermögender Gemeinden erörtert. E» wurde hierbei betont, daß diese Frage zweckmäßig nur im Rahmen der allgemeinen Frage de» Verhältnisse» de» Staate» zur Schule behandelt und gelöst werden könne, und daß e» sich deshalb empfehle, dieser Frage erst bet der Beratung de» Anträge» Trüber näherzutreten. Dieser Ansicht pflichtete die Deputation einstimmig bet. Zu 8 15 der Vorlage wurde die Frage wegen der Aufnahme einer Anzahl wei terer Bestimmungen über die Schulhygiene erörtert. Be sondere Anträge wurden inde» hierzu nicht gestellt. Bet 8 16 wurden die Verhandlungen in der 3. Nachmittag»- stunde abgebrochen, da man sich vorläufig über die grund sätzliche Frage, ob die Schulgemeinde künftig von der bürgerlichen Gemeinde zu trennen sei, nicht einigen konnte. — Die nächste Sitzung der Deputation fand heute vor mittag 9 Uhr statt. — Ueber die Manöoerletstungen der Etfen- bah neu, insbesondere der sächsischen, die diesmal die Hauptarbeit erledigen mußten, wird dem »Lokalanz." ge schrieben: »Die Aufgabe, am Schluß de» Kaisermanöoer» Truppen in einer Stärke von rund 85000 Mann, 1800 Pferden, 1500 Fahrzeugen und zahlreichem Heere»material und Gepäck au» engstem Raume in die Standorte zurück- zubesördern, ist um so schwieriger, al» di« militärischen Anforderungen mit den Bedürfnissen de» öffentlichen Ver kehr» in Einklang zu bringen sind. Daß e» hierbei nicht ganz ohne Einschränkung de» Güterverkehr» auf den am meisten belasteten Strecken abgeht, kann bei der Mass« der abzubefördernden Truppen nicht wundernehmen. Der Abtransport au» dem Kaisermanöoer bildet, in der Art, wie er in diesem Jahr« bearbeitet und durchgeführt worden ist, «in« vortreffliche Vorbildung der Militär-Eisenbahn- behörden und der Eisenbahnverwallungen für ihr« Auf gaben im Kriege. Di« Dispositionen für di« Abbesördrruna f Vst? Riesaer O Tageblatt Fernsprechfiell» Donnerstag, IS. September 1912, abends SIS Jahrg Gßm. R. Die Gemetndeaulagen auf den 3. Termin d. I. sind baldigst, längsten» aber bi« zum 15. vttoder I. an unsere Steu-rkasse abzuführen. Der Rat »er Stadt Riesa, am 18. September 1912. der Truppen wurden von den leitenden Stellen erst nach Beendigung de» Manövers getroffen. Mit erstaunlicher Schnelligkeit haben die leitenden Persönlichkeiten der Bahn verwaltungen, in deren Gebiet die Einladungen der Truppen stattfanden, die gesamte TranSportbewegung in die Wege geleitet, so daß schon am Abend de» letzten Manövertage» die ersten Truppen abbefördert wurden und die Haupt- tranSportbewegung am frühen Morgen de» nächsten Tage» einsetzen konnte. Die Beförderung der Truppen «rsolgte in 163 Tonderzügen, von denen 123 im Gebiete der sächsischen StaatSeisenbahnen, 40 im Bereiche der Elsenbahndirektion Halle abgefahren wurden. Die Züge waren nicht selten ein halbe» Kilometer lang und ihre Wagenzahl schwankte je nach der Waffengattung von vierzig bi» zur Maximal- zahl von fünfzig Wagen. Die Hauptbewegung sand am 14. und 15. September statt; auf den von Truppen transporten und vom öffentlichen Verkehr am stärksten belasteten Strecken in der Richtung nach Berlin mußte auch noch der 16. September herangezogen werden. Die ganze Bewegung hat sich ohne Störung vollzogen, und ihre Durchführung war eine vorzügliche Prüfung der Kriegsbereitschaft der Eisenbahnen. Mit voller Hingabe haben sich alle beteiligten Stellen in den Dienst de» Heere» gestellt, und im vollsten Wetteifer waren alle Eisenbahner bi» herab zum einfachen Arbeiter bemüht, da» ihrige zum glatten Verlauf der Bewegung beizutragen. Besonderer Dank gebührt den Eisenbahnverwaltungen dafür, daß sie einen kriegsmäßigen Verlauf de» Manöver» ermöglicht und den Truppen nach Manöoerschluß größere Märsche zu de» Einlagebahnhöfen erspart haben." — Am TruppenrücktranS- porte waren beteiligt, die Station Riesa mit 26, Oschatz mit 23, Grimma mit 16, Kieritzsch mit 12, Döbeln mit 10, Wurzen mit 9, LeiSnig mit 7, Großbothen und Ostrau mit je 6, Dahlen mit 5, Altenburg mit 4 und Röderau mit 1 Sonderzuge. / — Gegen das abendliche Verweilen der Schulkinder bet Karussell- und Schaukelbelustigungen richtet sich eine Verordnung der Kgl. vezirkSschulinspektton DreSden-Land. Hiernach soll strengsten» darauf geachtet werden, daß nach 8 Uhr abend» Schulkinder unbedingt Und unnachsichtlich von derartigen Belustigungen fernzuhalten und wegzuweisen sind. —88 Ueber die Gepflogenheiten auf dem Biehmarkte veröffentlichen die »Sächs. Nationalen Blätter folgende«: »Der Händler kauft da» Vieh nach Lebend gewicht. Naturgemäß verliert da» Vieh auf dem Trans port zum Marktplatz, und der Händler muß bemüht sein, den Verlust wieder heranzufüttern. Wenn «S beim Ersatz de» Verluste» bliebe, möchte e» noch sein. Da aber der Händler wieder nach Lebendgewicht verkauft, so bedeutet jede» Pfund, wa» da» Tier mehr zunimmt, für ihn Gewinn und in diesen, man kann getrost sagen, unlauteren Mani pulationen wird er von der Marktverwaltung unterstützt. E» bestehen auf Diehmärkten Futterordnungin, in denen «» genau vorgeschrieben ist, wie oft gefüttert und wieviel jede» Tier mindesten» Futter bekommen muß. Wieviel aber höchsten» Futter verabreicht werden darf, darüber gibt iS keine Vorschrift und da dij BiehhofSverwaltung an dem Futterverkauf natürlich viel verdient und obendrein da» Privileg für den verkauf hat, so verkauft sie eben soviel, al» die Händler nur haben wollen. Da» Vieh Hot außer dem auch Durst und säuft dazu soundsoviel Eimer Wasser. Da» dadurch entstehende Mehrgewicht muß dann der Fleischer natürlich mttbezahlen. Daher rühren di« oft sehr großen Differenzen zwischen Lebend» und Schlachtgewicht, iiber di« sich da» Publikum gewöhnlich keine richtig« Vor stellung mache» kann. So kommt e» oft vor, daß sich im Magen eine» Schweine» noch 15—18 Pfund Futter befinden. Ueber diese Mißstände ist schon oft geklagt worden; der Schaden ist ein doppelter. Ersten» wird da» Futter treu. Straßensperrung. Wegen Beschotterung bleibt die Panfitzer Stratze in ihrer Ausdehnung von der BiSmarckstraße bi« zur Maxstraße in der Zeit vom 26. September bi» mit 2. Oktober 1912 für allen Fährverkehr gesperrt. Der Rat der Stadt Riesa, am 19. September 1912. La» Mesa« Tageblatt rrscheiut srbrn Le, abeudS mit «utuahmr der Sonn- und Festtage. »ierieljbhrlicher »e,u,»vr^» bei Abholung in der Expedition in iNiesa 1 Mart VV Psg., durch unsere TrSger irrt in» Hau» I Mart Sd Psg., tei Abholung oni Schalter der kaiserl. Postanslalten 1 Mark LS Psg., durch den Brlestrtlgrr srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MouatSabonncmentS werden angenommen. »uzeigrn-Auuehme stlr die Nummer de» AuSgabelagr» Li» vormittag v Uhr ohne Gentibr. Preis sür die kleingeipaltene 43 wm breite «orpu»reilr 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und «erlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Gesck«siks,evr: Goethes,rasie bS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur HSHnel in Nirsa. ««d Anzeiger (Eibeblatt mü> Anzeiger) «M,. AwLsölatt für die Kvnlgl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Grvbq. Die Pläne über die Auslegung von Fernsprecherdkabeln in Gröba bei Riesa liegen bei dem Postamt« daselbst vom 21. ab 4 Wochen au». DreScheu-Ä., 16. September 1912. Kaiserliche Ober-Postdirektton. Die Lieferung der Kartoffel« und Grünwaren, sowie da» Abholen des Spülichts soll für die Küche de» 2. Pion -Batl». Nr. 22 vergeben werden und zwar für die Z«it vom 1. 10. 12 bm. 3». S. 13. * Gefällige Angebote mit Aufschrift »Kartoffel- bezw. Grünwaren-Lieferung" bezn». »Spülicht" bi« 28. 9. 12 früh 10 Uhr nach StakSgebände Pion. 22, Zimmer 51 erbeten. Rogge«, Hafer und Heu für Riesa, Hafer, Heu und Stroh für Zeithain kaust und erbittet Angebot,. Käuigl. Proviantamt Riesa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite