Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191201045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-04
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die Zahl dir römisch-koiholtschen 54. Stiftung», und Ser« ,tn»schulen bestanden 13; Privatfchulni bestanden 47. — Dtese Schulen wurden von 397 326 Knaben und 415 184» Mädchen, zusammen 812 VW Kinder» besucht. Davon waren 782 866 evangelisch, 24 8SS römifch-katholisG. In di« 1978 Fortbildungdlchvlen gingen 91216 Schiller und 4942 Schülerinnen. Dl« Gesamtzahl der Lehrkräfte hetepg 14 774 und »war: 515 Direktoren und über 10400 stü». big« Lehrer. Die Kinderzahl wächst sährllch um 5660! —ßtz Nach der neuesten Judikatur de» R«Ich»gertchi» und auch de« Sächsischen Oberlanbe»g«rtcht» ist der öffentliche Boykott von Laden- und anderen Geschäften durch Bekanntmachung in den Zeitungen erlaubt. Infolge dieser Rechtsprechung hat r» sich nun ereignet, daß bei den letzten Streik» der Fleischergesellen im vlauenschen Grund« und der Bäckergesellen in, Leipzig und Umgegend von Seiten der Streikenden vor den Läden ter Meister an Künden und vorübergehende Boykott,ettel verteilt wurden, in welchen da» Publikum aufgefordert wurde, bei be'usenigen Meistern nicht zu kaufen, di« di« Forderung«» der streikenden Gesellen nicht bewilligten. Bei dem letzten Bäckerstr,» in Leipzig hatten streikende Gesellen vor dem Laden de» Bäckermeister» Wagner in Lü»nig bet Leipzig ebenfall» voykottzettel an Kunden-und Vorübergehend« verteilt. Di« Zettel halten solgenden Inhalt: »Achtung! Bäckerstreik! Bäckermeister Wagner stellt seine Waren mit Hilf« von Streikbrechern her. Ihr Hau»frauen belästigt ihn nicht mehr mit Suren Einkäufen. Die Streikleitung." — In diesem Vorgehen der Streikenden erblickte da» Landgericht Leipzig eine ntchtberechtigt« öffentliche verrufserklärung und bestrafte mehrere der Geselle«, di« unmittelbar vor dem Laden de» genannten Meister» die bemühten Boykottzettel ver teilt hatten. Da» Landgericht führte hierzu au», bah die Bestrafung der streikenden Gesellen nach 8 360,11 de» St.-G^v. deshalb erfolgt fei, weil die Streikenden kein Recht hätten, den wirtschaftliche» Ruin de» Meister» herbei- zusühren. E» lasse sich au» dem vorgehen der Gesellen sogar eine Schabenersatzforderung zivilrechtlich begründen. Auch sei die Handlung»»«»« dir streikenden Gesellin al» «tu verstoß gegen die öffentliche Ordnung und gegen An- stand und Sitte zu bezeichnen, denn «» hab« «in, förmliche Belagerung de» Laden» stattg«funden, so daß der Meister nicht ruehr ohne Gewaltanwendung in der Läge gewesen sei, seinen Kunden den Zutritt z« seinem Geschäft zu «r- möglichen. Die gegen diese» Urteil eingelegt« R«vision nmrd, jetzt vom Oberland«»g«richt verworfen. Drr oberste sächsische G«richt»hof begründet« diese prinzipiell« Entschet- düng in solgender Weis«: Die tatsächlichen Feststellungen rechtfertigen di, Anwendung de» 8 860 Abs. 11 de» Reich», strafgesetzbuche». E» sei einwandfrei festgestellt worden, daß da» Verhalten der unmittelbar vor den Geschäft»läden Berruf»zettrl verteilenden Gesellen Belästigungen und Gr- fahren de» Publikum» besorgen ließe«, da e» hierbei leicht zu Tätlichkeiten und Störungen der äußeren Ordnung hätte kommen können. Mit den früheren Entscheidungen de» R«ich»g«richt» und de» sächsischen OberlandeSgericht» üb« di« Zulässigkeit einer Boykotterklärung durch di« Prefl« steh« di« jetzige