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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192404077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-07
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1924
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Riesaer M Tageblatt und Anzeiger Mtblatt und Anzeiger). »'ahtcnschrist! «iesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« vewmtmachim-ea ' der tlmtsyauptmannschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des RateS der Stadt Riela, des Fjnanmmta Nioka „nd Ni-a Meißen Postscheckkonto: Dresden t!Sd Girokasse Riesa Nr. ÜL 83. Montag, 7. April 1VL4, abends. 77. Fahr«. To« Riesari raaeblait «rschelot t««e«La« ab'endS^Ü^UHr mit Ausnahme der Tonn- und ffesUage. PezozSprei«, gegen Vorauszahlung, für Monat April 2 M. 50 Pi. durch Post, 2 M. 2 s Ps. durch Loten. Für den Fall de« Linireten« von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeiycn sür die vlummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Player, wird nicht übernommen. 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In der Versammlung der Deutschen Volkspartei sprach Außenminister Dr. Strekemann über die außenpolitische Lage. Der Miuilter führte u. a. anS: ES ist vor aller Welt Aar, daß daS deutsche Reich nicht in der Lage ist, «ine Finanzier»»« für die Fortführung der Mieiimverträge zu übernehmen. DaS gleiche gilt auch für die deutschen Industriellen. Gegenüber den französischen Mitteilungen, wonach die deutschen Industriellen sich bereit erklärt hätten, die Micnmverträge zu verlängern, kann ich erklären, daß die maßgebenden Vertreter der dortigen Indu strie dies für ganz unmöglich erklärt haben. Große eng lische Banken haben jeden Kredit an deutsche Unternehmungen al'gclebnt. solange die Micnmverträae bestünden, da sie diese Verträge altz ErdrosselungsvertrSge ansehen, die die Rentabilität, ja auch ans die Dauer jede Existenz der deutschen Unternehmungen vernichten. Piesseineldnngen englischer Plätter ans Pari? sagen, baß mau von einer Wiederaufnahme des passiven Wider standes an der Ruhr in Frankreich rede. Wir müssen nnS ganz entschieden dagegen verwahren, daß die Unmöglichkeit von Leistungen seitens des deutschen Reiches, die der fran zösische Ministerpräsident srüher selbst anerkannt hat, jetzt zum Ausgangspunkt einer neuen Konstruktion des passiven Widerstandes gemacht wird. Eine Reparationsleistung ist nur möglich, wenn an der Ruhr Friede «ud Arbeit herrscht. Beginnt aber eine neue Aera von ZwangSmaß- nahmen, so wäre nickt nur die Atmosphäre für eine Ver ständigung, sondern auch die wirtschaitlicke Grundlage da für gefährdet. Deutschland bat durch Wunsch direkte Ver handlungen von Staat zu Staat über diese Frag« zu er kennen gegeben. Die Verantwortung für ein Scheitern dieser Bestrebungen würde bei denen liegen, die eine solche Verständig»»« unmöglich machten. , Herr PoincarS bat sür seine Politik heute Reden ge sunden, aber man darf wohl fragen, durch welche inter nationale Abmachungen die Micumverträge Bestandteile bestehender internationaler Verträge geworden sind und welche alliierten Nationen bei diesen Verträgen mitgesprochen haben? Man darf weiter fragen, ob Herr Poincaro jetzt druck Europa, auf das er in seinen Erklärungen besonders hinweist, Vorteile davon haben wird, wenn in diesem reicken europäischen Wirtschaftsgebiet Kamps und Erbitterung statt Ruhe und Frieden herrscht. Es ist eine freie Erfindung, wenn behauptet wird, daß der deutsche Außenminister auf das Urteil des Münchener Eine Wahlrede des Reichskanzlers. )s Barmen. Reichskanzler Marx sprach gestern hier in der Aula des Gymnasiums in einer öffentlichen Ver sammlung, die von dcrZentrumsparteiderStadt Barmen veranstaltet worden war, und zu der etwa 1500 Personen, auch Angehörige anderer Parteien, erschienen waren. Bei seinem Erscheinen wurde der Reichskanzler äußerst herzlich begrüßt. Nach einem kurzen Rückblick auf die Zeit, die er in seiner früheren richterlichen Tätigkeit uu Wuppertal verlebt hat. führte der Reichskanzler etwa folgendes auS: Die Rcichsregierung sieht es als einen Erfolg ihrer Arbeit an, daß in den letzten Monaten in den inneren Verhältnissen Deutschlands eine gewisse Beruhigung Platz gegriffen hat. Auch außenpolitisch sind wir vor schweren Erschütterungen bewahrt geblieben. Es scheint jedoch, als ob wir jetzt wieder vor ernsten und für unser Volk entscheidenden Ereignissen stehen. Die Gut achten der ausländischen Sachverständigen werden in wenigen Tagen bekannt sein und in den nächsten Wochen dürfte auch oie Entscheidung der Reparations kommission über die Sachverständigengutachten fallen. Die Negierung wird nach Bekanntweroen der Gutachten mit aller Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit prüfen, ob die darin mederaelegten Folgerungen und Urteile sür das deutsche Volk tragbar und die errechneten Leistungen richtig bemessen und erträglich sind. Sie wird ihre Zustimmung nur zur Uebernahme von Leistungen geben, die unter Anspannung aller natio nalen und wirtschaftlichen Kräfte vom deutschen Volke auch wirklich getragen werden können. Die trüben Erfahrungen der letzten Zeit werden wohl auch dein kurz,ichtigsten deutschen Staatsbürger die Augen darüber geöffnet haben, daß unser Handeln in erster Linie sich na chder Außenpolitik zu richten hat und dadurch bestimmt wird. Ich verstehe recht wohl, daß ein von starkem vaterländischem Gefühl erfülltes Herz sich auf bäumen muß gegen all daS, was wir in den teilen Fahr n erlebt haben. Wir Teuhcke haben eine Geschichte, die uns mit tiefstem Stolz erfüllen muß — wir haben im Welt krieg eine Zeit nationaler Erhebung erlebt, die keiner von uns missen möchte. Man wirst uns Mangel an nationaler Gesinnung vor, weil wir auf Verständigung mit dem übermächtigen Geg ner bedacht gewesen sind und jede Möglichleit benutzt haben, um zu Verhandlungen über unsere Leistungen aus dem Friedensvertrag zu gelangen. Der Friede nSver- trag soll zerrissen werden, wir sollen jeoe Lentung aus dem FrtedenSvertraa ver- VolksgerichtS »inaewlrkt habe. Die Achtung und Wert schätzung des Feldherrn Ludendorsf wird keine Kritik einer auswärtigen Mackt einem deutschen Minister vermehren können. Der Politiker Ludendorff muß sich di» Kritik ge fallen lallen, die jeder ertragen muß, der im öffentlichen Leben steht »nd an dem politischen Lndendorff habe ick in meiner Rede in Hannover herbe Kritik geübt. Von einer Beeinflussung des Münchener VolkSgericktrS durch die ReickSregierung »n spreche», zeugt von einem vollkommenen Mißverstehen der deutschen Verhältnisse. Man will weiter in Frankreich die Aufmerksamkeit der Welt ans angebliche deutsche Rüstungen lenken, in dem man den Begriff vaterländische Verbände sür gleichbedeutend erklärt mit bewaffneten Organisationen. Auch gegen dies« Jcrrsnhrung muß ick mich verwahren. Man gibt sich schließlich im Auslande, nnk nickt nur in Frnnkreick großer Sorge hin. ob die deutsche Reichst»«» fass»«« gegrn Erschütterungen im Innern gesichert sei. Tie Verfassung des Reiche« ist eine deutsche Angelegenheit, soweit das Ausland au ihr interessiert ist, mag ihm aber das eine gesagt sein, daß einmal auch diejenigen Parteien, die pro grammatisch nickt auf die Republikoersassung eingestellt find, genügend Verankwortlickkeit besitzen, nm das Deutsche Reick in seinem heutigen schweren Leid nickt der Belastungsprobe von Kämpfen auszusetzen. Die Deutsche Volksvartei steht auf dem Boden der Verfassung, das heißt, sie will die Aenderung der Verfassung nur auf verfassungsmäßigem Wege erstreben. Wenn aber das Wirken der veriassnngstreuen Parteien in Deutschland nickt immer wieder aufs neue er schüttert werden soll, dann ist r< vor allem notwendig, daß man einer vernünftigen ReparatioiiSlösnng »»stimmt und daß Deutschland nicht fortgesetzte« «atioualen Temü- tigungen und Beleidigungen, wie sie kürzlich von feiten des stanzösi'ckcn KriegSministerS erfolgt sind, ausgesetzt wird. Daß Deutschland den guten Willen besitzt, bei erträg lichen Leistungen zum endgültigen Frieden zu kommen, hat auch dec Führer der Dentlchnationalen, Exzellenz Hergt auf dem Deutschnationalen Parteitag in Hamburg betont, als er erklärte: ES gibt niemand in unserer Partei, der nicht in Würdigung des übermächtigen Druckes, unter dem wir stehen, wußte, daß es sckmere Opfer zu bringen gilt, es gibt auch niemand, dec nicht alles für eine erträgliche Lösung bringen wollte, was sich irgend aus der freien Arbeit eines ardeitSsreudigcn Volkes erübrigen läßt. weigern! Wahrhaftig, eskönnte Herrn Poin- carö^kein größerer Gefallen geschehen, als wenn einmal eine deutsche Regierung so töricht wäre, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Dle Herrschaften hüten fick auch wobt, die Fol gen eines solchen Tuns darzulegcn. Jeder Einsichtige wird sie sich ohne weiteres klar machen können. Frankreich ist nun einmal zurzeit die stärkste Militär macht der Welt. Es ist geradezu Wahnsinn, ein wehr loses Volk zum Widerstand gegen eine hundertfach über legene Armee, ausgerüstet mit den modernsten Kriegsweck- zcugen, anzustachxln. EL ist Verbrechen am Vaterland, durch Auspeitschung nationaler Leidenschaften Zwietracht in unser Volk hincinzutragen, wo uns all. in einmütiges und entschlossenes Auftreten eine gewisse Stärke nach außen zu verleihen vermag. Es würde den Zerfall des Reiches, die völlige Zerrüttung des deutschen Volkes zur Folge haben, wenn wir dem wahnwitzigen Verlangen rechts radikaler Kreise nachkommen wollten. Es muß aber einmal mit aller Entschiedenheit festgestcllt werden, daß kaum etwas mehr den Bestrebungen natio nalistischer Phantasten Vorschub geleistet hat, als das unser nationales Empfinden häufig so starr verietzenoc Verhalten der Ententemächte, namentlich Frankreichs und B'lgiens. Seit Jahren gibt sich Deutschland redlichste Mühe, zu einer Verständigung mit der En tente über die von uns zu tragenden Lasten zu gelangen, aber immer sind weitere Bedrückungen die Antwort auf unser Bemühen gewesen. Herr Poin- carß wiederholt bei jeder Gelegenheit nur immer wieder dieselbe Formel: Das Ruhrgebiet wird nicht freigegebcn, bevor nicht volle Zahlung geleistet ist. Wenn tatsächlich in Deutschland die nationalistische Welle stärler angesch.vol- len ist denn je, wenn vielfach die Befürchtung gehegt wird, daß der kommende Reichstag durch die Zunahme der extremen Parteien nicht arbeitsfähig sein wird, so wird daran die hemmungslose Bedrückung Deutschlands durch Frankreich einen großen Teil der Schuld tragen. Oder will inan gar Deutschland in diesen Zustand hincintreiüen? Manchmal könnte man cs fast glauben, wenn in der fran zösischen Presse jedes Wort, das den berechtigten nationalen Empfindungen des deutschen Volkes Rechnung trägt, zu einem nationalistischen Eezcß und zu rca.tionärem Geschrei verdreht wird. Ohne Achtung vor dem deutschen National gefühl wird die internationale Atmosphäre nie entspannt und entgiftet werden. Die Versammlung spendete den Ausführungen deS Kanzlers äußerst lebhaften Beifall und schloß mit einem freudig aufgenommcncn Hoch auf das deutsche Vaterland und den Reichskanzler Marx. Streikgefilhr bei der Reichsbahn. )l Berlin. Tie Moraenblätter melden, daß die Lag, bei der Reichsbahn im Lause der letzten 24 Stunden eine weitere Verschärfung erfahren habe. Ter Streik breitet sich weiter aus und bat nun nnck ans Nürnberg über- grgriffen. Ebenso ist der Güterverkehr an der Schweizer Grenze ans der Strecke Weil—Lippoid'-Höbe nach Basel »nm großen Teil unterbunden. In Hamburg lind weitere BetriebSwerkitätten außer Tätigkeit gesetzt. Tie Blätter teilen weiter mit. daß die Lage sich noch weiter dadurch verschärfen werde, daß da« Kabinett setze auch seine Zu stimmung zu dem neuen Tarifvertrag zwischen dem Reicks- postministerinm und den Bestarbeitern versagt babe. Tik Poftarbeiter wollen nunmehr, wie ans new"r'schnsts'cken Kreisen verlautet, sich dein Vorgehen der Eisenbahner auschlirsien. Ter Deutsche Eisenbahnerverband hatte gestern Sonntag seinen Hanptbeirat nach Berlin berufen. An dec Tagung nahmen 27 Delegierte der einzelnen Bezirke teil. Ter erste Vorsitzende erstattete Bericht über die bisherigen Verbandlnngen mit den: ReickSveckehrSministerinm. El erklärte, den Hanvtwiderstand gegen die neue Reaelnng leiste das NeickSfinanzministerinm. Er drohte, daß del Kamps, der nunmehr an? der ganzen Linie zu erwarten sei dem Reiche in wenigen Tagen mehr kosten werde als di. Löhn« für alle Eisenbahner im ganzen Jahre betrügen. In der Aussprache wurde an der Haltung der Regierung außerordentlich scharfe Kritik grübt. Tie Sitzung wurdc hierauf ans heute vormittag vertagt. Heute tritt auch der christliche Eisenbahnarbeiter, verband zusammen. » » . » Zur Lohnbewequnl; der (-iserrbshner. X Berlin. Tie von einzelnen Berliner Zeitungen verbreiteten Nachrichten über Zuspitzung der Lobnverband lnngen innerhalb der ReickSbahnverwalning cnlbchrcn dcr Begründung. Stack der Beralnug dieser Fragen im Kabi nett am Sonnabend mittag sind die Vertreter der ReickS- verkehrSverwaltnng und de« Personals am Sonnabend »ackmittag wiederum zu Verhandlungen zulammengetreten. Tiefe Lohnverbandlnngcn und zu einem abschließenden Vorschlag deS Ministers an die Gewcrk'chg'ten gediehen, der nm ein wenige« hinter dem znrnckbleibt, was dir Per- sonalvertreier zuletzt verlangt haben. Tie erweiterten Vor- stände der beteiligten drei Organisationen Hatzen Sonntag und Montag hierzu Stellung genommen und am nächste» TienStag soll dann die SLlußderatung statlnndcu. Tie Lasten der Besetzung. Heber den Umfang deS besetzten Gebiete?, über die Zahl der ünterdrückten Teulstben, lne infolge de? BeriaUler Ver« trageSnndderRnhrvolitikPoincar--s unter der franzöiisch-bel- gischen Fremdherrschaft schmachten, herrscht noch immer nicht völlige Klarbeit. Deshalb sei folgende Zusammenstellung mitgeteilt: Nach der Volkszählung von 1019 zählt da« altbesetzte Gebiet rund 6 Millionen, das nenbeietzte Gebiet «Ruhrgebiet, Düsseldorf, Duisburgs 4 Millionen und da« Saaraebiet 700 000 Einwohner, insgesamt befinden lick alio 11 Millionen Deutsche unter Zremdberrschafr, alio mehr als der sechste Teil der deutschen Bevölkerung. Tie Zahl der AuSgewiesrnen beträgt rund 40 000HauShaliSvorktändr und 80 000 Familienangehörige, inscieiamt 120 000 Per- ionen. Zurnckgekehrt sind hiervon 3000 Hausbaltsvorständ, mit 6000 Familienangehörigen. Mehr als 110 000 Per sonen warten alio noch auf die Erlaubnis zur Rückkehr Die Zahl der politischen Gefangenen im besetzten Gebiet wird auch jetzt noch ans etwa 1200 geschätzt. Tic Höhe der inrgcsamt verhängten Freiheits- und Geldstrafen ist kaum zu ermitteln. Nur die Freiheitsstrafen gegen Beamt« sind gezählt. Hierbei wurde fcstgestellt, daß die Franzosen und Belgier seit dem Rnhrkampi gegen Beamte rund 1100 Jahre Freiheitsstrafen und Geldstrafen in Höbe von vielen Hnn» dcrttauscnden von Goldmark verhängt haben. Seine ßMNleillMlmm mit MIM. Von außenpolitischer Seite erfährt der außenpolitisch.' Mitarbeiter des Berliner Pressc-TiensteS: Die Unterredungen des deutschen Botschafters in Paris, Hocsch, mit dem französischen Ministerpräsidenten Poincars haben den Eindruck bervorgeruien, al? handele e§ sich dabei nm die Wiederaufnahme der direk ten französisch-deutschen Unterhaltungen, die bereu- Ende Dezember vorigen Jahre? begonnen h 'ttcn. Dicdcnt' che Regierung hatnichtdie Ab fickt, irgendwelche direkten Sonderverhandlungen mit Frank reich zu führen. Tic AuS-vrachc deS Notschalters mir Poincars hatte lediglich den Zweck, eine Klärung in der Frage der Micum-Vcrträge lurbeizuführcn. Es kann nch späterhin darum handeln, daß zwischen der deutschen Re gierung und Frankreich über die Erledigung gewisser tech- nischer Emzelfragen verhandelt werden muß. Dies bc deutet jedoch nicht, daß Deutschland irgendwelche politi schen wichtigen Probleme mit Frankreich direkt zu erörtern wünscht. Eine Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich kann nach deutscher Anpassung üoerhaupt nur hcrbeigcführt werden, nackzdem dre Reparations frage von allen beteiligten Mächten einer Lösung zu geführt worden ist. Ebenso verhält es sich mit der Stche- rungssrage und den anderen wichtigen Problemen, die alle nicht durch Sonycrverhandlnnaen mit Frankreich ne- » r-oclt worden können.
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