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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191301176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130117
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-17
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1913
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jährigen -«»Illi«« d« Firma Kübler 4 Niethammer 1906 erschien«,u geftbericht, SSV Arbeiter «u der Yabrtk-Vpar- kaff«, di« ihr« Einlagen mit 6 Proz. verzinst«. von diesen SbO Arbetter» halt« Sparguthaben 8 » 1000 ». 842 Arbeiter, »000 dl« 2000 M. L6 «rbeiin, 2000 di« 8800 M 26 Arbttter, 8800 di« 5000 M. 14 «rbeiter, üb« 5880 di« 18088 «. 12 Arbeiter. —* In viele« tzauShaktungen, speziell den höher gelegene«, wird heute nachmittag gewiß mit großem Unwille» «in versagen der Wasserleitung be merkt worden sein. Wie uns von zuständiger Sette mit geteilt wird, beruht dies auf Bruch eine« Abzweige» am Druckrohrstrang, weshalb die Außerbetriebsetzung des ganzen Werkes auf einige Stunden stattfinden mußte. — Die Königliche Generaldirektion der sächsischen StaatSeisenbahnen hat soeben scharse Bestimmungen gegen den Genuß alkoholischer Getränke er lassen. Die Verordnung weist zunächst darauf hin, daß der regelmäßige oder reichliche Genuß alkoholischer Ge tränke nach allgemeiner ärztlicher Ueberzeugung mit gesundheitlichen Schädigungen verbunden ist, und auch schon geringere Mengen alkoholischer Getränke unter Umstände« die körperliche und geistige Spannkraft sowie die Arbeit-frische gefährdend herabsetzen, wie eine ge naue Prüfung mancher Eisenbahnunfälle der letzten Zeit bestätigt hat. Die Generaldirektion erkennt an, daß da- Verhalten de- weitaus überwiegenden Teile- des Per sonals in der hier in Frage stehenden Richtung zu Bemängelungen keinen Anlaß bietet, doch mache die große Verantwortung für die Sicherheit des Betriebs, ebenso wie die Sorge für das Wohl und die Gesund heit des Personals der StaatSeisenbahnverwaltung die Einschärfung folgender Vorschriften zur Pflicht: Sämt lichen Bediensteten der Staatsbahnverwaltung ohne Aus nahme ist da- Mitbringen von Schnaps oder schnaps ähnlichen Getränken zum Dienst und deren Genuß wäh rend des Dienstes verboten. Während des Dienstes ist dem Betriebspersonal nur der Genuß von alkoholfreien Getränken, einfachem Bier uiid Warmbier gestattet. Als Dienst gelte» für das Betriebspersonal auch die Zeiten der Dienstbereitschast und Ne in die Dienstschichten fallen den Ruhepausen; auch ist der Genuß alkoholischer Ge tränke in den letzten Stunden vor Dienstantritt in dem selben Umfange zu meide», wie während des Dienstes. Auch von den übrigen, nicht zum Betricbspersonal ge hörenden Bediensteten wird erwartet, daß sie während des Dienstes und in de» letzte» Stunden vor Dienst antritt außer einfachem Bier und Warmbier alkoholische Getränke überhaupt nicht oder nur zu den Mahlzeiten in geringer Menge genießen, damit die im Dienst er forderliche Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Im übrigen wird angeordnet, daß Bedienstete, die in trunkenem Zustand oder unter den Nachwirkungen eines vorhergegangenen übermäßigen Al» koholgenusses den Dienst antreten wollen oder im Dienste betroffen werden, vom Dienste zu entfernen und zur Anzeige zu bringen sind. In Wiederholungsfällen kann ihnen Amtsentlassung angcdroht werden. Damit diese äußerste Maßnahme mit den schweren Folgert für die Bediensteten und ihre Angehörigen tunlichst vermieden wird, haben die Vorgesetzten die trunksuchtvcrdächtigen Bediensteten