Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191309263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-26
- Monat1913-09
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Messer W Tageblatt und Anzeiger (LlbedlaN «nl> M-elger). Amtsbkatt für die König!. AintShaupttnannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Gtadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 224. Freitag, 26. September 1V1S, avends. 66. Jahrg. Da« Riesarr Tageblatt erscheint jeden Ta, abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Blertelltihrlichcr Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Psg-, durch unsere Träger frei in» Hau» I Mark VS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Bricsträger frei ins Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Annahme sür die Nummer des Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis siir die klcingcspaltene 43 mm breite KorpuSzeile 18 Pfg. (LvkalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sah nach besonderem Tarts. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. In da« hiesige Handelsregister ist heute auf Blatt 28, die Firma Aerd. Raff- in Riesa betreffend eingetragen worden, daß der Kaufmann Erich Raff- in Riesa in das Handelsgeschäft ringetreten, die hierdurch entstandene offene Handels gesellschaft am 22. September 1913 errichtet worden ist und die Gesellschaft ihren Sitz in Riesa hat. Kiesa, den 26. September 1913. Königliches Amtsgericht. Sonnabend, de« 27. September 1913, vorm. io Uhr soll im hiesigen Der- steigerungSraum 1 Bücherschrank gegen sofortige Barzahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, am 25. September 1913. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 27. September dr. I«., von vormittag« r/,9 Uhr an, gelangt das Fletsch dreier RiKder -um Preise von 50 und 40 Pf. pro V, Kx -um Verkauf. - Riesa, am 26. September 1913. Die Direktion des stildt. Schlackttbofe«. Freibank Merzdorf. Morgen Sonnabend nachmittag von 5—7 Uhr kommt Schweinefleisch, gepökelt, V, k« 40 Pf., »um Berkaus. Der «emetudevorftaud. Am 27. 9. 13. 12 Uhr mittag« werden Velin 2. Pion.-Bat. Nr. 22 3 ansgrmnsterte Dienst- bezw. Krümperpferde versteigert. Oertliches und sächsisches. Riesa, den 26. September 1913. —* Herr Oberlehrer Ottomar Benndorf, hier, trat heute in den Ruhestand. Der von seinem Lehramt Scheidende ist 46V, Jahre im Schuldienst tätig gewesen, davon 42V, Jahre an den Schulen unserer Stadt, wb er in der Hauptsache an der Knabenschule gewirkt hat. Mehrfach ist ihm für seine verdienstliche Tätigkeit Anerkennung zuteil geworden, u. a. durch Ernennung zum Oberlehrer und Verleihung deS Verdienstkreuze». Heute fand in der Schule eineAbschledSfeier statt, an welche; die Klaffe ,de» Scheidenden und die älteren Lehrer teilnahmen. Herr Schuldirektor Fritzsche richtete herzliche Worte an den Scheidenden und überreichte ihm ein Dankschreiben de» Rate» der Stadt. Die Lehrerschaft unserer Stadt hatte bereit» gestern abend zu Ehren de» Scheidenden und de» Herrn Oberlehrer» Hofmann, der vor einigen Wochen sein 25 jährige» OrtSjubiläum feiern konnte, eine Feier veranstaltet, in welcher sie beiden Herren Geschenke überreichen ließ. Herr Oberlehrer Benndorf tritt nach einem langen segensreichen Wirken in seltener Frische und Rüstigkeit in den wohl- verdienten Ruhestand. Möge ihm noch ein langer und freundlicher Lebensabend beschieden sein. —* Heute haben die Herbstferien begonnen. Noch der kurze feierliche Akt der Zensurenverteilung, für manchen freudig, für die große Mehrzahl ohne besondere» Lob und Tadel, für den Rest mit Verwarnung und ernster Rüge, und dann Ferienherrlichkeit! Kurz ist zwar die Zeit der Ausspannung und Erholung, aber oftmals schöner al» bei längerer Dauer. Schon der Bedanke, daß die Ferienzeit bald wieder vorüber sein wird, mahnt zur rechten Aus nützung. Große» Ueberlegen und Ratschlagen ist diesmal auch nicht nötig. Hier heißt es-, „Gebrauch die Zeit, sie eilt so rasch von hinnen." Flugs wird noch einmal zum Wanderstab gegriffen, um die Herbstwunder zu schauen, die Obstbäume mit ihren Erntesegen in lockender Pracht, den Wald mit seiner täglich bunteren Färbung, die Wiesen in ihrem saftigen Grün nach dem späten Vrummetschnitt, die Kartoffeläcker mit emsigen Arbeitern. Frischer Srdgeruch entströmt der Scholle, die für das nächste Jahr neu bestellt wird, und hier und da mischt sich der brenzliche Geruch der lodernden Kartoffelfeuer dazwischen. Wohlig sitzt e« sich nach froher Wanderung beim Mittagssonnenschein noch im Garten, und so bietet der freundlich« Herbst diesmal reich lich Entschädigung sür die regnerischen Sommertage. Frei- lich überrascht uns die Nacht schon zeitig, früher senken sich von Tag zu Tag ihre Schatten herab. Die Dämmerung ist nur von kurzer Dauer, und nicht selten füllen Abend nebel Täler und Auen. Genauer als wie zur Sommers zeit will jetzt da» Tagesprogramm eingehakten sein, soll die Wanderung nicht an Kürze leiden. Aber trotz mannig- facher Einschränkungen sind die Michaelisferien bet günstiger Herbstwttterung eigenartig und reizvoll und eine Erho- lungSzeit unmittelbar vor dem langen Winterhalbjahr, «m die so mancher den Lehrer und Schüler mit Recht be- neiden kann. —* In vergangener Nacht haben zerstörungswütige Burschen in der Wettlnerstraß« von mehreren Geschäften Plakate entfernt und da» Namensschild eine» Arzte» zerschlagen. Ferner haben st« in der Strehlaer Straße, sowie in den Anlagen an der Glbbrücke und in der Nähe der Spinnerei in Gröba mehrer« Straßenlaternen zertrümmert. — Heute vormittag zwischen 10 und V,12 Uhr ist au« dem Hofraum de« hiesigen Amtsgericht« ein Fahrrad, Marke „Presto", Nr. 262663, gestohlen worden. Da« Rad hat Freilauf und einen Wert von 70 Mark. Bekonder« Kennzeichen stnb? vernickelte nach aufwärts gebogene Lenkstange, Griffe braun und beschädigt, Felgen gelb, Speichen vernickelt, Pedale von Gummi und Schutzbleche schwarz. An der Lenkstange befindet sich der Name Zürich, Suter. Der Arbeiter Franz Wolf aus Schönfeld in Böhmen steht im Verdacht, daS Rad gestohlen zu haben. — Bon der Polizei fest genommen wurde eine ältere Kellnerin au» Oschatz, die von der Staats anwaltschaft Dresden wegen Betrug» und RücksalldiebstahlS steckbrieflich gesucht wurde. Sie ist dem Amtsgericht«. gefängniS zugesührt worden. — In vergangener Nacht ist eine dem Fischermeister Gelbhaar gehörige Aufbewah- rungSbude am hiesigen Schiffbauplatz aufgebrochen und aus ihr eine 25 Meter lange Leine gestohlen worden. —* Heute vormittag in der 11. Stunde wuroe von einem Manne hinter dem Einschnitt der alten Chem nitzer Bahn unter einem Strauch versteckt ein Sack ge funden, in dem sich sieben tote und vier lebende Hühner befanden. In der Nähe der Fundstelle hielten sich zwei Leute auf, die eine Kiste bei sich hatten. Als sie sahen, daß der unter dem Strauch versteckte Sack gefunden wurde, ergriffen sie die Flucht. Es wird daher angenommen, daß die Hühner von einem Diebstahl herrühren und die beiden Männer die Ab sicht hatten, das gestohlene Geflügel in der Kiste sort- zuschaffen. Ferner sind noch von einem Arbeiter zwei Pakete mit Wäsche (Herrtn-Hemden und -Unterhofen) gefunden worven. Da die Wäsche feucht war, so ver mutet man, daß sie von der Leine weg gestohlen wor den ist- Etwaige sachdienliche Wahrnehmungen wolle man sofort der Polizei mitteilen. —* Drucksachen-Ausstellung. Im Jnterefse der Weiterbildung ihrer Mitglieder beteiligte sich die Mit gliedschaft Riesa im Verband Deutscher Buchdrucker an dem Johannisfestdrucksachen - Austausch der Deutschen Typogra phischen Gesellschaften und erwarb dadurch hervorragende, zum Teil prämiierte Arbeiten nebst Kritiken au« 140 Fach vereinen. Um auch weiteren Kreisen die Besichtigung zu ermöglichen, hat sich die Mitgliedschaft entschloßen, die Ar- beiten am nächsten Sonntag, den 28. September, von vor mittag» 10 bis 2 Uhr nachmittag» in Weser» Restaurant» Ntederlagstraße, auszustellen. Der Besuch sei allen Interessen ten empfohlen. —* Die Reservisten der hiesigen Feldarttllerie- Regimenter und de» Pionierbataillon» werden morgen früh mit den ersten Zügen in die Heimat befördert. Heute konnte man schon viele „Zivilisten" mit dem üblichen Reservistenstock, den die Säbeltrottel ziert, in den Straßen sehen. —* Reserve hat Ruh'. Die Manöver sind zu Ende, und die einzelnen Regimenter sind wieder in ihre Garnisonen zurückgekehrt. Mit festem Händedruck und lustigen Liedern trennen sich nun die lieben Kameraden, die ein paar Jahre zusammen de» König« Rock getragen und gar manche Strapaze miteinander überwunden haben. „Und wenn Reserve Ruhe hat, so hat Reserve Ruh," so hört man r» jetzt wieder auf den Straßen erklingen. Der Abschied von seinem stolzen Regiment wird wohl manchem schmucken Krieger schwer werden. Ungewiß blickt er in die Zukunft. Die bunte Waffengarnitur wird abgegeben und der schlichte Rock de« Bürger« angetan. Zunächst geht e« mit Reseroestock und Reseroepaß in die Heimat. Da wartet vielleicht der Vater auf seinen Sohn, der nun im Geschäft al« rechte Stütze gelten soll, oder die Mutter harrt ihre» Einzigen. Dann geht e« an« Erzählen, und neugierig umstehen die anderen den jungen Reservisten, den man nach diesem und jenem frag». Die Soldatenzeit hat dem Jüngling vorzügliche Dienste getan. Die stramme Haltung und da» gesundfarbtg« und weitergebräunte Gesicht sind «in Beweis dafür, daß der schwere Dienst seinem Körper nicht» geschadet hat. Vor allem aber hat der Soldat Gehorsam, Pünktlichkeit und Sauberkeit kennen gelernt, und diese drei wichtigen Eigenschaften sind e», die der Reservist ins bürgerliche Leben mitbringt. Einerlei, welchem Beruf er nachgeh», sie kommen ihm immer und überall zustatten. Wer immer treu seine Pflicht getan hat, dem bleibt die Zeit, al» er des König» Rock trug, eine freudige Einnerung sür da« ganze Leben, und am Lnd« der Dienstzeit stößt man dann an mit dem vollen Gla« beim Klange der Liede«: *Jch war Soldat und war e» gerne, . Doch nun ist meine Dienstzeit au». Drum, Brüder, floßt die Gläser an: ES lebe der Reservemann, Der treu gedient hat seine Zeit, Ihm sei ein volle« Gla» geweiht! — Die Frage der Einführung der Schlaf wagen 3. Klasse in Deutschland ist nunmehr endgültig ablehnend entschieden worden. Da» Verkehrsamt der bayrischen Staatseisenbahn recht» de» Rhein» erklärte: Versuche mit Schlafwagen 3. Klaffe könnten nur gemein sam mit den anschließenden Verwaltungen durchgesührt werden. ES wäre jedoch auSstchtSlo«, Verhandlungen hierüber einzuleiten, weil die kleineren Nachbarverwaltungen Württemberg und Sachsen, die ebenso wie Bayern keine eigenen Schlafwagen 1. und 2. Klaffe besitzen, zur Vor nahme solcher kostspieliger und wenig auSsichtSooller Ver suche nicht zu bewegen sein würden. Die preußische Staats- eisenbahnverwaltung aber, die für die Vornahme solcher Versuche allein in Frage kommen könnte, hat sich bereit» in ganz bestimmter Weise öffentlich gegen die Führung von Schlafwagen 3. Klaffe ausgesprochen. —8 Die nunmehr seit reichlich einem Jahre bestehende Altersrentenkasse für sächsische Handwerker hat sich nach dem vorliegenden Bericht gut entwickelt, immerhin ist aber eine stärkere Beteiligung der in Betracht kommenden Kreise erwünscht. Die Verwaltung de» gemein nützigen Unternehmens, das vom Sächsischen JnnungSver- bande zum 25 jährigen Jubiläum ins Leben gerufen worden ist, liegt in den bewährten Händen der Sächsischen Ver sicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit „Solidität" in Chemnitz, deren Versicherte hauptsächlich dem selbständigen Mittel stände angehören. —8 Die Organisation der Feuerwehren im Königreiche Sachsen, die weit über die Grenzen Deutschland« hinaus als vorbildlich anerkannt wird, hat in neuerer Zeit eine Geschlossenheit erhalten, die sür die Ent- Wickelung deS sächsischen Feuerlöschwesens von großer Be deutung ist. Durch di« Mitgliedschaft der drei großen Be- rusSfeuerwehren Dresden, Leipzig und Chemnitz in dem vornehmlich au» freiwilligen Feuerwehren bestehenden Lan desverbände sächsischer Berufsfeuerwehren kommen beide Feuerwehrarten zum gegenseittgen Vorteil nicht nur in eine ersprießlich« Wechselwirkung, sondern die Feuerwehren stehen auch in der Wahrung ihrer Interessen, die mit denen der gesamten Bevölkerung gleich sind, einheitlich der Gesetzgebung und anderen Faktoren gegenüber. Da« zum großen Teile auf der Basis der Freiwilligkeit beruhend« Feuerlöschwesen der sächsischen Mittelstädte und einer Anzahl Landgemeinden, namentlich solcher mit Industrie, hat von der Fühlung mit den BerusSwehren den großen Vorteil de» Nutzen» der brandtechnischen und sonstigen Erfahrungen dieser Wehren. Der nächste sächsische Feuerwehrlag, der bekanntlich 1914 in Bautzen abgehalten wird, wird sich mit der Schaffung einer Maßnahme organisatorischer Art beschäftigen, um den Berufsfeuerwehren auch im Lande»au»schuß sächsischer Feuer- wrbren ein« Vertretung zu bieten, die deren Ansehen und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite