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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192402286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-28
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1924
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WWWWWWWW »»«tritt »er XI,Ische» «e,1er>,«. HWßtchE» erklär« »« Aß» iiut« ihr« . DI« Bo»««»«» »D »tzechter»*«»«««tritt» tu X Gart». Der »««ritt de« Kabinett» Lheimi« wird von der, französischen Presse besonder» deSweaen bedauert, weil er in dem Augenblick erfolge, wo die Sachverständigen tm Begriff seien, ihre Berichte «»»»»arbeiten. Der „Matin" jedoch meint, er werde die Stellung Frankreich« in Europa nicht beeinträchtigen, da tm Augenblick die Beziehungen «nbelange. so fei ihre Halt Ihrer» Führer« Vandervelde ... „ ... «egen die Besetzung de» RuhraclüeteS Einspruch erhoben Die wollten vom Standpunkt der internationalen Befiel vngen die Rückkehr Belgien» »u der alten neutralen lung im Rahmen de» bewußt aufrecht erhaltenen Gleich, gewichte» zwilchen den drei Großmächten Frankreich, England und Deutschland und behaupteten, daß die Politik der Allianz mit Frankreich, für die da» umstritten« Wirt- schaft»abkommen gewissermaßen da» Symbol barstelle, Del» gten eine für seine Lelstung»fähl>ikett zu sktzvere Last auf- erlege. Da Banderveloe der Führer der stärksten Oppo sitionspartei sei, müßte er nach den parlamentarischen Regeln zur Bildung de» Kabinetts berufen werden; er werde es jedoch voraussichtlich vorziehen, in Neuwahlen an da» Land zu appellieren, in denen er aus Grund der Wahl- -gröle gegen die Teuerung eine Mehrheit zu finden gedenke. Europa ... Beziehungen rrzlich seien. Da» Blatt ie belgisch!'« Sozialisten lar. Lurch den Mund n sie von Anfang an !te» Einspruch erhoben, internationalen Bezieh ungen die Rückkehr Belgien» zu der alten neutralen Stel lung tm Rahmen de» bewußt aufrecht erhaltenen Gleich- gewichte» zwilchen, den. drei Großmächten Frankreichs ... ttene Wlrt- barstelke, Bel- gten eine für seine Letstung»fäh1akeit zu sewvere Last auf erlege. Da Banderveloe der Führer der stärksten Ovpo- ^egeln Amd^zu appellieren^^ aus Grund der Dahl- -grole gegen die Teuerung eine Mehrheit zu finden gedenke. Pelitische Tageöübcrficht. Bismarck» Enkel al» ReichStagskandtdat. Auf Veranlassung der Dcutschnationalen Landesverbände In Bremen, Oldenburg, Osnabrück und Ostfriesland hat Fürst Otto von Bismarck in Friodrichsruh die ihm ange» rragene Reichstagskandidatur im Wahlkreis Weser—EmS angenommen. — Otto von Bismarck ist der älteste Sohn de» Fürsten Herbert, er ist 1837 geboren m,d hat gura studiert. Der bisher für den Wahlkreis Weser— Em» gewählte frühere deutschirattonale Abg. Henning ist bekanntlich zur Deutschvölkischen Freiheitspartei überge gangen. Politische Verhaftungen in Gleiwih. Don der politischen Abteilung deS Polizeipräsidium? wurden in den letzten Tagen 70 Personen wegen dringenden Verdach te- des Hoch- bezw. Landesverrates festgenommen. Tie englischen Konservativen gegen daS deutsch-englische Abkommen. Die Konservativen haben sich gestern tm Unterhause mit der Frage der Herab- setzung der von den Deutschen aufzubringenden