Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191210266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-26
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ALHer kommend, »sagte er seinen Augen kau» zu träne»! Mag hätte er ein« laute» Jubelruf der Freute «üheD>-e». Neger LSe» herrschte jetzt im -asm- wo Wetzl» -mir et» ebchtges schlechter Fahrzeug lag. — Lei» -Weisel! Ne «M-walbe", Raouls Mcegatle, mußte ««Wartet mch zwar mit ansehnlicher Beute, Wie tze» etzegtlaichei» fei». iZa« MmA w»r zurückgekehrt! — Die 7,Schwab hatten «ter tzem Kommando eines wackeren Kapitäns Dehe»tz, tzie PatRche, wertvolle Prise mehr«« eng lischer Schisse gemacht. Mn Kumpfe aber und bei der Gvtzeemtg der feindlichen Fahrzeuge hatte auch der 1«>e Offizier fW f» tapfer anrge^ichnet, daß eine «tzrätwNe Mgerkamnng «d Beförderung ihm bevor- fiacktz. Gktckftwchßend Aber diese erste erfolgreiche Massen tat, «Me « eben in die Arme der Beliebten eile«, mal zu dem Lartze« des Ruhms die Rosen der «ebe sich ,» PfScken, al, plötzlich, wie aus der Ertc gewachsen; ei« d«Ae Bestalt in dem früh herein- brechende» Dämmerlicht der nöligen Herbsttages vor ihm «stauchte «d ihm den Weg versperrte. i,H«r RwwSt- keuchte die atemlose Stimme des ast« Lambert. ;,Gott sei gelobt — Sie sind's! — Som- nm» Sin — Bomi»« Sie sofort mit mir! — Jetzt wird sich'« zeigen. Wer recht hat!" vwnillig Sber diese unerwartete fatale Störung, die ihw mit rauher Hand grausam aus allen seinen Hinrmek, riß. Wollte Ra out abwehrend an dem Alten »«überschreit«- dessen lästige „Bevormundung" und »stl« Ideen" ihn ernstlich zu ärgern begannen; doch Lmcktzert hielt ihn zurück. ' r,Am Gotteswülen — um der Ehre willen —' bleiben kiet IM Rm«» Ihr« Mutt« — folgen Sie mir! Hä«» Sie ans mich, Herr von Brisson!" Es war pW» erstenmal; daß der alte Dien« jein« t«ge» -er« mit dessen Familiennamen an- wdete. «d die« sowohl wie der feierliche Ton, in tzem tzie beschwörend« »orte gesprochen wurden, verfehl st» »tztzte Eindruck auf den jungen Edelmann zu «ach«.- - . - ' r,lWbrigens", fuhr der alte Soldat fort, „würden Sie dst schä« j«ge Dame jetzt auch wohl! vergebens im Haus« ihte« Beck«« suchen; — ihr Weiße, Kleid wird — ich wette — bald genug am Strande, auf den Klippen wehe»!* Da« entschied. — Mit unmutig gerunzelter Stirn folgte Raoul zweifel-voll dem alten Diener sein« Mttr» — fest entschlossen, daß er damit zum letztenmal de« «st» nachgebe. — Auf dessen Boobachtungspoftrn «Gelangt, genügte allerdings ein Blick des scharfen, j»«»tzttchen Seemannsauges- um trotz des Nebels zu er«»»e», daß da draußen etwas nicht in Ordnung sei. Dar junge Offizier eilst also, wie es feine Pflicht gebot, a» Mord ANrück, »m seinem Borgesetzten Meldung zu erstatt«. — Nicht lange, und die „Schwalbe" segelte der verhängnisvollen Stelle, und dem verdächtigen Schiffe zu, da-, wst es schien, schon sehr sicher sich ge- pfählt hatte. Wh war eine gefährliche Jagd, die nun begann. Hi» Mch her lavierten und manövrierten die beiden Schiffe. La« Iker ging hoch; und der dämmrige Netzäifchlestr nwr de» Schmuggler günstig. Trotzdem gtt«g e« der ^Schwalbe", ihn zwischen das Land und die Hregatte zu dri»gen und so eimzufchfieß«. »ergebens swhst der Schleichhändler nach einem Ausweg. Fstst fehlen kine Rettung mehr für ihn möglich, du itzml — ergab « sich nicht — nur die Wahl blieb, unter die Kanon« der Bälle zu geraten oder an den Klipp« zu scheite«! Freilich gäbe» für ihn noch ein« Weg zur Flucht, auf de« die schwere Fregatte ihm nicht folg« äwmst. j Dort zwischen dem groß« Felsen mcki dem Strande befaub sich ei»a Veste Passage, ein eng« Paß, der — Wär « dem Eualänder bekannt — von demselben durch geschicktes Manövrieren noch erreicht werden konnte, aber anscheinend Wußte er nichts von diesem Mittel zur Rettung. Trotzdem Wollte der Fregattenkapitän sicher geh«. Er schickte akfs ein Boot ab, bemannt mit einem Offizier und so vlek Soldaten, als es fassen konnte, um für alle Fälle zur Verfolgung bereit zu» sein. Ta tauchte drüben auf dem flachen, felsigen Gestade, einer Geistererscheinung gleich; eine lichte Gestalt aus dem leicht« Nebelschleier. Das weiße Gewand flatterte im Binde; wie eine Signalflagge, mit den dunkle» Lsckenhaaren Nm die Bette. „Angelika!" Wollte der junge Offizier im Boot entsetzt aufschreien, doch die ««bittliche, eiserne Pflicht schloß ihm gebieterisch den Mund. Und nun erhob sich eine Weiße Hand und winkte und wehte mit dem Tuche. Galt dies dem Geliebt« als ein Gruß? Wollte sie ihm näh« sein in der Stunde der Gefahr? . ' Auch der Schmuggler aber schien daS lichte Tuch gesehen zu haben, das gerade nach der Richtung des einzigen Rettungsweges hin wehte; und mit der Geschwindigkeit de- Blitzes versuchte er sich in den Paß zu werfen. ! „Angelegt!" ertönte seiner Instruktion gemäß die Kvmmandostimme des jungen Offiziers, der, leichen blaß. aufrecht mitten im Boote stand — „Feuer!" Tie sämtlichen Karabiner der Soldaten im Boote hatten ihre Schüsse abgegeben, und diese hatten gut, nur zu gut getroffen. Ter Schmuggler hatte offenbar sein Teil erhalten, er gab den Widerstand! jetzt auf und strich die Segel'. ' „ES lebe der Kaiser! Es lebe die Kontinental sperre!" rief die Mannschaft der Fregatte, als man die kostbare Beute in den Hasen bugsierte. Tie Stelle aber, wo eben zuvor die lichte, geister hafte Erscheinung noch gestand« und die weiße Hand mit dem Wehenden Tuche erhoben hatte, war nun leer. Leblos am Boden hingestreckt lag eine Helle Gestalt- deren warmes Blut die Felsen vot färbte. Es war die Docht« des Kommissärs. Es war ein feierlicher Festakt der Gerechtigkeit; der am nächsten Tag auf öffentlichem Platze sich voll zog. Bonr Fort ertönten donnernd die Kanonen, die Gwcken läuteten »« allen Türmen, und herbei in Scharen strömten die Einwohner der Stadt; um die erbeuteten reichen Waren des Schmugglerschisfs, dieses verhaßten Engländers, des französischen Natronalfcindes, in Rauch und Asche aufgehen zn sehen. Leider war eS dem Kapitän des konfiszierten Fahrzeugs auf rätselhafte Weise gelungen zn entwischen; und seine Leute schienen nicht genügend eingeweiht, nm nähere Aufklärungen zu erteilen. Doch die Hauptsache war ja gelungen. Man hatte das Schiff und dessen Ladung und damit teils