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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191211235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-23
- Monat1912-11
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1912
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatl md Anzeiger). rcksramm,W»«fl« V-rnspnchstell, Lager Nr. «L für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie -en Gemeinderat Gröba. 273. Sonnabend, 23. November 1N12, abends. 65. Jahrg. Tas Riesaer Tageblatt «rsSieiut jeden Tag abevts mit?l»s»a(me der Can», niid Festtage. Vierteljährlicher Ve-n-gspreis bei Slbholutig in der C-bedMan in Riesa 1 Mark 50 Pfa., durch unsere TrSaer frei inS Haus 1 Mark 65 Psci., lei Abholung ani Schalter der kaiserl. Posloiisiallcn I Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonncnientS werden angenommen. Pnzriükn-Annahme jiir die S.nn mer teS AusgabelageS diS naimiitag 9 Uhr ohne Yrnäbr. Preis iür die kleingeipaltkiie 43 rum breite Koipukzeile 18 Psg. (LotalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. PoiationSdnick und Verlag von Langer L Winterlich in Niesa. — vcschästsslelle: G o c t h e st r a si e 59. — Für die Redaktion veraniwortlich: Arthur HSHnel in Riesa. Die unterzeichnete Königliche AmtShauptmannschaft erteilt auf Grund der Vorschrift in Z 105 b Absatz 2 der Gewerbeordnung nach der Fassung vom 30. Juni 1900 Genehmigung, daß im hiesigen Verwaltungsbezirke während der letzten 3 Sonntage vor Weihnachten, am 8., 15. und 22. Dezember dS. IS. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehr lingen und Arbeitern im Handelsgewerbe, sowie der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufs- stellen zu folgenden Tageszeiten stattfinde: a) bei dem Verkaufe von Brot und weißer Bäckerware (ausschließlich der Kon ditoreiwaren) ohne Zeitbeschränkung; b) bei dem Handel mit Milch mit Ausschluß der Zeit des VormittagSgotteSdiensteS ohne Zeitbeschränkung; c) bet dem Handel mit Butter, Sahne, Käse, Eiern, Griinwaren, Konditorei waren, sonstigen Eß- und Materialwaren, Tabak, Zigarren, HeizungS- und Belencktungsmaterialien, Fleisch, Fleischwarcn, Fischwaren von vormittags 7—9 Uhr und vormittags 11 bis abends 7 Uhr, jedoch mit Ausschluß der Stunden, während welcher etwa in den' einzelnen Orten innerhalb dieser Zeit räume Gottesdienst gehalten wird; ä) bei dem Handel mit anderen als den vorstehend bereits genannten Gegen- ständen von vormittags 11 Uhr bis abends 9 Uhr, jedoch ebenfalls mit Aus schluß der in diesen Zeitraum fallenden Sottesdienstzeit. Die Gesamtdauer dieser Beschäftigung darf aber in keinem Falle die Zeit von 10 Stunden übersteigen. Großenhain, den 21. November 1912. 2985 a H Könialtche Am 1 shauvtma » »schaf 1. Viehzählung. Nach Beschluß deS BundeSroteL vom 18. Juli 1912 hat eine Viehzählung nach dem Stande vom 2. Dezember 1912 und eine Ermittelung der von der amtlichen Fleischbeschau befreiten, in der Zeit vom 1. Dezember 1911 bis 30. November 1912 erfolgten Schlachtungen, statt,«finden. Die Zählung des Viehstandes erstreckt sich auf Pferde, Maultiere, Maulesel, Esel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und Bienenstöcke. Den Viehbesitzern wird rechtzeitig eine Zählkarte zugestellt werden, die von ihnen nach Anleitung der anfgedruckten Erläuterungen nach dem Stande vom 2. Dezember aus zufüllen ist. Die Abholung der Zählkarte und Prüfung derselben durch die Zähler erfolgt vom 4. Dezember ab. Alle Biehbtsitzer werden aufgefordert, den Zählern jede gewünschte Anskunst zu erteilen. Ter Rat der Stadt Riesa, am 23. November 1912. Rtg. Die Lieferung des Bedarfs au Fleisch- und Wurstwarc» für die Garnison Riesa und Tr. Ueb. Pl. Zeithain auf das 1. Halbjahr 1913 soll am Freitag, den 29. Novem ber, vorm. 10 Uhr im Geschäftszimmer des Proviantamts Riesa, woselbst auch die Bedingungen zur Einsichtnahme ausliegen, öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beginn des Termins verschlossen und mit der Aufschrift „Angebot auf Fleisch- lieferung für die Garnison Riesa und Tr. Ueb. Pl. Zeithain" an die obengenannte Stelle einzusenden. Intendantur XIX. (2. K. S.) Armee-Korps. Kirchenvorstandswahl in Riesa. Mit Pnde diese» Jahre» scheiden au» dem hiesigen Kirchenoorstand folgende Herren aus: Stadtrat Bretschneider, Prof. vr. Göhl, Werkmeister Günther, Rechtsanwalt vr.Mende, Organist Scheffler und Stadlbaumeister Zschau. ES hat demnach eine ErgSnzuugswahl stattzufinden. Wahlberechtigt bet dieser Wahl sind nnr diejenigen, die auf Grund ihrer schriftlichen Meldung in die seit 1906 angelegte stehende Wählerliste eingetragen worden sind. Einer Wiederholung der Anmeldung zur Wählerliste bedarf eS für die einmal Eingetragenen nicht. Die auSscheidenden Kirchenvorsteher sind wieder wählbar mit Ausnahme de» Herrn Werkmeister Günther, der eine Wiederwahl abgelehnt hat. Dio Wahl erfolgt Souutag, den 8. Dezember a. e. Die Wahlberechtigten aus Riesa (die eingepfarrten Ortschaften Poppitz und Mergendorf haben diesmal nicht zu wählen, weil ihre Vertreter nicht ausscheiden) wollen sich an diesem Tage nach Schluß des HauptgotteSdiensteS (^11 Uhr) bis mittags r/zl Uhr in der Kapelle der TrivitatiSkirche einfinden. Wählbar in den Kirchenoorstand sind nur selbständige Hausväter der Kirch gemeinde von gutem Rufe, bewährtem christliche» Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung, die das SO. Lebensjahr vollendet haben. Die Wähler werden gebeten, die Namen der 6 Herren, die sie als Kirchenoorfleher wählen, auf eine« Stimmzettel zu schreiben. ES wird gebeten, die Namen recht deutlich zu schreiben und zur Vermeidung von Verwechslungen den Bornameu oder Stand beizufügen. Jeder Wähler hat seinen Stimmzettel persönlich au der Wahlurne abzugeben. Die Wählerliste liegt vom 24. November bis 7. Dezember er. in der Pfarramts expedition zur Einsicht auS. Aufnahmen in sie sind während dieser Zeit bis zur end gültigen Erledigung des Wahlverfahrens nicht zulässig (vgl. die Bekanntmachung des Kirchenvorstands in dieser Sache vom 22. Oktober 1912). Riesa, 23. November 1912. Der Ktrchenvorstaud. Friedrich. Die Anmeldung zur Teilnahme /L n L «aa» hat für die am Unterrichte in den sächsischen Schule in Schandau bei Herrn Schiffseigner und Fährmetster Emil Schmidt, - Königstein bei Herrn Schiffseigner Wilhelm Hönel, - Stadt Wehlen bei Herrn Schiffseigner Adolf Hähne, - Pirna bet dem Kgl. Straßen- und Wasser-Bauamt I Pirna, - Dresden bei Herrn Schiffseigner Otto Müller, Louisenstr. 95, - Meißen bei Herrn Schiffseigner C. G. Krögis, - Riesa bei Herrn Schiffseigner A. Dechert in Bobersen bei Riesa zu erfolgen. Bei der Anmeldung ist der Betrag von 3M. — Pfg. als Unterrichtsgeld zu entrichten. Der Tag des Unterrichtsbeginns und die Zeit der Unterrichtsstunden wird für jede Schule noch besonders bekannt gemacht werden. Direktion der sächsischen Schifferschuleu. Totensonntag. Das Leben ist hart und laut. Sein Lärm betäubt und seine Forderungen heischen unser Herz, unsere Seele und unsere Kraft. Die Feierabendstunden gehören unserem müden Körper. Wir kommen selten dazu, bei uns Ein kehr zu halten, geschweige bei denen, die daS Geheimnis des Todes umfängt. Tag um Tag schiebt man das Beste hinaus, weil die spärlichen Stunden der Rast lockende Trug bilder vor die Sinne stellen, weil wir, gewohnt an Lärm und Betäubung, nicht mehr die Stimmen hören, die nach uns verlangen. Und dann: wir leben so gern! UnS ge hört noch der Himmel mit seinem Licht und seinem Glanz, mit seinem Tag und seiner Nacht, uns gehört noch der Erde Reichtum, all die lausend Dinge, nach denen unser Wünschen und Verlangen steht. Leben! Diese Macht ist größer als die de» TodeS. Sterben ist ein einziger Augen blick, Leben geht durch Minuten, Stunden, Tage, Jahre. Und