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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192403275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-27
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1924
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der mit da- sich da« so erufSschul« Solana« di< n ihr nack , _^ulau«fchuj luden Räüm^zug,wiesen, dL sollen. Dir Klaffen d«r in d«> öh«r«n Adt«tiuna füi - -Juleis .. _ . 9« an Sonder eingerichtet werden. Für di« Bildung voi s«n könne» benachbart« Schulen «inen Beziv - - werden al > un> l schuß die Vereinigung Gröba- nicht befürwortet bat. Die- ! ser mit « gegen 5 Stimmen gefaßte Beschluß stellte aber ein Zufallsergebnis dar. Da- eine gegen die Besürwor», tung stimmend« BerirkSausichußmitgued — Gememdevpr- stand Haferkorn-Zeithain — hat sofort nach der Sitzung der AmtShauptmannschaft schriftlich erklärt, daß er sich bei der Abstimmung über die Fragestellung nicht klar gewesen sei und nur versehentlich gegen die Befürwortung gestimmt habe. Wäre dieses Versehen nicht unterlaufe«, so wäre mit 6 gegen ü Stimmen eine Befürwortung zustande «kommen, aber ganz abgesehen hiervon war für die gegen tue Befürwortung iin Bezirksausschüsse stimmenden Herren lediglich die Besorgnis bestimmend, daß nach Ausschei den des größer gewordenen Riesa auS dem BeztrkSver- bande letzterer nicht mehr genügend leistungsfähig lein könnte, eine Besorgnis, die bei derartigen Fällen vielfach die BezirkSausschußmitalieder erklärlicherweise erfüllt. Daß die Bereinigung für die Landgemeinde Gröba mit Riela für erstere etwa nicht vorteilhaft oder gar nachteilig sein könne, davon ist bei den Verhandlungen im Bezirksaus schuß auch nicht mit einem Worte die R^e gewesen. Tie Stellungnahme de- Bezirksausschusses zur Bereinigungs frage kann aber auch al» die eines Beteiligten nicht al- besonders ausschlaggebend anerkannt werden. Dagegen hat sich der vüllia unbeteiligte Krei-au-schuß einstimmig für dre Bereinigung der Gemeinde Gröba mit Riesa ausge sprochen. Die beigebrachten 2471 Unterschriften können nachdem, was uns über ihr Zustandekommen berichtet worden ist, nicht als Ersah für eine Gemeindebürgerabstimmung an- erkannt »verden Die Listen enthalten zum Teil Unter schriften von Reichs ausländern und auch solche von wegen Ehrenrechtsverlustes gar nicht wahlberechtigten Einwoh nern. Die Unterschriften rühren auch vielfach gar nicht von den betreffenden Einwohnern selbst her, sondern sind von Anderen, dem Haushaltungsvorstand, dem HauSbo- siher oder dem Unterschristensammler geschrieben. Viel fach haben Einwohner, namentlich Frauen, ohne wirkliche Kenntnis der Sachlage unterschrieben, nachdem sie der Unterschriftensammler dazu überredet hatte. Hinterher haben sie dies, nachdem sie entsprechend aufgeklärt wor den waren, bereut. Wenn weiter in übertriebener Weise die langgestreckte Loge Riesas am Elbstrome von der Brücke stromauf wärts als Mangel des Zusammenschlusses der Gemein den bezeichnet worden ist, so soll dieser Mangel an sich nicht bestritten werden. Aber man darf die Dinge auch nicht maßlos übertreiben und nicht behaupten, daß die Entfernung Gröbas vom Sitze der Zentralverwaltung im Rathause so unüberwindlich groß sei, daß die Einwohner aus