Entscheidung in keinerlei Widerspruch. tSuem Landwirt der Roßweiner Gegend sind tzogjeu 1300 Zentner Kartoffeln diesjähriger Ernte in den Feimen verfault. Drr G-rund hierfür ist in dem zu zeitigen Zudecken des Feimen tzu suchen. W ist die» tu Anbetracht der a» sich diese» Jahr schon erheblichen Karwsfelmtnderernte ein bedeutender Schaden für den Landwirt. Lstr älteste aktive deutsche SMkitSr-Kapoll. «risterr Königlicher Musikdirektor Georg Asbahr vom 5. Infanterieregiment Nr. 104 in Chemnitz, hat fein Abschiedsgesuch für 1. April 1912 eingereicht, nachdem d« jetzt Einundsiebzigjährige vor einiger Zett sein vierzig, jährige» Militär-Jubiläum gefeiert hat. -7- Wie Verwaltung der Kaiserlichen Oherpostdireb- So» wresdn« hat dar Oberpost-irektor Kpanger Auch die Wäsche wird teurer! Tie Nabri- kauten der sächsischen- Berliner und Bielefelder Wäschc- Industrie versende« Zirkulare- in denen eine Erhöhung der Verkaufspreise von Kragen, Manschetten, ServiteurS und Chemisett», Oberhemden und Nachthemden mit so fortiger Wirkung angekündigt wird. " Gröba. Die Arbeitgeber, welche Versicherung«, pflichtig« Personen beschäftigen, seien darauf aufmerksam gemacht, daß die vrtträg« zur Invaliden- und Hinter- bliebenenverstcherung vom 1. Januar ab eine Erhöhung erfahren haben. Klaff« 1 bet einem Iahre»arbeii»o«rdi«nst bi» 350 Mark 16 Pf., Klaff« 2 von 350—550 Mark 24 Pf., Klaffe 3 von 550—850 Mark 32 Pf., Klaffe 4 von 850—1150 Mark 40 Pf., Klaffe 5 von 1150 und mehr Mark 48 Pf. Diese Beiträge sind bekanntlich je zur Hälfte vom Arbeitgeber und dem versicherten zu tragen. Meißen. Der Bezirkstag der Königlichen Amt». Hauptmannschaft Meißen genehmigte 600 Mark zu den Vorarbeiten im Tälsperrengebiet der Freiberger Mulde. Die König!. Staatsregicrung hat sich zu eingehenden Bor- arbeiten bereit erklärt, wenn «in Tritte! der veranschlag ten Kosten von 31000 Mark von den Interessenten ge tragen werden. Diese Zeichnungen haben bisher 21000 Mark ergeben. Dresden. Tie Nachforschungen nach dem Mörder de» Droschkenkutschers Winkler, die in den letzten Wochen von der Dresdner Kriminalpolizei mit erhöhtem Eifer betrieben wurden- haben abermals zu keinem Resultat geführt. Tie beiden jungen 2eute, die vor kurzem unter dem Verdachte, mit dec Winklerschen Mordaffäre in Ver bindung zu stehen, in Paris verhaftet wurden, kommen nicht als Mörder in Frage. Beide waren kurz nach ihrer Verhaftung nach Sachsen ausgcliefert worden, doch er gaben die eingehenden Nachforschungen, daß sie an der Ermordung des Winkler trotz der anfänglichen schweren Verdachtsmomente nicht beteiligt sind. Der eine von ihnen- der Aimmergeselle Fritz Köhler au» Lhemnttz, konnte sein Alibi einwandfrei Nachweisen;' er weilte in der WmDuacht bet seiner GeNGWn in Chemnitz. Auch die VerdachtSgründe gegen seinen Komplizen h«cken sich nicht al» stichhaltig erwiesen. Beide stehen dagegen noch im »erdachte, die Mörder de» Bahninspektors Tuch» tn replttz zu sei«, der seinerzeit meuchltng» bei «etpert erschossen «mSa ' * Dre »den. In b« FeuerbestattunzSanstalt der St«dt Dre»den st»d im Nonot Dezember v. I. 53 Ein- äscherungen «folgt und zwar 86 männliche» und 17 wetb- ltchen Geschlecht», von den verstorbenen waren 52 evan- gelischen und 1 mofaischen Glaub«»». In 47 Fällen fand religiös« Trauerfeirr in der Anstalt statt. Bvm Tage der Inbetriebnahme (82. Mai 1911) sind di^ 328 Ein- äscherungen. )l Dr,» d«n. Die Sächsische Bank hat den wechsel- di»kont auf 5 Prozent herabgesetzt. Dippoldiswalde. Au« Dippoldiswalde werden Zahlungsschwierigkeiten der aus genossenschaftlicher Grundlage betriebenen Vereinsbank gemeldete deren Direktor Willkomm geflüchtet ist und in einem hinter lassenen Briefe seinen Selbstmord ankündtgt. Die letzte Bilanz de» au» der früheren Borschußbank hervorge gangenen Instituts weist 1 Mill. Debitoren, 825000 Mk. Kreditoren, 308 000 Märk Depositengelder und 58 446 M. Reingewinn aus, au» dem Io Prozent Dividende ver- teilt wuichen. Die letzten zwei Jahre wiesen eine auffällige Umsatzsteigerung von 2 auf 32 und SS Mill. Mk. auf. Pirna. Auf der Straße Altenberg—Geising kam der Ingenieur Gertcke au» Dresden mit seinem Rodel schlitten in scharfem T!empo herab und stürzte beim Nehme» der unteren Kurve in den Straßengraben. Er überschlug sich und erlitt einen Bruch des rechten BeincS, so daß sich sein« Ueberführung in das Krankenhaus nach Dresden nötig machte. HerrnSkretschen. vorgestern widerfuhr der zwischen Letschen und HerrnSkretschen verkehrende« Post kutsche «in Unfall. Der Kutscher hatte in HerrnSkretschen die Pferde abgeschirrt und in den Stall geführt; al» er zurückkehrte, «och die Briefschaften abzuliefern, war die Kutsche weg. Sie war über di, hohe Böschung in den Kamnitzbach geraten, wodurch natürlich der größte Teil der Briefschaften Schaden nahm und sogar einige Gepäckstücke davonschwammen. Di« Bergung verursachte große Schwierig, ketten. Da «» nicht möglich ist, daß die Kutsche ohne äußere« Anstoß in den Bach rollte, nimmt man an, daß e» sich um einen „Scherz" oder einen Racheakt handelt. Zittau. Auf der Hochwald-Rodelbahn kam beim Ausweichen der bei der hiesigen Firma Rudolf Jacobi (Goldmann) angestcllte 24 jährige Reisende Erich Sagasser bei einer Kurve so unglücklich zum Sturz, daß ihm die Hörner seines Schlittens in den Unterleib drangen. Herr Tr. med Müller brachte dem Verunglückten die erste Hilfe. Später wurde er §in eine Klinik nach Zittau übergeführt, wo noch abends zur Operation geschritten wurde, die glücklich verlief. 88 Freiberg t. S. Großes Aufsehen erregt in OffizterSkreisen der Selbstmord de» im 26. Lebensjahr« stehenden Leutnant» im 12. Jäger-Bataillon in Freiberg, Ulrich v. Schmale. Der junge Offizier hatte sich während der Weihnachtifeiertag« zu seine« Eltern nach Groß. Heidersdorf bet Lauban tn Schlesien begeben, um gemein sam mit seinen ebenfalls bei sächsischen Regimentern dienende» Brüdern Weihnachten und Neujahr im elterlichen Hause zu verleben. Am Silvesterabend entfernte er sich unauffällig au« dem Familienkreis», um sich bald darauf auf seinem Zimmer zu erschießen. Neber die Gründe, die den lebenslustigen Offizier in den Tod getrieben haben, ist nicht da» geringste bekannt. Ehemnitz. vorgestern mittag gegen 12 Uhr hat der 82 jährig« stellenlos« Kaufmann Wolter Paul Gerhardt, Kaulbachstraß« 20, seiner 27 jährigen Ehefrau Paula Ger trud geb. llhlemann mit einem Hackemesser di« Schädel- decke «ingeschlagen. Di« Frau lief blutüberströmt tn di« Hausflur, wo sie zusammenbrach. St« wurde von Haus bewohnern ausgehoben und dann von d«r Polizei bewußtlos in» städtisch« Krankenhau« übergeführt. Nach der Tat hat sich der Mann t« die Stube geflüchtet, «ingeschloffen und erhängt. Al» di« Polizei erschien, war der Tod bereit» ring,treten. Die Leiche wurde nach dem Friedhof gebracht. Die Familie hat vier Kinder. — In der Eulitzstraße wurde vorgestern mittag die 30 jährige Schneiderin Lina Härtig tot aufgefunden. Auf dem Lisch lagen bitter« Mandeln. Der Lod muß durch Vergiftung »ingetreten sein. Selbst, mord scheint nicht tn Frag« zu kommen, da die Betreffende tn geordneten Verhältnisse« lebt«. — Am Dienstag abend gegen 10 Uhr verunglückte auf dem hiesigen Hauptbahn- Hof« der 36 Jahr» alt« HilfSzugschaffner Kunz« dadurch schwer, daß «r beim Rangieren mit beiden Beinen zwischen zwei zusammenstoßend« Wagen geriet. Da» rechte vetn wurde ihm vollständig zermalmt, während do» link« stark gequetscht wurde. Der Bedauernswerte wurde in da» städtisch« Krankenhau» gebracht, wo ihm ein Vein abge- nommen werden mußte. 88 Plauen i. v. Der LeMarbeiter Pöhlmann in Plauen i. v. ist Seschästtsühcer de» deutschen Leztilarbeiter- oerbande», Sitz Plauen. Er agitierte für den verband in Falkenstein, Rodewisch und anderen vogtländischen Industrie- orten und beabsichtigt«, um dem Texttlarbrtlerverband neu« Milgliider zuzuführen, t« Februar vorigen Jahre« tu Rodewisch einen Vortrag zu halten. Zuvor besprach er sich über den Inhalt diese» Vortrag«» mit dem Kassierer Weller vom L»»tilard«tt«r»rrband tn Auerbach und beide kamen dahin überein, daß in der Versammlung di« Lohn- verhältniff« der Lextilfirma Wolff » Söhn« t« Rodewisch beleuchtet »erden sollte«. Hierbei teilt« der Kassierer Weller dem Vortragenden Pöhlmann mit, daß er, Weller, selbst bei der genannten Firma gearbeitet und nur einen Stundenlohn von 9»/. Pfg. erhalten -ab«. Dies, Angaben waren unrichtig. Weller hatte, wie dt, Firma Wolff ä Söhn« Nachweisen konnte, mindesten» 20 Pfg. pro Siund, verdient. In der »an Pöhlmann abgehaltenen verlamm- lung unterlief diesem »un gar «och ein Irrtum, indem er behauptete, Weller hab« «ur 8'/. Pfg. tn der Slunde ver- dient. Wegen dieser Behauptung strengt, bi« Firma Wolff ä Söhn« gegen Pöhlmann und Weller dt« Belitdigung». klag, au, da dles, außerdem noch behauptet hatten, bi« Firma fei dafür bekannt, daß sie Hungerlvhn« zahl», Die »«nannte« Litzttlarbiiter wurden tn allen Instanz« ver- urt«tlt und auch da» Oberland«»»,richt UH dt« Rüge, 8- 186, 187 und 193 de» St.-G.-V. stten salfch ange- «endet, nicht gelte«, sonder« erkannte auf kestenpfltchtige Verwerfung der gegen da» Landgericht Plauen eingelegten Revision. Auerbach. Ein 13 jährige» Mädchen, da» tn die Oeffnung eine» Automaten hinetngefaßt hott», wurde von einem hernirderschnellrndrn Eisenteil, ftstgehalten. Um da» Kind zu befreie», mußte ein Arzt und ein Schlosser zu Hilfe geholt werden. Mylau. Ein im 4. Lebensjahre stehende» MLdchen lief im Uebermut über da» Vahnglet», al» ein Zug nahte. E» wurde von drr Maschine erfaßt und »ine Strecke mir sortgeschleift, kam aber glücklicherweise ohne schwere Ver letzungen davon. Leipzig. Der 21jährige Eilbote Artur Richard Hermann Graf ist nach Unterschlagung von 1287 M. flüchtig geworden. Der Geschädigte hat auf die Wiedererlangung de» Selbe» 200 M. Belohnung ausgesetzt. — Ein grüß- licher Unglücksfall ereignet« sich in der Kakao-Fabrik von Knape L Würk, Eilenburger Straße. Dort geriet bei Aulübung seiner Tätigkeit der 45 Jahre alte Arbeiter Ernst Ludwig tn da» Getriebe der Transmission. Der Unglückliche wurde erfaßt und oftmals herumgeschleudert. Die Kleider de» verunglückten wickelten sich um die Welle so fest herum, daß sie buchstäblich vom