Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192401098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-09
- Monat1924-01
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1924
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Mesaer Mbl a 'Postscheckkonto: Dresden IM wirnkysl-- Nl;w Nr. ss. und Anzeiger Meblatt Md Anzeiger). Lraht-Mschrist: ^agedratt Mlesa. Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachchrgea ' ""E ' ' der «mtsyauptmannschaft Grotzenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim «ytts, erichte unG e» 7. RateS der Stadt Nieka. deS Sinoiuawtg LUieko i>u- -vS Haubtzollamtg M-iKen —Mittwoit', N. Jaunar >924, abeuSS. 77. Iahrg. Ta« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends h,k Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für die Zeil vom vom 5. bis ll. Januar 1024 Ü0 Psg. einschl. Bringerlohn. Für den Fall de« Eintretens von ProduktionSvcrteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. rinzeigc, slir die Nummer des Ausgabetages sind bis 8 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr siir das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wixo nicht übernommen. 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In das Streben der bstbca westlichen Entmitstaatcu, ihr Vündnissystcm neu zu ocoien. fallen dm zwei poli tischen (Gewaltakte von Snn-rni und Athen, bei e gleich folgenschwer, schon um dcswstftn, weil sie zwer Männer trafen, auf deren Auge das Schicksal ihrer Länder ralft^. Kemal Pascha und VenizeloS — zwei politische Antipoden and »wch so gleich in ihrem Streben und Ringen und — m ihrem Schicksal. Beide bemüht, die Lignidation Les Weltkrieges für ihr Land durchzuführen, nicht ohne Er folg — beide getragen von den zukunftsfrohen Erwar tungen ihres Volkes — beide getroffen von dem tödlichen Laß politischer Widersacher. Penizelos, der griechische Nationalbelb, d'r Mann, )er mit wechselndem Erfolg politisch lavierte, geführt vom strebsamen Ehrgeiz griechischer Tradition, am in Frank reich zu landen, daS ihm mehr bot als oaS gastliche Tach. Zum zweiten Male hatten ihn die Wogen res Erfolges hochgetragen in seinem griechischen Heimatlande wo aller dings das Mittel des Politischen Meuchelmorde - nicht un bekannt und wohl angewandt war. Ti: letzten Wahlen in Griechenland hatten — bei der Zurückhaltung der lönigS- treuen Elemente — einen überwältigmden Sieg für Veni- zelos gebracht. Der macht- und einflußlose König Georg, vem die Abdankung seines Vater-Z Konstantin Ende See- icmber 1022 den Weg zum Tbron geebnet batte, mußte n die Verbannung gehen. VenizeloS, der mit der sprieh- vörtlichcu Klugheit des Griechen vorh'r den Warner ge spielt, sollte als Herr des neuen Griechenlands von der Seine zurückkehrcn. Nun hat ihn das Gift deS Meu chelmörders wohl für längere Zeit au her Aktion gesetzt. Wessen Hand eS gereicht, .garüber tonnen wohl Vermutungen schweben, bis auch dieses Tunk l twEti'cher Intriguc erhellt wird. Fnaessen ist es ange bracht, doch jener Tatsachen sich zu erinnern, .ne vor der Zeit liegen, von der eben die Red' war. Tie Königs treuen hatten bereits erklärt, daß iie kne Beschlüsse des jetzigen Parlaments, bei dessen Wahlen sie nichc mitge- wirkt hatten, nicht anerkennen würden, und dieses Parla ment sollte dem Lande eine neue Verfassung und — eine neue Staatsform geben. Die Lösung der letzt wen Frage hatten die Republikaner allerdings durch die Verbannung veS Königs vorweg genommen. Eine radikale Lösung aber, wie cs scheint keine dauernde Lösung. Man mus; sich gerade jetzt der scheinbar oberflächlichen Meldung ent sinnen, die kurz vor der Abreife VenizeloS von Paris durch die Presse ging, jener Meldung, die V.nizelos durch aus nicht als absoluten Gegner der Monarchie hinstcllte. Ob der kluge Taktiker nach Verständigung tastete, ob er gewarnt war, ob er neue Erschütterungen fürchtete, sei dahingestellt. Angesichts des Attentats erscheint die Mel dung besondere Bedeutung zu gewinnen. Tabu dürfen aber auch die aussenpolitischen Begleitumstände nicht außer Acht gelassen werden. England, Frankreich, Jtalreu und die Vereinigten Staaten hatten den neuen König nicht aner kannt. Hinsichtlich Frankreichs kein Wunder, dessen Mann und Geschäftsführer Vc'uizcloS war. Anders England, nach der Hinrichtung der Minister des Königs Konstantin Guuaris, Stratos, ProtopapadakiS, TbeotoliS und Bal- tazzi. Dieses hatte die diplomatischen Beziehungen voll ständig abgebrochen. Hält man sich weiter vor Augen, das; Griechenland stets der Roden, der sich widerstrei tenden eng.ischen und franzöii chen Int ressen war. welche i udem au und für sich verarmten Lande eine Schlüssel stellung des nahen Ostens erblickten, dann wird man unschwer zu Schlüssen darüber kommen, welche Motive für jene Kreise bestimmend waren, als. deren Willens vollstrecker der Attentäter auftrat. Kemal Pascha, der Mann, dem das Los zufiel, mr sein türkisches Vaterland die Rolle des Befreiers zu spielen. Tas türkisch: Versailles, der Friedensvcrtrag von Sevrcs, stand auf dem Papier. Weder Frankreich noch England konnten den von Kemal organisierten Widerstand brechen — inwieweit bei dem einen ein Mangel au Willen mitspielte, sei dahingestellt —; Griechenland mußte die undankbare Nolle des Zwangsvollstreckers übernehmen. Die lüriischcn Heere wichen dem Angriff in den anatolischen Bergen aus; die griechische Expedition brach zusammen. An der Schuldfrage schieden sich die griechischen Geister. Aber der Wiedergewinner Konstantinopels war Repu blikaner. Tie Nationalversammlung von Angora beseitigte das Sultanat — und damit erstanden dem gefeierten Be freier nicht zu unterschätzende Gegner. Leicht erklärlich bei der engen Verbindung von Politik und Religion im Reiche Mohammeds! Tast die türkischen Griechen KcmiiS Feinde waren und sind, bedarf nach dem Fehlschlägen aeZ griechischen Abenteuers in Kleinasien nicht der Erwäh nung. Man darf aber auch hier nicht vergessen, daß oie Türkei von jeher der Tummelplatz europäi scher Politik war und ist. Mit mehr oder minder großem Geschick und Glück — eine deutsche Gewissens forschung wäre hier am Platze — hat sowohl die fran zösische wie die englische Außenpolitik hier ihre Netze gesponnen, an dem EinfallStor nach Asien, das di. Wege im Zukunftsland betreut. Diese Tatsachen lassen den Schluß zu, daß der, der die Bombe geworfen, von ähnlichen Er wägungen geleitet war, wie die Hintermänner veS Atten täters von Athen. Tie Folgen der beiden zeitlich zusammcn- sallenden und an Vergleichen reichen Attentate werden zunächst inncrpoliti'cher Natur sein, und davon abbängcn, ob sowohl in Griechenland wie in der Türkei sich Männer finden, welche genug Willensstärke, Tatkraft und politi schen Anhang besitzen, um die Politik VenizeloS und Kemals fortzusetzcn oder wenigstens interimistisch zu leiten. Ta- oon wird cs auch ablstingen, wieweit die Frage nach der Ltaatsform in beiden Ländern mehr oder weniger tief greifend ihre Kreiie rieben wird, LedenkalbS wird olier.di». jetzt geschaffene Lage die am meisten interessierten Länder, Frankreich und England, zu größerer Aktivität veran lassen, deren Interessenkollision nicht am Rhein und nicht in Deutschland liegt, sondern viel mehr oa, wo Gift und Bombe die gewaltsame Lösung eiues Problems suchten, in dessen Schoße ein guter Teil der zukünftigen Politik und der nächsten Gestaltung Europas ruht. MllM Alle« WN MtlW Keim!. AuS Smyrna wirb gemeldet, daß gegen Mnstapha Ke mal Pascha ein Attentat vernicht worden ist. Er selbst blieb unversehrt, aber seine Frau ist verwundet. Montag früh erschien in der Billa, die der Präsident der türki chen Repu blik seit kurzem bewohnt, ein junger Mann und verlangte Mustapha Kemal Pascha zu sprechen, er habe ihm einen wichtigen Rricf zu übergeben. Ter Gattin erschien der Be sucher verdächtig. Sie bat ihn, einige Minuten zu warten, und ging in das Nebenzimmer, um ihren Mann zu rufen. Als sic an dcr Tür mar, schlenderte der Unbekannte ihr eine Handgranate nach und entfloh. Multapha Kemal, dcr ans seinem Zimmer trat, fand seine Frau blutig am Roden liegen. WeiWe MM» der RewreMiW. Eine Erklärung des Reichskanzlers. )l Braunschweig. In einer Unterredung mit dem Chesrcdaktmr dcr Braunschweigischen Staatszcitung bezeich nete Reichskanzler Dr. Marr die zwei wesentlichen Ausgaben dcr Neichsrcgiernng die Torge um Rhein und Ruhr und die Sorge um die wirtschaftliche Lebensfähigkeit des deutschen Volkes. Tie Negierung suche mit allen Mitteln zu erreichen, daß unser Volk ohne schwere Schädigung durch diesen Win ter komme. Erfreulicherweise habe die Erkenntnis zugcnom- mcn, baß eS gelte, Qprer zu bringen, seitdem die deutsche Wirtschaft vor dem völligen Sturz in den Abgrund gerettet worden sei. Dem kleinen Kreis von Schlemmern, die durch ihr Treiben die Achtung zunichte zu machen drohen, die das deutsche Volk in der Welt sich zu erobern beginne, werde die Regierung mit Energie ,zn Leibe gehen. Rhein. Ruhr und die Neparationssrage seien nach Wiederaufrichtung des deutschen Wirtschaftslebens die Hauptprobleme des deutschen Volkes, gegenüber denen alle anderen Fragen in den Hin tergrund treten. Tie Umgestaltung der Weimarer Verfas sung und deö Verhältnisses des Reiches zu den Ländern seien weitere Aufgaben der Regierung, wobei als dringendste Frage eine Neuregclnng der finanziellen Beziehungen des Reiches zn den Ländern in Frage komme. Ter NeichSfinanz- ministcr habe bereits mit den Ländern Fühlung genommen. Eine Prüfung der weiteren innerdeutschen staatspolitischcn Probleme werde erforderlichenfalls unschwer folaen können, wobei die Aufrechterhaltung der Einheit der Nation als unser höchstes Gut nicht vergessen werden dürfe. MtM km keuMkli Moz!« deMeWd. Ter Abschluß des Neicksbauslialts für das vierte Quartal 1923 hat noch keine Aufhebung des Reichsdefizits gebracht. Tie Ausgaben übersteige» die Einnahmen um generell 4k» Prozent. Ter Monat Dezember hat »ine wesentliche Vefscrnng der Finanzlage ungebahnt, die sich mit dem am 1. Januar begonnenen Bcamtcnabbau und der Umstellung der Stenern anf Goldbasis weiter fort- sctzen dürste. In einem Vortrag in dec Berliner Handelskammer über di» wirtschaftlichen Grundlagen der Rentenmark wies Geheimrat Hilgcr, Mitglied deS BerwnltungSrates der Rcntenbank und Vorsitzender des Reichslandbundes, daraus hin. daß der Staat zur Stabilhaltung der Rcntenmark unter allen Umständen das Budget ausbalanclereu müsse. Hilger glaubt, daß der Reichsfinanzminister in seinen dahin gehenden Bcmühunaen Erfolg haben wrrde. Dir Wirt schaft müsse die Bestrebungen der Rentenbank unterstützen durch rücksichtslose» Preisabbau und ebenso die arbeitende Bevölkerung durch Abbau der Arbeitsspndikate, eine ver nünftige Lohnpolitik und eine vernünftige Regelung der Arbeitszeit. Ter neue Minister für Volksbildung. tsd. Dresden. Am 7. Januar begrüßte der neue Minister für Volksbildung Dr. Kaiser die Beamtenschaft feines Ministeriums mit folgenden Ausführungen: Er glaube mit allen Beamten einig zu sein in der festen Ad- ficht, seine Arbeit nach den Bestimmungen dcr Reicks- und Lanhesgesed» dnrckzuiühren. Jnnerbalb diele« Rahmens können freilich eine Anzahl von micktigen Fragen ver- schieden oiifgesaßt und nur nach Ermessen beantwortet werden. Die Ricktlinien für solch« Entscheidungen wrrde die Politik des neuen Kabinetts vorschcriben, das al« eine Koalitionsregierung vv» dem Willen beseelt sein müsse, im Grifte der Verständigung und de« Fortschritt« für alle Volksschichten das Beste zn erreichen. Wa« insbesondre« da« Ministerium für Volksbildung augebr, so wolle er aus- drücklicd seine Absicht betone», die Aufgaben der Volks bildung auS dem Kampfe der politische» Meinungen herauszuheben. Denn Bildung könne nickt durch Politik bestimmt werden, vielmehr sei für diese erst die Art und dir Höhe der Bildung eines Volke« entscheidend. Im Namen der Beamtenschaft versickerte Mlnisterial- direktor Michel dem Minister dcr aufrichtigen Absicht, ihn anf dem Boden der Landcsvrrsassnng nach bestem Können ..bei der Durchführung feiner Litt« »u unterstütz»«. MimeiiMlm der kWWMWeii Mim. )i Dresden. Im Landtag hat die koniniunistische Fraktion folgende» Antrag eingebracht: Tas Ministerium Heidt hat nicht das Vertrauen des Landtages. Fellilch lehnt dkis Wirtschaftsministerin« ab. Ter Abg. Fellisch hat dem Ministerpräsidenten Heldt am Montag nachmittag mitgeteilt, daß er nickt in dcr Lage sei, da« WirUchaittzminifterftim in dem neuen Kabinett zu übernehmen. Fellftcb gehört zn den lö Mitgliedern der sozialdemokratischen Minderheit, die eine Unterstützung der Koalition ablchneu. Ncber Rechberqs Pläne mit Frankreich. Dem Vertreter des Echo de Paris gewährte Dr. ing. Sorge eine Unterredung über die Pläne Reckdergs. Tr. Sorg» stellte dcibei fest, daß Arnold Reckberg alS maßgebender Industrieller von der dcutsckeu Wirtschaft nicht aner kannt wird. Bezüglich der Pläne Arnold RechberqS wird in unter richteten Kreisen darauf bingewicsen, daß Neckberg, der in der Presse vieUack mit seinem Bruder, dem bekannten Kalb industriellen, verwechselt wird, vor dem Kriege ein Projekt der Beteiligung englischer Kreiie an deutschen Unterneh mungen und deutscher an englischen Unternehmungen als Mittel zur Besserung dcr Bestehungen vertreten hat. Nack dem Kriege vertrat er den Standpunkt, daß jetzt die Gegenseitig keit der Beteiligung nicht mehr in Frage komme und daß es jetzt darauf ankom ne, daß Frankreich sich an der Ent wickelung der deutschen Wirt-chait interemere. Tie-eS In teresse glaubt Rcckberg dadurch zu erwecken, daß das Kapital dcr deutschen Akriengeielljchcstren um 30 Prozent erhöht und Lieser Anteil Frankreich zur Beringung gestellt werde. Dem« i gegenüber m,rd daraui hiugemieicn, daß, wie d:e Ting« j liegen, der finanzielle Ertrag einer solchen Beteiligung so gering sein würde, daß man von einer Wirkung ans die Lösung des RcpciratwnsproblcmS nicht reden könne. Es wird eine