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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191212186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-18
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1912
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den beiden jetzt vorhandenen oberen Klassen -u begegne«, die z. Z. je zwei Jährgänge von Schülern umfassen, vor« läufig ein« oberste irrste) Klass« mit wöchentlich 80 Unter« richtSftuud« errichtet wird, wozu da» Opfer «bracht werden muß, eine« neuen stündigen Lehrer anzustmen. Die Er richtung der erwähnten Klasse bildet einen nicht zu unter» schätzenoen Fortschritt in der Entwicklung der einfach« Knaben bürgerschule vie später sofort auf die Stufe einer mittler« Volks schule tret« wird, sobald in dm künftig« Klass« Sa und Sd bi» einschließlich 2» und 2d noch insgesamt ungefähr 20 wöchentliche Unterrichtsstunden hinzugefügt werd«. Die mittlere Knabenbürgerschule ist schon jetzt ihrer gesamt« Einrichtung und Stundenzahl nach eine gehobene mittler« Volksschule. Angegliedert ist der Knabenschule, die von Oste« 1913 an 32 Klass« umfassen wird, der Handfertig« keitSunterricht. der z. Z. in 11 Gruppen (Vorstufe, leichte und schwerere Papparbeiten, leichte Holzarbeiten und HobÄ« bankarbeiten) erteilt wird. Bon Ostern 1913 an sollen dazu Metallarbeiten treten, falls sich eine genügende Anzahl von teilnehmenden Knaben findet. Die Mädchenschule (einfache mittlere und höhere) besteht aus 31 Klass«, und eS sind ihr angegliedert: 1. Fortbildungskurse für junge Mädchen; 2. einige Nebenflüssen für geistig zurückgebliebene Knaben und Mädchen; 3. «ine kleine Hilfsschule für geistig sehr schwach befähigt« Knaben und Mädchen. Auch hierzu werd« Ostern 1913 zwei neue Lehrkräfte gebraucht. Sowohl an der Knaben-, als auch an der Mädchenschule ist den Schülern Gelegenheit zur Erlernung der GabelSbergerschen Stenographie geboten. Die Stadt Riesa hat stets große Opfer gebracht, um in der Entwickelung ihres Schulwesens hinter andern Orten nicht zurückzubleiben. In dieser Weise fährt sie fort, und es gilt die Losung: »Unsere Schule ist unser Stolz." — Es kommt oft vor, daß Postbeamten im Paketdienste sich an den Händen dadurch verletzt haben, daß die beim Verschlaf; von Kister» verwendeten Nägel hervorragten und Lei eiliger Handhabung des BerladediensteS von den betreffenden Beamten nicht wahrgenornrnen worden waren. Mehrere Fälle, wo den Aufgebern die Benutzung schlechter Kisten mit hervor« tretenden Nägeln nachgewiesen iverden konnte, zeigen, daß sich die Msendcr großen Weiterungen auSsetzen, auch müssen nötigenfalls alle Kosten ersetzt werden, die zur Wiederherstellung des verletzten Postbeamten etwa aufgewendet werden mußten. — Jedenfalls sollte man als Aufgeber alle Kisten genau daraufhin nachsehen, ob etwa Nägelspitzen ans den Kistenteilen heraus rag«. Die kleine Mühe ist lohnend und schützt vor Verdruß. — Die „Deutsche Durnerztg.", das Watt der Deut schen Turnerschaft, und andere Zeitungen haben in der letzten Zeit mitgetetlt, cS sei von diesem Jahre ab die Einrichtung getroffen, daß die Rekruten Ingen d- pflegeattcste zum Eintritt in den Dienst erhielten. Die großen Jugendpflegevereinigungen seien von der Militärverwaltung gebeten worden, ihren zur Einstel lung gelangenden jungen Leuten eine Bescheinigung über die Beteiligung an Geländeübungen, Entfernungs schätzen, Turnen und Schwimmen rc. und über ihre Be währung hierin, sowie über ihre Führung und ihren Diensteifer zu erteilen. Die Truppen sollen daraus einen Anhalt bekommen für die spätere Verwendung