Einfuhr steuer von 26 Prozent auf 5 Prozent beschäftigt. Einige von ihnen behaupteten, daß die Klausel 5 deS Reparations abkommen», auf Grund oessen die Regierung die Abgabe herabgesetzt hat, nicht recht interpretiert habe. Die Immunität der Abgeordneten. Um ttwaigen Mißgriffen vorzubeugen, weist der preußische Mt- zister de» Innern die Ober- und Regierungspräsidenten sowie die Ortspolizeibehörden in einer Verfügung darauf »in, daß bei Abgeordneten mit Rücksicht auf Artikel 37 der steichsverfassung eine polizeiliche Festnahme, auch .nenn sie „bei Ausübung der Tat" oder „spätestens im Laufe des folgenden TagcS" erfolgt, nur dann zulässig ist, wenn die Täterschaft des Abgeordneten völlig außer Zweifel steht. Das Vorliegen dringenden Verdachtes genügt nicht. PrüfungderlanvwirtschaftlichenSteuer- leistungsfähigkeit. Im Verfolg einer Großen An frage der Deutschen Bolkspartet im Preußischen Landtag hat der preußische LandwirtschaftSmimster Vertreter aller Parteien des Landtags und aller landwirtschaftlichen kreise zu einer Besprechung gebeten, in der Über die Steuerleistungssähigkett der Landwirtschaft eingehend ver- »andelt und besonders auch erörtert wurde, wie die land wirtschaftliche Produktion im Interesse der Volksgesamttzeit ufü äußerste zu steigern sei. Die Aussprache förderte »ertvolle neue Gesichtspunkt: zutage, namentlich auch in iczug auf die der Landwirtschaft in der nächsten Zeit zu ustcndc Hilfe. st. tzMwi i« rmttlmvna. Dr « » tz « «. D«r Lnn-eSkultnrrat «ar, wie »lr L«r«F» aefiern bericht«»«», am Di«n»taa. den SV. Februar, zu f«tn«r 7». Gesamtsitzung »usammeno,treten, di« d«r Geh. Oek.-Mat Gtelaer eröffnet«. Geb. Oek.-Mat Steiaer wie» einleitend auf »I« «thlted« Jan« 1» der Landwirts«,»» hin, die nicht mehr in der Laa« fei, «inen so intensiven Betrieb wie vor dem Kriege zu führen, da hierzu überall da» Geld fehl«. Di» ihr auf«rl«a»rn vt»««rn seien einfach nicht mehr zu er- schwingen. Dem Sinken der Breite für di» Lrzenantff« ständen dir enorm hohe» Kosten für die landwirtschaftlichen Bedarfsaraenständ« «»«»nüber. Ueber di« Dätiakeit de» LandeSkultnrrat«» im abaelaufene» G«schäst»tahr berichtet» Direktor Dr. Echoen«, der sich vor allem mit der steuerlichen Belastung der Landwirtschaft beschäftigte. Di« sächsischen Landersteuern lGrundaewerbe» und Zuchtttersteuer) machen, so führt« der Berichterstatter au», da« vielfach, de« Betrage» der ««lamten Reich'fteuer an«. Zur Grundsteuer müsse in diesem Job« «in» Reueinschätzung ersolaen. Di« Zugtier- steuer sei eine unsozial« Betastung der L > «dwirtschas». E« müsse verlangt werde», daß «in »rdebltchrr Prozentsatz der wegebaulaftrn au« allgemeinen Mittel» aedeckt wird. Rach einer langen Debatte wurde rin» Entschließung angenommen, deren Inhalt wir bereit« oestern veröffentlicht Haden. «rrtchtnua einer Bbteiluna für Obst- und rvetubau beim Sandeskulturrat. Der Lande«kulturrat bat «ine Abteilung für Obst- und Weinbau «ina«richt»t. Die Landwirte wollen vo» dieser Einrichtung weitaehend Gebrauch machen. Dir Abteilung ist in den Räumen de« Laudeskulturrät« mit der Grschäit«- ftell» de« Landesverband«« Sachse» für Obst, und Weinbau untergrbracht. Der LandOverband gibt eine monatlich er scheinende Zeitschrift Hera»«, dir allen Mitgliedern der an geschloffenen Brzirk«obstba»vereine znaestrllt wird. Die An- schritten der BrzirkSobstbanvereinr sind durch die Geschäft«- stell« de« Landesverbände« Sachsen für Obst- und Weinbau, Dr«»den-A„ Stdonieustr. 