Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191211192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-19
- Monat1912-11
- Jahr1912
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1912
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««d MebM mü> Atychey. AwtsUatt für d!« ASiligl. Smtrhmptm-mischast Sroß-nhain, da» KSaigl. «mtrgarcht imd dm Rat d« Stadt Mas» sowie dm Gemeinderat Briila. 27». Dienstag, IS. November ISIS, abends. SS. Jabrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» La» abend» mit Ausnahme der Lonn» rind Festtag«. Birrteljührlicher LegnabvreD bei Abholung in der Expeditton i» Riesa 1 Marl bv Pfg., dmch unsere Träger irrt in» Hau» I Mar! KS Psg., tei Abholung am Erhalter der laiserl. Postanslalten 1 Mark SS Psg., durch den Bnesträger srri in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abon«ement» werden angenommen. Auzrigeu-Annahmr für die Stummer tc» Ausgabetages bi» vormittag 9 Uhr ohne Geuiibr. Preis sür die lleingespaltene <3 rum breite LorpuSzeile 18 Pfg. (Lokalprei» 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — EeschästSstelle: Loethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Dmmer-tag, den 21. ds-. Mt-., vor«. 1« Uhr gelangen im Amtsgerichte hier zur Versteigerung: 20 Stück« Anzugsstoffe und 1 Paar getragene Stiefeletten. Riesa, den 16. November 1912. Der «erichtS-Sollzieher beim KSuigl. «ml-gericht. Mit Schluß diese» Jahre« scheiden die Herren Seilermeister Bergmann, Schloffermetster LtMgeafeldt, Fletschermeister Otto Müller und Mühleubesitzer Kommerzienrat Sthönherr al» Ansässige und die Herren LlektrizitütSwerkSdirektor Aetzer und Ziegeleigeschäftlführer Oswald Müller al» llnanfäfsige au« dem Stadtoerordneten-Kollegium au». SS sind demnach 4 tMsüsfige und 2 nrrausSsfige Bürger neu in da« Stadtoer. ordnrten-Kollegium zu wählen. Die Wahl findet Freitag, de« 2S. November 1SL2, in der Zett da« vormittag- 1» di» «achmtttagS 2 Uhr t« Rathanse, Gttznng-s saal, statt. Der Rat der Stadt Riesa, am 19. November 1912. Schr. Freibank Glanbitz. Nächsten Donnerstag, von nachmittag« 3 Uhr an, kommt Schweinefleisch, roh, Pfund 55 Pfg., zum verkauf. Der Gemeiadevorflaad. Zum Butztag. Vielleicht war'« Absicht, daß der Staat den Bußtag in jene düstere, schwermütig-graue Jahreszeit verlegte, die ernsthaft den Sinn beeinflußt, der sich so leicht fangen läßt von Sonnenglanz und vlütenduft . . . Zwischen den Totenfeiern von Allerseelen und de« Totensonntag» liegt der Tag, der der stillen Einkehr der Lebenhe« dient, jener, di« da« Leben ungeduldig ruft und zerrt, daß sie über der SehnsUchtnach^ckußeremGewinn die eigene Seele vergessen ... Der Bußtag war «in Tag der Trauer und der Buße. Aber die Zetten sind nicht mehr, da man blaßwangig und in Furcht vor Höllenstrafen auf den Eteinfltesen der Beicht stühle lag, an die Brust schlug und sich in frommer Zer- knlrschung und Reue Absolution holte vom streng ernsten Beichtvater. Auch die bequemste Art der Buße gibt'« nicht mehr, — die der Ablabzettel, deren Verkauf zu Luther« Zeiten in höchster Blüte stand, mit durch Len Protest de» eifrige» Augustiner» aber ein unrühmliche» Ende fand. Die Bußtage der Jetztzeit haben ja nun glücklicher weise einen andern Sinn gewonnen, al« die der mittel- alterlichen Kirche. Und mir dünkt, gewinnen sie in unserer modernen Zeit eine besondere Bedeutung. Wir emanzi pieren uns ja nur zu gern zu selbstbewußter Religions losigkeit, und tun un» etwa« darauf zugute, nicht von religiöser Sentimentalität angekränkelt zu sein. Aber man verlangt ja nichts von uns — nicht die Kirche und nicht der Staat. Der Bußtag soll ja sür uns nichts weiter sein, al» ein ehernes, stolze» .Memento", .Erinnere Dich!", besinne Dich, besinne Dich auf Dich selbst und Deine Seele. Man kann gleichgültig lächelnd darüber hinweggleiten und stumm bleiben; man hat sich selbst vielleicht nicht» mehr zu sagen, zu gestehen, man ist ein» geworden mit der großen