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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191307268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-26
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1913
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Sonnabend, 2«. Juli 1S13, abends. 171. 66. Jahrg. Moulag, den 28. Juli ISIS, vor«. 1« Uhr sollen im hiesigen AuktionSlokale meistbietend versteigert werden: 1 Stuhl, I Sofattseh mit Plüschdecke. Riesa, den 25. Juli 1913. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Aml-gertchlS. 2400 M. zu errichten. Den RatSbeschluß hat Herr Bürger, meister Dr. Scheider in einer Niederschrist ausführlich be gründet. Der erste juristische Stabtrat sei in Riesa im Jahre 1892 angestellt worden. In den seitdem verflossenen 20 Jahren sei die Einwohnerzahl der Stadt erheblich ge- stiegen und die AmtSgeschäfte Hütten an Umfang beträchtlich zugenommen. Die Niederschrift verweist auf alle Zweige der Stadtverwaltung und legt zahlenmäßig dar, wie im Lause der Jahre bei diesen der Betrieb sich erweitert und die Arbeit immer größeren Umfang angenommen habe. Viele wichtige Aufgabe» (HochwasserbegrenzungSlinie, Auf- schließung von Jndustriebauland usw.) harrten noch der Erledigung und ließen eS als dringend erforderlich er scheinen, daß Arbeitskraft beS RatSvorstandeS verfügbar gemacht werde. Die Errichtung der juristischen Hilfsarbeiter- stelle sei demnach im Interesse der Entwicklung der Stadt nötig. In den Stadtverwaltungen von Aue, Mittweida, Döbeln, Oschatz, Wurzen, Pirna und Meißen seien Juristen in gleicher, zum Teil noch höheren Zahl wie jetzt in Riesa angestrebt vorhanden. Herr Stadtv. Dietze erkennt die Notwendigkeit der juristischen HilfSarbeiterstelle an. Seit 1900 arbeite die GesetzgebungSmaschine mit Hochdruck. In schneller Folge kämen neue Gesetze und Verordnungen, die große Arbeitslast mit sich brächten. Wenn schon vor 20 Jahren ein juristischer Stadtrat erforderlich gewesen sei, so müsse man einsehen, daß jetzt nach den veränderten Verhältnissen zwei juristische Kräfte nicht mehr genügten. In den letzten Jahren habe zwar ein unbesoldeter Assessor vorübergehend mit geholfen, doch sei dies ein Provisorium, daS auf die Dauer eine wirkliche Hilfe nicht sein könne. E» sehe auch nicht gut auS, wenn eine Stadt sich ans diese Weise da» Ueberangebot von Juristen zu nutze mache. Ein besoldeter Assessor fti verantwortlich für seine Arbeit und ganz ander» an seinem Amt interessiert. Auch seien jetzt viel Geschäfte zu erledigen, die spezifisch juristische Tätigkeit er- forderten. Für den RatSbeschluß sprachen noch Herr Stadto.- Vorst. Schönherr und die Herren Stadtv. Bergmann und Ketzer. Herr Stadtv. Hugo wendet sich dagegen. Die Geschäfte könnten auch anderen geeigneten Personen mit übertragen und dadurch eine Erleichterung der beiden juristischen Stellen ermöglicht werden. Die Stadt müsse auch den wirtschaftlichen Standpunkt mit in» Auge fassen. Die betreffenden Assessoren, die unbesoldet hier arbeiteten, fänden dafür ihre Ausbildung rind wenn Herren vorhanden seien und sie hier Gelegenheit zur Ausbildung hätten, warum solle die Stadt den bisherigen Zustand, unbesoldete Assessoren zu beschäftigen, nicht beibehalten. Dem Rat»- beschluß wurde schließlich vom Kollegium brigetreten. Drei Stimmen waren dagegen. 