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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192403107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-10
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1924
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> -. ^WWWWWWWWWWWWWW Riesaer G Tageblatt rrnd Aareiger iLlbeblatt und Anzeiger). SV Montag, 1V. März 1V24, abends 77. Aabrq vringerlohn. Für den Fall de« Eintreten» von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialirnpretsr bebalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor Anzeige» für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszuaeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr slir da« Erscheinen ar. »»stimmten Lagen und Plagen iviro nich: übernommen. Grundpreis kür vie SS ww breit«, S mm hohe Brundschrift.Zetl« <S Gilben) 25 Gold-Pfennig«: di« SV mm breit« Rrklam«z«tlr ISO Gold-Pfennige, zritraubrndrr und tabellarischer Sag 50°,, Aufschlag Fest« Tarif«. Vewilligt«r Rabatt «rlifcht, wrnn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezoaen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät, Zahlung«- und Erfüllungsort: Rieia achttägig« Unter!,. IiungSbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder ionstixer irgendwelcher Gtörungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Befördern, g-emrichtungen - t,a> der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung drr Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäfts stelle: Goelheftratze öS. Verantwortlich kür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: Mr Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ««d Anzeiger Meblatt und ÄPriger). au,«. r-«-dl.n Et «e ««>«-. "'LL der Amt-h-uptina—fch.fr Gntze-H-I«, de. «»U-ericht«, »er «mN-nw-lNch.it tri« «mtt-erichte der Natt» der Stadt Riesa, des Fsnancamts Niekn nnd de« , Schachts Goldnotenbank. «» Million« Kapital, 100 Milli»««, Roten ans englische Pfund«. — Zusammenarbeit mit der ReichSbank. — Später die internationale Golbbank. Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat am Sonnabend Im HcmSlmltSauSschuß des Reichstages seinen Plan über die Soldkreditbank als Zwischenlösung «ntwickclt, wie er von den Sachverständigen angenommen worden tkt. Das Bankkapital ist auf Sllv Golbmillione« und ihr Recht zur Notenausgabe auf 100 Millionen begrenzt. Die ReichSbank übernimmt davon lOO Millionen und eine Aktie der übrigen Halste und damit die dauernde Kapitalmaiorität. Feber politische Einfluh und auch die Beleihung von ReichS- und Staatspapleren seien von dieser Bank ausgeschlossen. Der Sitz der Bank sei in Berlin und die Leitung in Händen der ReichSbank gelegt. Die ReichSbank soll von einem inter nationalen Bankinstitut einen Kredit von fünf Millionen Psnnd erhalten, um die neuen Aktien der Goldkreditbank er werben zu können. Mit der Errichtung der neuen Goldbank ist in wenige« Tagen zu rechne«. Durch Inanspruchnahme der im Inlande kursierenden AuSlandSnoten will man das Gesamtkapital der Bank auf 6M Millionen erhöhen. Die neuen Goldnoten werden auf das euglische Pfu«d auSqe- stellt was aber keine neu einzuführende Währung bedeutet. Diese provisorische Goldkreditbank wird später in die internationale Goldnotenbank überführt werde«. Dte Berhaudluuste« Dr. Schachts. Am Dienstag wird der Reichstag dte Beratungen über oaS Gesetz der kleine« Goldnotenbank, wie die Goldkredit bank, die als Zwischenlösung gedacht ist, genannt wird, begin nen. Es unterliegt keinem Zweifel, bah dieses Gesetz ange nommen wird. Dr. Schacht wird den Beratungen nicht bei wohnen können, weil er am Montag wieder in Paris sein muh, um dort in der Unterkommtsston Bericht zu erstatten. Ueber die Auffassungen in parlamentarischen und Negie rungskreisen zur Frage der Goldnotenbanken erfährt unser Berliner Vertreter: Reichsbankpräsident Dr. Schacht wirb bei seiner neuerlichen Reise nach Paris mit dem Sachverstän- bigen-Komitee die Durchberatung des Projektes der großen deutschen Goldnotenbank zu Ende führen. Bei der tn dem dem Reichstag vorgelegten Gesetz vorgesehenen Goldkredit bank handelt es sich nur um die kleine Goldnotenbank, die Reichsbankpräsident Dr. Schacht als Zwischenlösung vorge sehen hat. Wenn der Reichsbankprüsident gezwungen war, schon jetzt durch ein entsprechendes Gesetz diese Bank durch- suführen, so hat das seine Begründung tn dem von dem Sach- oerständtgenkomitee geäußerten Standpunkt. Die Sachver ständigen waren nämlich der Meinung, daß das Projekt Dr. Schachts unbedingt schon jetzt sichergestellt werden müsse, da sonst die Frage offen bliebe, ob eine spätere deutsche Regie rung sich dieses Projekt zu eigen machen würbe. Dr. Schacht wird numehr in der Lage sein, bei seinen neuerlichen Ver handlungen mit den Sachverständigen die Durchführung (eines Projektes zu garantieren. Mlkiühruils des geflüchtete« Kapitals. Ei« wichtiger Sachverständigenbeschlnß. )s Genf. Der „TempS" meldet über den Fortgang der Sachverständtgenberatungen: Die Erörterungen im Komitee MacKenna über die Zu rückführung der deutschen Anslandskapitallen stehe« vor dem Abschluß. Deutschland wird die Verpflichtung auferlegt, durch gesetzliche Maßnahmen die Rückführung dieser Kapita lien bis l. Juli zu erzwingen, und zwar im Wege der An drohung der VcrmögenSbeschlagnahme. DaS Komitee DaweS hat die Bedingungen für «ine in ternationale Kredithilfe für Deutschland noch nicht formu liert, da sich über die Prioritäten gegenüber den alliierten Forderungen eine Ueberetnstimmung bisher nicht hat erzie len lassen. Große Preissteigerung i« Paris. Tägliche Ausschreitungen in den Pariser Markthalle«. Ter französische Franken ist feit dem l. März von 4.24 i,,f 3,»8 gefallen. Die Auswirkungen in Pari« zeigen sich, laut drin „Journal", in einem bi» «0vro»e«ttgen Hoch- klettrru aller Preise. Die Ansan,inlnngrn in den Markt- hallen führen fast täglich zu Ausschreitungen. An, Gare d„ Nord sind in der Mittwochnacht mehrere Kleidergeschäfte »nSgevlüudert worden. Die Syndikalisten batten zu Massendemonstrationen gegen die Teuerung für Sonntag im Seine-Departement ausgerusen. Der fallende Fravk. -(Paris. Gestern vormittag fand im Elysee unter dem Vorsitze de« Präsidenten der Republik eine Beratung statt, an drr antzer Poinears teilnahmen: drr Finanzminister, die Gouverneur« der Bank von Frankreich, sowie dte Mit glieder des GrneralrateS dieser Bank. E« wurden alle Maßnahmen besprochen, durch die man die Sanierung der Finanzen nnd die Wiederaufrichtung de» Frank erzielen will. In dem nach Schluß der Beratung veröffentlichten Kommunique heißt e«: Die Regierung werde beim Senat« daraus bestehen, daß die Sina«,„setz« recht rasch an««- tzommen werden und werd« die Erklärungen wiederholen, die sie vor der Kammer abgegeben habe, die di« Notwendig- leit bervorbeben, daß die Ausgaben eingeschränkt und der cknleihevolttik «in Ende bereitet werde. Die Bank von ffrankreick wird die Bemühungen der Neoirrulul unterstützen iud all« «riarderUcheu Maßnahmen treffen. G«tll»i»r prophezeit schwere Aetten. * Vari». In Montpellier sprach aestern nachmittag Saillanp über die finanzielle nnd wirtschaftlich« Lage Frankreich«. Man hätte, so erklärte er, den Mnt ankbringen sollen, dar Land einem Frieden des Ansaleicbs so rasch als möglich entargrnznführen. Caillanx wie« dann ank die Verluste hin, die der erworbene Reichtum In Frankreich erlitten habe. Frankreich sei ein arbeitsames Land, aber »S habe noch schwere Zeiten durchznmachen, um wieder zur Lage von vor 1Vl 4 zurütkznkekren. Man müsse das Vertrauen der Gläubiger anfrechterbalten, nm wieder Kredit zu finden. Wäbrend des Krieges seien v'ele Fehler beanngen worden. Caillanx sprach sich dann «egen die Svvrozentige Stenrrrrböbnng an«. Nach seiner Ansicht dürste eine bessere Anwendung der Einkommensteuer dem Budget die erforderlichen Einnahmequelle» sichern. M M M die WMMM. Die Auffassung einer maßgebenden Persönlichkeit. Die Rcichsregieruna wird borauSs chtlich schon am Anfang der Woche die Note der Botschaft rkonf-r nz üder die Durchführung der Misttäriontrolle in Deutschland be antworten. Der außenpol t sche Mitarbeiter des „Berliner Prefse-Dienstes" hatte zu dieser Angelegenheit eine längere Unterredung mit einem hohen Beamten des Auswärtigen Amtes, der ausführlich dm Standpunkt drr deutschen Re gierung darlegte. Diese Persönlichkeit äußerte sich in fol gendem Sinne: Für die deutsche Regierung ist der der Botschaftcrkon- ferenz dargelegte Standpunkt eine Frage von größter rechtlicher Tragweite. Aus diesem Grunde wird auch tre deutsche Regierung sich auf den reinen Rechts st and- vunkt stellen und in ihrer Antwort darauf hinwei'en, daß nach dem Friedensvertraz von Versailles die inter- allnerte Militärkontroll - Komm s,ion ihre Täti k il in Deutschland beendet haben müsse und daß demnach die Aufrechterhaltung einer interall.irrten Mi.itärkontro ltätig- keit in dem von der Botschafterkonferenz borg'schlagen:» Sinne nicht im Versailler Vertrage vorgesehen ist. Tie deutsche Regierung wird gerade in dies er Angelegenheit ge zwungen sein, sich auf den Venai'ler Vertrag zu berufen. Gerade, nachdem die a.'l'ierten Mächte, insbesondere Frank- reich, an oer Unantastbarkeit des Versailler Vertrages festkalten wollen, muß von deutscher Seite einmal mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß die deutsche Negierung ihrerseits gezwungen ist, auch auf die Innehaltung der vertraglichen Be dingungen von Versailles zu dringen. Würde die Fortführung der interalliierten Mititärtontrollc über den Versailler Vertrag hinausgehen, würde damit der deutschen Regierung zugemutet werden, einen gänzlich ncu- gcfchasfenen Zustand anzuerkcnnen. Die befragte Persönlichkeit im Auswärtigen Amt er klärte weiter, man sei erstaunt, daß die englische Re gierung auf diese Kompromißlösung mit Frankreich tin gegangen sei. Man nimmt an, daß der englisch: Premier minister bestrebt war, Frankreich in der Frage der Sicherheiten ein Zugeständnis zu machen, um auf der anderen Seite die Frage der internationalen Ab rüstungen in Europa damit erleichtern zu können. Anders wäre die Haltung des englischen Ministerpräsidenten gar nicht verständlich. Denn gerade von engl.scher Seite lst wiederholt üffiziell anerkannt worden, daß Teut'chland seine Verpflichtungen hinsichtlich der Abrüstung vollständig und loyal durchgeführt hat. Daß die deutsche Regierung ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Durchsetzung ihres rechtlichen Standpunktes hinlenken muß, da gerade bei den französischen Zielen auf Aufrechterhaltung der mili tärischen Besetzung deS Ruhrgebietes ein Zustand geschaffen wird, der weit über den Versailler FriedenSocrtrag htn- auSgeht und die Lebensinteressen des Deutschen Reiches in ernsthaftester Weise zu gefährden geeignet erscheint. Anr Krage der ReichstagsauNösuvg. Die Frage der Rrichstagsauflösung und der Termin der Neuwahlen bildere auch am Sonnabend de» Haupt- gegenständ der Unterhaltungen in den Wandelgängei, des Reichstags. Wie wir ans parlamentarischen Kreisen hören, hofft mau über die vorhandene» Schwierigkeiten doch noch in letzter Stunde binwegzukomuien und dadurch die Aus lösung des Reichstags durch den Reichspräsidenten vermeide» zu könne». Es wird davon gesprochen, daß auch d;e Mehr zahl drr Reichemiuifter nicht mehr unbedingt für eine Aus- löinng de» Reichstags ist. Die Neuwahlen dürste» nach Ansicht parlamrntariicher Kreiie erst im Juni stattfinden, da di« Vorbereitung der Wahlen namentlich im besetzten Gebiet, wo erst «ine Fühlungnahme mit der Rheinland- kommiision notwendig ist, längere Zeit in Ampruch nehmen wird. Einer Verschiebung de« Wahltermins bi« »nm Juni dürste auch »ach Ansicht vieler Parlamentarier die Reichs- rrgtrrung ihre Zustimmung nicht versagen. 10 MMnen «. «old der «eichSbavk »ach Amerika. Au« Kreisen dr« ReichsbankdirektorknmS hört die B. Z., daß «in deutscher Dampser nut eiuem Transport von 10 Millionen M. in effektivem Gold vor wenige» Tage» in Nrwyort eingrtroffen ist. ES handelt sich dabei um ange sammelt« Beträge aus kleinen Goldankäuseu in Höhe vo» rund 7,7 Millionen M.« wozu die ReichSbank aus ihrem Bestände zur Abrundung de« Betrages noch 2,3 Millionen Mark hinzugesügt hat. Dieser Gotdbetrag wird in Amerika veräußert beim, zum Ankauf von Dollar» verwend»« werden. .7. durch die der Bestand der ReichSbank an Devisen ein» Stärkung erfährt. Maflenprotett geil» die dritte Stenrrnotverordnunq. V Berlin. Im Nhe'noald iand aestern ein» Massen- verkammlnnq d»r Htzvotsteken- nnd Svnralänbiaer statt Der etwa 3000 Person--' fasten""» Saal mar überfüllt. Es wurde eiiistinimia eine Entschließung angenommen, in der die K. Stenernotverorbnnna als unfaßbare Ungerechtig keit bezeichnet wird. da sie Hiinderttansenden non Klänbiaern die letzte Er'stemmöalickikeit nedme und dos R-cktsbewnßt- se'n des deutschen Volke? erschüttere. Tie Entschließ»»« fordert die Aufhebung der Aufwertungsbestimmnngeit der Verordnung. Sine erstreikende Kundiebnug für ankere Gefallenen. )( Berlin. Im Groben Schancv'elßance fand aestern mittag eine Gedenk^er für un'ere im Kr-ene Geioll-nen statt. z„ der der VolkSbnnd Deutsche Kriegergräber' fürsorge im Verein mit einer nroßeu Ne>ke o.ewerkfcbrnt- licher, humanitärer und reüoioier Verbände oster Kon- fessionen anfgeriiien batte. V ele Tausende hotten dem Ruse Folne geleistet und füllten den weiten Raum. Tie Gedächtnisrede hielt der Prä'ident des Volk«ünndeS Teutiche Krieaergräberfürsorge Pfarrer Siems. Er wie? auf das Vorbild bin, dos uns die zwei Millionen aus 40 000 Fr edhöieii des Weltkrieges rußenden deutsche« Brüder gaben. Wenn wir im Glauben, Hosten und Lieben ihnen nacheiiertcu, würden w r den Glauben an uns selbst wiedergew uneu und den alles zersetzenden EioiSmns aus unserem Volke verbannen. Ten Worten de- Redners iolgte atemlose Stille, nur nnterbroch-n von dem Schluchzeit der vielen, die ihre Toten nie vergessen werden. Tie deutsche Wlrtschaktskrisis und ihre UederwiuSuvst. * Chemnitz. Die Ortsgruppe Cbemnitz des Verbände» Sächsischer Industrieller hielt hier seine Hauptversammlung ab. Nach Erledigung der geschäftlichen Auaelegenhe tea nnd der einstimmigen Wiederwahl des Vorstandes hielt Direktor Lehn g von den Gäbier-Werken, Radebeul, einen Vortrag über die deutsche Wirtschaftskrisis und ihre lieber- Windung. Er wie? darauf hin. daß wir uns ncgenwärtig in der größten Wirtschaftskrisis befinden, d e Tcutsch- land je durchznmachen halte. Lie deutsche Wirtschaft sei derart verarmt an Betriebsmitteln, daß mir mit eigenem Kapital eine volle Wirtschaft unter Ingangsetzung aller Anlagen nicht betreiben können. Es weide Generationen danern, bi» wir die verlorenen Spargelder, das Betriebs kapital. der deutschen Wirtschaft, wieder erarbeitet haben. Neuer Wohlstand könne nur entwickelt und beichlennigt werden durch höhere Intelligenz der Führer mit Einslellunq ans ganz neue Wege, durch Umstellung des Lebens, also auch des Arbeitswillens des Volkes, durch eine den neuen Verhältnissen angrpaßte Lebensweise und endlich durch Er reichen eines neuen Stoatswiliens, der jeden Tcutschen innerlich erleben laste, daß da« Schicksal des Staates sein eigenes Schicksal verkörpere. Tie denticke Industrie hat ein viel größeres Jntereffe an dem Ausbau der deutschen Land- wirtschaft, als sie bisher zu haben glaubte. Ani dein Wege des erneuten Ausstieg« fehlten uns wohl Betriebsin ttcl und Exvortmöglichkeiten, geblieben se> uns aber die Ge schicklichkeit ui drr gewerblichen Arbeit, unsere Beweglich keit nno Erfindungskraft zur Anpassung an jede Ausgabe, Es gälte, unsere Gelamtiiidnstrie ans unsere Armut einzu stellen, um diese zu besiegen. Wirtschaftlich betrachtet be deute unsere Ausgabe das Problem, Menschenleden, nicht nur alte, dahimchivindeude, sondern «ine ungeheure Heer schar junger, blühender Leiber vor vorzeitigem Tode zu errette», ihnen einen auskömmlichen Unterhalt zu schaffen und sie zu frohen, voltwertigen Staatsbürgern zu bilden. Nach dem außerordentlich deiiäll g ausgenommenen Vor trage sprach Landtagsadgeordneter Dr. Schncioer über daZ Thema: Von der Papicrmark zur Rellteunlark. Schweres Grubenunqlück i« Nordamerika. * Paris. Nack einem Telegramm ans Salt Lake sind 175 Grubenarbeiter durch ein Schlagwetter in einem Bergwerk bei Castle Goto verschüttet worden. Tas Berg werk steht in Flammen. Obwohl vo» sieben Rettungsmann schaften sofort BergungSarlieiten unternommen worden sind, ist es noch nicht gelungen, die Verschütteten zu bergen. Man deiürcbtet, daß sämtliche 17S Grubenarbeiter umS Lebe» gekommen sind. Beerrdiffimst der belgifcheir Kabinettskrise. *PariS. Nach dem Brüsseler TempSbericüterstattek ist da» Kabinett TbcuniS als gebildet anznnehmrn. Sein» Zusammenstellung entspricht den Namen, die Dernier Hern« vorgestern gebracht bat. Indessen steht noch nicht fest, ob General Forour das Vertridiguiigsminlsterium üveruimmV Tatsächlich ist e« nicht anSgeichlossen, daß es einem Parvtz» mentarier angeboren wird. Heute treten in Brüssel sämt liche katbolilcbe Abgeordnete und Senatoren zu einer Be sprechung dec Lage »Mammen. Ebenso werden sich die Per«' tretrr der radikalen Partei versammeln, nm ihr Einvrrt ftändniS mit der Neubildung des Kabinetts Thennis »» erklären. Ter Berichterstatter rechnet damit, daß dal Kabinett olfiziell heute nachmittag gebildet wird nnd sich am Mittwoch dem Parlament voritellen könnte
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