ein warnendes Beispiel für die Schleichhändler, teils ein unterhaltendes Schauspiel für das leicht erregbare Bolk. Dort in der Mitte des Platzes ivar ein riesiger Scheiterhaufen errichtet; man harrte nur noch der Ankunft des Kommissärs, um mit der Vollstreckung des Gesetzes zu beginnen. i - Jetzt «blich schritt durch die dicht« Menschen massen ein Zug her«: voran der Marinekommissär mit seiner dreifarbigen Schärpe in vollst« Gala, eine Fackel in der Hand tragend, hinter ihm sein Gefolge, darunter die ganze Mannschaft der -.Schwalbe", in deren Mitte — bleich wie der Dod — auch Raoul von Brisson sich befand. ' Bor den Scheiterhaufen hintretend, schwang der Kommissär, dessen «bewegten Zügen niemand die Qua ken- die in seinem Innern stoben mochten, anmerken Knute, die Fackel, indem er mit fest«, weithin schallen- der Stimme rief: ;,ES lebe der Kaiser! ES lebe die Kon tinentalsperre!" Meflenanflezen für A<ttttt«»tzr»ck> Avise Adrctz- Geschäfts» karten Briefköpfe, vriefletftcu Bestellzettel Broschüre», Billett Deklarationen Taslsagungs- und EiuladuagSbrirse Einlaßkarte» Etikette» aller Art Fakturen, Alasblätt« Farwnkar« st di». Sorte» Frachtbriefe GebrauchSauwctsuuse» Frembeazettel Haus- »»b Fabrik» vrtz»»»se» Seburttanzeigea vachzeitSestlaba»««» -3ctt»»,e» »»» »Gerichte Kafte»fchUd« Kofte»a»schlä-e Eatalaze, Kotrakt« ««»ttbücher Lostliste», Mahubriefe Mtttetl»»gr», Memtt Bstfterbiicher, Nota« Plakate Programm, Prettstrante Postkarte», Quittungen Rabattmarke» Rechusugea Speise»- ,»b Weinkarte» Statute», Ta»,karte» Sil««», Theater» mtt Sackzettcl Visite«» »nb v«lob«»sSkarte» Wechsel, Werke Lirstlare, Zeugniff, re. re. re. »ics- »ortheftrah« Nr. ätz hält sich zur Austragung nach stehend« Drucksachen bei sauberer Ausführung und brlligsterPrei«- stellung besten» empföhle«. Ein tausendfaches Echo brüllte lhm jubelnd die Worte nach. i . Aus einen erhöhten Platz steigend, winkte nun d« Kommissär des Kaisers mit der Hand, und als tiefes Schweigen ringsum herrschte, begann er die übliche vsrgeschriebene Klausel zu verlesen, die kurz und bündig lautete: Kaiserliches Dekret. Einziger Artikel. Alle englisch« Waren; die sowohl auf britisch« Schiff« wie auf solchen, die dieser Macht befreundet sind, mit Beschlag belegt werden, sind sofort zu verbrennen. Ge zeichnet Napoleon." r,Es lebe der Kaiser!" Indem er mit Begeisterung diese Worte rief, ergriff der Kommissär eine Handvoll aus den ausgestapelteu, der Zerstörung geweihten Waren heraus, um sie dem Wolke zu zeig« und dann selbst in die Flammen zu Wersen. Nichts wär in seinem ernsten Gesicht zu lese» als Beamtenpslicht und Treue, Patriotismus und Gehorsam. Was dabei im Innern dieses unglückseligen Mannes vorging, in dessen nun verödetem Hause sein einziges Kind aus der Dstenbahre lag, dahingerafft in der Blüte der Schönheit und Jugend durch — wie jedermann annahm — einen „Unglücks fall" — das freilich konnte nur Gott im Himmel wissen, außer zwei Personen vielleicht; die zugegm waren. Was Raoul von Brisson empfand, vermag keine Feder zu schildern. Dumps und stumpf wohnte er mechanisch dem ganzen Borgange mit bei, heimlich