4. Die Sparkaflenexpedilivn hat sich wieder genötigt gesehen, in einer Eingabe an den Rat auf die gänzliche Unzulänglichkeit de» Sparkassenraume» und da» Fehlen moderner Einrichtungen hinzu- weisen. In der Eingabe wird ausgesprochen, daß der ver- kehr bet der Sparkasse in letzter Zett so gewachsen ist, daß die angeregten Verbesserungen nicht schnell genug sorge- nommen werden könnten. Außer einem geeigneten Kassen- raum sollen ein veratung»zimmer und Sitzgelegenheiten für die Kundschaft, moderne Schalter, Stahlkammern, eine Rechenmaschine und Kartenschränke beschafft werden. Die jetzigen, wenig zeitgemäßen Einrichtungen vermöchten auf niemand anziehend zu wirken. Durch diese Eingabe ist die Frage der Beschaffung weiterer Kanzlei- und Kaflenräume im hiesigen Rathause auf» neue angeregt worden, mit der sich da» Stadtoerordnetenkollegium bekanntlich bereit» im September vorigen Jahre» eingehend beschäftigt hatte. Da» Kollegium war seinerzeit zu dem Beschluss« gekommen, die Beratung über diese Frage solange au»zusetz«n, bi» die Abrechnung über den Bau der Carolaschule vorliege. Da jetzt bekannt ist, wie hoch sich di« Mrhraufwendungen beim Schulbau belaufen (97600 M.), so hatte Herr Stadtv.- Vorst. Schünherr geglaubt, daß jetzt der im September Freibank Röberau. Morgen Sonntag früh von 7 bis r/,9 Uhr Gchwtintfleischverkanf. Roh, Pfund 50 Pf. Der Gemeiudevorstaud. vorigen Jahre? unerledigt gelassene RatSbeschluß dem Kollegium aufs neue zur Beschlußfassung vorzulegen sei. Nach diesem RatSbeschluß soll zur Behebung des Platz mangels im Rathause die Errichtung eines freistehenden GcbändeS oder eines FlügelanbaucS in Aussicht genommen werden. DaS freistehende Gebäude würde durch einen Gang mit dem Rathause verbunden werden. Außerdem sieht der RatSbeschluß die Bewilligung von 2500 M. vor zur Beschaffung von Plänen für den Neu- bezw. Anbau. Von den Herren Stadtv. Geißler und Hugo wurde darauf hingewiesen, daß die Abrechnung über den Schulbau noch nicht vorliege und deshalb auch daS Kolle gium noch nicht in die Beratung des RatSbeschlusse» ein treten könne. Schließlich wurde nach längerer Aussprache hierüber aber doch gegen 2 Stimmen beschlossen, die Debatte über den RatSbeschluß aufzunchmen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte nunmehr, daß der Rat den Stand punkt einnehme, daß daS Rathaus nicht verlegt werden könne. Die Entwickelung Riesas als Industriestadt liege auf Rittergutsgebiet. Wenn unser Stadtgebiet einmal voll ständig bebaut sei, werde unser Rathaus in der Mitte der Stadt liegen. Man werde doch auch nicht von einer Stelle weggehen wollen, auf die sich die Geschichte der Stadt gründe. DaS Gelände, das uns hier zur Verfügung stehe, reiche für eine Stadt von 100 000 Einwohnern aus. Wie komme zudem der untere Stadtteil dazu, daß man ihm auch noch dieses öffentliche Gebäude nehme. Der andere Stadtteil sei sowieso schon bevorzugt. Glaube man denn wirklich, daß die Stadt in absehbarer Zeit gegenüber den ausdrücklichen Warnungen und Bestimmungen der Anleihe oerordnung auch nur einen Pfennig Anleihe sttr ein Rat haus bewilligt bekomme? Er glaube es nicht. Dann seien wir aber gezwungen, auf dem bisherigen Gebiet die er forderlichen Räumlichkeiten zu beschaffen. Der Blick müsse sich da auf die Räume wenden, die vorhanden seien. Für seine (Redners) Gesundheit werde eS besser sein, wenn er im Rathaus nicht wohne. Aber die andere Frage sei di« Ftnanzfrage. S» frage sich, ob wir auf genügend lange Zeit durch Umgestaltung der 2. Stags im Rathaus« etwas Vollkommenes schaffen würden, ob wir dem Bedürfnis ge nügen würden, oder ob eS in wenigen Jahren nicht wieder an Räumen fehlen werde. Die für die 2. Stage aufge wendeten Mittel würden nicht rationell angewendet sein. Ein Neubau werde aber, wenn man die in Frage kommen den Räume in Betracht ziehe, viel besser eingerichtet werd«» können. Der Rat möchte also nicht, daß für Verhältnis- mäßig hohe Mittel die Räume in der 2. Etage auSgebaut würden. ES sei vielmehr immer noch die Ansicht de» Rates, daß e» da» Zweckmäßigste sei, wenn man auf einen Flügelanbau zukomme. Dies sei auch finanziell günstiger. Wir könnten den Bau auf. Kosten der Sparkasse errichten und dann die anderen Räume von der Sparkasse mieten. Line Schädigung der Sparkasse sei ganz ausgeschlossen. Die Stadt aber werde auf diese Weise um 1^ «>/g besser kommen als bei einer Anleihe. Mit einem solchen Bau würden wir auch auf die Dauer gut daran sein, da für die Zukunft ein Anbau vorgesehen werden könne. Wir seien, obwohl in den letzten Jahren groß« Aufgaben ohne Anleihen erledigt worden seien, in unserem Vermögen nicht zurückgegangen. Diese» habe Ende 1912 betragen 8494 718 M., wovon 4 397 545 M. Anleihen in Abzug zu bringen seien, sodaß da» schuldenfreie vermögen 4 0S7173 M. betrage. Redner bat schließlich, dem RatSbeschluß auf Bewilligung von 2500 M. für di« Beschaffung von Plänen für einen Rat- hauSanbau zuzustimmen. Um etwa» andere« handele r» sich vorläufig nicht. Ein endgültiger Beschluß über die Ausführung de« Baue» sei noch nicht zu fassen. Nachdem noch die Herren Stadtv. Schneider und Roßberg, sowie Herr Stadtv. Vorst. Schönherr für den Rat«beschluß ge- sprachen, wurde dieser einstimmig angenommen. 5. Der Rat Hirt beschlossen, ein eventuelle» Defizit der am 2. September in unserer Stadt stattfindrndrn Jahr» vertliches und Siichsisches. «1,1». LS. IM ISIS —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab im RathavSsaale r.bgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlte Herr Stadtv. Rich. Hofmann. Al» Vertreter de» Rats wohnten Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Stadt rat Dr. Dietzel der Sitzung bei. 1. Um an dem EiS- und Kinderspielplatz an der Klosterkirche auf eine Reihe von Jahren eine zweckentsprechende Einfriedigung zu schaffen, schlägt das Bauamt vor, an dem Platz nach der Straße zu einen Lattenzaun mit eisernen Säulen und am Hauptetngang zu dem Platz ein Tor anzubringeu. Das Tor soll im Sommer herauSgenommen werden. Die Kosten für Zaun und Tor belaufen sich auf 416 M. BauauSschuß und Rat sind diesen Vorschlägen beigetrrten. Herr Stadtv. Hugo ist nach wie vor der Ansicht, daß der Platz an der Kloster- kirche al» Ei»- und Kinderspielplatz ungeeignet ist. Man solle nicht noch größere Aufwendungen für den Platz machen, sondern ihn wie bisher frei liegen lassen. Herr Stadtv. Geißler ist derselben Meinung. Man solle auch erst die Abrechnung über die Herstellung de» Platzes ab- warten ehe man neue Mittel bewillige, sonst entstehe eine Kostensumme, die der Platz nicht wert sei. Herr Bürger- meister Dr. Scheider bemerkt, ihm sei von vielen Setten versichert worden, daß man mit dem Platz zufrieden sei. Der Zaun solle hergestellt werden, weil die Böschung ohne Einfriedigung nicht in Ordnung gehalten werden könne. Einfriedigung und Tor seien auch nötig, um im Winter die Eisbahn vor vorzeitigem und unbefugtem Betreten zu schützen. Die Abrechnung habe wegen der Beleuchtung«, etnrichtung, die noch auszuführen ist, noch nicht vorgelegt werden können. Die Herren Stadtv. Richter und Berg mann treten ebenfalls für die Anbringung der Ein- frtedigullg ein. Herr Stadtv. Hugo meint, daß vielleicht die Anbringung einer Natureinfriedigung (Ligusterhecke) genüge, wovon jedoch Herr Stadtv.-Vorst. Schönherr abrät, da diese noch eher der Beschädigung durch Kinder ausgesetzt ist. Gegen 4 Stimmen wird hierauf vom Kollegium die Herstellung der Einfriedigung beschlossen. 2. Der BauauSschuß hat nach einer vorgenommenrn Besichtigung der Schule an der Goethestraße beschlossen, daS D.irektorztmmer dieser Schule vorrtchten und neu auistatten zu lassen. Die Kosten hierfür sind auf 1115.68 M. veranschlagt. Der Rat ist dem Bau- auSschußbeschluß brigetreten. Herr Stadtv. Geißler meint, daß die Notwendigkeit der Arbeiten ja vorliegen werde; «S sei aber wünschenswert, daß nicht immer im Laufe des Jahre» mit solchen Forderungen hervorgetreten werde, sondern man möge diese im HauShaltplan vorsehen. Biel- leicht sei mit dem Zimmer auch noch ein halbe» Jahr au», zukommen gewesen. Herr Stadto.-Vorst. Schönherr stimmt dieser Forderung des Herrn Geißler zu, ist aber der Anficht, daß durch den Antritt de» neuen Herrn Schul direktor» ein« Ausnahme vorliege. Herr Stadtv. Richter hält e» für nötig, daß da« Zimmer vorgerichtet wird, viel- leicht geh« e» aber mit weniger Kosten. Herr Stadtv.- Borst. Schönherr bemerkt, daß Herr Richter al» Bau- au»schußmitglied die Kosten von 1115.68 M. selbst mit bewilligt habe und Herr Bürgermeister Dr. Scheider weist darauf hin, daß die erforderlichen Möbelstück« au» Kiefernholz hergestellt würden und außer dem Direktor- zimmer auch da» Vorzimmer mit oorgertchtet werde, eine billigere Herstellung sich also nicht ermöglichen lasse. Nach, dem noch Herr Stadtv. Ketzer für die Erledigung der Arbeiten eingetreten, wurde den BauauSschuß- und Rat»- beschlössen vom Kollegium einstimmig zugestimmt. S. Der Rat hat beschlossen, bet dem hiesigen Rate mit Wirkung vom 1. August d. I. ab eine juristisch« HtlsHarbstterstelle mit einem JahreSgrhalt von ' Auf Blatt 517 de» hiesigen Handelsregister» ist heute di« Firma Siekord-Lastwageurädkr- <k Wasenfabrik Friedrich Kurins in Strehla und al» deren Inhaber der Ingenieur Friedrich Karins daselbst eingetragen worden. Riesa, den 24. Juli 1913. KönislicheS «mtSsertcht. La» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends ml» Anknahme der Cann- nnd Festtage. Vierteljtihrlicher L'rzngSpreiö lei Abholung In ter Crpcdltio» in Riesa I Mark 50 Psg., durch unsere Trtiger srri in» Han» I Mark kb Psg., bei Abholung a>» Schalter ter kaisrrl. Posianstalten 1 Mark bki Psg., tnrch len Arleslrüger srri inv Hans 2 Mark 7 Psg. Auch MonalSabonnenientS werden angenommen. , Anzrizen-Annahtne stir die Nummer tcS Ausgabetages IIS voimillag V Uhr ohne tzendbr. PiriS >nr die Ileiugessaltrur 43 mm breite ItrrpuSzeile 18 Psg. (LokalprciS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sa» nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in 8tIesa. — kcsellstlsielle; Goe 1 hesi > vße bv. — Filr tic Redaktion verantwortlich: Arthur HLHuel i« Riesa. Riesaer H Tageblatt und Anzeiger (Lldedlatt und Anzeiger). rAegeouuwvdnss« 61*Femsprechstello rag.blo 1» Ries» ftr ble König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba.
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