zu be sonderen Kommandos, für die Beförderung zu Gefrei ten u. a. lieber eine solche Einrichtung ist nun aber großen Jugendpflcgeverbänden, die sie in erster Linie hätten erfahren müssen, wie dem Jungdeutschlandbund und dem diesen in Sachsen vertretenen LandeSauS- schusse für die Jugend zwischen Schul- und Wehrpflicht, durchaus nichts bekannt geworden, und auch aus Er kundigungen, die beide bei der preußischen und säch sischen Militärverwaltung eingezogen haben, hat sich ergeben, daß eine Anordnung der genannten Art nicht getroffen ist. — Seit einiger Zeit ist zu beobachten gewesen, daß junge Leute von Vermittlungsbureau s, Schisfahrtsbureaus, N. isebureaus? di sich international bezeichnen, gegen eine entsprechende Ent schädigung angeheuert und dann nach den ausländischen Plätzen auf ihre, der Leute, Kosten geschickt werden. Es wird ihnen versichert, sie brauchten sich dort nur beim deutschen Seemannsheim zu melden, dann würden sie sofort Stellung erhalten und ähnliches. Tort angelom- men, müssen sie aber erfahren, daß gar keine feste Stelle für sie in Aussicht steht, und daß sie sich selbst überlassen sind. Da diese Leute meist unbefahren sind, können sie eine Schifssstellung nur selten erhalten, sie können aber auch aus Mangel an den nötigen Sprach kenntnissen keine andere Beschäftigung finden. Nach kur zer Zeit müssen sie die Unterstützung der Hilfsvereine in Anspruch nehmen, da sie mittel- und hilflos sind. Bor derartigen .Anheuerungen muß dringend gewarnt werden. — Der von der Regierung im vorigen Jahre in« Leben gerufene Landesverband der öffentlichen Ar« beitSnachwrise mit dem Sitz in Leipzig veranstaltet« am Sonntag eine Berwallerkonferrnz im alten Rathaus« in Lhemnitz. LuS 14 sächsischen Städten waren die ve- amte», die dort Geschäfte der ArbetiSnachweise führen, er schien«. Die Leitung lag in den Händen de» verband«- geschäftSführer» Dr. Wick. Leipzig. Derartige Zusammen künfte, di« satzungSgemäß vorgesehen sind, bezwecken in persönlicher Aussprache der Praktiker technisch» und organi satorische Mittel de» Arbeitsnachweises zu erörtern, An regungen zum «uSbau der Einrichtung« zu empfangen, überhaupt all« wichtig« Fragen, wie Vervollkommnung der ArbeitSmarktstatisttk, BermittelungSiätigkeit nach au»- wärt» u. a. m. zu behandeln. Den größten Lei! der Aus sprache nahm di« vom Verband letzthin etngesührt« zwischen- örtliche Vermittlung in Anspruch. Sie bezweckt in plan- mäßigerer Weis« al» bisher durch bie Arbeitsnachweis« in kleineren Orten und auf dem flachen Land« offene Stellen, di« dort au» eigenen Kräften nicht besetzt werden könne«, nach den großstädtischen Arbetl»nachweif,n melden zu lass«, um von hier au» «in« vesetzung M versuchen. Wie der Leiter hmnorho», hat di« verwittlungdtätigkeit nach au«, wärt» in de» abgelaufenrn 11 Monaten dies«» Jahre» mit 81/6 besetzt,« Steile« di« Ziffer« de» Vorjahre» um »ehr net, da» doppelt, überholt. I, mehr av»wärltg, »ff». Stell« vorliegen, desto »ehr Besetzungen hemmen zustande. Di» Zahl der AriieittuchpSen von auswärts ist mit rund 11000 gleichfall« doppelt so grob, wie in» Borjahr». Der Berdand jkeüt dahin, in möglichst vielen Orten lebens kräftig« Ardritönachweis« zu schaff»». Der sehr lebhafte Miinung»au»taufch gab besonder» b»t einem wetteren Punkt« der Lage»ordnung: Arbeittmarktstatistik. wertvolle Amegnnge», di« von der verbanddgeschästSstell« au» «etter behandelt «erden. — Die Höh« der Jagdfaifon ist mit der Mitt« de» Monat» Dezemder überschritten. Bo« 16. Dezember ab hat da» weibliche Rehwild Schonzeit, di» für Rebhühner schon am 1. Dezember begann. Die Hasenjagd zeitigte in diesem Jahr« im großen und ganzen nur geringe Resultat», kaum halb so viel wie im Vorjahre. Dig abnorm« Ditte- ruvg de« Jahre» 1S12 hat auch den Nachwuch» der Hasen ungünstig beeinflußt. — Zum Berelntgunggversahren in Sachen de» voikgschulgesetzentwurs» find die Anträge »um anderweitigen Bericht, der Zwischendeputation der Zweiten Kammer erschienen. Die Anträge, di« »ine Ab. wetchung von de« Beschlüssen der Ersten Kammer bezw. di« Zustimmung zu diesen betreffen, sind einzeln antvesührt Insbesondere wird zu A 8 beantragt, bet dem Beschluss» über den Religionsunterricht, baß er im Geiste der beir. Kirch« ohne vindung an den Buchstabe« der vekenntnl»- sormelu zu erteilen sei, stehen zu bleiben. In einer Anlage wird «in« übersichtlich« Darstellung drS Entwürfe», wie er sich nach den Vorschlägen der Regierung, der Ersten und der Zweiten Kammer gestaltet, gegeben. — Saatenftand»noteu Ansang Dezember 1912. vegutachtunggziffern: 1 sehr gut. 2 ----- gut, 3 ----- mittel (durchschnittlich), 4 ----- gering, 8 ----- sehr gering. In der Kreighauptmannschoft Dresden Wintrrweizen 2.4. Winter roggen 2.8. Wintergerste 2,1, Klee, auch mit Beimischung von Gräkern 2.1. Luzern, 2,2. Im Königreich Winter- weizen 2,5, Wtntrrroggrn 2,5, Wintergerste 2,2, Klee, auch mit Beimischung von Gräsern 20, Luzern» —. Allgemeine Ueberficht: Da» König!. Sächs. Statistische LandeSamt de- richtet: Während im Gebirge die Fluren mit Schnee bedeckt sind und di» Feldarbeit ruht, ist in den übrigen Gegenden Sachsen» bi» zu Ende der Berichtsperiode gesät und noch viel rückständige Arbeit auf dem Felde bewältigt worden. Trotzdem ist aber immer noch ein Teil der Felder, die für di« Saat bestimmt sind, unbestellt geblieben, und auch die Pflugarbetten konnten noch nicht überall beendet werden. Weniger günstig waren die Witterungsverhältnisse dem Stand der Saaten. Einmal fehlt« eS den in diesem Jahre meist ziemlich spät untergebrachten Saaten schon bei Auf gang an der nötigen Bodenwärme, und dann trug daS vorherrschend naßkalte Wetter wenig zur freudigen Weiter entwickelung und Bestockung bei. S» gibt infolgedessen im Vergleich mit anderen Jahren noch wenig grüne Saaten, auch ist der Stand mitunter ein recht dünner. Klee und Luzerne haben sich weiter gut entwickelt. Ueber Mäuse und Hamster wird auch jetzt noch in einigen Bezirken Klage gesührt. Die vegutachiungSzlffern von 1911 waren di« folgenden: Winterweizen 2.3, Winterroggen 2,1, Winter gerste 2,1, Klee 4,0, Luzerne 8,1. Strehla. Bei der am 2. Dezember stattgefundenen Viehzählung wurden hier in 252 Haushaltungen gezählt: 104 Pferde, 121 Rinder, 7 Schafe 408 Schweine, 53 Ziegen, 79 Bienenstöcke. Großenhain. In Ruhland wurde der Bahnwärter Karl Schemmel aus Schwarzbach während eines Revisions ganges ein Opfer seines Berufs, indem er auf offener Strecke vom Tod« ereilt wurde. Kurz nachdem er seine Wohnung verlassen hatte, wurde er unweit des Forsthauses Schwarz bach vom Personenzua 677, der kurze Zeit vorher die Station Ruhland verlassen hatte, erfaßt und getötet. * DreSd « n. Die Einweihung des Zirkus Sarrasani oersprlcht ein ganz außerordentliche« gesellschaftliche» Er- «igniS sür Dresden zu werden. Direktor Han« Stosch- Sarrasani hat die gesamte Bruttoeinnahme der Eröffnungs vorstellung am Sonntag, den 22. Dezember, der unter dem Prolektorate Sr. Majestät dr» König« stehenden Kinder- Heilanstalt zur Bersüguug gestellt, die Eintrittspreise sür dies« Vorstellung werden da« Doppelte der normalen Höhe betragen. Di« eigentliche Zirkussaison w rd am eisten WeihnachtSfeiertag« beginnen. DaS Programm der Ein- wrthungsvorstellung wird dann bi« auf weitere» auf dem Spielplan bieiben. Im Ztrku« selbst find augenblicklich mehr al» 400 Arbeiter beschäftig». Unter anderem wird da« Innere de« Gebäude« eine künstlerische Durchseilung erfahren, die den machtvollen Eindruck der einfach, n, klassischen Linien nicht zerstören wird. S« wird außerdem «in weiträumiger Menagerteraum angelegt, der e» dem Zirkusbesucher ermöglichen wird, die Schätze der Sarrasa» ntfchen Ttersammlung in voller Anschaulichkeit zu präsen tieren. Gleichzeitig mit der E öffnung de» Zirkusse» wird auch die Eröffnung der im Zirkus befindlichen Restaurationen erfolgen. E» handelt sich um ein weiträumige«, gediegen und originell auSgestatlrtr» Tunuelrestaurant. Die Eonder- -Üg« de» ZirkuS Sarrasani trafen am Dienstag mittag in DleSden aus dem Gülerbahnhof« Neustadl «in. Ein Marftall von 200 Pferden bietet «in unerschöpfliche» Material für klassische Dressuren. Sarrasani besitzt außer- dem «ine Tiersammlung, wie sie ln Europa überhaupt noch nie zu sehen war. Ein Stamm erstklassiger ZirkuSarttsten schart sich um den Direktor Han» Slosch-Sarrasani. Im ganzen marschiert Sarrasani mit 200 Pferden, 200 exoii- lchen Tieren und ca. 400 mitwirkenden Künstlern in Dresden auf, di« er in einem sein durchdachten und schwung voll arrangierten Regtrplan vereinen wird. , * Dresden. Dl« Kaiserlich Türkische Regierung hat befchloffea, eine Medaille zu stiften, di« für diejenigen bestimmt sei« soll, di« sich um den »Roten Halbmond" ' verdient gemacht haben. Vavtzen. Dl« städtischen Kollegien habe« den Be schluß gefaßt, da» städtisch« Orchester für 1. April 1Si3 aufzulvse». Maßgebend für dies« Beschluß, der Haupt- säffötch «ater den ältere« OrcheftenuitgltSen» groß« ve- stürzoug heroorgerufea hat, tft der Umstand gemete», daß Bautzen durch Hinzutreten de» Pirnaer Jekdartillerie Rrgi- «ent» Nr. 28 am 1. Juli 1213 drei Militärkapellen be sitzen wird, wodurch di« bt»h«r schon nur mit große» Opsern zu erhalten gewesen« Stadtkapelle ein« neu« Kon- kurreaz erhält, so daß deren fernere» Bestehen immer mehr tu Frage gestellt sein würde. Die Orchrstermltglieder be absichtigen, gegen diesen Beschluß der städtischen Kollegien durch ihren verband Einspruch zu erheben. Lhemnitz. DaS fortgesetzte Regenwetter hatte vor gestern in Chemnitz und Umgebung Hochwasser im Ge folge. Ter Chemnitzfluß stieg IVr Meter, über seinen normalen Wasserstand. DaS Gelände hinter der Säch sischen Webstuhlfabrik bildete Lis nach WittgenSdorf einen großen See. Das in Draisdorf und Heinersdorf wohnhafte Personal der Firmen Höberle und Steinbach in WittgenSdorf mußte nachmittags bereits entlassen werden, da die Straßen unter Wasser gesetzt wurden. In Glösa und Draisdorf mußte» 15 Woh nungen geräumt werden, auch die Mühle, die zur Hermsdorfschen Färberei in WittgenSdorf gehört, mußte geräumt werden. Chemnitz. Am Dienstag stürzte in einem unbewachten Augenblick ein zweijähriger Knabe aus einem im dritten Obergeschoß gelegenen Fenster in den Hof hinab. DaS be klagenswerte Kind erlitt einen Schädelbruch und innere Ver letzungen und verstarb nach einigen Minuten. Crimmitschau. Auf dem Haltepunkt SchweinSberg- Culten wurde dem hiesigen Schirrmeister Grunert beim Ab springen vom Zuge 6314, den er bis dorthin benutzt hatte, der linke Fuß abgefahren. Klingenberg. Durch Messerstiche wurde ein im Bau der Talsperre beschäftigter Arbeiter schwer verletzt. Die Uebcltäter, mit denen er in eine Schlägerei gerate»! war, wurden dem Amtsgerichtsgefängnis in Tharandt zugesührt- Mittweida. Die anhaltenden Regengüsse