beobachtet von den tiefbewegten Blicken den alten treuen Tieners. Tie Ehre der Brissons war um hohen Preis gerettet. Aus das Gebot des Kommissärs wurden nun die Kist«; mit Stoffen und roher Saide angefüllt, die großen Tabaks- und anderen Fässer geöffnet, und bald hatte die gierige Glut den Wert von Hunderttausenden verzehrt zu Rauch und Asche. Jubelnd sah die erregte Menge zu; auch der Marine kommissär und sein Gefolge blieben zur Stelle, bis die ganze Ladung des Schmugglerschisfs ein Raub der Flammen geworden war. Tann erst verließen sie den Platz, begleitet von dein begeisterten Ruse des Volkes: „Es lebe der Kaiser! Es lebe die Kontinentalsperre! ES lebe der Marinekommissär!" Einer freilich rief letzteres nicht mit; cs war der,alte Lambert. „Ihr blinden Maulwürfe!" murmelte er in sich hinein. „Tas war eine teure Zeche, Herr Kommissär. Tochj — der Tod löscht jede Schuld. O, mein armer junger Herr! Und dennoch — dem Him mel sei Tank! Ter Name Briifon ist rein geblieben. Die Frau Marquise wird mit mir zufrieden sein!" — In dem prächtigen Hause des Marinekommissärs aber lag bleich und still, auf Blumen reich gebettet, mit Blumen zugedeckt; selbst einer vom Sturm ge knickten Blume gleichend; die schöne Angelika, „das Opfer eines traurigen Zufalls", wie die Manschen meinten, indem sie den -unglücklichen Vater beklagten, dem es sehr hoch «gerechnet wurde, trohdent so gewissen haft der heutigen schweren Pflicht genügt zu haben. Ter Kaiser belohnte auch den treuen Beamten mit dem Kreuz der Ehrenlegion. Es war die letzte kaiser liche Ehrenbezeigung für ihn, denn bald darauf nahm er seinen Abschied, um nach dem fernen Indien zurück zukehren, wo er nicht lange danach bei ein« Tigerjagd sein — vielleicht freiwilliges — Ende fand. Ter kaiserliche Beamte; mit dem Kreuz der Ehren legion auf der Brust, war ein ehrlos« Mensch, dem das schmutzige Gold aus der Hand des Feindes lieber war als das reine Gold eines edlen Charakters. Aber der Preis, um den er sich hatte bestechen lassen, war doch nicht hoch genug; er kostete auch das Leben des einzigen; mit seiner Unschuld ins schwarze Komplott gezogenen Kindes, er kostete sein eigenes Leben — das Leben eines vor seinem csewissen und seinem Gott geschlagenen Mannes. ' Raoul von Brisson — durch eine Tapferkeits medaille dekoriert und zum Kap'län ernannt — schloß sich einer langen Expedition ins Ausland an- ohne daß Dir v»chtzrmkere« »» LrngerLMterliek ßivRr f-BIstt — Amtsblatt — Fernsprechstelle Nr. 20. Trlegramm-Adreffe r Tageblatt Rhrsa. seine Mutter dagegen protestierte. Als er nach! einig« Jähr« — ein ernst« und gereiftev Mann — wieder in die Heimat kaut; erfüllte er Len Herzenswunsch! der geliebt« Mutter, indem « mit Gabriele von Solanges sich vermählte und; im Besitz ein« wahr haft edlen Aalt; sein eigene- Glück und! La- seine- HauseS begründete. Ker alte Lambert; al- treu« Freund und Diener von all« geliebt und verehrt; erlebte noch Li« Wonne; Li« Kind« seine« Liebling- Her« Raoul, wie einst diesen, in Len Arme« zn wieg« und auf dm Knien zu schaukln und ihn« den ersten Grundsatz einer brav« Soldaten einzuprägen: „Immer auf dem Posten!" ' «w A»«»ä«m. Novelle von Mari« Perti. Fortsetzung. Bon dem Tage an schwiegen die Zweifel und Fragen in Luisens Herzen. Sie wußte nun, sie.woLr bleib« und ertragen, was vorfiel, um Her Kinder willen. Eine Zeitlang ging alles gut, bis dann doch wieder eine» Tages die Unruhe und Aufgeregtheit des Her« sie alle quälte und er sogar für sie harte und rauhe Worte hatte. Da merkte sie, wie den ganzen Abend des Knaben Augen mit angstvoller Frage an ihr hingen, bi» sie ihn umfaßte und ihm zuflüsterte: „Sorge Dich nicht, mein Kurt, ich verlasse Euch nicht." > Eine ganz besondere Liebe erwuchs Mischen ihr und dem Knaben. Mit seiner durch Leiden früh ge reiften Seele fühlte er, welch ein Opfer Luis» brachte, und daS zog sein Knabenherz in Liebe zn ihr hin.. Er konnte es wenig zeigen, aber Luise fühlte es, und wie gerne hielt er Ml, wenn sie ihm zärtlich über das Haar strich und ihn an sich zog. Und! allmählich, je läng« ihr Aufenthalt im Hause dauerte und je mehr der Knabe lernte, sich in ihrer Obhut geborgen zn fühlen, lebte in ihm der jugendliche Frohsinn und Ucbermut wieder auf, der fast ganz erstorben schien. Ja« « kam in die Flegeljahre und «zürnte seine Pflegemutter zuweilen durch Ungezogenheit. Luise mußte ihn strafen, und doch freute sie sich so sehr über den Lebensmut. Sine- nur blieb unverändert- seine Scheu und Abneigung dem Vater gegenüber. Bar der Vater weich -und milde, so schien eS Luise »ft, all Werbe er um die Liebe des Sohnes, aber Kurt verhielt sich stets ablehnend, und der scheue Blick sagte dem Later^ daß seine Mühe vergeblich sei. Und auch Paula verlor mit zu nehmendem Verstand das kindliche Zutrauen zum Bat«. Luise hatte sich noch ncht entschließen können, mit Kurt über seinen Bat« zu sprech«- cs war w'e ein stillschweigendes Uebereinkomm« zwischen ihnen; die traurige Sache unberührt zu lassen, und was sollte fie ihm auch sagen? Konnte sie ihn ausfordern; einem solchen Vater Liebe zu schenken? Allmählich aber änderte sich ihre Meinung üter ihn. Je näher sie ihn kennen kernte, nm so mehr er kannte fie, tvie unglücklich er sich fühlte, und wie schwer er ost gegen die Asseln ankämpfie, in denen sein Laster ihn gefangen hielt. Sie fing an zn begreifen; daß er in der Tat zu bedauern sei, und daß die Trunksucht w« eine Krankheit auf ihm Lag, die sehr schwer zu heilen war. Wie gerne hätte sie ihm geholfen, aber fie wnnte es nicht. Zuweilen ging es lange Zeit gut, und fie hbffte schon, eS sei überwunden, aber dann kam doch wieder der Rückfall. Und nach solch schweren Tagen passierte es Wohl, daß er scheu und Zaghaft zu ihr sagte: 7,Ich danke Ihnen, Fran Schmidt, daß Sie hier bleiben." Tann blickte sie ihn traurig an und sagte: „Solange die Linder mich nötig haben, »leibe ich/i Und die Kinder wuchsen heran. Einmal jeden Sommer reisten die Kinder zu den Verwandte« ihrer verstorbenen Mütter, und Luise fuhr zu Martha , sich zu erholen. DaS waren für sie schöne? erquickende Wochen. In dem folgenden Jahr« kam von den Ber- wandten der Kinder die Bitte an Luise, die Kinder zu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite