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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192402195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-19
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1924
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Riesaer O Tageblatt and lMtblM ms AuMgtü. Lrahrui,schrist^ Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtliche» veram,t«ach»«M der AvttSymchtmmmschast Snchenhai», de» Amtsgerichts, der AmtSaawattschaft beim Amtsgerichte »«d de» " Rate» der Stadt Riesa, des Fjnaummtv Rieka «nd de- Ho„»k,nttmnt4 Meisten.- 4Ä. DienSta-, Itt. Februar 1NL4, abeubS. 77. Iabra. Da« Niesoer Laaeblatt erscheint letze» Ti- abend« '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und isesllag«. Przutzsprei«, «egen Aorautzahlung, »ur den Ntonat »x.-vruar tv^4 v -ptark »ä Pf. emichueß.iq Brinarrlohn. Für den Fall de« Eintreten« von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienprets« behalten wir un« da« Rech« der Prri«erhöhung und Nachfvrdcrung vor. Anzeige» für di« Nummer de« Lu«gabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« aufzuaeben und im vorau« zu bezahlen: «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nich llbe->:.-'>imen. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; kür AiueigentrU: Wilhelm Dittrich, Riesa. i^>S»W>»W»»»»«»MEW»S»»S»«W»«SSSSSS«SSSS«SSSSSS«-SS»S!"I 7t-' > ' «k I!!I Innenpolitische Nengestaltung. lBon unserem Berliner Vertreter.) Bereits bevor die Begegnung -wischen dem NeichSkauzler Dr. Marr und dem bayerischen Ministerpräsidenten v. Kntlling stattfand, waren wir in der Lage, eine Information zn verbreiten, daß mit dem Rücktritt von v. Kahr «nd Lossow in nächster Zeit zu rechnen sei, jedenfalls vor Beginn des Hitler-Ludendorsf-ProzesseS. Trotzdem kamen immer wieder sogar von amtlicher Sette Dementi, die diese beschlossene Tat. fache abzustreiten versuchten. Mr man jetzt hört, ist der Rück» tritt von Kahr und Lossow in brr Besprechung zwischen dem Reichskanzler und dein Ministerpräsidenten Gegenstand einer Aussprache gewesen und beide Männer waren sich darüber klar, daß eine Lösung der Krise zwilchen bleich und Bauern nur erfolgen könne, wenn GeneralstaatSkommissar v. Kahr und der gegen den Willen der deutschen Regierung zum Oberkommandierender: von Bayern ernannte General v. Lossow von der Bildfläche verschwände. Die bayerische Ne gierung hat ihrerseits sofort die notwendigen Verhandlungen mit diesen beiden Männern ausgenommen und diese muhten nach Lage der Sache selbst zu dem Schluß kommen, die Kon sequenzen zu ziehe», da ihre Stellung, angesichts der Ent wicklung, unhaltbar geworden war, Schon seit mehreren Wochen liegen die Zusagen Kahrs und Lossows vor, im gege benen Augenblick den Abschied zu nehmen. Man kann also jetzt, da dieses zur Tatsache geworden ist, nicht überrascht sein, muh sich nur wundern, daß eS amtliche Stellen gab, die bis zuletzt die bevorstehende Aenderung in Abrede stellten. Man hat jetzt alle Ursache, zu untersuchen, welche Wirkung aus das Verhältnis zwischen Reich und Bayern der Rücktritt dieser beiden Männer haben müsse. Der Schluß liegt nahe, daß nun mehr ernstliche Verhandlungen — die übrigens bereits be gonnen haben — fortgesetzt werden können, um endlich einen Ausgleich in der an und kür sich nicht unüberbrückbaren Dif ferenz zu finden, die schließlich nur zugespttzt worden war durch die Haltung KahrS und durch die eigenartige Stellung, die General v. Lossow eingenommen hat. Die bayerische Regierung in ihrer Gesamtheit ist ver söhnlich, namentlich auch aus der Tatsache heraus, daß die NeichSregierung die bayerischen Interessen in der Pfalzfrage so eingehend unterstützt hat und daß die Berliner Negierung stets bemüht war, der Differenz mit Bayern die Schärfe zu nehmen, die sich andererseits hätte ebenso auswirken müssen wie in den Maßnahmen, die das Reich in Sachsen und Thü- ringen vornehmen mußte. Außerdem hat die Relchsregie- rung in allen schwebenden Fragen, die die Länder berührten, in letzter Zeit auf die Stimme Bayerns großen Wert gelegt und gerade Bayern gegenüber Konzessionen gemacht, die un bedingt das Bemühen zeigten, zum friedlichen Einverständ nis mit diesem größten Staate innerhalb des Reiche- zu gelangen. Daß die Entwicklung in Bayern selbstverständlich weiterhin unabhängig von NeichSeinflüssen bleiben wird, liegt auf der Hand. Schon die letzte Abstimmung über die beiden Volksbegehrens die die Auflösung des Landtages und die Wahl eines verfassungsmäßigen Landtages fordern, br- wei-en, daß die politische Stimmung in Bayern auch ohne Kahr und Lossow stark rechts orientiert bleiben wird. Dieser Stimmung wird die bayerische Negierung Rechnung tragen müssen. In ihrer Hand wird jetzt -aS Machtmittel liegen» über das bisher Kahr verfügte und sie wird deshalb, eben- so wie Kahr, in der Frage beS Ausnahmezustandes, vorläufig wenigstens den Standpunkt vertreten, daß Bayern selbständig über diese Fragen entscheiden müsse. Jedenfalls ist zuviel gesagt, wenn einige Berliner Blätter behaupten,, der Rücktritt KahrS und Lossows bedeute zugleich ein völliges Ueberein- stimmen zwischen Bayern und dem Reiche und damit auch die Zustimmung Bayerns, sich den Neichswünschen in allen Stücken zu fügen. In Bayern behauptet man, die starke Rechtsorientierung wäre auS den Verhältnissen erklärlich und würde weiter znnehmen und in nicht allzu ferner Zeit zu einer völligen Neugestaltung der inneren Politik, nicht nur in Bayern, son dern auch im Reiche führen. Diese Auflassung findet durch die letzten Wahlen in Thüringen und jetzt in Mecklenburg gewissermaßen eine Unterstützung, wenn man auch nicht an nehmen kann, daß diese Wahlausgänge ohne Weiteres den innenpolitischen Kurs herum werken und auS Republiken Monarchien machen werben. Der republikanische Gedanke ist bis in die deutschnationalen Kreise eingedrungen. Deshalb ist nicht anzunehmen, daß die bürgerlichen Wahlerfolge, wie sie sich in Thüringen und Mecklenburg zeigen, vorläufig we nigstens eine bedeutende Kursänderung in der inneren Po litik herbetführen. Eine sichtbare Aenderung wäre nur dann denkbar, wenn die Deutschnationalen und der rechte Flügel der Deutschen BolkSpartet eine fühlbare Mehrheit gewän nen. Das ist jedoch nicht der Kall. Vielmehr zeigt sich, daß sowohl in Thüringen wie in Mecklenburg nur durch den Zu- sammenhang der bürgerlichen Parteien gegen die Sozialde mokraten regiert werden kann, die in beiden Wahlschlachten außerordentliche Verluste, erlitten haben. Bet den Sozlalde- «okraten rächen sich die politischen Fehler der letzten Jahre, ihre Niederlage ist hauptsächlich deshalb erfolgt, weil in den bürgerlichen Parteien tatsächlich die Rechtsströmung über- wiegt und die von Bayern aufgenommene Rechtsorientierung t« allen Wahlen die Tragkrast gab. Die Sozialdemokraten könnten tn Thüringen und in Mecklenburg ebenso von der Regierung ««»geschaltet werden, wie eS tn Bayern ist, wenn die bürgerlichen Parteien von den Demokraten