an den vergangenen Tagen, insbesondere in der Nacht zum Montag, hatten ein rasches Steigen aller Wasserläufe im Gefolge. Hochwasser führte auch die Zschopau, zumal im oberen Erz gebirge Schneeschmelze eingetrclen war. In der Umgebung von Frankenberg standen die am Flusse gelegenen Felder und Wiesen unter Wasser. In der Mittweidaer Gegend, wo die Ufer höher ansteigen, waren die Wassermengen in der Nacht zum Dienstag am größten. Schaden ist jedoch nirgends angerichtet worden. Das Hochwasser ist inzwischen wieder im Rückgänge begriffen. Bergen i. B. Als am Sonntag das Spargeld der Gesellschaft Pfeifenklub auSgczahlt werden sollte, mußten die Sparer eine bittere Enttäuschung mache». Der Kassierer E. Kosiker war verschwunden. Der Fall ist um so bedauerlicher, da witer den Sparern sich Familien mit zahlreichen Kindern befinden. Regis. In der Zentralmaschinenhalle der hiesigen Gewerkschaft, Regiser Kohlenwerk, wurden am Sonntag abend in der achten Stunde an der Maschine Beobachtungen gemacht, die annehmen ließen, daß an den Pumpenwerken des vrrgwerk» sich Störungen eingestellt hätten. Man ging alsbald daran, die einzelnen Pumpenkammern zu revi dieren und fand auch bald die eine über acht Meter hoch vollständig unter Wasser stehend vor, so daß man nur durch da« Dach in die Pumpenkammer gelangen konnte. Hier fand man den 46 Jahre alten Pumpenwärter Schu mann au» Thräna t. S.-A. vor, der sich über «ine Stunde in verzweifelter Lage befunden hatte, da da» Wasser ttmner höher gestiegen war. Ueber den verbleib seines Arbeits kollegen, sowie eines anderen in der Nähe arbeitenden Mannes vermochte Schumann keine Auskunft zu geben. Sr nimmt an, daß beide ertrunken sind. Das Unglück ist höchstwahrscheinlich durch einen Erdrutsch entstanden. In folge der einbrechenden Erd- und Wassermassen hat an der Pumpe selbst vielleicht Kurzschluß stattgefunden, worauf bann die Pumpe versagte und dar Wasser immer höher stieg. Schumann hat an Armen und Beinen schwere Ver letzungen erlitten. Finsterwalde. Einen Scherz, der für die Beteiligten noch recht üble Folgen haben dürfte, leisteten sich der Arbeiter Felix W. und der Tischler Bruno F. Sie befanden sich auf dem Hofe des dem Arbeiter Ernst Fenstermacher ge hörigen Grundstücks. Als sie bemerkten, daß die Frau Fenstermacher nach dem Holzstall ging, schlich W-, wahr scheinlich auf Veranlassung des F., der Frau nach, machte die Stalltür zu und verriegelte sie von außen, so daß die Frau den Stall nicht verlassen konnte. Als nach ungefähr zehn Minuten der Ehemann die Frau auf ihre Hilferufe be freite, fand er sie in hochgradiger Erregung, die sie die ganze Nacht über nicht mehr verließ und gestern den Tod der Herzkranken Frau, durch eingetretenen Herzschlag herbeiführtc. A«S aller Welt. > Berlin: In einer Metallwarenfabrik in der Ma- litzer Straße kam es nachts zwischen Einbrechern und Schutzleuten zu einem Revolverkampfe. Bon den Ein brechern wurden zwei verletzt und verhaftet, ein dritter entkam. — Der der Kriminalpolizei seit langem als gefährlicher Geldschrankknacker bekannte Arbeiter Bruno Boenke wurde aus seiner WohnuiD heraus verhaftet. In seinem Zimmer fand die Polizei hinter einen: Bilde versteckt 7000 Mark in Wertpapieren und meh rere hundert Mar! baren Geldes, die er am 30. Novem ber durch einen Einbruch in die Superintendantur in Tapiau erbeutet hatte. Boenke ist bereits im Juni ds. IS. aus Sem Amtsgerichtsgefängnis in Tegel ausge- brochen und wieder ergriffen worden, im September war er in Königsberg ebenfalls aus dem Gefängnis auSq
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