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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191212208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-20
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1912
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger <LldMM nur MMrr). relegramm-Adrest« ßW Utz I Femsprechstell, rag » a t « «r» Nr. LL für dl^ König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gememderat Gröba. 2S6. Freitag, SO. Dezember 1iN2, abends. 65. Iaftrg. TaS Siiesaer Tcigeblalt erschtint jede« lag abends »uil Aiitnaln.r ter Crim- »md Fkpwge. Vtc>lcl;>>l>rll4c» LkünxSPrelS bei Abholung >>> de» Expedition in LUeso I Mark VO Psg., durch unsere Trüge» krei inS HauS I Mark 65 Psg., lei Abholung an» CrbaUe» ter kaiserl. Pvsianstallcn I Mark <5> Psg., durch den Briestlüger'srci ins Hans 2 Mark 7 Psg. Auch MonalSabonncmentS »verden angenvnnnen. Nuzrigeu-Anuahmr sür die S.unmirr des AriSgabetagcs liS rmniittag 9 Uhr rhue Ecualr. Preis iür die Ileiugeipalleue sll u.»n drrile jkoipukzeilc 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderenl Taris. 8 otationSd»uck und Verlag von Langer L Winterlich» in 3, iesa. — v csel üs'.Ssicvr: Grethesirasie 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hühnrl in Niesa. Kunstausstellung im III. Gestzost der Carolakchule, deranstattet vom Sladlrate zu Riesa als Mitglied des Sächsischen Knnstansstelluugsrverbaudes. Vom 14. Dezember 1S12 bis 12. Januar ISIS Ausstellung von Gemälden, graphischen und plastischen Werken von sächsischen Künstlern. Geöffnet: Mittwochs nachm. von 2—4 Uhr, Sonnabends - von 2—4 Uhr, Sonntags vorm. von r/,11—i/zl Uhr, s - nachm. von 2—4 Uhr. Eintrittsgeld: MittnrochS nachm. und Sonntags vorm. 25 Pfg-, zu den übrigen Zeiten frei. Kinder unter 14 Jahren dürfen die Ausstellung nur in Begleitung Erwachsener besuchen. «SS-—--—! » — » Sparkasse Heyda. Vom 1. Januar 1913 ab werden die Einlagen bei unserer Sparkasse mit jährlich 3/z verzinst. Der Vorstand. Freibank Gröba. Sonnabend, den 22. Dezember 1S12, vormittag 8 Uhr wird rohe» Schweine« fleisch verkauft. Preis 50 Pfg. sür r/.> kg. Gröba, am 20. Dezember 19l2. Ter Gemeindevorstavd. Oertliches »uv Siichsisches. Riesa, 20. Dezember 1912. — Zum Scheitern de« VolkSschulgesetzeS schreibt das konservative „Chemnitzer Tageblatt" u. a.: „Wenn man die jahrelangen Kämpfe und Debatten, die um das Volksschulgesetz stattgefunden haben, in Betracht zieht, und wenn man bedenkt, was für Aufwendungen an Zeit, Mühe, Arbeitskraft und Geld gemacht worden sind, um «in neues Volksschulgesetz zustande zu bringen, so ist diese« negative Ergebnis lebhaft zu bedauern. Man kann sich nur damit trösten, daß da» jetzt noch bestehende Volks- schulgesetz im allgemeinen als gut anerkannt werden kann und daß sich während seines Bestehens da« sächsische Volks- schulwesen zu einer Blüte und zu einer Vollkommenheit entwickelt hat, die von allen Seiten als maßgebend und mustergültig bezeichnet wird. Infolge der Ablehnung des neuen Gesetzes bleibt also bis auf weiteres das alte be stehen. ES ist jedenfalls fraglich, ob die sächsische Staat«- regierung dem nächsten Landtage wiederum einen neuen VolkSschulgesetzentwurf vorlrgen wird; nach den Erfahrungen, diz sie in den letzten Wochen hat machen müssen, ist die« kaum zu erwarten." — Die konservativen „Dresdner Nach richten" äußern sich u. a. wie folgt: „Noch bis in die letzten Tage vor der Entscheidung hat man vielfach die Hoffnung nicht sinken lasten wollen, eine Versöhnung der sich gegen überstehenden Auffassungen eintreten zu sehen, und e« darf nicht verschwiegen werden, daß auch in liberalen Kreisen von Persönlichkeiten, die offiziell den Standpunkt der links stehenden Parteien vertreten mußten, große Mühe aufgewendet worden ist, eine Verständigung herbeiznsühren. . . . Auf beiden Seiten ist mit einer Ausdauer und Hartnäckigkeit gekämpft worden, die vor keiner Mühe und Aufwendung größten Scharfsinns zurückgeschreckt ist. Welcher der Auf- fassung grundsätzlicher Art man aber auch nahestehen mag: Größte Anerkennung muß allen Beteiligten gezollt werden, die in opferwilligster Weise an den langdauernden Ver handlungen beteiligt gewesen find. Erstaunlich ist e«, welche Spannkraft und Ausdauer Kultusminister Dr. Beck bewiesen hat, der auf der einen Sette mit Festigkeit die grundsätzliche Auffassung der Regierung, namentlich was die Erhaltung der konfessionellen Schule und den Treueid der Lehrer anlaugt, verfechten und doch auf der anderen Teile wieder darauf bedacht sein mußte, nicht alle Brücken abzubrechen, um eine ausreichende Mehrheit in der Zweiten Kammer für das Zustandekommen de» Gesetze» nicht un- möglich zu machen. . . . Deutlich hat sich überhaupt ge zeigt, daß die von der Regierung vertretene Auffassung einzig und allein wirklichen Rückhalt in der Ersten Kammer und in der konservativen Partei der Zweiten Kammer findet. Die taktische Solidarität zwischen den National- liberalen, den Fortschrittlern und dem Radikalismus bei den Sozialdemokraten, also in der Mehrheit der Zweiten Kammer, bietet sür die Regierung nach diesen Erfahrungen wenig Möglichkeiten eine« gedeihlichen Zusammenwirken«. Wie bei der Wahl de» KammerpräsidtumS in der Zweiten Kammer ist auch hierbei der liberal-demokratische Charakter in der Mehrheit der Zweiten Kammer deutlich zum Aus druck gekommen. Dabei soll nicht verkannt werden, daß die Debatten in beiden Kammern teilweise von einem großen Zuge beherrscht gewesen find. (Siehe auch den Landtag»berlcht.) — vom „goldenen Sonntag", der vor der Türe steht, erwarten die Geschäftsleute «inen starken An drang de» Publikum», der sie sür manchen Au»sall, den de, »«gangen, regnerische und stürmisch, „silbern«" ge bracht hat, entschädigen soll. Die Hauptsache ist, daß daS Wetter vor dem Feste nicht noch einmal umschlägt. Wir machen da» kaufende Publikum wieder ganz besonder» auf den Anzeigenteil der vorliegenden, sowie der morgen Sonn- abend erscheinenden Nummer de« „Riesaer Tageblattes" aufmerksam. —* Einem hiesigen Einwohner wurde gestern von dem Malergehilfen Gerick aus Basel ein größerer Geldbetrag gestohlen. Gerick, der schon wiederholt wegen Diebstahl« mit Gefängnis und Zuchthaus vorbestraft ist, wurde sestgenommen. —* Wie die „Sächsische Industrie" in ihrer Nr. 5 vom 5. Dezember ds. I. schreibt, hat der Verband Säch sischer Industrieller an die Arbeitgeber-Vertrauens männer für die Angestellten-Verstcherung ein Schreiben gerichtet, in welchem er einen Zusammenschluß der dieses Ehrenamt bekleidenden Herren anregt. Der Verband hat sich hierbei von der Erwägung leiten lassen, daß den Ver trauensmännern sür die Angestellten-Verstcherung von der Gesetzgebung Aufgaben zugewiesen sind, die sonst von unteren und mittlere»! Verwaltungsbehörden erledigt wer den, und daß eS deshalb im Sinne eines gedeihlichen Mit arbeiten? der Arbeitgeber an der Angestellten-Verstcherung liegt, wenn die Vertrauensmänner sich bei ihrer Mitarbeit von einheitlichen Gesichtspunkten leiten lassen. Die An regung hat bei den Befragten ungeteilten Beifall gefunden. — Die Säuglingssterblichkeit in Sachsen hat auch im Monat Oktober d. I. ebenso wie im Sep tember einen selten niedrigen Stand gehabt. Dagegen freilich ist die Sterblichkeit bei Kindern über 1 Jahr alt gestiegen. Im Verhältnis zu den Lebendgeborencn war die Säuglingssterblichkeit am geringsten in Dresden, Leipzig, Zittau, Crimmitschau, Bautzen, Döbeln, Freiberg, OelSnttz i. Erzg., Falkenstetn i. V; sie kam dem sächsischen Durch schnitt ungefähr gleich in Reichenbach i. B., Plauen i. D. und Chemnitz, am größten aber war sie in Zwickau, Pirna, Aue, Annaberg, Limbach, Meerane, Schönefeld, Mittweida und Wurzen. — DaS Reichskomitee sür die N a ti o n a l-F lu g- spende schreibt: Die Sammlungen sür die National- Flugspende sind im wesentlichen abgeschlossen. Sie haben sich durch da« einmütige Zusammenwirken aller Kreise der Bevölkerung zu einer nationalen Spende im wahren Sinne de« Wortes gestaltet. Dies kommt in dem erfreulichen Gesamtergebnis von rund 7 Millionen Mark zum Ausdruck. E» ist unS daher ein Herzensbedürfnis und eine Pflicht, allen denen, die am Gelingen mitgewirkt haben, den wärm sten und aufrichtigsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Der Dank gilt in erster Linie naturgemäß den Spendern selbst: den einzelnen, die Beiträge nach ihrem Können ge leistet, den Bankinstituten, gewerblichen Unternehmungen und ihren Arbeitern, den Organen der Selbstverwaltung, den Angehörigen von Armee und Marine, den Schulen, Vereinen, den Deutschen im Auslande, kurz ollen, di« an dem Gesamtergebnis durch Spenden beteiligt sind. Aber auch an alle diejenigen richtet sich unser Dank, die sich der ArbeitSmüh« der Sammlung unterzogen haben, an die be- hördlichen Stellen, an di« Lande«-, Provinzial-, Krei«- und Orttkomitee«, und nicht zum mindesten an die deutsche Presse, di« in jedem Stadium der Vorarbeiten die National- Flugspende verständntsooll und nachdrücklich unterstützt hat. Die Höhe de» Ergebnisse» bietet die Möglichkeit, da» Flug wesen in wirksamer Weise zu fördern, zum Gedeihen der Industrie und zum Wohle dr» vaterlande». Heinrich, Prinz von Preußen, Protektor. Graf Posadowsky-Wehner, Präsident. — Mit einer neuartigen Bremsvorrichtung werden zurzeit in Thüringen und Hessen eingehende Ver suche an D-Zügeu angestcllt. Es handelt sich nm eine amerikanische Erfindung, und zwar um eine neue Bremse, die imstande sein soll, einen schncllfahrcndcn Zug augen blicklich zum Stillstand zu bringen. Zur Feststellung des Ergebnisses sind einige D-Zug-Maschinen umgebaut worden. Die Näder müssen — im Gegensatz zu der bisherigen Bau art — zwei Radkränze aufweiscn, über die sich bei der An wendung der Bremsvorrichtung dnrch hydraulischen Druck' eine Klemmvorrichtung cinfügt. Die Probcversuche haben bisher sehr befriedigt. Das schwere Gelvicht der Maschine läßt angeblich ein Weiterglciten mit stillstehenden Nädern nicht zu, zumal durch das Bremsen auch die Triebkraft aus geschaltet wird. Allerdings werden durch das plötzliche Halten die Fahrgäste etwas dnrchcinandcrgcrüttclt, aber das ist leichter in Kauf zu nehmen, als ein Zusammenstoß öder em Aufprall mit den unabsehbaren Folgen. — Für säumige Zahler müssen jetzt die Rech nungen von neuen» ausgeschrieben werden, falls die Kauf leute, Handwerker, Fabrikanten für die Lieferung von Waren, Ausführung von Arbeiten nsw. keine Verjährung eintretcn lassen wollen, die bekanntlich nach zwei Jahren erfolgt. DaS gilt auch für Angestellte, Gehilfen, Arbeiter usw., die noch Ansprüche auf Lohn haben. Durch eine Unterbrechung der Verjährung aber kommt die verstrichene Zeit nicht in Betracht, die neue Verjährung beginnt vielmehr erst nach der Unterbrechung. Bei größeren Forderungen ist es tunlich, einen Anspruch rechtskräftig fcststellen zu lassen, da in diesem Falle eine Verjährung erst in dreißig Jahren cintritt. Wer eine Zahlung hat verstreichen lassen, kann keinen Anspruch auf Zahlung mehr erheben. Es ist stets von neuem darauf hingcwicscu worden, daß die Lieferanten, Handwerker cS nicht verabsünmeu sollen, zum mindesten Qnartalrechnungen aus- zustcllcn. Einzelne Stadtverwaltungen sind hier vorbildlich vorangegangcn, indem sie vierteljährlich die Rechnungen ein fordern und auch begleichen: denn das ist die Hauptsache. — Die E inna h in c n und Ausgaben der K ran- kcnkasscn in Sachsen haben seit 1885 eine ganz enorme Steigerung erfahren. In den Zahlen spiegelt sich so recht die segensreiche Wirkung dieses sozialen Versicherungs zweiges. Nach der amtlichen Statistik nahmen die Ein nahmen, Eintrittsgelder und Versicherungsbeiträge von 1885 bis 1908 um 441,7zu; sie fliegen von 7844000 M. ans 42491000 M. Während 1885 die Ausgaben für ärzt liche Behandlung noch 1255000 M. betrugen, stiegen sic auf 8531000 M., für Heilmittel von 713000 M. ans 4750000 M., für Krankengelder von 2956000 M. auf 13 552000 M., sür Wöchncrinncnuntcrstützungen von 150000 M. auf 13552000 M., für Krankcnhanspflcgc von 343000 M. auf 3031000 M., für Sterbegelder von 282 000 M. auf 822000 M. und die Vcrwaltnngskostcn von 536000 M. auf 3276 000 M. In Sachsen bezahlten also die Krankenkassen rund 8Vz Millionen M. an die Aerzte, im ganzen Reiche dagegen 68 Millionen im Jahre 1908, das ist beinahe siebenmal so viel, als vor 25 Jahren. * Gröva. Der Vaterländische Arbeiterverein hielt am Sonntag, den 15. d. M. im Gasthof zu Borna eine öffentliche politische Versammlung ab. Der Saal reichte fast nicht au», die große Zahl der Teilnehmer zu fassen. Al» Referent war Herr Curt Fritzsche au» Dresden ge wonnen worden, welcher die Gegensätze zwischen der natio nalen Arbeiterbewegung und der Sozialdemokratie darlegte. In der darauffolgenden Aussprache nahm unter anderen Herren auch der Vorsitzende de» Halleschen Verein», Herr Gustav Leitloff, da» Wort und sprach gegen da» Programm
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