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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191301242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-24
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1913
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Riesaer H Tageblatt ««d A«;r1s»r (MedlM m«d Atyeigrr). rckgranuEneff« »HI Fernfprochftell» T-S.»I-n «.,» v^aL für die Königs. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königs. AurtSgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. n Freitag, 24. Januar 1913, avends. 66. Jahrg. LaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta- abends mit Ausnahme der Comi- nnd Festtage. VIerteljiihrlIchrr Be-n-StzreiS bet Abholung in der Expedition in Riesa I Mark k>0 Psg., durch unsere Träger irei in« HauS I Mark t>5 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanslalteu 1 Mark SS Psg., durch den Briestrüger srcl in» Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonuementS werden angenommen. Anzrigen-Annahme jilr die Nummer des SlusgabetageS bis vormittag v Uhr ohne Gewühr. Preis siir dir NelNgrspalteue mm breite KorpuSzeile 18 Psg. (LvkalprelS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschüstöslelle; Goethe st rasse L9. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Niesa. I UI m «IN-Nfl-N Zur Feier des Geburtstages Seiner MajestSt des Kaisers soll Montag, de« 27. Jan«ar 1918, do« «achmtttagS 6 Uhr ad in der „Elbterrasse" hier ein aLgehalten werden. Alle patriotisch gesinnten Herren der Stadt und des Amtsgerichtsbezirks Mesa werden zur Teilnahme an dieser Feier mit dem Ersuchen ergevenst eingeladen, ihre Beteiligung bis zum 25. Januar 1913 mittags in den auf der Ratskanzlei und in der Elbterrasse ausliegenden Listen einzutragen. Der Preis des Gedeckes (einschl. Musik) ist auf 3,50 Mk. festgesetzt. Heldner, Oberjustizrat. vr. Scheider, Bürgermeister. Realproghmnasium mit Realschule. Zur Feier des Geburtstages Sr. MajestSt -es Kaisers, Montag, 27. Januar 9 «hr, ladet dis Behörden, die Eltern und Angehörigen der Schüler und alle Freunde der Schule, höflichst ein. Das Lehrerkollegium. Prof. vr. Göhl. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens SGHsKSAASVs vormittags 9 «hr des jeweiligen Ausgabetages. LI« «eschiftSSe»«. Freibank Riesa. Morgen Souuabend, -e« 25. Jauuar bs. IS., von vorm. V-9 Uhr an gelaugt auf der Freibank dar Fleifch eines Rindes zum Preise von SO Pfg. pro */, zum Berkaus. Riesa, 24. Januar 1913. Di- Lirettia« des «ttt. Schlachthofe». Freibank Schänitz. Morgen Sonnabend, den 25. Jauuar, von mittag 1 Uhr an kommt Schweines fleisch, Pfund SOPfg., und Rindfleisch, Pfund 40Pfg. zum Berkaus. Der Gemeiudevorstaud. »ertliches ««» Sächsisches. Riesa, 24. Januar 1913. —* Der am 23. d. M. in der Elbterrasse Riesa ab» gehaltene 3. Saatenmarkt erfreute sich eines äußerst regen Besuches. Die von Landwirten und Eaatgeschäften ausgestellten Sämereien waren von vorzüglicher Beschaffen heit und dürften Käufer und Verkäufer auf ihre Rechnung gekommen sein. Nach kurzen BegrüßungSworleu an die Erschienenen durch Herrn Amtmann Heinke, Mautitz, er griff Herr Dr. Kirsche, Pfiffelbach, da- Wort zu einem Vortrage über „Züchtung und Anbau von Hafer und Futterrüben". Ehe der Redner, ein hervorragender Fach- mann auf dem Gebiete der Saatzüchtereien, näher auf das Thema einging, bemerkte er, daß Deutschland in Bezug auf seine Saatzüchtereien und die Erfolge damit eine achtunggebietende Stellung einnehme. Verwendung guter Saatzuchten verbürge von vornherein schon einen bedingten Erfolg der Ernte. Nunmehr näher auf das Thema ein gehend, gab der Redner auf Grund langjähriger Zucht erfahrungen in Hafer- und Futterrübenanbau wertvolle Erläuterungen und Winke, die, entsprechend in der Praxis verwertet, mit der Zeit sicher gute Erfolgs zeitigen werden. Der Redner schloß seinen, mit großem Beifall aufgenom menen Vortrag mit den Worten: Mögen Landwirte und Saatzüchter auf dem «ingeschlagenen Wege weiter arbeiten und di« Zeit wird nicht mehr fern sein, wo der deutsche Landwirt in der Lage sein wird, die gesamten Bedürfnisse der deutschen Volke» in landwirtschaftlichen Produkten selbst zu erbauen. Nach dem Vortrage folgte die Borfüh- rung einer großen Anzahl Lichtbilder über Saatzuchten, die großes Interesse bei den Teilnehmern de» Saaten- Marktes erweckten. Die anschließende Debatte brachte ver- schieden« interessante Momente, die ebenfalls sehr anregend waren. Zum Schluß forderte Herr Administrator Stein- Hardt die Anwesenden noch auf, den nächsten Saatenmarkt noch mehr mit Mustern zu beschicken und wieder recht zahlreich zu besuchen zu Nutz und Frommen unserer Land- wirtschaft. —* Der gestern im Hotel Höpfner veranstaltete Deutsche Abend hatte einen vollen Erfolg aufzuweisen. Der Gedanke, solche Abende abzuhalten, hat sich also als ein sehr glücklicher erwiesen, und wenn man durch gute Vorbereitung und Ausgestaltung auch den ferneren der- artigen Veranstaltungen das Interesse weitester Kreise sichert, so werden die Deutschen Abende ihren Zweck, Verständnis für unsere nationalen Aufgaben ins Volk zu tragen, sicher- lich in schönster Weise erfüllen. Ganz über Erwarten stark war gestern abend der Besuch; Saal und Galerie waren dicht besetzt, sicherlich mögen etwa 800 bis 1000 Personen dem Vortrag de» Herrn Admiral» vr.using über: „Der Weltkrieg und da» Deutsche Reich" gelauscht haben. Redner begann mit dem Hinweis, daß dte Bor- gänge auf dem valkan und dte heutige gespannte Weltlage da» Werk England» seien. England habe sich seit Jahr- Hunderten «in Weltreich geschaffen, da» e» freiwillig nicht aufgeben wolle, und eS habe sich für seine Politik gewisse Grundsätze gestellt. England» Politik sei stet» gegen die- jenige Macht gerichtet, die England jeweilig am gefähr lichsten erscheine. ES schließe Bündnisse mit denjenigen Nationen, die ein Interesse an einem Bündni» mN Eng land hätten, während es Staaten, die ihm unbequem seien, zum Kriege treibe, bei dem sie sich schwächten, keiner aber einen vollen Erfolg ernte, während England darauf sehe, daß e» bei der Abrechnung nicht zu kurz komme. Deutsch- land habe sich eine Flotte schaffen müssen. Die Buren staaten und Spanien seien ihm ein warnendes Beispiel gewesen. Wir hätten genug auf dem Meere zu schützen. Vom deutschen Außenhandel seien zurzeit 13*/-, Milliarden Mark Waren und Erzeugnisse auf den Seeweg angewiesen, von den Erzeugnissen der Kolonien kämen 70 bis 80 Proz. dem Mutterland zu gute und das Deutschtum im Aus- lande gelte es zu stärken und zu schützen, da» unserem Handel und unserer Industrie den Weg bahne. Die Not wendigkeit einer starken deutschen Flotte sehe nur England nicht ein. ES glaube, wir wollten seinen Handel angreifen oder gar England erobern. Wir hätten aber nicht nur nicht» dagegen, daß die englische Flotte stärker sei als dte unsrige, sondern es sei auch unmöglich, eine Armee von 240000 Mann, di« notwendig für eine deutsche Invasion sein werde, nach England hinüberzubringen. Man be haupte auch, die Mißgunst gegen unseren Handel wäre der Grund für die deutschfeindliche Politik England». Aber der englische Handel sei überall gewachsen. Zudem ver möge aber auch England garnicht so viel zu produzieren, als eS verkaufen könne. Deutschland habe 20 Millionen mehr Einwohner al» England, und dieser Bevölkerung«, unterschied werde vielfach bei wirtschaftlichen Vergleichen zwischen beiden Nationen nicht genügend berücksichtigt. Die Unterlegenheit England» in der vevölkerungSzahl gegenüber Deutschland komme auch in den Mannschaft-, und Offiziersmangel der englischen Marine zum Ausdruck. Der eigentliche Grund, weshalb England unsere Flotte mit scheelen Augen ansehe, sei also der, daß e» seine Vor machtstellung in der Welt nicht aufgeben wolle. Bon England sei beim Marokkostreit der versuch gemacht wor den, Frankreich zu veranlassen, den Krieg gegen Deutsch- land aufzunehmen. Frankreich habe auf diesen Vorschlag «ingehen