besonders zu überwachen, sie über die Fol gen ihrer Neigung aufzullären und ihnen den Anschluß an einen Enthaltsamkeitsverein anzuraten. Die Bedien steten, die dem reichlichen Nlkoholgenuß zuneigen, haben sich vor Dienstantritt regelmäßig beim nächsten Vorge setzten zu melden, und in Zweifelsfällen sind zur Fcst- , stellung der Trunkenheit oder Trunksucht die Bahnärzte zu Rate zu ziehen. — Diese Verordnung, die dem gesamten Personal der StaatSeisenbahnen zugängig ge macht worden ist, klingt in manchen Teilen recht scharf, ist aber, so bemerkt der „Dresdn. Anz.", durch das Ver antwortlichkeitsgefühl der Staatsbahnverwaltung gegen über dem reisenden Publikum bedingt und dürste auch im eigenen Interesse der Bahnbeamten liegen. Leipzig. Bo: dem vereinigte« zweiten und dritten Strafsenat de« Reichsgericht» begann gestern der Spionage« prozetz gegen den 17 Jahre alten, schon schwer vorbestraften angeblichen Kaufmann Willy Worg, geboren in Weißen- fek«, wegen versuchten Verrat» militärischer Geheimnisse. Der Angeklagte ist im Mai vorigen Jahre» von der Grenz polizei in Deutsch-Avricourt verhaftet worden, al» er die Grenze überschreiten wollte. Gr soll versucht haben, seine Kenntnisse über die Lage und äußere veschassenheit von Befestigung»- und anderen Werken Straßburg» an ein« fremde Macht gelangen zu lassen. Di« Oessentltchkeit wurde während der Verhandlung au«geschlossen. Der Angeklagte wurde zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, 4 Monate Unter- suchunglhaft werden ihm angerechnet, vei der Strafzu messung kam erschwerend in vetracht, daß der Angeklagte lediglich au» Gewinnsucht gehandelt hat und keine Reue über sein« Tat gezeigt habe. — Au» Anlaß der Interna- tlonalen vaufachau»stellung wird iu Leipzig in diesem Jahre «ine groß« Werkmeiftertagung stattfinden. — SEA. Die statistischen Mitteilungen über die evangelische Landeskirche de- Königreiches Sachsen auS dem Jahre 1S11 sind erschienen. Sie berichten, daß die Gesamtzahl der Uebertritte zur ev. luth. Landeskirche, nach der Abnahme im Jahre 1909, seitdem wieder etwa» aesneaen ist. Ueberwiegend fanden Uebertritte von der römisch- katholischen Kirche her statt (938 von 1160). AndernteilS ist auch die Zahl der Austritte aus der Landeskirche etwa» ge stiegen. Die größte Zahl der Austritte füllt auf Leipzig (210 gram ISS im Borjahr), e» folgen die Ephorien Zwickau (177), Dresden (145), Chemnitz I lllS), Schneeberg (116), Auerbach (109). In der Ephone Chemnitz 1 kommt 1 Aus tritt aus 2242 ev. luth. Nnwohner und in der Ephorie Chemnitz H 1 Austritt auf 3160 ev. luth. Einwohner. In der gesamten Landeskirche sind für 1911 449 Austritte zu den religionslosen Dissidenten zu verzeichnen. Die Taufziffer beträgt 116033 (d. i. 96»/, der Geburtsziffer; die Trauung»- gift« beträgt 3öböö (für rein ev. Laar«) und 2382 (für gemischte Paare), d. i. zusammen 94»/, der Eheschlleßungrn. Konfiruyert wurden im Kalenderjahre insgesamt 9S7V9 1910 «W 88828) Kinder. In 82 Fällen mußte die Kon- irmatio« seitens der Landeskirche ganz oder zeitweilig be anstandet werd«. Die Zahl der AbendmahlSaäste hat gegen da» Vorjahr «m 21809 «genommen. An der Seitenzahl der Landeskirche gemessen betrug die Gesamtzahl der Abend- mahlSgäste 85,1»/, (im Vorjahr, m dem noch nicht wie diesmal die Volkszählung vom 1. 12. 