bis. zu den Deutschnationalen zusammen gingen. Aber, obwohl wie in Thüringen, sich der Bürgerblock gegründet hatte, besteht dort Loch da» Bestreben, die Deutfchnationalen fallen zu lasten «nd die Sozialdemokraten »u einer Koalition heranzuziehen. Daß diese» angesichts der RechtSorientierung ein taktischer Fehler wäre, liegt auf der Hand. Die Parteien, di« solcher -»»»»«>» »nlttttck»« wLÜallun^Luürebe«. werde» sich, nachdem sie immer deutlichere Beweise der NechtSentwicklung sehen, der Erstarkung der bürgerlichen Parteien und des Abfall» von der Sozialdemokratie, gewiß noch überlegen, ob e» klug sei, mit den Sozialdemokraten Bündnisse einzugehen und da durch eine allmähliche Umgestaltung der inneren Politik zu verhindern. Der Druck von link» wird, auch wenn die So zialdemokraten überall in Opposition gedrängt werden soll- ten und in keiner Regierung mehr Mitwirken könne«, denn- noch stark genug sein, um die bürgerlichen Parteien von einer radikalen Aenderung der innrrpolltischen Richtlinien abzu halten. Deshalb sind die Wahlergebnisse »ur Symptom«, Anfänge, die erst in späterer Zeit sich «»»»«Wirken ver mögen. Z»m Rücktritt v. KahrS. München. Zu dem von unS gestern gemeldeten Rücktritt v. KahrS schreibt die „StaatSzeitung": Durch den Rücktritt v. KahrS fällt die gesamte vollzieheude Gewalt wie, der an da» GesamtstaatSminifteriu« zurück. Der Ausnahme, -«stand bleibt weiter bestehen, nur baß er gewisse Milderun gen erfahren wird, wie sie durch die bevorstehende Wahlbe- wegung gegeben und dem Landtage auch zugesagt worden sind. )l München. Wie verlautet, begründete v. Kahr seinen Rücktritt damit, daß durch die vom Innenminister er lassene Wahlsicherungsverordnung eine Teilung oder «ine teilweise Aushebung des Ausnahmezustandes bedingt würde. Seine Ansicht sei, daß das nicht im Interesse des Landes liege un- er könne das für seine Person nicht als tragbar erachten. )l München. Wie von zuständiger Seite zu -em Ab schiedsgesuch des Generals v. Lossow mitgeteilt wird, ist dieser nicht wegen der Vereinbarung -wischen dem Reich und Bayern zurückgetreten. General v. Lossow habe sein Ab schiedsgesuch deshalb eingereicht, weil er der Ordnung der Dinge in der Reichswehr nicht tm Wege stehen wollte. Minilterrat in München. -«- * )s München. Die Vorgänge der letzte» Stunden Haven daS bayerische Kabinett veranlaßt, gestern nachmittag 5.M Uhr zu einem Miuisterrat zusammenzutreten, um sich mit der politischen Lage zu beschäftigen. Der S»nfittt zwischen dem Reich «nd Bayer« bei-ele-t. )s Berlin. Zur Erledigung der sachlichen Streitpunkte zwischen der NeichSregierung und der bayerischen Regierung über den Vollzug des ReichswehrgesetzeS wurde in den letz ten Tagen zwischen beiden Regierungen folgendes verein bart: „Uebereinstimmung bestand, daß durch die Lösung de» gegenwärtigen Falles die Bestimmungen der ReichSverfas- sung un- deS Wehrgesetzes über die Einheit -eS ReichSheereS und die Einheitlichkeit deS Oberbefehl» nicht berührt werden sollen. In diesem Rahmen soll a) künftig auch bei der Abberufung de» LandeSkomman- danten mit der bayerischen Regierung ins Benehmen getre ten und dabei ihren begründeten Wünschen möglichst Rech nung getragen werden: b) bei -er Verwendung bayerischer Truppe» außerhalb deS Landes die bayerische Regierung möglichst vorher gehört und dabei den bayerischen Belangen die tunlichste Rücksicht zuteil werden — insbesondere hinsichtlich der Inneren Sicher heit deS Landes —: c) die Eidesformel der gesamten Wehrmacht.-ur Vermei dung von Zweifeln künftig folgende Fassung erhalten: »Ich schwöre Treue der Verfassung deS Deutsche» Reiches and meines Heimatstaates und gelobe alS tapferer Soldat mein Vaterland und seine gesetzmäßigen Einrichtungen jederzeit zu schützen und dem Reichspräsidenten un- meinen Vorgesetzte« Gehorsam zu leisten." Durch vorstehende Vereinbarung wird -er Behandlung wcttergehender in -er bayerischen Denkschrift enthaltener Wünsche nicht vorgegriffen." Durch diese Vereinbarung ist daS Einvernehmen -wische« der Reichsregieruug und der bayerisch«« Staatsregiernng wiederhergeftellt »nd die Jnpfltchtnahme deS bayerischen Tei- leS der Reichswehr auf die bayerische Regierung vom 22. Ok tober 1V28 entfallen. Folgenschweres Eisenbahnunglück bei Ludwigstadt. Sin Sil-Sterzu- stürzt breuueud tu die Liefe. tl Erfurt. Die Siseubahndirektio» Erfurt teilt mit: Der Eilgüter-»« «718 München—Berlin ist bei Ludwigstadt auf der Eisenbahubrücke entglcift. Die Maschine «nd 17 Achse« b«S Güterzuge» stürzte« i« di« Tiefe. Einige Perso, »e» — die genaue Zahl steht «och «icht fest — wurde» getötet. Der Betrieb wird durch Umleitung aufrecht erhalte«. Die Strecke ist voraussichtlich auf 21—48 Stuuhe« gesperrt. sfSoburg. Dav folgenschwere Siseubahuuuglück bei Ludwigstadt wurde durch da» Versage» der Luftdruckbremse de» Silaüterzugev, der vo« Lichteusel» »ach Saatfeld fuhr. Herbeigeführt. Der Zug hatte «tue rase»de Geschwindigkeit «nd kam bei der Hoch über der Talsohle gelegene» Luoüvig, ftäbter Brücke zur Entgleisung. Mehrere Sage« de» Zuge» geriet«« i« Braud: di« Lokomotive und 21 Wage» stürzte« i« da» Dorf aus di« unter der Sife«baH«»rücke stehende» Häufer. Drei Häuser geriet«« i» Braud; sie «mroeu »all, ft«u»ig zerstört und bilde« mit de« «»gestürzte« Sage« «tu«, -tu-tge« Trümmerhaufen. An Tote» find U» jetzt bekaaut: Der LokomotivfüHrer, der Hei^r «nd zwei Beamte »o» Zuzperfaual. «»»de» »ewoHuer« der zerstötte» Häuser lchetut »lmuaud u«a Lebe» aekämme» « kein. zur MebM »ei )l Berlin. Angesicht» der bevorstehenden Aufhebung de» Au-nabmezuftandeS treffen bcwnderS aus Westsachse« in Berlin eine große Zahl von Mitteilungen ein, in denen bi« velorgnt» geäußert wird, daß nach der Aushebung Le» A«»nahmez«ftanbeS die Ruhe «ud Sicherheit nicht mehr ge währleistet fei und auch jetzt dir früheren Unruhen noch nicht vollständig beseitigt seien. Tic Regierung hat bekanntlich anaektinbigt, daß für dir eventuell noch gefährdeten Reichs gebiete »«sondere Maßnahme» ergriffe» werden sollen. Wie wir hören, hat da» hierfür zuständige MeichSinnenministe» rium »och keine solchen Maßnahmen auSgearbeitct. Ma» kann aber damit rechnen, baß derartige Schritte rechtzeitig unternommen werbe». Wie wir ersahren, hält auch die Demokratische Partei 1» Sachsen die Aafrechterhaltnag des Ausnahmezustandes vor läufig noch für »»bedingt nötig, sie wünicht nur die Er. sehung des militärischen durch einen zivilen Ausnahmezu stand. Die Landesfraktion der Deutschen Dolkspartci hat gegen die Aufhebung d?S Belagerungszustandes für Sachsen in Berlin Protest eingelegt. Tie deut chnationalc Fraktion er sucht in einem Anträge die Regierung, bei der Ncicksreiie- rnng darauf hinzuwirken, daß der AuSnahmc-ustand sür Sachsen avck nach dem 1. März noch bestehen bleibt. Vom SandoSkulturrat wird geschrieben: Nachdem brr Landeskulturrat vor kurzem bereits in einem Bericht an daS Wehrkreiskommando um Ansrechterbaltnng deS Ausnahme, zustande- mindestens bis »ach Einbringnng der