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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192402134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-13
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1924
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Riesaer M Tageblatt und lLlbtblatt M Amrtaerl. Postscheckkonto; Dresden 1S8tz Virokasse Riesa Nr. 52» ««d Anzeiger lLIbeblM NN- AnMgerj. Pra-nmschrift: ragevdsdl »ckssa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekauntmachnnge« der AmtShauptmannschast Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwalischaft beim Amtsgerichte «nd des Rates der Tt-dt Riela. drs Fsngnmmts Riekg „nd des H"nvkrn»gmtS Meisten. 87. Mittwoch, 18. Aelnnar 1924, abends. 77. Aabrn. Da^iielaer raaeblatt erschrlN^irdru^a^dend«''/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und fiestiage. Bezugspreis. gegen Vorauszahlung, ,ur den Manat jscuruac ^tari -.5 P,. vringerlohn. Für den Fall des Eintreten« von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialieupreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« Dr di« Nummer d«S Ausgabetage» sind bi« S Uhr oprmitlag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr siir da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nich iibeni-'mmen. wrun-mrc-t >ür dir 89 ww breit«, 8 uuo hoh« Vrundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 89 mm breite Reklamczeile IVO Gold-Pfennige zeitraubender urw tabellari;m«'. e.at- 50°,„ Ausichlog. s-elre T-.rife. Bewilligter Rabatt «»lischt, wenn der B«trag verfallt, durch Klage «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Kontur« gerat. Zahlung«, und »rflistungSort Riese achttägige Unterbalru-u,-benage .Erzähl«» an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder Ivnsiiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Truckcre;, der Lieferanten oder der BeforderungScinrichtungen -- bat bei Bezieher seinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetbektradr LS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhl.mann, Riesa: sür Anreigenteil: Wilhelm Dittrich, Riefa. « ' u . r. „ Der Rückzug gegen Sicherungen. Bon unserem Berliner Vertreter. Londoner und Pariser Zeitungen beschäftigen sich in den lebten Tagen sehr auffälltg mit den bevorstehenden englisch-französischen Verhandlungen über die schwebenden Fragen, die, nach englischer Auf- fassupg. endlich der Lösung »„geführt werben müssen, wenn der Friede in Europa sicher gestellt werden soll. Nun haben aber bereits Verhandlungen begonnen. So über diePfalzfrage und die Kölner Eisen bahn an gelegen hei t. Man scheint in London und Parts über diese beiden Dinge leicht hinweg zu gehen, ob wohl bekanntlich die Pfalzsrage. als sie von England auf- genommen wurde, kehr viel böseS Blut machte und mau sich die englische Einmischung ernstlich verbat. Es scheint bereits festzustehen, 'daß in der Pfalzfrage der enali'che Standpunkt ein bedeutendes Entgegenkommen Frankreichs finden wird, und wenn auch nicht völlig im deutschen Sinne, so doch wenigstens derart, daß die Separatisten herrschaft endlich ein Enos erlangt, wird sich eine Rege lung ergeben. Sic scheint sogar bereits eingeleitet zu sein. In der Kölner Angelegenheit beharrt England auf seinem Standpunkt, liefert also die Eckenbahn im besch ien Kölner Gebiet den Franzosen, der Eisenbahnregie nicht auS, sondern überläßt sie der deutschen Verwaltung, lind obwohl die französ sche Regierung hieraus eine Cardinal- frage machen wollte, scheint sie sich auch damit abzu- finden. Man sieht: in zwei wichtigen Dingen lenkt Pom cars em. Und das will viel bedeuten, besagt, daß er vor weit schwierigeren Aufgaben stehe. .TaS ist tatsächlich auch der Fall. Englische und französische Zeitungen sagen selbst, das wichtigste sei für beide Regierungen die Ruhrfrage an sich, d. h. die Entscheidung darüber, ob das Ruhrgebiet geräumt werden soll und unter welchen Bedingungen die Räumung erfolgen kann. Aus der Betriebsamkeit der französischen Presse zu schließen, aus den vielfachen Andeutungen, die man auch in englischen Zeitungen liest, und in der Hauptsache aus einer log» chen Beurteilung der französischen und eng lischen Au fassung, kann man jedoch den Schluß ziehen, daß die geplanten Verhandlungen über diese Frage be reits jetzt Vorläufer in diplomatischen Erörterungen hinter den Kulissen haben. Diese diplomatische Aussprache wird anscheinend von Seiten Potncarss eifrig gefördert. Jeden falls kann man die wiederholte Betonung, übereinstim mend von fast sämtlichen Pariser Zeitungen, Frankreich sei unter gewissen Bedingungen bereit, das Ruhrgebiet aufzugeben, als eine Inspiration maßgebender franzö sischer Kreise ansel>en, darf man behaupten, Poincars selbst ist es, der durch die Pariser Presse das französische Volk auf eine Wendung seiner Politik aufmerksam machen will. Wenn er fich zum Frontwechsel entschlossen hat, so folgt er damit einer Notwendigkeit, weil er sich ein mal der unbcirrten englischen Ansicht gegenüber sieht, sodann, weil ja inzwischen bekannt geworden ist, wie die Sachverständigen über die Ruhöbesetzung denken. Räu mung des N uhrgebietes ist eine Forderung geworden, die mit verstärkter Jntensivität au stritt. Und wenn Pomcars nun versucht, schon vor den offiziellen Verhandlungen mit England den Weg zu weisen, den er zu gehen vermag, so ist das ein Be mühen, seinen Rückzug nicht so deutlich fühlbar werden zu lassen. Eine Konzession nach der anderen ist er bereit, zu geben, wenn jeder Konzession, d. h. jedem Verzicht, ledern Opfer in französischem Sinne eine Sicherung gegenüber stsht. In der Hauptsache denkt PoincarS heute vabei an finanzielle Sicherungen, die ihm gewiß auch nicht gewährt würden, wenn er noch lange auf seinem alten ablehnenden Standpunkt verharrte. Bereinigte sich die englische Politik mit der Sachverständigenforoerung, so würde die Poincars'sche Niederlage beispiellos sein. Deshalb erkennen wir jetzt den Versuch des Rückzuges mit gründlicher Deckung, des Rückzuges unter Mitnahme Von noch ergrcisbaren Gewinuen und Vorteilen. Unbedingt hat die Außenpolitik sich für Deutschland günstig gewandt, oenn, wenn man bisher noch der lleberzeugung sein mußte, gegen dre Hart näckigkeit Poincarss sei nicht anzukommen, so bläst jetzt der Wind m andere Segel, zeigt sich, wie auch ein Poin cars einmal am Ende seiner Kräfte und seines Willens sein kann, daß sich die normale Entwicklung mit ihrer Vernunft einer vernunftlosen Politik gegenüber stemmen muß und sie zerschellen läßt. Zufamincngebrochen ist alles, was Poincars von der Ruhraktton erträumte, nichts hat fick> bewahrheitet von dem, was er an Gewinn aus dieser Aktion seinem Lande versprach. Auch in Frankreich denkt man indischen, daß ein Jahr nutzlos vertan ist, un geheure Opfer gebracht wurden, Unruhe hervorgerufen ward und schließt.ch das Endergebnis doch so ganz anders aus- schauen muß, weil die Ziele zu hoch gesteckt wurden und die Erfahrungen einer alten Vergangenheit auf die neue Zeit angewandt worden sind, die mit Mitteln, wie sie vor hundert Jahren und länger üblich waren, nicht be herrscht werden kann. Me in der Ruhrpolitik, fv hat Poincars auch in seinen, freilich geheimnisvolleren Plänen über die Zukunst des Rheinlandes, die in der Pfalz- frage einen besonders krassen Ausdruck fand, eine Nieder lage zu verteraigen. Der starke Mann, unbeugsam, ziel bewußt, Herrscher über die Kammer, begeistert im Volke verehrt, hat sich überschätzt und seine Nervosität ist be greiflich, wenn er heute einsehen mutz, wie seine Ruhe Tag für Tag zusammenschmilzt und ferne Heiterkeit täg lich aufS neue verletzt wird. Auch in Frankreich wagt man heute bereit- PoincarS zu sagen, daß Fehlgriffe der Inhalt seiner Politik gewesen seien und seine Stunde ge leit» hindert sie nun noch, diesen Mann fallen zu lassen, der für das Schicksal Frankreichs keine ruhmvolle Gestalt gewesen ist und in der Geschichte Frankreichs keine gure Nolle spielen wird, wenn nach ganz kurzer Zeit sich zeigen muß, auf welchen schwachen Füßen seine weltpvl tische Argumentation gestanden und sein wtrtschastspolitischer Ausblick jammervoll klein gewesen ist. Dr. Schacht über Vie Goldbankenprojette. Di« Stabilität der Rentenmark bleibt erhalte«, Der Reichsbankprästdent Tr. Schicht äußerte sich in einem Vortrage über dieses Thema folgendermaßen: Tic Aufgabe der Sachverständigenausschüsse, zu studieren, wie die deut sche Währung endgültig saniert werden könnte, berührte sich mit meinen eigenen Gcdankengängen. Der Versuch Deutsch lands, zu einer Goldwährung aus eigener Krack zu gelangen, scheitert an der ungelösten Neparationsfrage. Deshalb wünschte ich, Las totlicgcnde Devrfeukapital, das nicht im Te- visenverkehr mit dem Ausland arbeitet, gleichviel ob in in ländischer oder ausländischer Hand, durch die Errichtung einer Goldbank für die Erleichterung der deutschen Wäh- ruugsvcrhältnisie herauzuzicheu. Diese Bank ist niemals als eine WährungSbank gedacht morden in dem Sinne, daß sic dem allgemeinen Zahlungsverkehr bienendes Geld schaffen könnte. Diese Goldbank wird zwar auch Banknoten heraus geben, weil, um diese Bank von politischen und sonstigen Risiken sreizuhalten, das Goldkapital der Bank tm Aus lände deponiert werden und dort ruhen soll. Dieses im Aus lande liegende Goldkapital kann man nur auf indirektem Wege in der Form nutzbar machen, daß entweder Kredite im Auslande auf Grund dieieS Gotddepots eröffnet werden, also Akkreditive, oder daß dagegen Noten oder Zertifikate, wie man es nennen will, ausgcgeben werden. Diese Akkreditive und diese Noten können natürlich nur ausgcgeben werden, wenn dagegen Devisen oder Goldverpslichtungen wieder Her einkommen. Diese Noten sollen aber niemals ausgegebcn werden zur Bezahlung von Löhnen oder zum Ankauf von Waren oder Papicrmark oder Rentenmark,, sondern immer uur gegen Einbringung von Devisen oder auch gegen Her einnahme von Trcimonats-Wcchselu, die in Gold zahlbar sind. Daher handelt es sich keineswegs um ein Währungs geld. Der Sachverstänbigenaus'chnb schlag nun eine definitive Sanierung brr deutschen Währung vor, was natürlich nur durch eine internationale Aktion geschehen kann, die das er forderliche Gold ausbringt. Diese definitive Lösung hat der Gachverständigenausschuß ebenfalls auf dem Wege einer Bank ins Auge gefaßt, denn bei der definitiven Währungslösung soll sämtliches in Deut chland umlanfendcö Geld, Papicr mark, Nentenmark, Goldmark, auf einer einzige« Goidbasis vereinigt werden. Für die sachliche Ausfassung des Sachver ständigenausschusses spricht es, daß auch bei dieser definitiven Währungsbank eine Reihe von Sicherungen inS Auge ge faßt wirb, die die Unabhängigkeit der Bank von politi'chen Einflüssen sowohl des Auslandes wie des Inlandes sicher stellen. Soweit diese definitive Währungsbank den technischen Ausgaben deS Reparationsprogramms dienstbar gemacht werden soll, also der Bewegung all der Summen, die bei einer definitiven Reparationslösung in Frage kommen, wird eine ausländische Mitwirkung bei dieser Bank auch von Deutschland verständlicherweise nicht abgelehnt werden kön nen. Dagegen ist bei dem Sachverständigenausschuß volles Verständnis dafür vorhanden, daß das deutsche Bank, «nd Dlskontogeschäst Lieser Bank der deutschen Leitnng der Neichsbank unterstellt bleiben muß. Tie Sachverständigen hoffen, die definitive Währungs bank mit Zustimmung ihrer Mächte schon in wenigen Wo chen zur Durchführung bringen zu könne«. Trotzdem will ich meine Bemühungen für die Errichtung einer Goldbank, die ausländisches und inländisches Kapital heranzichen soll, für den Fall, daß jene Lösung nicht so schnell erfolgt, nicht einstellen. Die Sachverständigen haben auch gegen die Wet terführung meiner Arbeiten keine Einwendung erhoben, wir haben uns aber einstimmig dahin geeinigt, daß diese Arbet- ten so geführt werden müssen, daß dadurch der definitive Währungsplan der Sachverständigen nicht behindert wird, sondern eine Einfiigung meiner Goldbank in die definitive Währungsbank leicht möglich sein wird. Dies bietet eine Ge währ dafür, daß die weiteren Verhandlungen mit den Sach-' verständigen, die am 18. Februar in Paris fortgesetzt werben, einen befriedigenden Verlauf nehmen. Zum Schluß äußerte der Neichsbankpräsidcnt im Hinblick auf die letzten. Vorgänge aus dem Devisenmarkt seine feste Zuversicht dahin, daß die Stabilität der Rentrnnmrk erhalte» bleiben wird. * Lr. Schachts Reise nach Pari-. Zu der nruerlickeu Reise des MeichSbankpriisidenien Dr. Schacht erfahre» mir von maßgebender Seite: Der Rrichlbankpräsident Dr. Schacht unternimmt die Reise nach Dari« zur weiteren Teilnahme an den Verhandlnngrn über die Errichtung der Goldnotrnbank vor allem auf seinen eigene» ausdrücklichen Wunsch. Er ist der Meinung, daß seine Teilnahme an den Beralungen deshalb nolwendig ist, damit über den deuttcben Standpunkt und seine eigenen Pläne keinerlei Mißverständnisse entstehen und die deutschen Interessen nachträglich nicht noch geschädigt werden, sei e« auch durch Vorschläge, die aus deutschen Wirtschaft?, und Jnduftriekrrisen an di« Sachverständigenkommfifio» gelangt lind und teilmelk, iw Gegensatz »u Dr. Schacht« eigenen Bläuen stehen. Ter Wunsch Dr. Schachts bat in sozigldemokrntischrn Kreisen, dir au den Verhandlungen beteiligt waren, rin gewißes Befremden erregt, da man glaubte, daß die bisher erzielte Einigung jedes Mißver ständnis änSschließen und dir weitere Teilnahme deut chei Vertreter iibecfliissig machen müßte. Dock hält mau auch in RegierungSkreisru dir Modalitäten des Planes, über di« man sich geeinigt hat. für so verschieden ausiegiingsfähig und heikel, daß die weitere Teilnahme einer autorisierten RrgierungSpersöuIichkeit an den Besprechungen al« «nun,« gänglich notwendig erscheint. Der AbS«n der SepaxattstenyerrschaN. Wie gemeldet wird, vollzieht sich der Abbau der Seva* ratiktenbcrrschaft in der Pfalz überraschend schnell. I» allen p'älzijchru Städten lei die deutsche Polizei wieder bewaffnet und dadurch iu die La„e versetzt, die Säuberung der AiutSaedäude cnergi ck durchzusübre». Tic Bevölkerung enthalte sich jeder Demonstration und sei hoch erfreut, die Separatisten nun endlich los zu sein. Die Zeitungen in der Pfalz» die alle ihr Erscheinen zum Protest gegen die Unterdrückung dec Pressefreiheit durch die Separatisten eingestellt hatten, sind gestern wieder erschienen mit Ausnahme der noch von den Sonderbündlern brietzte» „Neuen Pfälzischen LandeSzeitnng". In die Räume der „Pfälzischen Rundschau" und des „Generalan zeigers" in Ludwigshafen vernichten die Separatisten gestern wiederholt rinzudringen, um die Herausgabe der Zeitungen zu verhindern. Ihr Vorhaben wurde aber von dec wieder bewaffneten Polizei vereitelt. Auch dein Erscheinen den „Pfälzer Zeitung" vernichte das Leparatistengesindel ver geblich Schwierigkeiten zu machen. Der Pfalztag im Reiche. )l Berlin. Zahlreiche Verbände, an ihrer Spitze der Verein der Pfälzer, der Neichsvcrband der Rheinländer, der Bund Saarverein und der Westsalenbund, wenden sich in einem Ausruf an das deutsche Volk mit der Schilderung der leiblichen und seelischen Not, die unsere Brüder und Lchwc- stcrn in der Pfalz und am Rhein durch die Schreckensherr schaft der Separatisten zu erdulden haben. Sie iordern auf, treu zur Pfalz und zum Rheinland zu stehen, die srei und tapfer gegen die hochverräterischen Bcstrcbiingcn kämpfen, und rusen alle Berufsstände in Statt und Land, alle Par teien und Verbände für Sonntag, den 17. Februar, zum Pfalz- und Rheintage aus, zu einer Kundgebung der Bru- dcrtreue, zu einem deutschen Toiertagc. ' )l München. Wie die Korr. Höckmann amtlich mit teilt, wird der Pfalztag nach Beseitigung verschiedener Schwierigkeiten endgültig am 17. Februar im ganzen Reiche begangen, nur dort, wo die Vorbereitungen noch nicht be endet sind, am 2. März. In Bayern wird die Pfalzkund- gcbung jedenfalls am 17. Februar als Auftakt zu der große» Psalzwoch: vom 15. bis 80. März veranstaltet, die bekannt lich schon seit längerer Zeit in Vorbereitung ist, um die fahr. Hunderte alten Beziehungen zu Bayern in besonders wir/ kungsvoller Weile zu bekräftigen. Nm die Erhöhung der Beaurteugchtilter. )lBerlin. In einer Aussprache im Reichssinanzminft sterium mit Vertretern der Spitzenorganisationcn der Be amten wurde von der Regierung erklärt, cS sei nicht beab sichtigt, die aus Grund der Pcrsonalabbau-VcrorLuuiig aus geschiedenen Beamten von einer etwaigen künftigen Erhö hung der Gehälter ausznschließeu. Eine weitere Herabset zung der Bezüge der Beamten sei niemals erwogen worden: vielmehr sei es der ernste Dille der Rcichsregicrung, so bald es die Finanzlage des Reiches gestattet, die Grund gehälter und die Ortsznschläge zu erhöhen und an dieser Auf« beffernng auch die Frauen- und Kindcrznschlägc teilnehmen zu lassen. Für die Beamten im dauernden und einweiligen Ruhestände sowie für die Hinterbliebenen und Waisen wür den die Bezüge entsprechend erhöht werde», schließlich wurde nochmals betont, daß die Gerüchte über eine Erhöhung der Quote des Beamtenabbans aus 8Z Prozent jeder Grundlage entbehr««. Miete und Beamtengehälter. Die deuifchuationale Reichstagösraktion hat folgenden Antrag eingebracht: Ter Reichstag wolle beschließen, di« Reichsregierung zu ersuchen, mit Rücksicht auf die cingetre- tcnc Erhöhung der Mieten und auf die vollständige Unzu länglichkeit der durch die 12. Ergänzung des Besoldungs gesetzes festgesetzten Gehälter sofort eine Vorlage auf ange« mcssene Erhöhung der Beamteugchälter unter besonderer B--"sichtigung der sozialen Zulagen vorzuberciten. Erveute NSmpke i« PirmaserrS Mehrere Tote «nd Verwundete. )l Pirmasens. Seit vorgestern abend ist hier zwischen der Einwohnerschaft und de« Separatisten ein schwerer Kamps im Gange. Eine Abordnung der Bevölkerung verlangte von dem separatistischen Bezirkskommissar den Abzug der Sepa ratisten aus der Stadt. Als dieses abgelchnt wurde, zog eine große Menschenmenge vor das BezirkSamtsgebäudc, wo sich die Separatisten verschanzt haben. Sie schießen von dort auS aus die Menge und werken Haudgranaten gegen sie. Aus Seiten der Bevölkerung soll eS bereits mehrere Tote «nd verwundete gegeben haben. Um das Bezirksamtsgebäud, sind Feuerspritzen aufgefahren, um das Gebäude unter Was» ser zu setzen und auf diese Weise die Separatisten zur Ueber» gaoe »u zwingen. Die Franzosen verhalten sich «eutral.
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