Oeffentlichkeit, die die Kräfte aufsaugte und da» JndtoidualttätSgefühl. Dann wär'S ein vergebener Rat, der der Selbsterkenntnis und — Verbesserung. S« ist eine« freien, stolzen Menschen durchaus würdig, sein innere», edlere» .Ich" einmal zu fragen, wie e» sich verträgt mit all den tausend Zumutungen, die der Seist schaffend er füllt. Wem schweigt da» Gewissen — in Stunden der Einkehr? DaS Gewissen soll sprechen, da» wie ein gewal tige» Triebrad unser Leben zum Schwingen bringt, nnd, verwandt mit dem menschlichen Wollen, da» Tun diktiert. So wird eine jede Stünde, in der da» Gewisse» sprechen darf, zur freiwilligen .Buß"seirr des modernen Menschen. —rb.— vertNches und Sächsisches. Riesa, 19. November 1912. —* Sein« Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht, dem Vorsteher de» hiesigen Postamt», Herrn Post direktor Roll, au» Anlaß der diesjährigen Kaisermanöver de« Königlich Preußischen Roten Adlerorden 4. Klaffe zu oirleihin. Die Auszeichnung wurde dem Genannten gestern vormittag durch den Kaiserlichen Obrr-Postdirektor, Herrn Sprang,r au» Dresden, in Gegenwart des Herrn Ober- Postinspektor» Graf und vieler veamten und Unter beamten des Postamts in feierlicher Weise überreicht. —* Der gestrig«» Mitteilung, betr. Ladenschluß am vnßtag und Totensonntag, ist noch nachzutragen, daß auch di« Grünwarengrschäste geschloffen bleiben. —* In der Wahlversammlung de» Allgemeinen Beamten Vereins Riesa am Sonnabend, die von 68 Mitgliedern besucht war, wurden al» Kandidaten für die nächsten Stadtverordnetenwahlen bestimmt: Kommerzienrat Schönherr, Fleischermeister Otto Müller, Schlossermeister Langfeldt, Setlermetster Bergmann, al. Ansässige; Lehrer Rich. Hofmann, Direktor Ketzer, al» Unansässtge. Wettere Stimmen erhielten noch Lehrer Mende und Glaser meister Keßler al» Ansässige, Kaufmann Walther al» Un ansässiger. Für die Kirchenvorstandswahlen trat man dem bereit» vorliegenden Vorschläge dazu bei. —* Die Mitteld rutsche Prtvat-Bank, Aktien gesellschaft, schätzt ihre Dividende für da» mit dem 31. De zember zu Ende gehende Geschäftsjahr, wie in den letzten 6 Jahren, auf 7 Proz., bei sehr reichlicher Reservestellung. — Der glückliche Gewinner de» 2. Hauptge winne» der 3. Geldlotterie zum Vesten der Köntgin-Earola- SedächtniS-Stiftung (15 006 Mark), der auf die Nummer 100 942 in die Kollektion von Karl Schindler in Plauen fiel, hat sich noch nicht gemeldet. — Der Frostspanner fliegt! An klaren,wind stillen Nooemberabenden sieht man die Schmetterlinge um die Lampen fliegen, e» ist der Frostspanner, der al» der letzte der Schmetterlinge die schützende Hülle verläßt und zu seinen Lieberspielen die kalten Novemberabende wählt. Eine unscheinbar graue Farbe ist ihm eigen. Nur die Männchen sind mit Flügeln auSgestattet, die bet den Weib chen nur als verkümmerte Stummel vorhanden find. Die Weibchen sitzen auf der Rinde von Bäumen und harren der Ankunft der geflügelten Männchen. Sobald die Be gattung und Eierablage erfolgt find, sterben sie. Die Raupe de» Frostspanner» wird den Obstbäumen außer ordentlich gefährlich, da dl- Weibchen die Gier, 200 bis 300 au der Zahl, an den Knospen ablegen. Meisen und andere Jnsektenfeinde stellen ihnen nach, aber finden sie wohl kaum alle. Die Raupe tut sich an der Knospe güt lich und kann bei massenhaftem Auftreten ganze Obsternten vernichten. Sin gute» Mittel zur Vertilgung ist die Anlage von Leimringen, an denen die den Stamm emporkriechendrn Weibchen klebin bleiben. — Wenn in diesem Jahre wledemm trotz normaler Wttterung»oerhältniss« ein Wagenmangel im west lichen Industriegebiet eingetreten ist, wie er bisher «och niemals zutage getreten war, so ist diese Erscheinung tat sächlich in erster Linie auf die ProduktlonSsteigerung de» westlichen Industriegebiet» zurückzuführen. Denn in diesem Jahr haben die deutschen Staatsbahnen besondere Maß- nahmen getroffen zur Hebung de» Wagenmangels, die über di« bisherigen Maßnahmen hinauSgehen. Die