1910 zugrunde liegen konnte 86.8»/,). lieber SonntagSentheiligung und mangelhaften Kirchenbesuch wird vielfach geklagt. Als bedauerliche Ursache >afür wird die Ausdehnung des Gasthausverkehrs u. s. w. bi» zur 2 Uhr Nachtstunde nach den Sonnabenden und auch >ie Veranstaltungen de» Jugendsportes während der Gotte»« nenstzeit bezeichnet. Anerkannt wird der gut« abendliche Kirchenbesuch. Unter der Abteilung „Betätigung kirchliche» Sinne»" wird erwähnt, daß in einig« Gemeinden der Ephorie Lhemnitz-Land die Paten am Sonntag nach der Taufe der OrtSsitte gemäß den Gottesdienst besuchen. Die Zahl der Todesfälle unter den ev. luth. Gemeindemitgliedern hat gegen da» Vorjahr um 6953 zugenommen. Die Zahl der ev. luth. kirchlichen Bestattung« beträgt für das Jahr 1911 77528 (1910 — 70577). Der Gesamtbetrag der Stiftungen und Widmung« (u. a. für Ausschmückung von Kirchen, Beschaffung von Orgeln, Glock«, Heizung von Kirchen, Begräbnisstiftungen, für Bibelverteilung, Armenpflege, kirchliche Musik, innere und äußere Mission, Gemeindediakonie, zum Besten der Kon firmanden rc.) beträgt 1314311 M. (1910 --- 1235975 M.) Von den geistlichen Stellen gelangten 118 zur Erledigung und zur Besetzung 129. Also 11 Stälen wurden neubegründet. Die Gesamtzahl der Kirchenvisitationen für 1911 beträgt 125. — Der Verband der Kriegsfreiwilligen von 1870/71 wird anläßlich der Einweihung de» Völkerschlacht denkmal» im Oktober 1918 eine Wandrrversammlung in Leipzig obhaktrn. * Grüba. Am vergangenen Sonntag hielt der Baterk. Arbeiterverein im Hotel «Thüringer Hol" seine Generalversammlung ab. Der vom v«reln»oorsttzenden Herrn Werkmeister Thonfeld erstattete Jahresbericht ließ erkennen, daß der Verein seit seiner vor 8 Monaten er folgten Gründung von 30 auf 130 aktive und 10 unter stützende Mitglieder angrwachsen ist. Zur Ausnahme in den Verein lagen wiederum 25 Anmeldungen vor. Die au»scheidend« Vorstandsmitglieder erklärten sich nach er- folgt» Neuwahl wieder zur Uebernahme der Aemter bereit. Die Kassenverhältnifle sind, dank reicher Zuwendungen von Seiten freundlicher Förderer der vaterl. Arbeiterbewegung, die denkbar besten und ermöglichten dem Verein bereit» »ine Weihnachtsfeier zu veranstalten, bei welchem den Kindern der Mitglieder Geschenke im Gesamtwerte von 260 Mark gemacht werden konnten. Für den mäßigen Beitrag von wöchentlich 10 Pfg. wird den Mitgliedern gewährt: VundeSbeitrag, eine zweimal im Monat er scheinende Zeitung und in Verbindung damit Beihilfen in Notfällen (auch für Familienangehörige), Arbeitsnachweis, Rat und Auskunft, sowie Vertretung beim Reich-oer- sicherunglamte durch die Geschäftsstelle in Berlin. Außer dem unterhält der Verein eine Krankengeldzuschüßkass« bei einem wetteren Beitrag von 10 Pfg. pro Woche. Herr Georg Müller, Besitzer de« Hafen-HobelwerkeS, wurde in Anbetracht seiner großen Verdienste um den Verein und seiner Sache zum Ehrenmitglied ernannt. Zur Erweiterung seine» Wirkungskreise» wurde beschlossen, den VereinSnamen in »vaterländischer Arbeiterverein von Gröbo/Riesa und Umgegend" zu ändern. Mit der Versicherung, auch im neuen Jahr« tatkräftig für di« national« Arbeiterbewegung «inzutreten und mit einem Hoch auf da» sächsische König», hau» schloß die sehr anregend verlaufene Versammlung. Ostrau. Die hiesige Beschälstation, die sich im Grundstück des Herrn Mühlengutsbesitzers Golde befin det, wird nach einer Mitteilung des Kgl. LandstaN- amteS Moritzburg vom 2. Februar ab mit den Beschälern Claivon, Franllin, Türke und dem edlen Bluthengst Tannhäuser besetzt sein. Dresden. Der Präsident der Ersten Kammer Graf Vitzthum v. Eckstädt ist da» Opfer von Taschendieben ge worden. Als er vom Hauptbahnhof nach der Prager Straße ging und dort in ein Haus trat, bemerkte er, daß ihm der Pelz mit einem scharfen Messer an der Seite, wo die Taschen sind, ausgeschnitten worden war. Erlangt haben die Diebe nichts. Dresden. Ein Schwindler sucht Teilhaber und hat sich zu diesem Zwecke bei Vermittlern Adressen von Per sonen zu verschaffen gewußt, die selbst einen Teil haber suchen. Beide (Vermittler und Suchende) hat er durch Bvrzeigen eines gefälschten Depositenscheines einer Reichsbankstelle Über 50 000 Mark zur Hergabe von Dar lehen zu bestimmen verstanden und diese so betrogen. Der Schwindler, der sich Josef Nachum und Max Neu mann nennt, ist etwa 45 J!ahre alt und 1,60 Meter groß. In feiner Begleitung befand sich eine kleine etwa 24 jährige Frauensperson, die vogtländischen Dialekt spricht. Radeberg. Seit 1905 spielte der Arbeiter Max M. mit mehreren Frauen in der Königl. Sächs. LandeS- lotterie die Nr. 89 683. Weil nun die Nummer bis 1912 nicht einmal gezogen wurde, gab man da- Los ab. Am 8. Januar dS. IS. wurde die Nummer mit 40000 Mark gezogen. Die Mitarbeiter im Königl. Artillerie-Depot Dresden, die von der Abgabe de« Loses nichts wußten, nahten am Donnerstag mit freudigsten Glückwünschen den vLrmeintlichen Gewinnern, deren süßsaure Mienen sie sich gar nicht zu erklären wußten. Löbau. Der «rbeiter Hentschel, der, wie gemeldet, mit seiner Familie vergiftet aufgefunden wurde, ist unter dem Verdachte, die Vergiftung verursacht zu haben, festgenvmmen und in das Bautzener Gefängnis eingeliefert worden. Zwei Kinder waren bekanntlich beim Hinzukomm« des Arzte» bereits tot. Glashütte. Infolge Scheuwerden» vor einem Automobil gingen auf der Müglitztalstraße zwei Pferde durch. Die Pferde raste«, nur den vorderen Teil des Wagens mit sich führend, durch die Stadt. In der Nähe der Uhrmacherschule wurde die zu dieser Zeit die Straße passierende, 83 jährige Bewohnerin de» Armen hauses Kadner umgerissen und sehr schwer verletzt. Nrch wenigen Stunden wurde die Bedauernswerte von ihren Leiden durch den Tod erlöst. Pirna. Ein gefürchteter Gast in den höher« Lagen des Gebirges ist der Rauhfrvst, der in den Waldungen, an den Bäumen, sowie an den Telephon- und Tele- graphenlettungen großen Schaden anrtchtet Das hat zu ihrem Leidwesen auch die Elbtalzentrale Pirya er fahren müssen, die die elektrische Energie nach Peters- Walde, also über den Kamm des Erzgebirges, liefern will. An dem Gestänge und dem Leitungsnetz hat der Rauhfrost seine Kraft geübt. Dieses ist zusammenge brochen und jenes ist zerrissen. Ter Schaden ist ziem lich bedeutend. Waldheim i. S. Ter Inhaber der Parfümerie- und Tvilettenseifenfabrik A. H. A. Bergmann, Herr Rich. Bergmann, hat der Stadt eine Stiftung von 50000 M. angeboten, mit deren Zinsen eine planmäßige Zahn pflege bei den Schulkindern.durchgeführt werden soll. Glauchau. Ter älteste Einwohner des Bezirks Glauchau, der Gastwirt Ferdinand Straaß in Mülsen St. Niklas, feiert am 27. ds. Mts. seinen 100. Geburts tag. Dem greisen Kriegsveteran, der sich noch bester Gesundheit erfreut, find mannigfache Ehrungen zu gedacht. Grün Hain. Im verflossenen Jahre sind hier 316 Stück Kreuzottern abgeliefert worden^ Tas Vorkommen dieser ungemein großen Anzahl wird von kundigen Be obachtern auf den heißen Sommer 1911 -urückgesührt. Oberwürschnitz. In der Nacht zum Mittwoch brannte das Grundstück des Fischhändlers Krnitz, in dem drei Familien wohnten, nieder. .Sämtliches Mobiliar ist verbrannt. Brambach. Eine Zrderschütterung wurde am Sonntag abend in Brambach verspürt. Sie währte mehrere Sekunden und zeigte sich, wie immer, erst in einem rollenden Getöse, sodann mit einem explosions artigen