Körper abgerissen wurden. Der Körper war vollständig verstümmelt. Zunächst rief man di« Hilfe de» Krankenhauses an, dessen veamten e» nicht gelang, den zerrissenen Körper von der Well« zu befreien. Man holt« deshalb noch die Mannschaft der Ost-Feuerwache herbei, welch« den total zerquetschten Leich nam au» dem Getriebe befreite. Der Leichnam wurde be hördlich aufgehoben und nach dem Institut für gerichtliche Medizin gebracht. — In der Person eine« 30 Jahr» alten angeblichen Kaufmann» au» Ungarn wurde hier wieder einer jener Geldwechselschwindler festgenommen, die die Hauptstädte Deutschland» unsicher machen. Der Fest genommene, der nicht Deutsch sprechen will, erscheint in Geschäften und Weinhandlungen, kauft eine Kleinigkeit oder läßt sich bewirte« und leistet dann Zahlung mit einem Einhundertmarkschein. Dann gibt er da» Geld wieder zurück und läßt sich unter einem Vorwande da» Papiergeld wiedergeben. Zu spät merken dann die Personen, daß sie um 20 M. oder mehr geschädigt sind, denn der Gauner ließ in geschickter Weise etwa» vom Kleingeld verschwinden. Bereit» im Oktober vorigen JahreS hat er in hiesiger Stadt das gleiche Echwindelmanöoer vollführt. In seinem Besitze wurden ferner eine Anzahl Neppsachen, als Uhren, Ketten usw. pargefunden, was darauf schließen läßt, daß er auch damit Betrügereien verübt hat. Wetterwarte. 'S -L 7R Llurm Barometerstand Aitgrleilt Vox R. Optiker. Mittags 12 Uhr. Lehr trocken 77V' !»,stündig Ich. 7VV Schütt Wetter Beninderlich 7bt/ Rege» (Wind) Viel Regen 74o Wetter Prognose der K. S. Landeswetterwarte ttk den 5. Januar Rortzweftwind«, wolttz, kötter, Rtederfchlag, meist Schnee. Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 4. Januar 1912. * Berlin. Eine 47 Jahre alte Fra» tn Schöneberg, dl« seit einiger Zeit sich von ihrem Mann, getrennt hatte, die» ober bald bereute, sucht, gestern, d, thr Garte eine Aussöhnung ablkhnt«, in einem Anfall« von Schwermut den Tod tn den Flammen. St« legte ihre besten Kleider an, übergoß sie mit Petioleum und zündet« sie an. ES gelang zwar mit vieler Mühe, da» Feuer zu ersticken, die Frau mußte jedoch in besinnungslosem Zustande tn» Krankenhau« geschasst werden. — Frankfurt a. d- O. In Sielow bei Koltbu» erschoß ein 13 Jahre alter Bursche «inen achtjährigen Knaben und verscharrte dt« Leich« am Wege. Der jugendliche Mörder wurde verhaftet und dem Amt»gerlchte zugeführt. — Güttingen. Der Bankier Schmidt in Andrea»berg wvrde wegen Veruntreuung von Wertpapieren von der Strafkammer zu 3*/, Jahren Zucht- hau» verurteilt. — London. Im Königl. Aeroklub liegt jetzt da» Projekt vor, wonach drr amerikanische Flieger Jame« Martin im nächsten Anglist einen Flug von Neu fundland nach Irland im Aeroplan au»zuführen beabstch- tigt. Er hasst, die Strecke von 2000 Seemeilen in 40 Stunden zurückzplegen. — Part». In Lhial» wurde der für reich gehalten» 90jährige Grei» Moreau au» 12 Stich, wunden blutend aufgefunden. Im Nachbarzimmer lag au Händen und Füßen gefesselt sein, Wirtschafterin mit zer- schmettert«« Schädel, «u« dem erbrochenen Geldschranke fehlten 20000 Ar. in Gold und mehreren Rrntentiteln. Dt, erst, Anzeige «stattet» der mit den Opfern d^ Raub- morde» »«»selbe Hau» bewohnend« S-Hn der Wirtschafterin. Ihn soll kein, Schuld trefft«. Der alt« Moreau hatte nach dem vor fech» Jahren erfolgten Ableben seiner Gattin
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder