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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192402229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-22
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1924
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Riesaer H Tageblatt und (Llbeblatt und Äiyctger). Lrah»»mschrlst: TageRodl «Nisa. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt enthSlt die amtliche« Vekauvrmachunge» der AmtS-auptmannschaft Großenhain. des Amtsgerichts, der AmtSanwalischaft beim Amtsgerichte «nd de» Rotes der Stadt Riesa, des Finanramts Rlela und des HanvtzollamtS Meißen. Postscheckkonto: DreUdrn 1882 Girokasse Niesa Nr. LL 4S. Areitag, 22. Februar 1V24, abends. 77. Ialzra. Ta« vliesacr rafleblätt^rs-rwt^reeu^reg^end« '/,» Uhr mi^Äuenähmr o«r üonn- unv is«st>ag«. PrzugSprri«, acaen ^orauozählunl^iur d-ii Bringerlohn. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachfordeiung vor. Anreize» sür die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen: «>ne Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nich üben:",-imen Wruwwrcck -ür oi» 39 wm breite, 8 mm hohe wrundschrift.Zrile (S Gilben) 25 Bold-Pfennig«: die 89 mm breit« Neklamezetle 100 Gold-Pfennig» zeitraubender unn labrllari a>«'. c.a» 50', v'.usichlag. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag versältt, durch Klage «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät, Zahlung«. und xrfli1vttg«ort Ries« Achttägig« Unt»rbrl7'.-i<,Lbeiiug« „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — kxirg oder ionsliper irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Drucker«., der Lieferanten oder der BesörderungSelnr chtui.gen -- hat d-, Be-ie'ser keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Z»i:»ng oder aus Rückzahlung de« Bezug«p,eise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer 2 Winterlich, Riesa. tzteschiftSstelle: Geethestrakt ätz. Verantwortlich sür Redaktton: Heinrich Ublemann, Riesa: für Ameigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. 1 ----------- Der Erfolg der Sachverständigen. Von unserem Berliner Vertreter In Berliner außenpolitischen Kreisen ist am Donners tag die Nachricht eing troffen, das; in dem Sachverstän digen Komitee ein vollständiges Kompromiss zwischen den übrigen Sachverständigen un> den Vertretern Frankreichs abgeschlossen worden ist. Nach diesem Kompromiss wi.d Deutschland ein Moratorium für die Tauer von zwei Jahren erhalten. Außerdem lvird dem Deutschen Reiche die vollständige wirtschaftliche und verwaltun stechn sche Souveränität im Ruhrgebiet zurückgegeben. Inbegriffen in dieser Entscheidung ist auch das Verfügungdrecht res Deutschen Dich s über die Eisenbahn im beschien Gebiet. Mit dieser Enlich iaung wird nicht nur dre interalliierte Eiienbahnregi? b.sei'igt, sondent auch die Abmachungen zwischen der französischen Regierung und den dm'scheu In dustriellen, sownt sie die Milum-Be.träge betreff n. wer den damit hinfällig. Wie wir erfahren, wird diese Lösung, die die Sachverständigen vorgeschlagcn haben, noch im Laufe des Monats März die Rcparation"ommiss:on be schäftigen. Die endgültige Entscheidung trifft dann die Reparationskommission in eingehenden Beratungen, die voraussichtlich schon in kürzester Zeit abgeschlos'en sein werden. Was die direkten beutsch französischen Verhand lungen betrifft, so werden sie nunmehr durch die getrof fenen Vereinbarungen im Sachverständig n-Ausschus; ranz in den Hintergrund gedrängt werden. Bei der tunst gen Fortsetzung dieser Verl>andlungen kann es sich dann le ig- lich darum landein, bei der Ausführung gewisser technischer Bestimmungen der Sachverständig n-Voesch ä e ein gen Spielraum zwischen den beiden Ländern zu schaffen. Ihn Berliner Auswärtigen Amt glaubt mau übrigens, das; die Vorschläge des Sachverständigen Komitees, sobald sie der N varauonskommissivu unierbr.itet wereen, grundsühlich angenommen werden müssen, da nach den biss-cr getrof fenen Vereinbarungen das Sachverständigeu-Ke'mitce einen gewissen moralischen Druck auf die einzelnen Regierungen ausübeu wird, dem niemand auswcichen kann. Deutscher seits ist mau mit der gefundenen Lösung an sich einvcr- stauLcn, aber man stellt schon seht mit großem Bedauern fest, daß das französische Prinzip, auf die Beibehal tung der militärischen Besatzung im Ruhr- Lebiet nicht zu verzichten, offenbar gesiegt hat. Diese Nachricht wird unterrichtete Kreise nicht über raschen. Sie ist in der Hauptsache eine Bestätigung der Meldungen, die in den letzten Tagen aus Paris kamen, aber dauernd angezweifelt wurden und angezweifelt wer den mussten, denn man hatte allen Grund, ein solch s Entgegenkommen Frankreichs sür nnwahr'cheinlich zu hal ten. Indessen wird noch in Erinnerung sein, daß bereits in Berlin die Sachverständigen einen einh.itlichcn Beschluß gefasst haben, der nach derselben Richtung ging, freilich ein Moratorium für drei Jalwe, statt letzt zwei Jahre vorsah. Der Umstand, das; die französischen Sachverstän digen mit Poincarü eine Unterredung hatten, das; Poin- carö auch mit den amerikanischen Sachverständigen, vor allem mit General Dawes verhandelte, deutet darauf hin, das; er sich gezwungen sah, sei es unter dem Druck der Sachverständigen, oder unter dem Druck der innerfran- zösisch'n Krise, seinen bisherigen Standpunkt zu ändern. Unzweifelhaft wird in nationalistischen französtschen Kreisen dieses Entgegenkommen Frankreichs agitator.sch vor allein gegen Poincars ausgewertet werden. Und cs ist ange bracht, wenn man deutschers.it? las Entg g n'omme i Po ti rares nicht besonders unterstreicht, souoern es als eine Notwendigkeit hinuimmt, und, wie es bereits geschieht, darauf hinweist, daß die weitere militärische Besetzung des RuhrgcbictcS weiterhin ein Druckmittel in den Händen Frankreichs bedeutet, das zu Komplikationen weiteren An las; geben kann. Es ist aber auch unverständlich, weshalb die militärische Besetzung weiter andauern soll, weshalb die Sachverständigen dieser weiteren Besetzung zustimmen, da sie außerordentlich hohe Ausgaben fordert, die, da sie wahrscheinlich von Deutschland getragen werden müssen, eine Schmälerung der deutsckien Zahlungen bedeuten. Poin- carb will allem Arischem nach aber wenigstens nach einer Rich uug hin seine Politik fortsetzen, und zwar nach der Seite der Sicherungen, die er bisher immer als beson deres Steckenpferd ansah. Die neue englische Regierung ist ihm auf seine Anregungen, wegen weitgehender Siche rungen gegen deutsche Angriffe nicht gefolgt. Er sah sich deshalb rn dieser Frage allein u. hat daraus Wohl die Kon- scaueuz gezogen, hier unnachgiebig sein zu müssen. In dessen verfolgt, wie man weiß, die englische Regierung das Ziel, die Frage der Sia;erungen dem Völkerbund zu unter breiten, sodaß man annehmen kann, sie werde, wenn auch nicht gleich, so doch später, ebenfalls noch gegen Frank reich gelöst werden. Für Deutschland bedeutet das Ein lenken Poincaräs so viel: ES kann tatsächlich, wieder Herr deS Nuhrgebietes, den Versuch unternehmen, den Etat zu balancieren, die deutsche Wirtschaft produktiv zu ge stalten und zahlungsfähig zu machen, eine aktive Handels bilanz zu erreichen und in der Frage der internationalen Anlcil-c, dadurch, daß sie die gesamte Eisenbahn in Händen bat, ein Pfand bieten, da» gewiß genug Sicherheiten sür eine Anleihe geben wird. Wenn Deutschland diese Anleihe auf Grund solcher Sicherheiten erlangt, darf es auch jedenfalls erwarten, von einer Finanzkontrolle verschont zu bleiben, von den Einmischungen, die sonst unweigerlich wären, wenn der Kredit im guten Glauben ohne Gegen wert fließen würde. Die Tveztaltsteu Air die Mo«ov,lfr»«e ernannt. * Pari». Da« erste Gachverstöndlgenkomlte« bat gestern unter dem Borst« de» General Dame« ein« Kitzuuo abaebalten, in der ein» der Unterkommissionen »Inen münd- licken Bericht über di« Anealeichiing der Rricheelnnabmrn nnd AuSaaben erstattete. Weiter wurde über den Betrag verhandel», den Deutschland zu den Reparationen zu zahlen haben wird. Da« erste Sachverständlaenkomiter hat im weiteren V-rlauf der Bißuuq die 4 Spezialisten ernannt, denen die Frage der deutschen Monopole zur Behandlung überwiesen wird Es handelt sich um die nachfolgenden Bersönlichkeiten: Hnltier, Mester (Frankreich), Mazzuzhellt, Slliprandi (Italien). Dir Ausgabe vieler Spezialisten be steht darin, über die VorauSseßnuacn zur Einführung von Monopolen in Deutschland nnd dir damit verbundenen Bor- nnd Nachteile und ihren voraussichtlichen Ertrag einen ausführlichen Bericht anzufertigen. KMWMm »er MW» WWM. Auf eine Anfrage der Re'chStngSabgeordneten Febren- bach nnd Genossen über die Gewähr»»« von Krediten zur Wiederbelebung der deutsche» Wirtschaft hat die Reichs» regiernng folgende Antwort erteilt: Seit Mitte Januar bat dir NrichSrrgirruna darauf hingewirkt. daß dir kür die Wiederbelebung der Wirtschaft erforderlichen Kredite reichlich durch die ReichSbank »nr Verfügung gestellt werden, mit dem Erfolg, daß am 7. Fr» bruar von der ReichSbank anSarneben waren: 1) in Papier mark (wertbeständig) a) auf Grund diskontierter Wechsel nnd Schecks -tl2,9 Millionen Goldmark, b) ans Grund von Lombardierungen im weientlicken von Wechseln 130 Mil lianen Goldmark; 2) in Renteninnrk n) ans Grnnd von Wechseln nnd Schecks 428,9 Millionen GM., auf Grund von Lombardierungen im wesentlichen von Rrntenmark- wechseln 194.8 Millionen GM. Demnach betrug der Gesamtbetrag an Krediten 1166,4 Millionen GM. Gegen über diesem Betrag war noch am 31. Dezember 1923 der entsprechende Bestand an Krediten bei der Reichsbank! 1) in Paviermark (wertbeständig) a) auf Grund diskon tierter Wechsel und Schecks 307.5 Millionen GM., b) ans Grund von Lombardierungen im wesentlichen von Wechseln 141.3 Millionen GM.; 2) in Rentenmark a) auf Grund von Wechseln nnd Schecks 15,2 Millionen GM., b) auf Grnnd von Lombardierungen im wesentliche» von Wechseln 127 Millionen, im ganzen also 591 Millionen GM. Es ergibt sich bierans, daß in sechs Wochen nicht weniger al» 575.4 Millionen GM. an Krediten von der ReichSbank neu gegeben worden sind. Wenngleich nnn anerkannt werden muß, daß der Kreditbedarf in Deutschland hierdurch nicht befriedigt ist, so mutz dock die weitere Kreditgewährung »cit Zurückhaltung behandelt werden. Die letzthin eriolgten llcbersteigernngen des Devisenbedarfs, die zu schärfsten Repartierungen und vorübergehend gestiegenen Auslands kurien der Devisen in Mark gekührt haben, sind ein An zeichen dafür, daß auf Grund bereiter Gelder Devisen in einem Maße angefordert werden, dem die deutsche Wirtschaft nicht ohne weiteres zu entsprechen vermag. Das wirksamste Mittet dagegen muß sein, außer der Hcrbeisübrung von Auslandskrediten, der die ReichSregiernug besondere« In teresse widmet, die weitere Kuapphaltung der JniaudS- zablungsmittel. Sobald jedoch eine Tauer veriprechende Erleichterung auf dem Devisenmarkt fühlbar wird, wird sich die Reichsregierung angelegen sein lassen, auch die inländischen Kredite wieder zu erweitern. M AriWemW der MM«. )l Berlin.- Im ständigen Ausschuß des RcichSeisen- bahnrats wurde am Mittwoch die Notwendigkeit und die Möglichkeit einer Ermäßigung der Gütertarife auf Grund der Vorlage der Reichsbahn eingehend beraten. Es wurde ein Antrag angenommen, der eine Ermäßigung aller Tarife der Normalklasseu «ach Klaffen gestaffelt um SU bis 10 Pro zent befürwortet. Die Ermäßigung vom 20. Januar von 8 Prozent ist in diesen Zahlen bereits enthalten. Für den Kohlentarif wurden eine Ermäßigung von LS Prozent «ud einige besondere tarifarische Erleichterungen gewünscht. Zum Wiederaufbau des Wirtschaftslebens sollen weitere Ansnahmetarife und Notstandstarife eingeführt bczw. vor handene weiter ausgcbaut werben, namentlich für Dünge mittel, den Wasserumschlag und für Seehäfen. Die Güter einteilung soll überprüft werden, auch unterm Gesichtspunkt der Ueberführung bestimmter Güter in höhere Tarifklassen. Es soll der Verwaltung überlassen bleiben, zu prüsen, ob und inwieweit die Anträge finanziell durchgesührt werden können. Hinsichtlich der Personentarife trat der Ausschuß der Vorlage der Verwaltung bet. Die SchncllzngSzuschläge und Preise der Zeitkarten bleiben unverändert. Die Verordnung über die Schaffung des Unternehmens Deutsche Reichsbahn behält bei Acnderung der Sätze der Normaltarife der Neichs- regterung die Mitwirkung vor. Spanisches HilfSwcrk sür britische Ander. )( Berlin. Der Kardinal Erzbischof von Toledo, Prima« von Spanien, bat beschlossen, demnächst in sämt lichen katholische» Kirchen Spanien« eine Sammlung kür die armen deutschen Kinder zu veranstalten. Dir Samm lung wird nickt an rin nnd demselben Tage stattfinden, weil die verschiedenen Diözesen bereit« »ine Reih« von Sonntagen für andere Sammlungen besetzt sind. Der Kardinal-PrimaS hofft aus rin recht günstige« Ergebnis. — Di« Nachricht von dem hochherzigen Entschluß de« spanischen Kirchenfürften wird in Deutschland mit lebhafter Freude und tiefer Dankbarkeit begrüßt werden. Dir HIlf«tätigkeit, di« da« edle spanische Volk in Deutschland« grober Mot ent faltet. wird unvrrarsse» bleib«»- Lebensmittelkrawiitle in Paris. Aus Paris wird den „Dr. Nachrichten" gemeldet: Di« Markthallen waren am Mittwoch käst von Verkäufern leer, die Stünde der Engroshändler wurden erst auf polizeiliche Intervention hin gegen 11 Uhr geöffnet. Das Louvre-Wa- renhaus schloß mittag» 12 Uhr für den ganzen Tag, weil der Ansturm der durch die Frankenentwertnng stark beun- ruhtgten Bevölkerung so groß war. daß die Abfertigung der Käufer unmöglich gewesen märe. Mittwoch nachmittag wurde am Gare du Nord das Lebensmittelhaus von Michaels von der Menge gestürmt nnd znm Teil ausgeplündert. Auch auS St. Antonie laaen gelten abend Meldungen von Plünderun gen vor, die jedoch nur kleiner« Geschäfte betrafen. Tie Pa riser Produktenbörse blieb auch gestern geschlossen. Die Me» tropolbah« erhöht am LS. Februar ihre Tarife um A> Proz, Lie Kranzosei» sabotiere« die Wiederherstellung der Ordnuug. *Köln. Die „Kölnische DolkSzeituna" berichtet aut PirmasenSr Infolge der Verba'tnng der städtischen Beamten in Pirmasens durch dir französische Kriminalpolizei war «» noch nicht möglich, die städtische Verwaltung wieder in Mang zn setzen. Durch die Verhaftung des RecbtSratrS der Stadt Pirmasen«, der von den Franzosen wegen der be kannten Vorgänge in Pirmasens frstgenommen wurde, ob wohl er an dem Tage der Erstürmung de« Bezirksamt«- gebäudeS gar nickt in Pirmasens war, hat die Stadt verwaltung ihren letzten rechtskundigen Beamten verloren. Bei den Repressalien wirken die Separatisten nut, die den französischen Gendarmen diejenigen Beriönlickkeiten be zeichnen, die verhaftet werden sollen. Bei der Bevölkernng greift immer mehr die Befürcktung nm sick, daß durch diese Repressalien di« loyale Turcksührung der Prrhaudlungen uumöglick grmackt wird und di« Zustände in der Piali immer mehr Arhulichkrit mit denen bekommen, wie sie zur Zeit der Sevaratittenherrsckast waren. )s Pirmasens. Sämtlichen Wasfeu-efitzer» der Stabt wurden auf Anordnung der Beiatzungsbehörde die Waffe» entzogen. Die Gendarmerie cst noch im Besitze ihrer Waf fen, doch wurde der dentsch«« Polizei »uamehr auch der Sä« bei abgeuommeu. Unter den anläßlich der Ereignisse vom 12. und 18. Februar Verhafteten befindet sich der Bezirks amtsvorstand Dr. Göttel. )< Kaiserslautern. Elf Poltzeibeamte wurden ver- haftet. Polizrirat Engmann wurde nach Wiesbaden ver schleppt, ferner wurde der Direktor der Lehrerbildungsan stalt Britttng festgenommen. Die bentsche Polizei «urd« vom Dienste suspendiert. Die Waffen, ausgenommen der Säbel, wurden ihr abgenommen. Die deutschen Schutzleute müssen zusammen mit französischen Soldaten Patrouillen gänge machen. Sieue kostspielige Korderunge« -er französischen Rheinlandbesetzung. Nenerding« haben die Franzosen »ine ans mehr al« 600000 Goldmark veranschlagt» Kasern« für schwer« Artillerie auf dem Loe-Reitplatz in Bonn gesordrrt, ob gleich dir jetzige Unterkunft der betreffenden Artilleriegruppe noch als durchaus genügend angesehen werden muß. Dies« Anforderung gebt über die durch das Rbrinlandadkominen übernommenen Verpflichtungen hinaus, da die deutsche Re gierung nach dem Abkommen nur gehalten ist, die vorhan denen militärischen Gebäude in erforderlichem Umsang zur Verfügung zu stellen. Wecker verlangen di« Franzosen eben- falls in Bonn den Bau einer Kaserne für eine Tele- graphen-Kompagnt« mit der Droknng. daß anderenfalls für deren Unterbringung dir Universität l!f beschlagnahmt wrrdrn würde. Eine unverschämte Forderung der französisch-belgischen Etsendalinregie. Zu der Nachricht, daß di« französisch-belgische Eisenbahn regie durch die Rbeinlandkommissio» bei der hessischen Re gierung eine Tchadenersatzfordcrung in -Höbe von 8S VKO Franken als Ersatz für die Zerstörungen bei einer angebliche» Explosiv» aus dem Babndof Mottcnbeim (Rheinhessen) eingrreicht hat, erfahren wir von uickerrichleter Seite, daß dir Zahlung der Summe bis zum 20. d. MtS. befristet wurde, mithin der hessischen Regiernng nur eine Frist von 5 Tagen gegeben worden ist. Die Schadenersatz forderung ist an die hessische Regierung und da« Reich zu- gleich gerichtet. Die hessische Regierung hat von der Rhrin- landkoinmiision umgehend Unterlagen und Auskunft über die Explosion gefordert. Der hessischen Regierung und auch sonst niemand war bisher über die Explosion etwas bekannt. — Sollte die BesatznngSbehörde, ähnlich wie in der Ange- lrgenbeit de« von den Separatisten erschossenen Professor« Constant in Mainz, auch jetzt dazu übergehen, sich durch Eingriffe in die öffentlichen Kassen schadlos zu halten, so würde die Brutalität de« Vorgehens der Franzosen dadurch kaum noch steigerungSfähig sein. Unerhört» Brutalität liegt schon darin, daß »ine solche Forderung ahne Unter lagen und Beweis« mit sünflägiger ZahlungSsrist vorge legt wurde. Tie «ene thüringische Regierung. )( W »imar. Der Landtag wählt» gestern auf Dor- schlag der Dentschnationale» Bolkspartei, der Deutschen Bolkspartei und de« Landbunde« di« neue thüringische Re gierung in folgender Zusammensetzung: Finanzen: Dr. Stolze, Weimar, Innere« «nd Wirtschaft: Landrat a. D. Dr. Sitt- ler, Volksbildung und Justiz: ObrroerwaltnngsgerichtSrat Gntheyßer. Zum Präsidenten des Landtage« wurde deir Aba- Dr. Wernick vom Uouvvund aewädlt.
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