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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-09
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1922
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Riesaer D Tageblatt rrnd Anretsrr iLlbedlatt u«d Rmeiger). Postschkckkontor LreSbrn IS» Girokass« Rlrft Nr. öü. ««d Anzeiger Mbeblatt ««d MMger). Lratztmschrtft: kageSlatt kl«la> Dieses Blatt kutlttttt die amtliche« Bektmutmachuuaeu x.rnn.1 r. tzer Amlöhauptmaonschaft Grotzttlhaln, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltfchast Selm Amtsgerichte end des Nates der Stadt Riesa, des KMamamt» Riesa Mld des HasdtmllamtS Meibm. Idwie des ÄemelnderateS Ströbs. I». Sonnaien», A. September ISIS, abends. 75. Jahr«. Tas VNelaer Laaebimt erscheint lebe« Ta« abends '/,ö Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich SS.— Mark ohne Vringerlohn. Einzelnummer L.— Mark Anzeige« für di» Nummer de» Ausgabetage« sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und Im voraus zu bezahlen,' eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 39 mm breite, 3 mm Hohr Grundschrist-Zeile (S Silben) 9.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 59«/, Aufschlag. Nach- wersungs- und VermittelungSgebühr 3.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstige: irgendwelcher Störungen des Betriebe! der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oed Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. OeschöftSftrlle: Goetheftratze öS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hahnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Auf Blatt 431 des Handelsregister«, die Firma Lenner Co., G. m. b. H. in Strebla betr., ist beute eingetragen worden: Der Ingenieur Guftav Palme in Strehla ist zum Geschäftsführer bestellt. Amtsgericht Riesa, den 6. September 1922. Bekanntmachung. Wir weisen hiermit daraufhin, daß Anträge von Wohnungssuchenden, die das 25. LebenSfahr noch nicht vollendet haben, zwecklos sind, da diese erst nach Vollendung hes 25. Lebensjahres in die Liste für dringende WohnungSgesuche ausgenommen werden können. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. September 1922. L. Tie Sozialrentnerunterstützum, für Monat September wird am Dienstag, den IS. September, vormittag- von 8—IS Ubr im Gemeindeamt, Zimmer 14, ausgezahlt. Grvba (Elbe), am 8. September 1922. Der Gemeindevorstand. GemeinderatSfitznng Montag, den 11. September 1022, abends V Ubr, Gast« Hof Walther. Tagesordnung hängt aus. Weida bei Riesa, am 9. September 1922. Der Gemeinbevorstaud. Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa - Babnbofftrafte Nr. 17, Tel. Nr. 40. - Kostenlose Arbeit-Vermittelung und Stellennachweis für Jedermann. Meldezrtt für Frauen vorm. 8—10, für Männer 10 12 , Ubr. Offen« Stellen für: 10 Böttcher, 1 Stellmacher, 1 Kupferschmied, mehrere Schlosser, Schmiede,Autogenschweißer,Dreher, mehrere landw.Burschen und Mägde, sowie Hausmädchen. Oertliches nnv Sächsisches. a Riesa, den 9. September 1922. —* Brotkartenausgabe in Riesa. Die Aus gabe der Brotkarte» auf die nächsten 4 Wochen erfolgt nächsten Montag vormittags von 8 bis 12 Uhr in den bekannten Ausgabestellen. —* Der ErnäbrungSailsschutz der Amts bau p t m a n u s ch a f t G r o h e n b a i n hielt am Donners tag vormittag im SitzungLsaale der AmtShauptmannschaft unter Vorsitz des Herrn Reaierungsrat Glaser eine Sitzung ab, in der er sich mit der Festsetzung der Mebl- und Brot preise beschäftigte. Bei der Mehl- und BrotpreiSberechnung sprechen alle die wirtschaftlichen Momente mit, die setzt als Ursachen der allgemeinen Teuerung in Frage kommen: vor allem die Lohn-, die Fracht-, die Kohleupreis-Erhöhungen. Bei der Backlohnbesprecbung wurden die einzelnen Positionen einer erneuten Nachprüfung unterzogen. Erhöbt mußten werden die eingesetzten Beträge für Streumehl, Kohlen, Holz, Instandhaltung und Reinigung der Her stellung?