dem Stadtteil Gröba ihren Gemeindebürgerpflich ten ohne aroßen unnützen Zeitverlust gar nickt genügen könnten. Dre Begründung der Eingabe übersieht dabei völlig, daß in Gröba eine Verwaltungsstelle verblieben ist, die außer einer Bezirkspolizeiwache, eine Steuerhebe stelle, eine Spar- und Girokassenzweigstelle, ein Standes amt, ein Meldeamt und eine Kanzlet für allgemeine VerwaltungSsachcn enthält, und daß deshalb nur in be sonders wichtigen Sachen der Weg zur Zentralverwaltung im Rathaus angetreten zu werden braucht. Das sind dann aber meistens Sachen, wegen deren man früher als Grö- baer Einwohner die bekanntlich recht umständliche Reise zur Amtshauptmannschaft nach Großenhain antreten mußte. Für die Instruktion der Beamten ist aber- eine sehr umfangreiche interne Telephonanlage vorhanden, die allen Stellen im Rathause und in der Verwaltungsstelle Gröba den Verkehr mit einander ermöglicht, ohne erst das Post amt in Anspruch zu nehmen. Eme weitere starke Uebertreibung ist es, wenn man behaupten will, die zwischen Riesa und Gröba liegende Etsenbahnanlage verhindere die Verschmelzung RiesaS uno Gröbas zu einer wirtschaftlichen Einheit. Ganz abgesehen davon, daß dies gar nicht erst nötig ist, weil die beiden Orte ein einheitliches Wirtschaftsgebiet schon seit Jahren bilden, so möchte ich doch die Ansicht vertreten, daß dre Eisenbahn durch sie Schienenstränge, dis vom Bahn hofe aus nach dem Hafen, dem Elbkai, dem Riesaer wie Gröbacr Speicher- und Industrieviertel gehen, gerade eine rnnige Verbindung der Gemeinden herbeigeführt hat. Richt dadurch verschmelzen Gemeinden zu einer wirtschaftlichen Einheit^ daß sie bis an die gemeinschaftliche Grenze Wohnhauscrreihen ausbauen, sondern ganz andere Dinge bringen diese Einheit. Für Riesa und Gröba ist es wie gesagt die Tatsache der ihnen gemeinsamen günstigen Lage zu wichtigen Eisenbahn- und Wasserverkehrswegrn und die gemeinschaftliche Aufgabe, den Elbumschlagsverkehr für weitere Gebiete Sachsens und darüber hinaus zu be sorgen. Auch andere Gemeinden habe» sich zusammen geschlossen trotz bedeutender Hindernisse, die auch -durch einen Stroni gebildet sein können. Ich erinnere nur an Meißen-Cöln, die durch die Elbe schlimmer getrennt sind wie Riefa-Gröba durch die Balm. Und trotzdem haben sie sich unter einer Verwaltung zusammengeschlossen, trotz dem sind sie eine wirtschaftliche Einheit geworden. Dann sagt man, Gröba habe die Vereinigung mit Riesa nicht nötig gehabt. Es hätte auch so weiter existieren können. Das ist für Gröba ebenso richtig wie für Riesa. Aber man darf nicht aus den Augen verlieren, was der große Zweck der Vereinigung für die Zukunft ist. Bon Riesa aus sind die Leistungen der Gemeinde Gröba in Bezug auf Erfüllung ihrer Gemeindeaufgaben stets rück haltlos anerkannt worden. Man hat aus eigener Kraft dort wie bei uns Straßen, Schleusen, Gaswerk, Wasser werk, eine große Zentralschule geschaffen. DaS ist aber alles kein Beweis dafür, daß nun deshalb diese beiden leistungsfähigen Gemeinden in alle Zukunft für sich bleiben müssen. Ich bin vielmehr überzeugt, sie werden vereinigt noch leistungsfähiger für die großen Aufgaben einer Handels- und Industriestadt namentlich auf kul turellem und sozialem Gebiete sein, als wenn sie mit einander rivalisierend nebeneinander selbständig weiter be standen hätten. Vorwärts muß der Blick gerichtet sein, nicht rückwärts, wenn man auch m gewissem Umfange einem berechtigten Stolz über Geleistetes Raum geben darf. Völlig unverständlich erscheint die Behauptung, daß die Vereinigung für die wirtschaftliche Entwickelung der Gröbacr Industrie eher hindernd als fördernd sein würde. Hier muß unbedingt bis zum Nachweise dieser Behaup tung das Gegenteil in Anspruch genommen werden. Wenn schließlich gar noch behauptet worden ist, durch die Einverleibung nach Riesa sei Gröba einer Angliede rung entgangen, die das Uebergewicht der Industrie in dreier Gemeinde bis zu einem gewissen Grade ausgeglichen haben würde, nämlich das Rittergut Gröba, das sich, ob wohl es mit der alten Gemeinde aufs engste verwachsen war, an dre Landgemeinde Forberge habe angliedern lassen, unr nicht nach Riesa zu kommen, so nimmt damit die Be gründung des Antrags zu offenkundiger Unwahrheit Zu flucht. Denn es ist eine hier bekannte Tatsache, daß das Rittergut Gröba schon einige Wochen vor dem Zustande kommen der Einverleibung den Anschluß an Forberge vollzogen lzat, weil die Gemeinde Gröba dem Besitzer de« Rittergutes das Recht aus einen Sitz im Gemeinde rat bis Ende 1923 einzuräumen sich nicht hatte entschließen können. Die Wahrheit dieser Tatsache ist aus den ein schlagenden Akten der AmtShanptmannschaft Großenhain unschwer festzustellen. Auch nnt der in Ergänzung des Antrages auf Reu errichtung der früheren Landgemeinde Gröba vom 4. Mär» UG4 dedauvtet« B-mbitzG« Mlicht «Gast, HMMMp« l Gröba stillzulegen, liegt eS nicht so, «Ke VMkk verkcheev wird, daß man nämlich damit «ine der Trennung int Wege stehende vollendete Tatsache schaffen wolle. Die Ver hältnisse liegen vielmehr so: An der GaSzuleituna zum vasserbassin cheS Gröbaer Gasbehälters ist ein Rohrdesekt entstanden, so daß da- Wasser in die Betriebsrohrleitung »urückgedrückt l>ak. DaS Gaswerk Gröba hat deswegen daS ÄaS, ohne L» erst durch die Reinigungsapparate zu schicken, unmittelbar —, also ungereinigt — an die Ab nehmer abgeben müssen, was »u lebhaften Klagen geführt hat. Um nnn während der ü bi» 6 Tage dauernden Re- varatur dieses Defektes, die eine Stillegung des ganzen Werkes nötig macht, den Stadtteil Gröba nicht ohne Gas lassen zu müssen, ist allerdings eine Rohrverbindung der Gaswerke Riesa und Gröba m Aussicht genommen wor den, die während der Reparaturzeit eine Versorgung des Stadtteils Gröba vom Werke Riesa aus ermöglichen soll. Hierbei ist allerdings auch errechnet worden, daß es zu Zetten schwacher Gasabnahme wesentlich wirtschaftlicher wäre, nicht für die Gasversorgung Rresa'S drei nicht völlig ausgenutzte Oeken — nämlich zwei im Gaswerk Riesa und einen im Gaswerk Gröba — im Betriebe zu halten, sondern nur die zwei in Mesa, diese allerdings dann unter voller Ausnutzung ihrer Leistungsfähigkeit. Die Tatsache, daß man auch Viesen au» rein wirtschaft lichen Erwägungen de» GaSwerkSauSschusseS hervorge gangenen durchaus sachlichen und richtigen Plan zur Stimmungsmache gegen die Bereinigung der beiden Ge- meinden anSzunützen sucht, ist bezeichnend für die ganz: Art, in der die Gegner der Bereinigung arbeiten. Nach alledem kann nicht zugegeben werden, daß ge wichtige Gründe des Gemeinwohls für die Neuerrtchtung der Gemeinde GrübaS sprächen. DaS Gegenteil ist der Fall. Deshalb muß ich Sie, meine Damen und Herren, bitten, der RatSvorlage beizutreten, die das Ministerium um Zurückweisung deS Anträge» bitten will. vertlichrS im» Sächsisches. Riesa, den 27. Mär» 1924. —* Oesfentliche Sitzung des Schulau« schuss«» und de»Be»irk«schulvorftande«. Di, Sitzung, di« gestern abend von 8 Uhr ab im Sitzungssaal, de» Rathause« ftattfand, nmrde von Herrn Stadtrat Han» geleitet. Al« 1. Dunkt der Tagesordnung stand zur Be- ratuna der XlV.Nachtrag »urVrlSschnlordnung für dieStadtRtesa vom 1V. Dezember 1888. De, Entwurf de« Gesetze« wurde von dem Berichterstatter Herrn Lehrer Günther zur Verlesung gebracht und von ihm darauf hingewlrsen, daß fick der Nachtrag infolge dei erfolgten Verschmelzung der Gemeinden Riesa, Gröba unt Weida und vor allem auch durch di« schematischen Abbau- Maßnahmen, durch di« auch da« Schulwesen hart betroffen werd«, notwendig gemacht hab«. Der städtisch, Schulaus schuß und auch di« Lehrerschaft hätten sich in langandauern- den Sitzungen mit der Angelegenheit beschäftigt. Man fei sich darüber einig geworden, den Nachtrag, der nur eine Notmaßnabmr bedeut« und nur al« Uebergang«beftimmung bi« »um Inkrafttreten der neuen Ortrschulordnnng zu gelten habe, gutznbeißen. Di« neu« Schulordnung besagt u. a., daß die in den einzelnen Ort«teilrn bisher gültigen Be stimmungen der Ortrschulordnung in Kraft bleiben, foweii nicht in der neuen Schulordnung Aenderungen getroffen sind. Der Absatz 2 der Schulordnung bestimmt, daß de» Gesamtfchulbezirk Riesa in Unterbezirk« ringeteilt wird dergestalt, daß die zu Ostern in der Schule aufzunehmenden Kinder der Schul« zugewiese» werden sollen, welcher sie am nächsten wohnen. Für die bereit» die Schule besuchenden Kinder bleibt e« bei der bisherigen Regelung. Di« Neu einteilung bezieht sich also nur aus die zu Ostern neu auf- zunehmenden Kinder. In jeder Schul« wird «ine rein, Knabenklaff« und «ine rein« Mädchenklaff« gebildet. Air zwangsweise Notwendigkeit müßten außerdem für di, jüngsten Jahrgänge gemischt« Klaffen eingerichtet werden Die Festlegung der Bezirk« ist nicht nach Querteilunfl sondern noch Läng«teilung de« Stadtgebiets erfolgt, dann« nicht der Anschein erweckt werde, daß die Parkschule, dei nach einer Querteilung der unter« Stadtteil, welcher zu einem große» Teile von der ärmeren Bevölkerung bewohnt wird, angrhören würde, al« sogenannt« .Armrnscbule" an» gesprochen werden könne. Der Gesamtfchulbezirk umfaßt folgende Unterbezirk«: »-Bezirk der ^Parkschule' (bisher Mädchenschule l). Er umfaßt di« Meißner-, Haupt» und Wettinerstraße und den Stadtteil nördlich dieser Linie, b) Bezirk der »Schul« am Wasserturm' (bisher Knabenschule). Er wird begrenzt durch di« Carolaftraß» und .An der Gasanstalt'. Er umsaßt die Straßen östlich dieser Linie und südlich der Linie Meißner-, Haupt- un!» Wrttinerstrah«. «) Bezirk der .Neuen Schule' (Kühe, Mädchenschule M. Er umfaßt die Straßen westlich de» Linie Carolaftraße und .An der Gasanstalt' (diese beiden Straß«»» inbegriffen), a) Berzirk der .Völkisch ul, Gröba'. Er umfaßt da« Gebiet de» Stadtteile« Gröba und der Gemeinde» Merzdorf und Forberge. s) Bezirk de» .Schul« am Hetdeberge'. Er umfaßt da« Gebiei de« Stadtteile« Weida. Urber die Frag« der Errichtung von Unterbezirken «ntsptnnt sich «ine sehr ergiebige An» spräche, in der sich vornehmlich Herr Schuldirektor Dank, warth gegen die geplante Erricktung gemischter Schutz klaffen wendet. Er legte in aurführlicher Weise seine Be denken dar. Di« Frage sei zu bedeutungsvoll; e« müßt, hierzu vor allem auch die Elternschaft gehört werden. Leu Bedenken de« Herrn Schuldirektor« traten mehrere Rednei entgegen, indem sie di« Vorteile, die die Neueinrichtuni sicher mit sich bring«, eingehend beleuchtete». Mit de, Neubenennuna der Schul«»» erklärte man sich ein verstanden. Di« frühere Mädchenschule U soll künftig nichts wie in der Vorlage vorgesehen, den Namen Neue Schul« sondern .Peftalozzischule' führen. Der Absatz tz wurde schließlich gegen S Stimmen angenommen. Ins weiteren sind in dem Nachtrag folgende Bestimmungen seftgelrgt: JedeSKind ist »um Besuch« der Schul, seine« Schulbezirke« verpflichtet. Ausnahme« können nur auf besondere« Gesuch durch den SckulanSschuk nach Erhör der SribstverwaltungSkörperschaften der Lehrer- schäft au«gesprochrn werden. Diese Bestimmung tritt erst malig Ostern 1924 für dir neu aufzunehmender Kinder i» Kraft. Die Kinder, di« bereit« die Schul« besuche», verbleiben demnach in ihren Klaffen. Macht sick aus Grund der Schulgesetzgevung ein Ausgleich zwischei den Schule» notwendig, so werden jeweils di« Kinder aus getauscht, di« der Schul«, welcher sie »»gewiesen werde» sollen, am nächsten wohnen. Diese Bestimmung gilt aucf bereit» für die Kinder de« 2. bi« 8. Schuljahre«. Di« Ent scheidung hierüber hat der Schulaurschuk zu treffen. Dei Schul de-irkderHilföfchule im Stadtteil Gröbc umfaßt die Untrrbrzirk« der .Volksschule Gröba" und dei »Schul« am Heid,berge'. Hinsichtlich der v bildet der Schulbezirk Riesa «inen vezirk. Berufsschule kein «igeoe« Gebäude besitzt, werden ihr na Gehör de» städtischen Schuldeirate« durch den Schulaurschv in de« «iazilnrn Schulgebäi' möglichst zusammen li«««n ft Altstadt Riesa bettrbenden höheren Abteilung Mädchen (Sprach- und Nrbenklafsen) «erden künftst der Parkschule gebildet. In den einzelnen Sch können nach Bedarf vom S. Schuljahi klassen eingerichtet werden. Für Sonderklaflen könne» benachbarte Schulen «inen ii Tie SrlbftSiwiguachii«« der frühere« Gemeinde Gröde detr. In der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten vo« 18. Mär» d. I. batte bekanntlich da« Kollegium Stell»,«« zu nehmen zu einen, Schreiben, in dem «st, großer Teil der Gröbaer Einwobnerschast sür die Selbftänviginachunä der früheren Gemeinde Gröba «intritt. In Ergänzung unsere« Sitzungsbericht« sei hiermit di« Rede, mit der stch Herr Bürgermeister Dr. Scheider an der Aussprache beteiligte, in au«sübrlicker Weise nachgetragen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider führte folgende» au«: Gegenüber den Herren Vorrednern „ins; ick zunächst feststell-n, daß die Verewigung der Gemeinden Riesa und Gröba auf völlig ordnungs- und gesetzmäßigem Wege und auch nickt übereilt zustande gekommen ist Ein einbeillickeS Wirtschaftsgebiet bilden die Gemein den Riesa und Gröba schon seit vielen Fahren. Daran ändert anck der Umstand nichts, daß iie nicht mit Wohn häuserreihen an ihren yemeinschastlichen Grenzen zusam menstoßen. Dadurch wird überhaupt nach Ansicht deS RateS nicht eine wirtschaftliche Einheit geschaffen, sondern durch ganz andere Dinge. In Riefa-Gröba beruht die Tatsache, daß sie ein einheitliches Wirtschaftsgebiet schon lange bilden, darauf, daß die Bewohnerschaft beider Ge meinden schon seit langem ihre Beschäftigung vorzugsweise in der Besorgung des ElbuinschlagsverkehreS findet, und daß infolge der günstigen Lage an Eisenbahn- und Wasser verkehrswegen mancherlei Industrie auf den Gebieten der beiden Gemeinden kich niedergelassen bat, die die Vorteile dieser günstigen Lage anszunutzen sich bemüht. Die Ein wohnerschaft findet seit langem ihre Beschäftigung in den teils in Riesa teils in Gröba ansässigen Betrieben, wäh rend sie ihre Wohnstätten nicht immer gerade in der Ge meinde hatte, wo die Betriebsstätte liegt. Es findet des halb schon seit Fahren täglich ein lebhafter Verkehr der erwerbstätigen Bevölkerung herüber und hinüber statt. Auch bcnubte schon lange die Einwohnerschaft von Gröba gern die in Riela vorhandenen besonderen Einrichtungen auf dem Gebiete der Schule (Oberrealschule, Handels- schule) und der VolksgcsundheitSpslkge (Krankenhaus) mit, allerdings bis zur Vereinigung gegen Bezahlung höherer Sätze als sie für Riesaer Einwohner gelten. Die Ein wohnerschaft lebte also sckon lange unter fast völlig gleichen wirtschaftlichen Verhältnissen, bildete also inso fern eine Einheit. Diese Einheit wurde nur dadurch ge stört, daß für die Einwobnerschast getrennte Verwaltungen und damit örtlich verschiedenes Recht bestand. Es war nicht zweckmäßig, daß z. B. die Preise für Gas und Wasser in den beiden Gemeinden differierten, daß vielleicht auch für die Heimbürginnen und für die Schornsteinfeger hüben wie drüben verschiedene Gebühren galten. Auch das Vorhan densein zweier Ortskrankenkassen mit ungleichen Leistungen wurde von den Versickerten als lästig empfunden, wenn sie wegen deS Wechsels ihrer Arbeitsstelle auch einen Kassen wechsel nötig hatten. Und doch konnten sich die Kassen nicht verschmelzen, da dies unzulässig ist, solange sie ver schiedenen Versickernngsäintern unterstehen. Aus allen Liesen und noch vielen anderen Gründen ist an eine Ver einigung beider Gemeinden nickt erst in letzter Zeit, son dern sckon vor Fahren gedacht worden. Ter große Ge danke, den die Gegner offenbar völlig aus den Augen ver loren haben, war dabei, daß, wenn auch die beiden Gemein den nickt auf einander zu ihrer Weiterexistenz und Weiter entwickelung angewiesen waren, eS doch ganz selbstver ständlich ist, dap eine große, möglichst selbständige (be- zirksfreie^ Handels- und Fndnstricstadt alle Bedürfnisse ihrer Einwobnerschast insbesondere auf kulturellem und sozialem Gebiete entschieden erfolgreicher und besser er füllen könne, als zwei neben einander bestehende kleinere, vielleicht mit einander rivalisierende Gemeinwesen. Diesem Gedanken folgend waren bereits im Fahre 1911 einmal die Vcrcinigungsverhandlnngcn soweit gediehen, daß Gemeindcrar zu Gröba sich für die Eingemeindung 8 gegen 4 Stimmen ausgesprochen hatte; unter den maligen Befürwortern der Vereinigung befanden Herren, die beute scharfe Gegner smd. Wenn auch mals die Bereinigung fcklicßlich nicht zustande kam, .. hat doch der Vereinigungsgedanke inzwischen nie geruht, er ist immer weiter verfolgt und auch für einzelne Ge biete durchgeführt worden, so mit sehr gutem Erfolg sür die Wohlfahrtspflege durch Gründung des Wohlfahrts- vslcgcverbandes Riesa, ferner durch Bildung eines gemein samen Vereins für Volksbildung und Hunstpslege und eines Gewerbe und Kaufiuanusgerichtsverbandes. Ta die Fortsetzung dieser Bildung von Gemeindev.rbänden für verschiedene Verwaltungsausgaben tatsächlich auch eine Ver einigung der beiden Gemeinden nur mit besonders kompli ziertem Verwaltungsapparat bedeutet haben würde, kamen bereits im Jahre 1919 in den Gemeinderäten zu Gröba und Weida und im Stadtverordncten-Kollegium zu Riesa wieder Anregungen, ob man denn nicht einen Zuiammen- fchlutz dieser drei Gemeinden in die Wege leiten wolle. Es wurde schließlich von allen drei Gemeinden ein inter kommunaler Ausschuß gebildet, der die Frage der Ber einigung der drei Gemeinwesen hinsichtlich ihrer Vorteile und Nachteile prüfen sollte. Ter Ausschuß hat dies ge tan, insbesondere auch die Vermögens- und Steuerver hältnisse aller drei Gemeinden eingehend gemeinschaftlich geprüft. Dabei ist er zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Vereinigung für alle drei vorteillxrft sei. Deshalb hat er im Februar 1923 beschlossen, von alten drei Gemeinden und binnen vier Wochen eine Erklärung zu fordern, ob fie nun ernstlich der Vereinigungsfrage näher treten wollten. DaS haben alle drei bejaht, so daß im Frühjahr 1923 ernstliche Vcreinigungsverhandlungen durch besonders hier zu gebildete Ausschüsse begonnen wurden. Da ursprüng lich für die Vereinigung der 1. Januar oder 1. April 1924 in Aussicht genommen war, wnrden die Verhandlungen zu nächst nicht beschleunigt. Erst als im Juli bekannt wurde, daß die neue Gemeindeordnung schon am 1. April 1924 in Kraft treten und die Wahlen der Gemeindeverordneten schon am 18. November 1923 stattfinden sollten, hielt man eine Beschleunigung für geboten, um diese Wahlen schon gemeinsam vornehmen zu können. Diese aus sachlichen Gründen geboten gewesene Beschleunigung ist von den Ber- eintgungSgegnern als Ueberrumpelung bezeichnet worden. Etc war aber keine, da ja lange genug verhandelt worden war, um nun die Formalien rasch zum Abschluß bringen zu können. Die in Gröba gewünschte Gemeindebürger- absftmmung hat der dortige Gemeinderat abgelehnt, weil die danurnae» gesetzlichen Bestimmungen solche Abstim mungei! nicht vorsahen und well durch ihre Vornahme die Möglichkeit einer Vornahme der Gemcindevcrordneten- wahlim am 18. November 1923 bereits durch die zusam- mengeichlolsenen Gemeinden ernstlich in Frage gestellt wor den wäre. Di« Eingemeindung-Verträge wurden schließlich in Gröba und Weida mit großen Majoritäten beschlossen und vom Ministerium de« Innern nach Einvernahme mit d«m Ministerium für Boll-bildung für den IS. Oktober äWö genehmigt. > Wenn «an nun nach Gründen sucht, die «egen die Ber- ^ntpuna sprechen und den Antrag auf Neuerrichtung der Ganedeb» Gröba rechtfertigen könnten, so konunt man wirk lich « Verlegenheit und muß deshalb annehmen, daß an her« al« in dem Anträge an« Ministerium aufgefuhrtr.
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