Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191301138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-13
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (Lldeblatt md Ätyeiger). TekegramlN-Adrest« ck!ß 6 Femsprechstelle raa » a t » «k» VK-«. für die Königl. Amtshauptinannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. s. Montag, 13. Januar 1M8, abends. 66. Jahrg. DaL Riesaer Tageblatt »scheint jeden Tag abends >ull LlnSnabuie dcr Cann» nnd ^esNage. ViertrlMrlicher Ve-vgSprcil bei Abholmlff in der Expedition in Riesa I Mark 80 Pfff., durch unsere Träger tret I»S HauS I Mark 05 Psff., bei Slbtzalung am Schalter der kaiserl. Poslanslalten I Mark 05 Psg., durch deu Briefträger frei iuS HauS 2 Mark 7 Psg. ?luch MonatSabonncnientS werde« angenommen. Lnzrlgrii Annahme stir die Rnnimer drS Ausgabetages bis rarmittag 0 l!hr ahne v'cnöln. Preis für die Ileingelpaltenc 43 mm breite KorpnSzeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. ZivlationSdiuch nnd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — v'csääsissiellc: (voctheslrasir 50. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. Die Benutzung der öffentlichen Straßen zur Ausübung des Rodelsstorts kann wegen der damit verbundenen Störung und Gefährdung des öffentlichen Verkehrs tm allgemeinen nicht geduldet werden. Erhöhte Gefahr liegt namentlich dann vor, wenn auf andere Wegestrecken einmündende beziehentlich sie kreuzende Straßen hierzu benutzt werden. Mt Rücksicht auf die beginnende kältere Jahreszeit wollen daher die OrtSpolizei- behörden in dieser Richtung das Nötige vorkehren und ihre Polizeiorgane mit entsprechen der Weisung versehen. Etwaigen Uebelständen läßt sich am leichtesten dadurch entaegen- treten, daß für die Ausübung dieses sich als eine gesunde Körperiibnnfl und Volks belustigung in frischer Luft darstelleude» Sports rechtzetttg geeignete Oertlichkeiten ausfindig gemacht werden, — was nicht schwer fallen dürste — die mit dem öffentlichen Verkehre nicht in Berührung stehen, und daS Rodeln auf sie verwiesen wird. Aber auch hier werden die Polizeibehörden in ausreichendem Grade Maßnahmen zu treffen haben, um Unglücksstillen und sonstigen Unzuträglichkeiten vorzubeugen. Namentlich wird auch darauf Rücksicht zu nehmen sein, daß der Verkehr mit Rodel schlitten, die mit mehr als zwei Personen besetzt sind, beziehentlich mit sogenannten Bobs leigh« infolge der großen Schwere und dadurch bedingten Geschwindigkeit dieser Fahrzeuge sowohl für die Rodelnden selbst, als für den übrigen Verkehr und das zuschauende Publi- kum leicht gefährlich werden kann und daher in der Regel, wenigstens auf öffentlichen Verkehrsräumen völlig untersagt werden muß. Dort, wo Wegeeinmündungen zum Rodeln benutzt werden, empfiehlt eS sich, diese durch Bestreuen mit Sand oder Schlacken in einen derartigen Zustand zu setzen, daß die Schlitten sitzen bleiben und nicht gefahrbringend auf die anderen Wege auftresfen können. Weiter werden die Ortspolizeibehörden angewiesen, ihr Augenmerk darauf zu richten, Oerttiches miS Sächsisches. Riesa, 13. Januar 1913. —* Tagesordnung zur Sitzung des Stadtver- ordneten-KollegiumS am Dienstag, den 14. Januar 1913, abends 6 Uhr. Beratung des HauShaltplaneS für 1913. —* Die für Sonntag, den 12. Januar angesetzte Platzmusik mußte wegen der plötzlich eingetretenen Kälte auSsallen, —* Gestern fand die Weihe