1, zu erfahren. Kunst und Wissenschaft. Sugo Jüugst Feier. Am Dienstag, dem Geburt«taa« dr« Altmeister« dr« deutschen Liede«, Hugo Jüngst, vrran- stattete der Jnlius-Otto-Bniid zn Ehren seine« ehemaligen BiindeSchormeitter« an deffen Grab« anf dem DreSben- Tolkewitzer Friedhof« eine Gedächtnisfeier. Gleichzeitig wurde da« Grabdenkmal enthüllt, zu dein der bekannte Dresdner Bildhauer Albert Starke ein Reliefbildni« de« Verstorbenen geichaffen bat. Dir Gedächtnisrede birlt Hof prediger a. D. Keßler. Der Schatzmeister de« Bunde« Otto Becker übergab da« Grabmal der Odbut de« Bunde« und legte «inen Kranz am Grabe nieder. Die Sängerschaft de« Bunde« sang unter Leitung ihre« Vundeschorinrister« Kirchrnmusitdirrktor Wilhelm Borrmann mehrer« Lieder, darunter Jüngst'« „Hoch über den Sternen''. BolkSvildungSmmistcr Dr. Kaiser in der Technische» Hochschule z« Dresden. Am Montag besuchte BolkSbilbungs- ntnister Dr. Kaiser die Technische Hochschule. Der Rektor Professor Dr. Nägel dankte in seiner Begrüßungsansprache dem Minister für die zugesaqte Sicherstellung deS in langer Vergangenheit bewährten akademischen Rechtes auf entschei dende Mitwirkung bet der Berufung neuer Professoren. Weiter bat er den Minister, im Kreis« der Gesamtregterung für eine Sonderstellung der Hochschulen im Abbauprogramm einzutreten. Minister Dr. Kaiser sagte zu, nach Kräften be müht zu sein, den Wünschen der Hochschule im Rahmen der engen Grenzen, die der Regierung durch die wirtschaftliche Notlage gesteckt seien, zur Geltung zu verhelfen. Dann be sichtigte der Minister in Begleitung des Senat- einige In stitute der Hochschule. Der älteste Baum der Welt. Ter älteste be kannte Baum d« Welt scheint eine Cypresse zu sein, die mit ihrem riesigen Schatten den Friedhof von Tanta Maria del Tule, einem kleinen Dorfe nicht weit von Oaxaca tn Mexiko bedeckt. Sie hat einen Umfang von nicht we niger als 38 Meter. Humbold, der diesen Baumrtcsen im Jahre 1803 sah, schätzte sein Alter auf ü—-6000 Jahre, und zu üblichen Schlüssen sind auch moderne Gelehrte auf Grund ^cena wissenschaftlicher Beobachtungen gekom men. Damals schnitt der berühmt: Naturforscher in den Baum eine kurze Inschrift ein, die noch heute nach 121 Jahren deutlich zu lesen ist, obgleich ringsherum die Rinde gänzlich vernarbte. 37 k 10 SS 12 los 10 41 5 157 IIS 1« 107 145 8 »18 «7 87 IS« 99 112 r» r« 02 24 «3 177 08 «9 »4 los 99 «1 IS« 18 24 10» 435 441 33« 10 97 »1 es 40 7 «0 «7 8S S« 15 175 109 45 49 53 530 555 5 30 LOS 34 148 14 1« 71 183 IS8 S IS «7 Fahrpreise »ach tzev wichtt« st«n Gtottvueu atz Nirs«, Güttin ab 1. Mär» 1S24. iOhn« Gewähr.) N.Kk. M.Kl. Annnberg (Erzgeb.) Bautzen 82 7.1 Goldmmk < 5,» V 4.» », Berlin über Möderau/Elsterwerda -« 8,0 4»4 Barnitz bei Oschatz 0,4 0,8 Breslau über Dresden/Görlitz «1,0 14,4 V Chemnitz Hbf. 4,5 -.1 2.» Co«wta <Sa.) 1.7 ».2 Lottbn« über Großenhain 11,0 7,4 °.o Cottbu« über Eiiterwkrda «.