außer gewöhnlichen WitterungSverhättntsse de» vergangenen Jahre» hatten infolge de» teilweisen versagen» der Schiffahrt «nen sehr fühlbaren Wagenmangel verursacht. Infolgedessen halten di« deutschen Staatsbahnen vereinbart, im laufende« Jahre eine Vermehrung de» Wagenparke» um 5 Prozent de» Bestand«» eintreten zu lassen. Auf diese Weise ist «» erreicht, daß der Bestand der Güterwagen auf den deutschen Staatsbahnen am 1. Oktober 28400 wagen größer «ar, al» zur gleichen Zeit de» Vorjahre». Die preußische Eisen bahnverwaltung macht« zu diesem Zweck au» ihrem DiSpo- sitton»sonb» Mittel flüssig, mit denen 5000 neue Wagen gebaut wurden, die inzwischen dem Verkehr übergeben sind. In normalen Jahren findet alljährlich «ine Verstärkung de» Wagenpark» um 4 Prozent de» Bestände» statt. Diese Verstärkungen beruhen auf einem Uebereinkommen de« Staairbahnwagenverbande», nach dem die Wagenpark« aller StaatSbahnen auch in Zeiten eine« vorübergehenden Ber- kehrSrLckgange» vermehrt werden müssen. Die Erfahrungen diese» Herbste» dürften dahin führen, daß abermals eine über die vereinbarte Norm hiuauSgehende Vermehrung vk» Wagenparkes etntreten wird. —* Die amtliche Gewinnliste der Sachfen fest-Lotterie kann in der Expedition^ de» Riesaer Tageblattes eingesehen Mrden. * Bobers en. Das Mühlenbaüer Wolf KSnig'sche Ehepaar hier feierte am Sonntag das seltene Fest der goldenen Hoch-eit. Das Jubelpaar erfreut sich nvch Lester Rüstigkeit und sah sich an seinem Ehrentage von Freun den und Bekannten mit Glückwünschen und Aufmerksam keiten bedacht. > Gröba. Am Freitag abend in der 5. Stund« wurde von dem Fellaufkäufer Herrn Naumann aus Fichtenberg ein anscheinend vom Wege abgekommene» führerlose» Flei- schergeschirr hinter den Gaitzschhäusern auf dem Wege nach Krelnitz angehalt«!. N. nahm e» mit nach Fichtenberg, stellte e» im Gasthof »zum Roß" ein und meldete den Vorfall nach der Polizei Mühlberg. Am anderen Morgen hatte sich der rechtmäßige Besitzer, Roßschlächter Wapplrr au» Gröba, eingefunden, um sein Geschirr abzuholen. In zwischen war auch der Wachtmeister von Mühlberg zur Stelle, um die Sache näher zu untersuchen, und fand beim Durchsuchen de» Wagen», welcher oben mit Heu beladen war, 3 Zentner 60 Pfund frische» Ochsenfleisch, 4 Hinter viertel und einige Säcke voll. Auf Befragen gab Wapplrr nach einigem Zögern zu, dasselbe vom Abdecker Rietschel in Mühlberg gekauft zu haben. Der Wachtmeister beschlag nahmte da» Fleisch und erstattete Anzeige. ** Großenhain. Dadurch, daß e» möglich ge worden war, bet den diesjährigen Stadtverordneten-Sr- gänzunglwahlen, die am gestrigen Montag stattfanden, die Kandidaten der Bürgerlichen auf nur eine Liste zu ver einigen, wurde erreicht, daß der bürgerliche Wahlausschuß einen vollständigen Sieg davontrug, während in früheren Jahren auch Sozialdemokraten zum Teil Einzug in da» Stadtoerordnetn-Kollegium hielten. Die Wahlbeteiligung betrug von 1298 wahlberechtigten Bürgern 87 Prozent. Großenhain. Erschossen hat sich im benachbarten Mülbitz der 16jährige Schlosser!,hrling Rudolf «Ütze. Kötzschenbroda. Ein eigenartiger Vermächtnis ist nunmehr in die Verwaltung der Gemeindebehörde Kötzschen- broda gelangt. Der Prtvatu« Torniamentt testierte im Jahre 1893, daß nach dem Tode sein« Ehefrau der Ge meinde Kötzschenbroda 12000 Mark au» seinem vermögen zuflteßen sollen, dessen Zinsen alle Jahre an drei au» Kvtzchenbroda gebürtige, unbescholtene und würdig« Bräute verteilt werden sollen, und zwar in der weise, daß jede Braut 100 Mark «hält. Nachdem nunmehr die E-«frau gestorben ist, hat die Gemeinde die Erbschaft angetreten und Eemeindeoorstand Schüler in Kötzschenbroda nimmt diesbezüglich« Gesuch« entgegen. Döbeln. Die Stadtvererdneten zn Döbeln be willigte« di« Anstellung eine» RatSaffessor» mit einem Ge- Hkvlckvtktin. WiGlistt kr KtikM WfttllüngMent tiizusthen bei StiltMtister VergirrtN. ui?...
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