derjenigen Räumlich keiten deS Jugendheims statt, welche die deutsche Jugend bewohnen wird. Einige Jungen dcr Wehrkraft- abteilung begrüßten, spalierbildend, die Gäste. Zu Beginn der Feier übergab Herr Stadlrat Bretschneider im Auftrage deS KretSoereinS für innere Mission Herrn Prof. Dr. Göhl, dem Vorsitzenden deS Riesaer Jugendpflegeverein», die Schlüffe! des Hauses. Herr Prof. Dr. Göhl legte hieraus in einem Vortrage die Notwendigkeit und Bedeutung der Jugendpflege dar. Er führte aus, daß die bisherigen Er ziehungsfaktoren den durch neue Verhältnisse gegebenen Aufgaben nicht mehr genügen. Gewisse Mächte leiten so- gar die Jugend bewußtermaßen auf unnatürliche Bahnen, erziehen zur Kritik, Widerspenstigkeit und Unzufriedenheit. Angesicht« solcher Erscheinungen, die am Mark unseres Volkes zehren und mehr oder weniger in jeder Gemeinde auftreten, muß eine zielbewußte, kraftvolle, begeisterte und begeisternde Jugendbewegung einsetzen, die kein Opfer an Zeit und Mühe scheut. Durch Wanderungen soll in der Jugend Naturfilm und Heimatliebe gepflegt werden, durch Märsche und Geländespiele der Körper abgehärtet, durch Borträge und Unterhaltungsabende das Wissen und der ErfahrungSkrei» erweitert, der Sinn auf edlere Genüsse ge- lenkt und der Boden bereitet werden, aus dem von innen heraus Vaterlandsliebe erwächst. Im neuen Heim sollen besonder« diejenigen unter ihr, denen eS an Familienanschluß fehlt, einen gemütlichen Aufenthalt haben, um ihre freie Zeit nutzbringend anzuwenden. Dort sollen sie sich auch verantwortlich fühlen lernen für freiwillig übernommene Pflichten. Der Herr Vortragende bittet um weitere» Inter- esse für die gute Sache. — Herr Bürgermeister Dr. Scheider, der nunmehr da» Wort ergriff, hob hervor, daß die Entwicklung unserer wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse un» die Verpflichtung auferlege, helfend und fördernd auf dem Gebiete der Jugendpflege einzugreifen. Und al« man daher vor zwei Jahren den hiesigen Jugend- pflegeverein gegründet, da habe man auch den Plan gehegt, unserer Jugend ein eigene» Heim zu schaffen, in welchem sie «dl« Geselligkeit und Vergnügen pflegen und ihre staats bürgerliche Weiterbildung betreiben könne. Allerdings habe die Stadt dar Heim mit erstellen sollen. ES sei aber der KretSoerein sür Innere Mission in die Bresche gesprungen und habe da» Heim erbaut. Deshalb sei er nun auch Sache unserer Stadt, dem KreiSoerein zu danke». Herr Bürgermeister Dr. Scheider brachte hierauf dem KreiSoerein sür innere Misston und dessen Vorsitzenden, sowie ganz besonders dem Ehrenbürger unserer Stadt, Herrn Etadtrat Bretschneider, der zu dem Heim die Anregung gegeben und es intkrüftig gefördert hat, herzlichen Dank zum Ausdruck. daß die Eisdecke der Wasserläufe und Teiche usw. nicht vor ihrer Tragfähigkeit — in», besondere sollen« der Kinder zum Schlittschuhlaufen und zur sonstigen Belustigung — benutzt wird. Großenhain, am 11. Januar 1913. 