nächste« Ernte uachgesncht hat, ist er setzt nochmals bei dem Deutschen Landwirttchastßrat dahin vorstellig geworden, daß de: Aus nahmezustand in Sachsen unbedingt noch weiter erhalten bleibt. Nur wenn di« sächsischen Landwirte unbe^uat Gc^ währ haben, daß sich die Zustände LeS Herbste? I92U nicht wiederholen, werden sie in der Lase sein, den Kartw'-lbau im bisherigen Umfange aufrecht,-,verhalten, k? l-egt deshalb auch im Jnterels? der verbrauchenden Bevölkerung. daß wei terhin Ruh« und Ordnung im Lande herrschen. Der Arbeitsplan des Reichstages. Nach den Beschlüssen, die d:r Aeltestenrat des Reicks- tags in seiner gestrigen Sitzung geiaht bat, tollen der Mittwoch und Donnerstag der Erlediauna der P-arrmter- vellation und kleinerer Vorlagen gewidmet ie n. Für Freitag und Sonnabend wird das Postssnan-aesetz ans die Tagesordnung gesetzt neben Anträgen der Golckä'tSord- nnnaSkommission. Am Montag folgen die Anträge aus Aushebung von Verordnungen, die auf Grund des Ermäch tigungsgesetzes ergangen sind, sowie die erste Lesung deS Notrtats. Ter Arltestenrat hat ferner in einem Beschluß ausgesprochen, daß er eine Erledigung der Ncicksraaswahi» resormoorlage vor den NeickStagSwciblen aus technische» Gründen nicht sür möglich hält. Tie Militärkontrotle. Obwohl Frankreich sich in den letzten Tagen llemübt, die englische Regierung zu veranlassen, die Miiitärkontrolle in Deutschland zu verschärfen, rechnet man in Berliner maßgebenden Kreisen damit, daß eine neue Zuspitzung iu dieser Augelegenbeit nicht erfolgen wird, da Frankreich mit seinem Wunsche allein sieben dürste. Nach Informa- tionen aus England trägt die englische Negierung eine Entscheidung de» Völkerbundes in dieser Angelegenheit an und er ist wahrscheinlich, daß »in dakingebcnder Antrag beim Völkerbund von einer neutralen Macht gestellt wird, der die englische Unterstützung findet. Teutscberseils werde» deshalb di« notwendigen Unterlagen für den Völkerbuntz vorbereitet. We Mtmilemr llr MlmdW. Die .Kreuz-Zeitung" betont bei der Besprechung del Ergebnisse» der Mecklenburgische» Landtagswahlen, eine Regierung der Großen Koalition sei nach dieiem Wahl« anssall auSgtschloffen. Die Trutschnationalen hätten mit den Teutschvölkischen zusammen die Hälfte aller Mandat« und würdr» mit den Stimmen Lrr Deutschen Voikspartei «ine unbedingt sichere Regierungsmehrheit baden. Sozial demokraten, Demokraten und Deutsche Voikspartei zu- samme» wurden dagegen mit ihren 18 Mandaten niemals ein« Mehrhritörrairrung zustande bringen. Den Teulsch- uationalen und Völkischen könne man andererseits nicht »umuten. den Sozialdemokraten wieder Plätze iu der Regie- rung ei»»uränme». Die Notwendigkeit einer Rechts regierung in Mecklenburg köun« durch keine Kulissen schiebereien verschleiert werden. vorläufige- Amtliche- Wahlergebnis a«S Schwerin. XSchwerin. Bisher liegt au» SSO Wahlbezirk«, da» vorläufige amtlich« Wablergebnt« vor. Zehn Städti f«dl«n noch. Danach hab«» «Halten: Drurschnationale Volktpartri 78 048, Sozialdemokraten 55 842, Deutsch, völkisch« 4V 48«. Kommunisten 85027. Deutsche Volk«, Partei 81424, Demokraten 9818, WirtschastSbnnd 4251, Landbund 2845, Unabhängige 2155, Republikaner 1809 Stimmen. Di« Mandat« würden sich wie iolgt verteilens Deutschnational« 14, Eo»ialdrmokrat«n 11. Drutschvölkische ist Kommunisten 7. Deutsche Volkspartei 4, Demokrat,» 1. wirtschastSdimd, Landbund. Unabdänaiae und Rrnudlikan« tz-cheu t»i» Mandat erbaltriu
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