Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191306281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130628
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-28
- Monat1913-06
- Jahr1913
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1913
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folgt am Montag, 1.01 nachm. ab Riesa. — Der Komman deur der 2. Division Nr. 24, Generalleutnant Krug von Nidda, fährt Sonntag, den 2S. Juni abends nach dem Truppenübungsplatz Zeithain um der dort am Montag, den S0. d. M. vormittag» stattfindenden Besichtigung de» 1. Re- serve-Jnfanterie-Regiment» de» IS. Armeekorps beizuwohnen. Die Rückreise erfolgt am 30./». nachmittag» von Riesa. — AmI.JullwirddieNeubaulinieLimbachtSa.) — Oberfrohna dem öffentlichen Personen- und Güter verkehr übergeben. Als erster Zug befährt der vormittäg ig Uhr 8 Min. von Oberfrohna abgehende Perfonenzug 3738 die neue Linie, an der nur noch der Anschlußbabnhof Limbach (Sa.) liegt. Die Verkehrszeiten der Züge sind im Sommerfahrplane 1913 enthalten. —* Der Gemrtndeoerband zur Bildung einer allge meinen Ott»- und allgemeinen Landkranken kaff« in den in der Königlichen AmtShauptmannfchaft Großenhain gelegenen ländlichen Ortschaften de» Amt»- gericht-bezirk» Riesa hielt gestern von nachmittag» 4 Uhr an im Hotel Kronprinz Riesa eine Versammlung ad, die von 27 Vertretern der Landgemeinden und Guttbeztrke besucht war. Der Vorsitzende, Herr Gemeindevorstand Vennewitz-Glaubitz, «öffnete und leitete die Versammlung; derselbe trug die wichtigsten Bestimmungen der zu errich tenden Landkrankeukasse vor. Au» diesen Darlegungen sei folgende» mitgeteilt: Der Sitz der Kasse ist Gröba. Nicht- beitritt-berechtigt (freiwilliger Eintritt) sind Personen, die da» LV. Lebensjahr vollendet haben. Die Kosten de» vor- -»legenden ärztlichen Zrngnifse» hat Antragsteller zu tragen. Di« Kaff« gewährt den Mitgliedern Krankenhilfe, Wochen- geld und Sterbegeld. Den freiwillig veigetretenen gewährt die Kaffe nur da» Krankengeld und Krankenhilf«. Der Grundlohn wurde wie folgt festgesetzt, tn Kl. 1 5 M., Kl. 2 3,SO M.. Kl. 3 2.50 M.. Kl. 4 2 M.. Kl. 5 1,20 M., Kl. 6 1,80 M.. Kl. 7 1,20 M.. Kl. 8 1 M. Kl. 9 0,70 M. Al» Krankenhilf« wird gewährt Krankenpflege vom Beginne der Krankheit an, sie umfaßt ärztliche Behandlung und Versorgung mit Arznei, sowie Brillen, Bruchbändern und anderen kleinen Heilmitteln (künstlicher Zahnersatz ist aus geschlossen) bi» zum Höchsibetrage von 10 M. Lehrlingen, die ohne Entgelt beschäftigt werden, wird Krankengeld nicht gewährt. Di« Krankenhilse endigt nach 26 Wochen. Haus geld wird an Angehörig« im Betrage de» halben Kranken gelde» gezahlt, wenn einem Versicherten KrankrnhauSpfleg« zuteil wird. Wochengeld wird in Höh« de» Krankengeldes für 8 Wochen gewährt, v«n denen 6 Wochen tn die Zeit nach der Niederkunft zu fallen haben. AIS Sterbegeld wird der zwanzigfache Betrag de» Grundlohn«» gewährt. Bet freiwillig Vertretenden entsteht der Anspruch auf die Kaffenleistungen erst nach Ablauf von 6 Wochen. Dle Kassenbeiträg« werden nach 3°/, de» Grundlohne» fest gesetzt und je sür eine Woche berechnet. Sie betragen darnach in Kl. 1 90 Pfg., tn Kl. 2 63 Pfg., tn Kl. 3 45 Pfg„ in Kl. 4 36 Pfg., in Kl. 5 21 Pfg., in Kl. 6 33 Pfg., i» Kl. 7 21 Pfg., in Kl. 8 18 Pfg. und in Kl. 9 12 Pfg. Die Beiträge sind monatlich vom Arbeitgeber obzusührev. Die Beiträge sür die unständig Beschäftigten werden auf 5°/, de» Grundlohn» festgesetzt, diese haben ihren Beitrag selbst einzuzahlen und «halten al» Leistungen Krankenhilse und Krankengeld oder Krankenhauspflege ohne Krankengeld und Sterbegeld im Betrage von 10 M. Unständig Beschäftigte, die nach Löschung im Ver zeichnis d?