wollen, hab« aber, um zu verhindern, daß England sich schließlich au» der Schlinge ziehe, verlangt, daß Eng- land 150 000 Mann englische Truppen Frankreich zur Ver fügung stelle. Damal» habe die englische Admiralität er klärt, diese Truppentransport« nach der 80 Meilen ent- ferntrü belgischen Küste nicht eher vornehmen zu können, bevor nicht die deutsche Flotte vernichtet sei. Diese in England mit Entrüstung ausgenommen« Erklärung habe zu einer Reorganisation der englischen Admiralität geführt, mit dem Erfolge, daß letztere angriffslustiger geworden sei. An der Seite England» stehe al» williger Gehilfe Frank reich, das seine Niederlage von 1870/71 nicht vergessen habe und heute mehr al» je zur Revanche bereit sei. Der Deutsch« habe geglaubt, nach Beilegung de» Marokko streite» würden wir zu Frankreich in ein freundschastlichere» Verhältnis treten. Aber die Franzosen seien heute kriegs lustiger wie nie zuvor. Englands anderer Bundesgenosse, Rußland, sei weniger kriegslustig gegen un» gesinnt. Redner zeigt jedoch, wie gerade in der kommenden Zeit in Kleinasien die deutschen und russischen Interessen kollidieren dürften. ES sei möglich, daß die Türkei in Kleinasien wieder ein starke» Reich errichte, in welchem Bestreben sie von Deutschland unterstützt werden müsse. Hier sei nun in Betracht zu ziehen, daß Rußland gern von Armenien Besitz ergreifen möchte. Dem Deutschen Reich zur Seite stünden Oesterreich-Ungarn und Italien. Letztere» sei erst ein ziemlich unsicherer Bundesgenosse gewesen. Die Ver hältnisse seien aber anders geworden. Durch Tripoli» werde Italien gezwungen, zum Dreibunde zu halten. Tripoli» stelle Anforderungen an Italien, die seine ganze Kraft beanspruchten. Zudem grenze an Tripoli» das in französischem Besitz befindliche Tunis, daS eigentlich Italien zukomme. Die Bevölkerung von Tunis sei fast ausschließ lich italienisch. England habe seinerzeit die Pläne Frank reich» auf Tunis unterstützt, damit Italien nicht in die Lage komme, zwischen Sizilien und Tunt» eine Blockade linie zu errichten, die ja für die englische Nahrungsmittel- zufuhr sehr gefährlich werden könne. Auch das unfreund liche Verhalten England» und Frankreichs im Tripoli», kriege Italien gegenüber habe letzteres veranlaßt, sich fester an den Dreibund anzuschließen. So habe Italien von dem Plane Kenntnis erlangt, wonach Frankreich und Eng. land der Türkei den Vorschlag gemacht hätten, daß sie Tripolis pachten und es Italien wieder entreißen wollten. Vor allem aber sei e» doch besonder» die Absicht auf Tunis, die Italien fester an die Seite des Dreibunde» stelle. Redner stellt sodann Vergleiche zwischen Len einzelnen Landstreitkräften an. Frankreich sowohl wie Deutschland verfügten über 3^/, Millionen ausgebildete Soldaten. Es sei ganz ausgeschlossen, eine derartige Armee gleichzeitig gegeneinander zu führen. Im Falle eine» Kriege» würden zunächst in der ersten Kampflinie 1 Million Streiter gegen einander geführt werden, und wer diese mit Erfolg führe, habe schon ein Kunststück geleistet. Wer werde nun in einem solchen Kampfe Erfolg haben? Der Erfolg hänge ab von der Führung und der Güte der Armee. Wa» die Führung anbelange, so dürften wir darauf rechnen, daß die Söhne der Helden von 1870 sich den Vätern nicht unwürdig zeigen würden. Aber auch in Frankreich feien tüchtige Generäle vorhanden, nur habe e» den Nachteil: während bet un» unter dem Oberbefehl de» Kaiser» Eifer sucht unter den Führern ausgeschlossen sei, fei diese in Frankreich unter den Führern schon im Frieden vorhanden. Wir in Deutschland hätten da» bessere Menschenmatertal, in Frankreich sei dagegen in technischer Hinsicht manche» besser, die Formationen seien auch besser durchgrbildet, die Ausrüstung mit Maschinengewehren, die Bespannung der Artillerie und da» Flugwesen seien ebenfalls besser. Wir könnten aber in Deutschland auf allen diesen Gebieten Nachkommen, wenn wir nur wollten. Im Luftschtffwesen
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