« 4,5 »,0 Lottbn« über Röderau 7.4 V,1 »4 Dahlen lSa.) I.« 1,1 0.7 Döbeln >.8 1,2 VZ Dre«den ».« 24 1.« Elsterwerda 1.8 1.» VZ Falkenberg S.2 1.» 8.0 1,0 Frankfurt (Oder) über Großenhain 11,8 »4 Freiberg (Sa.) über Lommatzsch 8.» 2.7 1.8 Freiberg (Sa.> über Dübeln 4« -2 2,1 Freiberg iSa.i über Drerden «8 48 2» Geistng-Altrnberg «.« 4,8 ».1 Glankban «.0 4.S »,a Grimma ob. Df. od. u. Df. 4,1 2,8 l.» 4.« Görlitz 10,2 8.» Gröditz bei Riesa I.l 0.8 0,0 Großenbalii Tottb. Df. I.« 1.1 0.8 8,2 Hallr-Saaie 7.0 4,8 Hamburg-Altona über Möderau 28.8 19,0 18,2 Hamburg-AItona über Leipzig 20,2 20,0 1»,4 Hannover über Leipzig 22,2 15,2 10,2 JarobSthal 0.7 0,5 0.» Kamenz (Sa.) 0,5 44 s.o Kivsdorf 0.1 4,1 2.8 Köniastein 5,» 4,1 2,7 Kötzsckenbroda 2,7 1Z l.s Lanaenberg bei MIeia 0,5 0.4 V.» Lanchbammer über Elsterwerda 4,0 2,7 1,8 Leipzig Hbf. 4,5 2.1 2.1 LeiSnia r.« 1.8 1.» Liebenwerda über Elsterwerda 2.4 1.7 1.1 Lommatzsch 1.0 0.7 0,5 Magdeburg u.s 7,9 5,8 Meerane über Cöemuitz 7,2 5,0 8,3 Meißen über Coswig 3,0 2,1 1.4 Mittweida 3,3 2,8 1.» Moritzburg-Eisenberg 3,5 2,4 1.6 München über Chemn-tz 35,0 2t,0 16,0 München über Leipz g 34,8 25,0 16,8 Nickritz 0,4 o.s 0,15 Niederau 2.0 1.4 o,r 0,9 Nordhauleu 13,4 S.1 Nossen über Lommatzsch 2.3 1.6 1,1 Odermiesenihai l',8 1,0 6,7 4,5 Oichatz ".7 Ostrau 1.1 0.6 0.5 Viiua 4,7 3.2 2,2 Planen Vatl. über Chemnitz 10.8 7.4 4,9 Plauen VgN. über Leipzig 12,6 b,5 5,7 Prausitz 0.6 0,4 0.3 Priestewitz 1.3 O.S 0,6 Radeberg Röderau 4,5 0.3 3,1 0,2 2,1 0.15 Roßwein über Töüelu 1.7 1.2 Seerhausen 0,t 0 3 0,2 Stauchitz 0,7 0,5 0.3 Waldheim 2.4 ',7 I.l Weitzig bei Großenhain >>,8 0,6 "4 Wolkenstein 5,0 3,?! Wülknitz <5? 0,5 0,3 Wnrzen 2,8 1,9 1.3 Zeithain 0,4 0,8 0,1 r Zittau 10.4 7,1 4,8 Zwickau 3,5 Tie SchnrNinnSznschliiac betragen: I. . 1. rU. gone bis 75 Km 2,0 Holdm. II. 5!!. 1,0 Goldin. i:i kil. 0,5 Eoldn. 2. . Zone 76 — 150 Im 4.0 2.0 „ 1,0 „ 3. . Zone über 150 lv, 6 0 3.0 ,. 1.5 . i »Das sind« ich gar nicht, Herr Direktor, das schönste Lob. Glauben Sie nicht, daß man mit lauter Güte di« Äugend erziehen kann?" „Nein, Kollege, das glaube ich nicht. Auch der Gute braucht die Rute, sagt ein altes Sprichwort. Aber wer e» versteht, seine Schüler zu begeistern, zu interessieren auch bloß, dem werden sie folgen, mit dem werden sie durch dick und dünn gehen, darauf können Sie schwören. Es ist in brr Schule genau so wie in der Ehe, nnd unser« Frauen sind genau so wie die Kinder." „Dagegen haben Sie nicht« einzuwenden, gnädige Frau?" „Gewiß nicht, er hat ja so recht. Wir sind wirklich wie die Kinder, wenn wir in die Ehe treten, unser Gatt« und Lehrer kann au» uns machen, was er will. Sie .erinnern sich doch noch unserer gemeinschaftlichen Jugend freundin, der Molly oom Wolfgang?" „Wir haben sie heute früh schon tn den „drei Hasen" -egrützt." ! „Sehen Sie, da haben Eie schon einen Fall. E» ist ja nichts dabei, es kommen häufig Damen tn die» Gast haus. Mein Eheherr aber wird mich niemals dorthin führen, weil er w«iß, daß mir so wo» unangenehm wär«. Molly hat sicherlich dieselbe Empfindung wie ich, aber der Oberförster beachtet ihre Empfindungen nicht, er ist eben ein schlechter