-» Mitgliedschaft freiwillig sortsetzen wollen, zahlen 6 °/, de» Grundlohu» al» Beiträge und er halten dadurch Krankenhilse. Die Geschäfte der Kaffe werden durch den Vorstand und Ausschuß geführt. Der Vorstand besteht au» 15, der Ausschuß au« 21 Mit gliedern, von denen V» Arbeitgeber und V» Versicherte sein müssen. Sodann trug der Vorsitzende die Geschäfts ordnung de» Vorstände» vor. Die gewählten Mitglieder de» Vorstandes verwalten ihr Amt unentgeltlich al» Ehren amt. Die Kusse erstattet ihnen jedoch ihre baren Auslagen, und zwar bet einer Entfernung von mehr al» 3 Kilometern vom Wohnort soweit die Reise auf Eisenbahnen oder Dampf schiffen zurückgelegt werden kann, die Kosten einer Fahr- karte 3. Klaffe, bet Dampfschiffen 1. Klaffe für die Hin- tnrb Rückreise, im übrigen al» Wegegeld für den Kilometer SO Pfg. Außerdem wird den Vertretern der Versicherten al» Ersatz sonstiger barer Auslagen, di« ihnen bet Wahr nehmung der Geschäfte der Kaffe erwachsen, der ihnen > entgangene Arbeit»o«rdienst zum vollen Betrage, höchsten» ^aber bi» zur Höhe von 4 M. für den Tag gewährt. Die Arbeitgeber erhalten eine Entschädigung von 6 M. pro Tag für Zeltorrlust. Wetter wurden von Herrn Gemeinde- Vorstand Han»-Gröba die hauptsächlichsten Bestimmungen der Ortskrankenkasse zum Vortrag gebracht. Dies« Kasse umfaßt alle Personen nach 8 165 der ReichSoersicherungS- orduung mit Ausnahme d« in der Land- und Forstwirt schaft und tn Gärtnereien Beschäftigten usw. Die Be stimmungen der Allgemeinen Ortskrankenkasse decken sich mit denen über di« Laudkrankenkasse. Nur der Grundlohn ist tu «lass« 1 mit 1,40, 2 1,80, 3 2,30, 4 3, 5 4, 6 5 M. festgesetzt. Da» Sterbegeld ist gleichfall» wie in der Land krankenkasse auf den zwanzigfachen Betrag de» Grundlohnr« festgesetzt. Die Beiträge sollen nach SV, V, de» Grund- lohne» erhoben werden. Der Vorstand der Ortskranken kasse setzt sich au» 12 und der Ausschuß au« 45 Mitgliedern zusammen. Die Satzungen der Landkrankeukasse wie der Ortskrankenkasse wurden hierauf einstimmig genehmigt. Wetter« Anfragen au» der Mitte der Versammlung wurden durch Beantwortung feiten» de» Vorsitzenden erledigt, auch war mau mit dem Vorschlag, in verschiedenen Ortschaften Melde- und Kaflenstellea zu errichten, einverstanden. — Hervorragende Leistungen auf dem GeViete de» Turnens sollen nach einer Ent schließung de» Reichstage» künftighin zum Einjährig. Freiwilligendienst berechtigen. Dazu schreibt jetzt der Vor sitzende dec Deutschen Durnerschaft Geh. SanitätSrat Dr. Goetz in der Deutschen Turnzeitung: Vom Ausschuß der Deutschen Turnerschaft. Der Reichstag hat am 18. Juni ein« Entschließung auf Erweiterung der Berechtigung WAS Einjährig-Freiwilligendienst auf Grund tüchtig« Fachausbildung, sowie erwiesener hervorragender Lei stungen auf dem Gebiete de» Turnen» angenommen. Der ReichskriegSminister hat dabei erklärt, eine Prüfung auf turnerische Leistung tverde sehr schwer durchführbar sein. SS wird Aufgabe de» Au»schusse» sein, in seiner Sitzung Vorschläge für Durchführung des ReichStagSbeschlusseS zu beraten, der, wenn er angenommen würde, für da» ve- streben der Jugend, sich leiblich, besonders turnerisch kräftig auszubilden, von ungeheurer Bedeutung sein würde, vom Machen turnerischer Kunststücke oder von Höchstleistungen darf nicht die Rede sein, sondern von allgemeiner turnerisch ausgebildeter Leistungsfähigkeit. * Lichten fee. Hier hat infolge der großen Trocken heit schon heute der Roggenschnitt begonnen. Im April waren nur 18 ww Regen zu verzeichnen, im Mai nur etliche 20 mm, und bi» zum 24. d. M. hat e» gar nicht geregnet. Dahlen. Zur Hetdeldeersuch« eilen jetzt Hunderte von Menschen zu Fuß, zu Rad oder auch im Leiterwagen in den Wald. Der Ertrag ist aber nur halb so groß wie im Vorjahre. Alle» klagt über dle gertng« Qualität und Quantität der Beeren, weshalb dies« auch im Preise nicht sinken wollen. Di« Händler zahlen 20—23 Pfennig« für da» Liter. Lommatzsch. Gin harte« Lo« hat der im Alter von 62 Jahren stehende, hier geborene August Rudolf Miersch zu tragen. Seit 50 Jahren verbringt er sein Leben in Anstalten. Ein« tn seinem vierten Lebensjahre rintretende unheilbare Erblindung auf beiden Augen ver anlaßte seine Ausnahme in die Königliche Blindenanstalt zu Dresden; hier wurde er auch noch taubstumm und er kam im Jahre 1861 in da« Königliche LaNdelkrankenhau» z» Hubertu»burg, zwei Jahre später in die Kinderstation de» Bersorghause» und zuletzt in da» LandeShospital eben- dort, wo er noch heute ist und Korbmacherarbeit verrichtet, wegen seiner Hilflosigkeit jedoch stetiger Pfleg« bedarf. Sein 50 jähriger Aufenthalt tn den oben erwähnten An- stalten ist nur zweimal durch kürzere Beurlaubungen unter brochen worden. Döbeln. An hiesigen Kaffrnstellen sind in den letzten Tagen wiederholt verschiedene falsche Geldstücke an gehalten worden und zwar: Sin Fünsmarkstück, JahreS- zahl 1902, Münzzeichen L, mit dem Bildnt« König Albert; rin Zweimarkstück, JahreS-ahl 1900, Münzzeichen mit dem Bildni» Kaiser Wilhelm II., und ein Einmarkstück, Jahreszahl 1912, Münz,eichen L. Die Falschstücke sind ziemlich gut gemacht, e» ist daher besonder« Vorsicht bei Annahme von Geld geboten, denn immer geht der verauS- geber eine« falschen Geldstücke», auch wenn er keine Kennt- ni» von der Unechtheit desselben hat, de» entsprechenden Betrage» verlustig, sobald da« Geldstück angehalten und al» falsch erkannt wird. Meißen. Ueber «ine recht gemeine Handlung haben im Triebtschtale einige Gemüsegartenbefltzer zu klagen. Dem einen ist in der Nacht je ei« mit Bohnen und Gurken besteckter Beet mit einer Flüssigkeit übergossen worden, die die Pflanzen vernichtet hat. Schon seit drei Jahren soll ihm auf dieselbe Weise Schaden -»gefügt worden sein. In derselben Weise ist auch ein anderer Besitzer eine» Garten» im vorigen Jahre geschädigt worden. Man vermutet, daß Racheakte vorltegen und glaubt den Täter zu kennen. M.T. * Dresden. Jil den letzten Tagen machte in hie- sigen Sattlergeschäften ein Herr inr Reitanzug, der sich Egon v. Witzenhausen oder v. Lübenhausen und Schmiedt- chen aus Dlasewitz, Klatsche und Goppel manchmal auch als Pferdehändler Rosen auSgab, große Bestellungen auf Sättel, Zaumzeug, Sporen und sonstige Stallartikel. Bei der Bezahlung stellte sich aber jedesmal heraus, daß er nicht genügend Geld bei sich hatte. Er ersuchte darauf, die Sachen in seine Wohnung zu bringen, einige Gegen- stände, die er besonders notwendig brauche, bat er, gleich mitnehmen zu können. Mehrere Geschäftsleute lie ßen sich daraus ein, hatten aber das Nachsehen, denn der Gauner hatte natürlich eine falsche Adresse ange- geben und ließ nichts mehr von sich hören. Bischofswerda. Bei der Zwangsversteigerung der hiesigen Ctadtbrauerei erhielt die Union-Brauerei in Löbau mit 102000 Mark Gebot den Zuschlag. Hainichen. In Gegenwart des Regierungsamtmanns Edler v. Littrow (Dresden)/ mehrere Stadträte und Bürger meister auswärtiger Städte und Vertreter hiesiger Behörden fand unter dein Vorsitze des Bürgermeisters Schulz die Prü fung vom 16. Lehrgänge der hiesigen Polizeischule statt. Die Prüfung, die sich auf die verschiedensten Fächer des Polizei- diensteS erstreckte, bestanden alle 21 Schüler. Nach der Prü fung fand eine Besichtigung deS neuen Polizeischulgebäudes statt, da» im September seiner Bestimmung übergeben werden soll. Wald Helm. Dank der Stiftung de» Herrn Kom merzienrat Bergmann ist jetzt in Waldheim die Schul- zahnpflege tn der Einrichtung begriffen, durch die künftig die Beschaffenheit der Zähne sämtlicher Schulkinder einer ständigen Kontrolle unterworfen sein wird. Glauchau. Wegen Tartfstreltigkeiten sind in den .Wotanwerken' rund 100 organisierte Arbeiter tn den Ausstand getreten. — Zwei »schwere Jungen", dle von Leipzig au» steckbrieflich verfolgt werden, wurden von einem Kriminalbeamten ln einem hiesigen Lokale aufgestöbert, «l» sich die beiden Verbrecher verfolgt sahen, ergriffen sie di« Flucht und sprangen durch da» oflenstehende Fenster au» beträchtlicher Höh« in den Garten. Während der «ine auf feine Verfolger «inen Schuß abfeuert« und in der Verwirrung entkam, blteb der ander« mit gebrochenen Gliedmaßen liegen. LS handelt sich um «tuen Agenten namen» Fritzsche au» Leipzig, der tn» Krankenhau» «tn- geliesrrt wurde. — Da« Schützenfest erfuhr vorgestern nach- mittag elne erhebliche Störung durch «inen größeren Brand, der während der Festtafel der Privilegierten Schützen gesellschaft auSbrach und den Tanzsalon »Moulin Rouge" -um größten Teil zerstörte. Nur dem beherzten und »nergischea Eingreifen der Schaubudenbesttzer und Zelt inhaber ist «» zu danken, daß da» Feuer auf seinm Herd beschränkt blieb. Al» sehr nachteilig «rwie» sich der Mangel einer Feuerwache auf dem Festplatz«, wie Ursache de» Brande» steht »och nicht genau fest. Der entstandene Schaden wird auf 7—8000 M. geschätzt. Planitz bet Leutewttz. An der hiesigen vierklasflgen Bolk»schul« muß der Unterricht in der 4. Klaff« ^om 2S. Juni bi» S. Juli wegen Maserngrfahr geschloffen werden. Rteberwvrfchnitz bei Lugau. Am Danner»tag nacht» schreckt« riesiger generlärm bi« Bewohner non hier und Umgebung au» dem Schlaf«. E» brannte die au» vier Gebäudrn bestehende alte, neben dem Gasthof »Kron- prinz" befindlich« Moth«»sch« Schneidemühle vollständig nieder. Gntstehunglursache ist nicht bekannt. Dittersdorf bei Chemnitz. Die hier wohnhafte 14 jährige Ftlzfabrikarbeiterin Äroschupp war beauftragt, einen Eimer voll heißen Wassers fortzutragen. Hierbei glitt sie aus und das siedende Wasser ergoß sich über den Leib und Kops der Bedauernswerten. Schwer ver brüht wurde sie mittels Autos zum Arzte gebracht. Eibenstock. Tie Stadt Eibenstock plant den Bau einer Sttckerfachschule. Um sich über die Errichtung einer solchen zu unterrichten, befindet sich gegenwärtig Bürgermeister Hesse mit Stadtverordneten auf einer Studienfahrt. ' , Zwickau. Betreffs Verkaufs deS Kohlenunter, irdischen des östlichen Bezirks hat im benachbarten Mülsen St. Jakob eine Besprechung zwischen Vertretern der Regierung und den Grundstücksbesitzern stattgefun den. Tie Regierung, die durch drei Herren vom Mini- sterium vertreten war, bot 900 Mark für den Hektar. Einige Besitzer haben bereits unterzeichnet. Thum. Tie städtischen Kollegien stellten aus An- laß des 50 jährigen Jubiläums der hiesigen freiwilligen Feuerwehr einen Betrag von 1000 Mark zur Verfügung, dessen Zinsen alljährlich an bedürftige Wehrleute ver- teilt werden sollen. Außerdem wurde ein Festbeitrag von 250 Mark bewilligt. ' , * Leipzig. Auf der tn der Leipziger Baufach-AuS- flellung stattfindendrn 11. Generalversammlung de» Schutz- verbände» deutscher Holzgewerbe unter der Leitung des Vorsitzenden Karl Rahardt-Berlin wurde nach einer regen Debatte befchloffen, die Preis« für all« Fabrikate um 5<>/o zu erhöhen, da die Holzpretse, Löhne und Spesen üm min desten» 5°/, gestiegen feien. * Leipzig. Der 18 jährige Handlungsgehilfe Otto Krause sollte bet einer hiesigen Firma einen Geldbrtef über 1347 M. an eine Rauchwarenhandlung tn Liffa versiegeln und zur Post dringen. Beim Versiegeln entfernte er jedoch da» Geld au» dem Briefe und füllte diesen mit Papier- schnitzeln. Er brachte auch die Postquittung wieder zurück, seitdem war er aber spurlos verschwunden. In einem Briefe an die Firma teilte er mit, daß er in di« franzö- fische Fremdenlegion eintreten wolle. Krause war bereits im Jahre 1912 tn Wien mit mehreren Monaten schweren Kerker« bestraft worden, weil er dort auf einen Schutzmann geschossen hatte, der ihn wegen Unterschlagung verhaften wollte. * Leipzig. Das Reichsgericht verurteilte den bei der Firma Krupp beschäftigt gewesenen Zeichner Köhler wegen schweren Diebstahls in Tateinheit mit versuchtem und voll endetem Landesverrat zu 3 Jahren Gefängnis, wovon 2 Mo nate auf die Untersuchungshaft ««gerechnet wurden. Die Kosten des Verfahrens fallen ebenfalls dem Angeklagten zur Last. Mühlberg. In Belgern wurde am Mittwoch von Herrn Fischermeister Schwache ein Stör gefangen, der über zwei Mieter lang und 197 Pfund schwer war. Tas Tier wurde Donnerstag früh hierher gebracht, von Herrn Opitz angekauft und mit der Dahn wieder nach auswärts versandt. ' s Görlitz. Glück im Unglück hatte ein Boote der Communalständischen Dank in Görlitz. Ms er auf der Bankstelle erschien, bemerkte er, daß er unterwegs drei Täusendmarkscheine verloren hatte. Noch im Laufe des Tage» erhielt er das Geld wieder. Aus der Gobbinstraßs spielende Kinder hatten die „Papierchen" gefunden, ohne zu wissen, daß eS echte Banknoten waren. Vorüber- gehende bemerkten die Papiere in den Händen der spie lenden Kinder, erkannten zu ihrer Ueberraschung, daß eS echte Scheine waren und meldeten den Fund auf der Polizei. Tort nahm der Berliner die Banknoten hoch erfreut in Empfang. MkMn SuinftMM in tzMniWtle IMn AMMMnts. Tas Wetter war in der Berichtswoche verhältnis mäßig kühl, da es im allgemeinen an Sonnenschein fehlte. Aber trotz starker Bewölkung sind die ersehnten durchdringenden Niederschläge im nordöstlichen Teutsch- land wieder größtenteils ausgeblieben. Zwischen Pregel und Weichsel desgleichen längs der pommerschen Küste und zwischen der unteren Oder und mittleren Elbe, sind meist nur 2—3 Millimeter Regen gefallen. Tests häu figer waren die Niederschläge in West-, Süd- und Mittel- deutschland, wo sie teilweise sogar den Charakter star ker Landregen hatten. Trotzdem die Feuchtigkeit auch diesmal sehr ungleich verteilt war und die Nachteile der lang andauernden Trockenheit beim Roggen und Hafer nicht mehr ganz ausgeglichen werden können, hat sich die Lage im Laufe der Berichtswoche immerhin etwas gebessert. Mit dem Stande der Wintersaaten ist man in Süd- und Westdeutschland allgemein, in Mitteldeutsch land zum größeren Teile zufrieden. Oestlich der Elbe ist der Stand nach wie vor sehr ungleich, aber wirklich un befriedigend liegen die Verhältnisse nur in Westpreußen, sowie in Teilen der Provinz Brandenburg, während sich die Klagen aus den anderen Gebieten meist nur auf die leichteren Bodenarten erstrecken. Ter durch die Nacht- fröste um Mitte Juni an der Roggenblüte angerichtete Schaden ist größer al» zuerst angenommen wurde, m«d
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