- und Verkaufsräume, Ersatzbeschaffung, Abschrei bung auf Inventar, Licht und Kraft, Arbeitslohn, gesetzliche Versicherungen, Umsatzsteuer, allgemeine Unkosten, Verkaufs und sonstige Spesen, Meisterlohn. Seit der letzten Sitzung des ErnährungSansschusseS am 9. August sind wirtschaftlich bedeutende Preisumgestaltungen ringetreten, die sich natur gemäß auch hinsichtlich der Festsetzung des Brotpreises aus wirken. Nach eingehenden Erwägungen aller Verhältnisse erfolgte die Preisfestsetzung in der Weise, wie gestern bereits im amtlichen Teil bekannt gegeben. Darnach würde vom 11. September ab das 1900 gr-Brot 34 Mark kosten. Von einem Vertreter des Bäckergcwerbes wurde in der Sitzung Klage geführt, daß den Bäckereien Mehl in zu geringen Mengen und von ungleicher Qualität, bald ganz weiß, bald wieder schwarz, zugeführt werde, sodaß das Brot in seinem Aussehen sehr verschieden sei, was seitens der Verbraucher unliebsam empfunden werde. Nach verschiedenen Aeuße- rnngen dazu, in denen besonders hervorgehoben wurde, daß es für den Bäcker schwer sei, ein gutes bekömmliches Brot zu liefern, wenn er so ungleichmäßiges Mehl erhält, das jedes Mal erst ausprobiert werden muß, wurde dahin resümiert, daß es Aufgabe der Müllergenossenschaft sei, darüber Kontrolle zu führen, daß die Mehlbeliefcrung in gleichmäßiger Qualität seitens der Mühlen erfolgt. Hin sichtlich der Belieferung der Mühlen mit Umlagegetreide wurde festgestellt, daß diese bisher nicht im erwarteten Maße erfolgt war, daß aber in letzter Zeit infolge erneuter Aufforderung an die Gemeinden eine Steigerung ringetreten ist. Wegen Herabsetzung des gesamten Umlage-Solls sind seitens der AmtShauptmannschaft zweimalige schriftliche Eingaben an das Wirtschaftsministerium erfolgt, die bis lang ohne Ergebnis waren, es soll nun durch persönliche Vorstellung versucht werden, eine Aenderuug zu erreichen, ob dies aber von Erfolg sein wird, bleibt in Frage. Zum Schluß gelangte noch eine Anfrage wegen des jetzt hier eingeleitcten Auskaufs unreifer Pflaumen zur Verwendung in Schnapsbrennercien zur Erledigung. —* Gestohlen wurde Freitag vormittag in der Zeit von '/,12 bis V,1 Uhr aus dem Fahrradständer vor dem Eingänge zur Riesaer Bank ein Herrenfahrrad, Marke Wanderer, Stummer unbekannt, schwarzer Rahmenbau, ver nickelte etwas nach oben gebogenck Lenkstange, schwarz« Griffe, vollständige neue Gummibereifung, dunkelbrauner Sattel, am Rahmenbau ist eine Luftpumpe befestigt gewesen. Der Bestohlene hat für die Wiedererlangung des Fahrrades eine Belohnung von 1000 M. ausgesetzt. Sachdienliche Wahrnehmungen bittet man in der Polizei wache zu melden. —* Flugverkehr Dresden —Leipzig und Dresden —Berlin. In der vergangenen Woche wurden fünf Finge nach und von Leipzig sowie vier Flüge noch und von Berlin pünktlich ausaesührt. Die Flugzeuge beförderten wiederum neben der Post und den Berliner Abendzeitungen 39 Personen. Der Flugverkehr hat sich im vergangenen Sommer recht gut entwickelt. Nachdem das von der Entente auferlegte bisher bestehende Bauverbot für Flugzeuge aufgehoben worden ist, ist zu hoffen, daß die Luftverkehrsgesellschaften im kommenden Jahr« teilweise mit neuen Flugzeugen erscheinen und daß dadurch die noch hin und wider vorkommenden Störungen wegfallen. Ebenso darf der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß die Strecke Dresden—Prag der große» Linie Hamburg- Konstantinopel im kommenden Jahre eingrsügt werden kann. Die bisher bestehenden Linien Hamburg—Dresden und Bremen—Dresden dürsten dadurch viel aussichtsreicher werden. Denn je länger Li« durchflogene Strecke ist, um so mehr tritt die dürch das Flugzeug gewonnene Zeit zu Tage. , -* Der Ständige Ausschuß des Lander« kulturratS hat sich in letzter Zeit wiederholt mit den Preissteigerungen für die Bedarfsartikel des Landwirtes (Düngemittel, Maschinen, Gerät, usw.) beschäftigt und in Gegenwart von Vertretern der Wirtschaft-Ministerium» auf di« überaus ernste LSLe blvaewiesta^ Wit größtem Rach» Ueotlxer Vollorkvr» (»mtiled): 1358 Aork. druck wurde von allen Seiten die Forderung erhoben, daß sofort eine Aenderung der Preise für das Umlagegetreide eintretrn müsse, wenn die sächsische Landwirtschaft überhaupt leistungsfähig erhalten bleiben soll. —* Der Streik im TranSportgeweröe noch nicht beigelegt. Die Donnerstag durch Vermittelung des ArbeitsmiiiistcriumS eingcleiteten Verhandlungen zur Beilegung des Streiks im sächsischen Transportgewerbe sind der „Dresdner Volkszeitung" zufolge ergebnislos verlaufen. Der Lohnkampf der Transportarbeiter wird mit unver- ändcrter Schürfe fortgesetzt. Tie Notstandsarbeiten werden verrichtet. —"Der Landeskulturrat gegen di« Einbeziehung der Landwirtschaft in das Gesetz über eine vorläufige Arbeitslosenversicherung. Der Ständige Ausschuß hat sich in seiner letzten Sitzung mit allem Nachdruck gegen die Einbeziehung der Landwirtschaft in die geplante Arbeits losenversicherung ausgesprochen. Seit Jahrzehnten ist in der Landwirtschaft von Arbeitslosen keine Rede gewesen, im Gegenteil, sie hat ständig unter einem empfindlichen Arbeitermangel gelitten. In der Zukunft wird aller Vor aussicht nach keine Aenderung in diesem Zustande eintreten. ES besteht deshalb nicht das geringste Bedürfnis, Fürsorge maßnahmen für Arbeitslose aus der Landwirtschaft zu treffen. Sollte die Einbeziehung nicht zu umgehen sein, so muß zum mindesten gefordert werden, daß die Beiträge der Landwirtschaft besonders verwaltet werden und nur im Interesse der Landwirtschaft Verwendung finden. ES kann der Landwirtschaft schlechterdings nicht zugemutet werden, sür die Industrie Beiträge zu zahlen, die fortgesetzt der Landwirtschaft wertvoll« Arbeitskräfte entzieht. —* Belegen von Plätzen in der 4. Wagen klasse. Das Reichsverkehrsministerium teilt über das Belegen von Plätzen in der 4. Wagenklaffe folgendes mit: Vielfach herrscht Unklarheit über das Einnehmen von Plätzen iu den Wagen 4. Klasse. Wenn auch in den nur mit Bänken für einen Teil des reisenden Publikums ver sehenen Wagen 4. Klaffe Plätze nicht belegt werden dürfen, so erwerben doch Reisende, die bei der Abfahrt des Zuges bereits Plätze eingenommen haben, Anspruch darauf, daß ihnen der Platz bis zur Beendigung der Reise verbleibt. Andere Reisende sind zum Einnehmen des Platzes, auch wenn der Inhaber ihn nur vorübergehend verläßt, nicht berechtigt. —* Schülerrückfahrkarten. Mit sofortiger Gültigkeit wird die Entfernungsgrenze, bis zu der im Bereich der Deutschen Reichsbahn Schülerrückfahrkarten auSgeaeben werden, von 100 ans 150 km erweitert. —* Lohnt sich bei den jetzigen Preisen eine Straßen Kahnfahrt? Zu dieser Frage liefert die Zeit schrist „Verkehrstechnik" eine nicht uninteressante Zusammen- stelluna. ES heißt da u. a.: Die Benutzung der Straßen- bahn bietet gegenüber dem Fußmarsch: 1. Zeitgewinn, 2. Be- quemlichkeit, die sich in einer Ersparnis an Energie aus drücken und bewerten läßt, und 3. Ersparnis an Schubwerk. Der Zeitgewinn für jedes auf der Straßenbahn zurückgelegte Kilometer beträgt rund 7 Minuten, was bei einem Lohn satz von 30 Mark für die Stunde eine Zeitersparnis von 3 Mark für das Kilometer darstellen würde. Nach den im August noch in Geltung gewesenen Preisen für Schuhwerk und Fett, die ja heute um das doppelte überholt sind, würde weiter sich demnach zu Anfang August 1922 eine Ersparnis von 8,0-f-1,2-i-0,5 — 4,7 Mark/Km ergeben. Die im Durch schnitt von einem Fahrgast zurückgelegte Entfernung beträgt in Großstädten etwa 4 Kilometer und finkt in kleineren Städten auf etwa 3 Kilometer. Hiernach würden sich für die DurchschnittSentfernungen Beträge von 18,8 oder 14,1 Mark für die Straßenbahnfahrt ergeben. Diesem Werte steht das Fahrgeld in Höhe von durchschnittlich 5 Mark gegenüber. Die Benutzung der Straßenbahn ist daher jetzt rin lohnenderes Geschäft geworden al» in der Zeit vor dem Kriege, weil di« Ersparnisse bedeutend mehr gestiegen find als der BeförderungSprei« der Straßenbahnen. Unter den heutigen Verhältnissen würde sie sich unter Berücksichtigung der drei erwähnten Größen sogar auf eine Entfernung von nur etwas über 1 Kilometer lohnen. —* Zur bevor st ehenden-Auflösung des sächsischen Landtags äußert sich Ministerpräsident Buck in der „Sachs. Staatszeitung". Den Darlegungen deS Ministerpräsidenten ist folgendes entnommen: „Bet -en par lamentarischen Angriffen gegen die Regierung, aber auch bet den in der Preise gegen sie gerichteten, wird häufig, und wohl nicht selten absichtlich, die Abhängigkeit der sächsischen Politik von der RetchSpoltttk und der Zusammenhang beider verkannt. Gerade die sächsische Regierung ist bestrebt gewesen, ihre Maßnahmen mit der MeichSverfaffung und den Maßnahmen der Reichsregierung in Einklang zu halten. Da e» in der Retchspolittk zu Der- »ögerungen von Maßnahmen gekommen ist, die von der sächsischen Regierung dringend gewünscht und erwartet wurdeu. MtßtH d.teS üäukiL auch ittr die Handlungsfreiheit der sächsischen Negierung hindernde Folgen haben. Trotz dem ist in den letzten beiden Jahren viel geschaffen worden. ES ist im Nahmen dieser Ausführungen nicht möglich, die Einzelheiten aufzuzählcn. Tas Werdende stößt sich in dieser Gärungszeit naturgemäß unausgesetzt mit dem Vergehen den. Taß diese Entwicklung von den Vertretern alter Aus- fassungen auf jede Weise bekämpft wird, liegt in der Natur -er Sache. Die Negierung konnte aber darin nur eine Ver- anlassuim sehen, an ihrem Standpunkt festzuhalten, indem sie ihr Programm nach Möglichkeit durch-usühren versucht^. Während der ganzen Zeit ihres Bestehens hat sich die jetzige Regierung in Abwehrstellung befunden, und zwar nicht nur gegen rechts, sondern auch gegen -en linken Flügel der sozialistischen Mehrheit. Tie nunmehr bevorstehende Auf lösung des Landtages und die Neuwahlen werden die politi schen Parteien in scharfer Kampfstimmung aufmarschieren lassen. Es wird versucht werden, in einem, wenn auch harten und schweren Wahlkampfe, der Regierung eine hoffentlich soj sichere Mehrheit zu schaffen, daß die weitgretfenden Pläne, die im Interesse der gesunden Weiterentwicklung der säch- fischen Verhältnisse verwirklicht werden müssen, in eine? ruhigeren und durch parlamentarische Schwierigkeiten weniger gestörten Weise bearbeitet werden können. —* Die Erleichterung für den sächsisch- tschechischen Grcnzverkehr vorläufig auf gehoben. Die vom sächsischen Innenministerium zugv- lassenen Ausnahmen von der allgemeinen Paßvsticht werden bis auf weitere- außer Kraft gesetzt. Ausnahmen hiervon bilden nur die GrenzauSweise, die