Knall endend. Bad Elfter. Als sich eine Anzahl Kinder auf dem Eise eines Teiches mit Schlittschuhlaufen vergnügte, fiel plötzlich aus etwa 50 Meter Entfernung ein Schuß, durch den der siebenjährige Sohn des Bademeisters Süß getroffen und so schwer verletzt wurde, daß er bald darauf starb. Als Täter wurde der 19 jährige «Lohn des Gastwirts Sörgcl ermittelt. Es liegt offenbar Un vorsichtigkeit vor. ( Reichenbachi. B. Wegen Trunksucht entmündigt wurde auf Beschluß des hiesigen Amtsgerichts der Guts besitzer, frühere Fabrikweber Johann Adam D. in Ober- neumark. Er hat vor etwa vier Jähren ein Zehntel vom großen Lose samt der Prämie gewonnen und da mals 68000 Mark bares Geld ausgezahlt erhalten. Tas Geld hat ihm aber keinen Segen gebracht. Wohl kaufte er sich ein Gut in Oberneumark, hat es jedoch nie in richtiger Weise bewirtschaftet, sich vielmehr dem Trünke- ergeben und sich mit seiner Familie völlig entzweit. Vor drei Jähren verunglückte er mit seinem Sohne bei einer Wagenfahrt, wobei der Sohn dH: Tod fand. Don dem auf so leichte Weise erworbenen Gelbe ist nur noch ein kleiner Teil vorhanden. Leipzig. In den Nächten zum 21. Dezember 1912 und zum 4. Januar 1913 sind La- Schäfereigebäude und der Kuhstall de» Rittergutes Großstädteln bei Leipzig durch Feuer zerstört worden. In beiden Fällen liegt vorsätzliche Brandstiftung vor. Auf die Ermittelung der Brandstifter hat jetzt die Eigentümerin de» Rittergute» «ine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt. Leipzig. Ein frecher Diebstahl ist vor einigen Tagen auf dem Eilenburger Bahnhose verübt worden. Dort hatte ein dreister Bursche 36 Zentner Eisenbahn schienen am hellichten Tage von dazu gedingten Ar beitern abfahren lassen, um sie dann zu Gelbe zu machen. Jetzt hat man den Dieb in der Person eines 27 Jähre alten Schlossers aus Quasnitz ermittelt. Bad Berka. Schlimme Erfahrungen scheint Herr Ewald Krause in Bad Berka mit Klatschmäulern und Verleumdern gemacht zu haben. Er erläßt nämlich ein Jüserat, in welchem es heißt: -/Ich zahle demjenigen, welcher mir das gewöhnlich« Klatschweib, oder das Waschweib in Männerhosen, welche gemeine Aeuße- rungen und Verleumdungen über uns verbreiten and unsere Ehre in den Schmutz treten, ebenso etwaiges Dienstpersonal fortwährend aufhetzen, daß dasselbe bei mir die Stellung verläßt, so namhaft macht, daß ich diese Ehrabschneider gerichtlich belangen kann, 300 Mark Be lohnung. vermischtes. Nachruf des Kronprinzen füreinenLeib- Husaren. In Danzig starb vor kurzem der Eisenbahn assistent a. D. Knoblauch. Dem Verstorbenen, der dem 1. Leibhusarenregiment seit 1861 angehört hatte, wid mete der Kronprinz als Kommandeur de- Regiments einen Nachruf, in dem e» heißt: -,Der Verstarb«« ge hörte dem 1. Leibhusarenregiment seit dem 11. Oktober 1861 bi» -um 31. Mai 1878 mit kurzer Unterbrechung, wo er im KönigShusarenregiment Dienst tat, an. Mit Auszeichnung kämpfte er in den Schlachten de» Jahres 1866. Al» Wachtmeister der 1. Eskadron zog er 1870 in dm Krieg und focht bei Beaumont, Sedan, Orleans und Le Man». Stet- war er ein Vorbild dienstlicher Pflichterfüllung, und nach seinem Au-scheiden wirkte er ' al» glühender Patriot für sein Regiment al» Vorsitzender de» Verein» ehemaliger Leibhusaren über zehn Jahre lang mit seltmer Hingabe und treuester Kameradschaft. Ihm wurde die Ehre zuteil, die Uniform seine» alten Regiments auch weiterhin zu tragen. Das Regiment wird das Andenken diese» braven Soldaten und treuen Mannes stet» kn Ehr«, halt«."
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