42 II. Königliche AmtShaupkmannschaft. Die Einlagenbücher dcr diesigen Sparkasse Nr. 75 747 auf „Emma Schurig in Burxdorf«, „ 71 033 „ „Albert Schädel in Riesa«, „ 65 260 „ „Marie Degener in Riesa« lautend, werden hiermit für ungültig erklärt. Riesa, am 11. Januar 1913. DerRat der Stadt Riesa. v. Bekanntmachung. LounerSta-, 16. Januar 1913, abends 8 Uhr findet in der Elbterrasse ein öffentlicher Vortragsabend statt, in dem Herr Pastor Römer über das Thema: „Warum auch der Mensch der Gegenwart an Sott glauben ums;" sprechen wird. Die Glieder der Kirchgemeinde werden dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Hansvätervereinigung der Kirchgemeinde Riesa. Friedrich. und Dölitzsch erfreuten durch den Vortrag deS Einzuge» der Gäste in die Wartburg aus „Tannhäuser« von Wagner (Klavier und Violine), während Deklamationen ausdrucksvoll von den Mitgliedern Winkler, Donath und Schuber dar geboten würden. Unterbrächen wurden die deklamatorischen Darbietungen durch die allgemeinen Gesänge „Deutschland über alles« und „Ich hab mich ergeben«. — Am Schluffe der VortragSsolge stand ein Lichtbildervortrag deS Herrn Lehrer Haack über: „Ein Ruudgang durch die Kruppschen Werke«. Der Vortragende zeigte zunächst das noch heute vorhandene 1818 als Meisterwohnhaus erbaute Häuschen und führte damit seine Hörer in die Anfänge deS Krupp schen Unternehmens zurück. Dann kam er auf die Grün» düng der Gußstahlfabrik Essen zu sprechen, womit der Welt ruf der Firma Alfred Krupp begründet wurde. Dann lernten die Hörer die große Bedeutung kennen, diedie Trans port- und VerkehrSeinrichlungen der Kruppschen Werke für die gewaltige Ausdehnung des Unternehmens habe», einige Zahlen gaben eine Vorstellung von dem kolossalen Um fange der Kruppschen Schöpfungen. Das Wichtigste und Interessanteste über den Kohlen- nnd Erzebedarf de» Unter nehmens blieb nicht vorenthalten, man sah ferner die Hochofen anlage der Friedrich.Alfred.Hütte, die Vorgänge bei dcr Eisen- und Stahlerzeugung und die Bereitung deS Tiegel stahls. Als Redner dann vorführte, waS alles auS den gewonnenen Stahlmassen hergestellt wird, konnten die Hörer Einblick in das enorme technische Können der Kruppschen Werke tu». Besonders interessant wirkte das Panzerplatten. Walzwerks die Laffettenwerkstatt, die verschiedenen Geschütze, die Bilder von den Kruppschen Schießplätzen und der Germaniawerft in Kiel. Den Schluß bildeten Bilder aus den Arbeiter-Kolonien der Kruppschen Werke. Der hoch» interessante Vortrag fand lebhaften Beifall. Mancher der Erschienenen besichtigte noch eingehend die schönen Räume deS neuen Heims. Alle, besonders auch der Jugend merkte man die Freude an, die sie über das Geschaffene empfanden. —* Am Sonnabend sprach im Bezirkslehrerverein Riesa Herr Lehrer Schalter aus Chemnitz über: Die B e» deutung der Bodenreform für Staat und Ge meinde. Der Vortragende zeigte, wie durch Wertzu wachssteuer, Steuer nach dem gemeinen Wert, Festhalten am Grundeigentum der Gemeinde, des Staates und deS Reiches die durch die Arbeit deS gesamten Volker mächtig gestrige»!.- Grundrente der Gesamtheit deS Volke» zugute kommt und nicht in die Taschen der GrundstückSspeknlanten fließt. Reicher Beifall lohnte die anschaulichen Darbietungen de» Redner». In der anschließenden Debatte sand er fast nur Zustimmung. Auftretende Bedenken wußte er über zeugend zu zerstreuen. Mitglieder beider städtischen Kör perschaft«», sowie de» Allgem. Beamtenverein» hatten der ergangenen Einladung zahlreich Folg« geleistet. —* Do» der Elbe. Der zu Anfang der Vorwoche einsetzende leichte Frost hat einen langsamen Rückgang d«S Wasserstande» zur Folg« gehabt, doch ist solcher nach wie vor al» sür die Schiffahrt günstig zu bezeichnen. Obwohl sich SiSschwierigkeiten bi« fetzt nicht ergeben haben, stad immer mehr und mehr Fahrzeug« in den