große Gefahr darin erblickt, daß, wenn eS zu Verhandlungen mit Frankreich kommt, das von Rechberg > vertretene freiwillige Angebot nur die Rolle eines Zusatz angebotes spielen dürfe, so daß Frankreich keine Gegen leistung gewähren würde. Es wird wruer als undenkbar erachtet, daß man einer fremden Macht eine Kontrolle über unsere Verhältnisse anbietet, w e sie dcr Plan Rcckberg« in sich schließt. Ter Vorschlag Rechbergs wird als inckt diskistsioiiestähsg betiachier. Es wird betont, daß die - Rcicksrcgiernna nickt das Geringste damit zu tun hat . nnd nichiS damit zu tun haben will. Militärkontrolle am 18. Januar 1924. 'London. Daily Telegraph meldet, daß die Bot- schasterkonierenz mit dem Vorschlag Rollet ober die LLicder» aufnahme der Militarkontrollc in Deutschland einver standen sei, lvouoch die Kontrolle am 10. Januar wieder ausgenommen werden soll und zwar von einer Koinmn'sion, bestehend aus Vertretern Eiwlands, Belgiens, Jtancns und Frankreichs, die in jedem Falle gemeinsam ihre Tätigkeit, und zwar in Zivil, auSiühreii sollen. ; Wie die TU. erfährt, trifft die Pariser Nachricht über die bevorstehende Wiederau «ahme der Mil.tarkontroll« durch die Entente zu. Einzelhefte.i über Form und Um fang liegen indessen an zuständiger Stelle noch nickt vor. TaS ReichSkabinett wird in einer dcr ougckundioten Sitzungen auch zu dieser Frage Stellung nehmen. Um die Arbeitszeit. st K ö l n. 'Stach der .^iölnischcu Zei-ung" dauert der Konflikt über die Arbeitszeit im Düsseldorfer Bezirk an Das Kartell dcr Freien Gewerkschaften, die Asa und der Allgemeine Deutsche Beaintcnbnnd haben einen Ausruf zy einer Kundgebung aus dem Hindenbnrawall und zu Straßen umzügen erlassen. In dem Anfrn werden die in Arbeit Stehenden auigefcrdert, sich mir den Tusgcsperrtcn nnd Ar beitslosen solidarisch zu erklären und siir sie ein Viertel ihres Arbeitsverdienstes zu opfern. Auch die Vereinigung dcr Arbeitgeber hat einen Aufruf berauSgcgcben, der nn we sentlichen eine Darlegung dcr Rechtslage enthält. Im übr:-' gen hat sich entgegen den sozialistischen Verbänden der Christ- liche Metallarbeiterverband, denen Vertrauensmänner zu einer Versammlung znsammeniraicn. für die Turcliinliruna des Berliner Abkommens über die zehnstündige Arbeitszeit erklärt und eine Beteiligung an der Streikleitung abaclebni. )( D ü s s c l d o r f. Die hiesige Arbeiterschaft veransialtetc gestern nachmittag eine Kundgebung ans dem Hindenburg: wall für den Achtstundentag. Ein Umzug im Ansch.aß an diz .Kundgebung war von der BejgtznngSbehördc unter dcr Be dingung genehmigt worden, daß dcr Zug den vorgeschricbe- neu Weg nehme. )( Bcnthcn. Tie Metallarbeitcrverbände der christ lichen und der srcigewerkschgftlichcn Richtung haben ihr« Unterschriften unter dem UcberarbcitSzeitabkommen zurück, gezogen, und zwar mit der Begründung, daß das Abkommen von einigen Werkleitungen rigoros und einseitig anSgelegt würde. Man befürchtet demnach eine allgemeine Aussper rung auf sämtlichen oberschlestschcn Werken. )l BreSlau. Im Oberschlesischcu Elektrizitätswerk in Zaborzc (Kreis Hindenburg) verweigerte die Belegschaft die ncnnstündigc Arbeitszeit und trat gestern mittag 12 Uhr in den Streik. Da die Streikenden auch die Verrichtung der NotstandSarbeitcn verweigerten, wurde um ö Uhr nachmit tags die Technische Nothilfe eingesetzt. Dadurch ist die LichU nnd Stromversorgung für die Kreise Hindenburg und Glet-, ^.MiL gekichert-
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