sür solche Personen gelten, die regelmäßig von einer sächsischen Gemeinde nach Böhmen oder umgekehrt zwecks Ausübung ihrer Tätigkeit müssen. Zum Uebertritt über die NeichSgrenze längs der sächsisch tschechoslowakischen Grenz« ist demnach ein ordent- kicher Reisepaß und sür Ausländer überdies der Sichtver merk einer deutschen Paßbehörde erforderlich. —* Die „Sächsische LandeSbühne" rhemal- Künstlerische Schaubühne, unter Leitung von Maximus Rens, veranstaltet vom 26. September bis einschließlich 8. Oktober im Hotel Höpfner ihr erste» Gastspiel kür dis kommende Winterspielzeit. An Mitglieder für diese Saison sind verpflichtet die Damen: Franziska Rens-Hilpert, Elisabeth Scholtz, Renata Zechel, Annie von Gunölach, Ellk Naerger, Mila Pefsinger und Margarethe Wernicke, die Herren: MaximuS Rens, Kurt Franz Braun, Werner Schoch, Hermann Schröder, Max Jähnig, Otto Ottverk, Earl Winter. —* .kleine wilden Aktionen" so ruft die „Leipziger BolkSzeikung" den Arbeitern zu in einem längeren Aufsatz, der mit folgenden Sätzen schließt: Ließe sich die deutsche Arbeiterschaft erneut von den Mos kauer Bestrebungen einfangen, dann befänden wir uns in kürzester Zeit in dem Zustande des vollständigen EhaoS, dann würden aber nicht die Kapitalisten mit ihren Riesen gewinnen, wohl aber die Arbeiter selbst die Leidtragenden sein. Arbeiter, Angestellte, Beamte, laßt euch daher von den kommunistischen Parolen nicht übertölpeln, sondern folgt den Anordnungen eurer Kampforganisationen. Es gilt, jeden Krästeverlust zu verhindern, um gewappnet zu sein für den Generalstotz, den die Arbeiterklasse im Kampfe gegen -en Kapitalismus zu führen hat . . . Wenn daher gegen die katastrophale Preisentwicklung eingeschritten werden soll, dann ist eS notwendig, an diejenigen Organisationen heranzukommen, deren Kalkulationen für die Bestimmung -er Preise entscheidend sind. Die Leipziger Messe hat in aller Klarheit gezeigt, wo die eigentlichen Preistreiber sitzen, und die „Frankfurter Zeitung" berichtete unlängst in einem Stimmungsbild über die Leipziger Messe, wie die Preise durch die Großhändler und Industriellen in die Höhe ge trieben wurden. Ein Berliner Großhändler berichtet, datz Hemden, die in Berlin am vorletzten Sonnabend noch mit 450 Mark gekauft wurden, am Sonntag bereits ans der Messe zu Leipzig einen Preis von 1200 bis 1100 Mark ev- reichten. Diese Preise werden diktiert von den Textilsnndi- katen, und der Kleinhändler steht ebenso wie der letzte Kon sument unter dem Druck der Preistreibereien, di? von den Organisationen der Industriellen zielbewusst unternommen werbe». DaS ist nur ein Beispiel, wie mahloS die Preise in die Höhe getrieben wurden. ES könnte um Dutzende von Beweisen vermehrt werden. Wenn wir aber sehen, daß der Großhandel und die Industriellen die eigentlichen Preis treiber sind, dann ist eS eine ganz unnötige Vergeudung von Kräften (I), etwa die Markthallen und die Kleinverkaufs läden stürmen zu wollen, die an der Entwicklung der Preise fast nicht mehr Schuld tragen alS die eigentlichen Produ- zenten der Waren, die Arbeiter in den Textilfabriken. ' —83 Die neue Sächsische LandeS-Fahr- un - Nettschule. Die unter -em Protektorate deS Sächsischen Landeskulturrates stehende, vor bald Jahresfrist errichtete Sächsische LandeS-Fahr- und Reitschule zu Leisnig entwickelt sich zusehends und erfreut sich in den Kreisen der Sächsischen LandeSpferdezücht und der Landwirtschaft eines großen An sehens. Die Schule ist entstanden aus der Not der Zeit, MN ejs« Einrichtung zii schaffen »ur Ausbildung der JuarsZ
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