Lehrer. Run, Sie werden das ja alle« noch erfahren. Sie werden es selbst sehen. Ich glaube, dl« Pelden wären froh, wenn sie wieder auseinander wären." i Max fühlte einen Stich tm -erzen. Also unglücklich verheiratet, sie hat also nicht gefunden, was sie jucht«. Die Kunst der Mutter hatte demnach da» Gegenteil vo« dem bewirft, was sie bewirken wollt«. Molly war ver sorgt, aber nicht glücklich. Wär« e« au» diesem Grund« nkcht bester, wenn er sich ganz zurückhielt? Durst« «r da überhaupt der Einladung Ritter« folgen? Mußt« nicht fein Erscheinen rücksichtslos di« alten Wunden wieder aus reißen? Oder gab «» in ihrem Herzen kein« alten Wunden? Wer wollt« da» wissen? vielleicht hatte stt itzn gar nicht geliebt, vielleicht war jene Iugendschwärmeret wirklich nur «tn Rausch, ein« Täuschung gewesen, wie sie Ihm beim Auseinandergehen geschrieben hatte. s Die» Mittel, sein« eigenen Empfindungen zu bekämpfen, Bersina nicht, denn aü der Direktor einen Augenblick da» Zimmer verließ, um, wi« er sagte, al» echter Rhein länder persönlich di« Bowle anzusitzen, flüsterte ihm di« »Ur Freundin zu: „Es ist wirklich aut, daß Ei« nach Hause gekommen sind, lieber Freund, denn die Verhältnisse aus dem Wolf gang sind unerträglich geworden." Ufa ad«r, Me .anadia» Kran, wew tano ick in d«r EackwtuaB! „Alle», für Molly alle». Das arme unglückliche Ge schöpf lechzt nach einem Menschen, der sie versteht. Glauben Sie mir, sie hat nie aufgehört, ihrer ersten Liebe treu zu bleiben." i „Da» ist doch wohl kaum möglich." ' „Sie können sich auf mich verlassen. Dir kommen ja fetzt weniger zusammen, al» früher, aber immerhin noch oft genug, daß ich ein klare» Urteil über ihr« Gedanken und Gefühle habe. Ei« wissen ja, wie sie ist, schwach und stolz, eine seltsame Eharaktermischung. Sie sträubt sich so lange, ihr Innere» klarzuleaen, bis sie die Schwäche übermannt, dann spricht sie sich aber auch rückhaltlos au». Wie ost hat sie gesagt, hätte ich doch meinem Herzen gefolgt und nicht dem Rate meiner Mutter." „Ich denke, sie ist ihrem Herzen gefolgt, denn ich kann kaum glauben, daß sie Ritter lediglich au» Berech nung geheiratet hat." „Gewiß nicht, Ritter war sa auch nicht der Mann, den man au» Berechnung heiratete... Sie haben ihn heut« wiedergesehen?" , - Max nickte. „Der schlank« Assessor mit dem kühnen hübschen Iägeraesicht, der raschen Art, sich zu geben, der impo nierenden Kraft, mit der er alle Dinge angriff, da» war wohl ein Mann zum lieben, ein Mann, von dem sich die Frauen gerne beherrschen lassen. Und noch heut« l Der Oberförster und demnächstige Forstmeister ich kann da» ja sagen.... ist immer noch ein« Männer» schönheit." > „Er behandelt seine Gattin schlecht?" „Schlecht, da» kann man eigentlich nicht sagen. Er tut viel weniger, er behandelt sie gar nicht. Sie ist ihm Lust, sie existiert nicht für ihn. Er geht seinen Neigungen nach und seinen Veranügunaen, die durchaus nicht immer ganz reiner Natur sind. Eie werden da» sa alle» au- eigener Anschauung erkennen, wenn Sie etwa» länger tn Kattenbausen sind. Molly ist vollkommen vereinsamt, ihr Herz schreit nach einem Menschen, an den sie sich anlehnen kann, und jetzt^aeht er auch noch mit dem Gedanken um, ihr di« letzt« Stütze, di« beiden Kinder, zu nehmen. Sie sind ihm lästig, st, störe» ihn. Er «Ul sich durch nicht« an die Familie ketten lassen, und da» tun Kinder -och unwillkürlich. Sie sollen oeid« tn» Kadettenkoro» »in- treten. Molly hat ihm n»ch Inst schwerer Mühe «in Jahr abgedettelt. Im nächsten Jahr« kommt e» sicher dazu." „Da» ist aber furchtbar, und ich sehe nicht einmal einen Grund, warum Ritter so brutal vorgeht.' „Ach, «inen Grund, lieber Freund, findet schließlich jeder Mann argen sein, Frau. Ei« rennen doch die Ge schichte vom Hund und dem Leder. Molly hat sich auch Kans aaÜLru_Lrt^tNttMrl^ al» mau siau-t«. Lr dal. ihre guten Velten nie zu würdigen verstanden, darum sind sie verkümmert. Er hat tein Heimatsgefühl und Molly sehr viel. Erst schleppte er sie die laraen Assessorjahre von einer Obersörsterci zur andern, ließ i:e wohl euch mit ihren Kindern viele Msnetr ganz allein in irgend einem Hotel, während er feinem Beruf und seinen Ver gnügungen nachging." - , „Nun aber ist er doch seßhaft geworden." „Seßhaft in seiner Art gewiß. Aber die Oberflüsierci Wolfgang ist sehr groß, und so kommt es doch öfter vor, daß er wochenlang wegbleidt .... er hat eben kein Heimatsgefühl, und durch diesen Mangel verletzt er seine Gattin besonders tief. Ich weiß nicht, ob Sie sich des wunderbaren Hochschlages am Kinzigufer erinnern, wo Molly» Eltern den herrlichen Ruhesitz errichtet hatten?" ' Ob sich Mar dieses Plötzes erinnerte? Mehr al» er Innern war es bet ihm. Die heiligsten Wallungen feiner Seele dingen mit dieser Waldstelle zusammen. De, rauschende Fluß, die düster überhängenden Bäume, di« steilen -lumenübersäten User, sie waren Zeugen jener ersten Liebesseligkeit gewesen, die da« Allerbest«, dar Allerhöchste In seinem Leben gewesen war. t. „Diesen Hochschlag hat er nirderlegen lassen." Z.- „Das ist grausam." s „Ja, das ist grausam. Molly hat ihn kniefällig aebrken Ihr diesen Schmerz zu ersparen, er aber hat ihr kalt den Rücke» gedreht und eine KolonneWaldarbeiter kommandiert, -en Platz zu schlagen, obwohl er wußte, daß jeder Lxthied seine Gattin in» Herz treffen würde." „Und wie hält er'» mit der Treue?" „Nun, wenn ich Ihnen schon so viel gesagt, kann ich Ihnen da» auch noch erzählen. Die Affäre mit der Gräfin I Löbau kennen Sie? . . . Nein? . . . Davon später, « liegt einige Jahre zurück. Neuerdina» kam Molly zu Ohren, daß er eine ganz besonder« vorlieb« für ein jung« Mädchen au» der Stadt habe, «tn Mädchen niederen Stande», da» zwar sehr schön, aber auch sehr leichtsinnig ist. Unsere arm» Freundin machte ihm Vorstellungen . .. -i» zu Vorwürfen konnte sich ihr« stolz« Natt» gar nicht l«rhed«fi. Wa, tat er? Er nickte ihr zu und antwortet« :aanz ruhig, al» ob e» sich um etwa» durchou» Redenfäch» stich«», Gleichgültig«, handele: Du hast ganz recht, Mvfiw iin Kattenhause» kannst du Nicht immer seiu, mich nicht Zimmer überwache», ich will dir da» leichter machen. Ich werd« die klein« Berta al» Stütze der Hausfrau auf -en -Wolfgang nehmen, da haft du sie und mich tmm« tuu» !d«n Augen." i „Da, ist brutal." l „Ja, da» ist brutal.* 4. „Und bat er es aetao tzf
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