Leben ist Kampf und Niederlage und Sieg unaufhör lich. Glutender Wille, arbeitende Kraft, wilder Trotz, resignierende Schwäche: jubelnde Seligkeit, trunkene Lust des Triumphes und tobende Wut, würgender Schmerz de» Unterliegens — Fülle de» Lebens. Ein Kampf über Gräber und Leichen von Jahrtausenden um seinen Besitz, um seine Teilhastigkeit. Die Sehnsucht darnach reißt un» von den Sterbenden und tötet die Toten. Sie tilgt da» Andenken an sie und verwischt ihre Spuren. Und sie sind zufrieden und stören un» nicht. Nur einmal im Jahr kehren sie zurück in» Leben und begegnen uns in stillen Stunden und führen un» über ihr Grab hinaus, über die Kluft, die -wischen dem Leben und dem Totenreich steht. Vvukekor llvrolä. Und sie halten Zwiesprache mit un» über Dinge, an denen wir vorüberhasten, weil wir Wichtigeres tun zu müssen glauben. Mit ernsten Gesichtern, Blumenkränze tragend, eilen Tausende auf die stillen Friedhöfe, wo so viele große und kleine Gräber sind, manches schon längst umsteint und um wachsen, manches noch ganz frisch, erst kürzlich aufgeschüttet. Da stehen sie, gedenken und sinnen, klagen und weinen, bald lauter, bald leiser. Gin Hauch der Vergänglichkeit weht, und wie kalter Schauer geht'S durch die Menschen brust: Erde zu Erde, Staub zum Staube! Aber schon schweben wundersame Trostgedanken ins Herz. Hier ruhet in Cott! so beginnen die Grabinschriften. Die christliche Totenfestpredigt gipfelt in dem einzig artigen Bekenntnis: „Al» die Sterbenden und siehe, wir leben!" Ja, e» ist ein bittere» Wort, das Wort vom Sterben. Und doch wird auch hier der Philosoph Kant recht behalten: „Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat." ES kommt bloß darauf an, wa» man als wertvoll erachtet. Immer nur da» Ich be tonen und je nach Neigung allen erdenklichen feineren und gröberen Genüssen frönen, da» gilt heutzutage al» eine recht kluge, moderne Lebensauffassung, und hat doch seinen Stachel, sein Unbefrtedigtsein. Gerade am Totensonntag sollte man auf Gellert» schlichte Mahnung hören: Lebe, wie du, wenn du stirbst, Wünschen wirst, gelebt zu haben; Güter, die du hier erwirbst, Würden, die dir Menschen gaben, Nicht« wird dich im Tod erfreun, Diese Güter sind nicht dein. Es ist damit nicht genug getan, daß wir hinauSziehen und die Hügel schmücken und mit einem flüchtigen Ge danken derer gedenken, die mit uns schafften, litten und lachten. Ueber die Gräber geht die Grenzlinie deS Lebens, — sie zieht einen Strich unter daS Soll und Haben unseres Daseinskontos. ES ist gut, jeweils einmal im Jahre eine Bilanz zu machen. DaS korrigiert unsere Lebensführung und stellt Wille und Kraft wieder auf die rechten Ziele ein. Wenn die Toten erwachen, wollen wir Zwiesprache mit ihnen halten. Zwiesprache mit den Toten macht unS lebendig und fähig für daS Leben. Oertlichcs und Sächsisches. Riesa, 23. November 1912. —* Am vergangenen Montag, den 18. d. M, hielten die Meister-Prüfungskommissionen für da» Bäcker-Handwerk, für das Schneider-Handwerk und für das Barbier-, Friseur- und Perückenmacher-Handwerk imRathans- saale hier unter Vorsitz des Herrn Bürgermeister Dr. Scheider Meisterprüfungen ab. Der Prüfung unterzogen sich die Herren Richard Wagner, Bäcker in Zeithain, Robert Schneider, Bäcker in Lommatzsch, Karl Rothe, Schneider in Großenhain und Arno Schreiber, Friseur in Riesa. Sämtliche Prüflinge haben die Prüfung be- standen. Sie sind nunmehr befugt, den Meistertitel zu führen und haben damit auch die Berechtigung zur An- leitung von Lehrlingen in ihrem Handwerke erlangt. —* Auf die morgige Aufführung von Ibsens „Nora" durch das Sächsischs» Städtcbnndthrater sei nochmals auf merksam gemacht. Ledls VIsrs. — Velos ersklll. — ?rlms bpslseo. Vorr. prslsverlsr MtMtlred. Vornsdm bsvsMks loksMStso. — jjassoslullsr rsmlllsovsi'llevi'. MurvrMbm».
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