Mnterstand ge- bracht worden. Der Verkehr auf der Elb« hat daher «in«. An der Stadt sei es, das Gefühl der Dankbarkeit dauernd zu erhallen, und sie könne das nicht besser Um, als, durch die Bereitwilligkeit, dem Jugendpflegeverein Unterstützung und Förderung angedeihen zu lasten. Wenn er letzteres zusichere, so glaube er, daß dies die Zustimmung der städti schen Kollegien finde. Dem Jugendpflegeverein beglück- wünschte er hierauf zum Einzuge in sein neue» Heim, wünschend, daß der Verein weiter wachsen und zu immer neuer Blüte sich entfalte» möge, wünschend auch, daß alle die Herren, die in selbstloser Weise dem Verein ihre Kräfte widmen, von ihrer Arbeit immer Befriedigung haben und sie von dem Erfolge gekrönt sehen möchten, daß ein körper lich tüchtiges und von Mannhaftigkeit und vaterländischem Geiste erfülltes Geschlecht heranwächst, unserem ganzen Volke zum Segen. Hiermit halte die schlichte, eindrucksvolle Wethefeier ihr Ende erreicht. Während der nun folgenden musikalischen und deklamatorischen Darbietungen waren etwa 350 Per- sonen anwesend. An der Spitze der VortragSfolge stand der allgemeine Gesang deS BundeSliedeS, worauf Herr Schuldirektor Dankwarth daS Wort zu einer Ansprache nahm. Er knüpfte an die vor zwei Jahren erfolgte Grün dung des JugendpflegevereinS an und hob hervor, wie der dem Verein bisher zur Verfügung gestandene einzige Raum (die Turnhalle am Albertplatz) sich immer mehr al« unzu reichend für die Einrichtungen der Jugendpflege erwiesen habe. Er dankte sodann Herrn Stadlrat Bretschneider für die Förderung, die er dem Jugendheim habe zuteil werden lassen, betonend, baß der Jugend wohl die Zukunft gehöre, wer aber für die Jugend wirke, dessen Wirken sei ein Segen für alle Zukunft. Dank stattete der Redner noch ab den städtischen Körperschaften und der Staatsregiernug, allen freundlichen Spendern und Mitwirkenden an der Jugend pflege. DaS Jugendheim werde, so stehe zu hoffen, seine Notwendigkeit erweisen. Die Teilnehmerzahlen deS Jüng lings- nnd des Jugendpflegevereins hätten sich vermehr«, eS sei in den beiden Vereinen vorwärts gegangen. Daß sich die jungen Leute auch innerlich znsammenfinden und zusammengefunden haben, dafür führte der Redner einige Beispiele aus den Satzungen au, die sich die jungen Leute selbst gegeben. Auch konnte der Redner an der Hand einiger weiterer Beispiel« aus diesen Satzungen Vorurteile zerstreuen, die hier und da gegen die Jugendpflegebestrebungen gehegt werden. Indem Redner zum Schluffe die Gedanken zurückschweifen ließ auf das Jahr 1813, gab er dem Wunsche Ausdruck, daß die Jugendpflegebestrebungen in einem Geiste wirken und lebendig werden möchten in unserem deutschen Volke, daß diesem nicht wieder eine so harte Erziehung notwendig werde wie vor 100 Jahren. Unsere Jugend möge so heranwachsen, daß an dem deutschen Wesen die Welt genesen könne. Und wenn da» Heim ein Mittel hierzu sei, so habe auch dieses mit beigetragen zum Wohle und Segen deS Vaterlandes. Der Jugendpflege»««!» ließ durch den Mund seine« Vorsitzenden, P. Leuschner, be kunden, wie viel für die jungen Leute getan werde. Seine Worte klangen au» in die Aufforderung an die jungen Leute, alle Veranstaltungen zu besuchen, treu zur Fahne zu hallen und immer in das neue Heim zu kommen. — Die Mitglieder de» Jugendpflege««!»,» Lehmann, Thanke
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite