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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-13
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1924
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Riesaer G Tageblatt «nd Anfkig^r (LldtbIM »ud Äuzeiger). «rahtanschrlft: Lagtvlatt m«l<r. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der rlmühmchtmannschaft Grohenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte »ud des Rates der Stadt Riesa. d,S Finanzamt» Riesa und des Haubtzollamts Meiden. 111. Dienstag, 13. Mai 1924, abends. 77. Jahrg. Da« Riesa» Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, gegen Barauszahlung, für Monat 2 M. 50 Pf. durch Poft, 2 M. 25 Pf. * durch Boten. Für den Fall de« Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anreize» für die Nummer des Ausgabetage» sind bi» 0 Uhr vormittag» aufzuarben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Die sonderbar vcrlvickelte Form des französischen Wahlsystems mrcht den Ueberblick übccr die Wahlergebnisse noch schwieriger und langwieriger, als es in Deutschland der Fall ist. Müssen dock nicht nur die Stimmergebnisse der einzelnen Listen, sondern die der einzelnen Kandidaten zusammengezählt werden. ES ist wohl nicht ohne M- sicht geschehen, daß die französische Negierung den im Grunde schon seit langem ungern erwarteten Wahlakt auf den Jahrestag der nationalen Schutzheiligen Frank reichs. der Jungfrau von Orleans, gelegt hat. Soweit sich die Stimmenentwicklung übersehen läßt, kann behauptet werden, das; die französische Wählerschaft nicht unmittelbar im Zeichen der gepanzerten Jungfrau gewählt hat. Der nationale Block hat sehr bedenkliche Stim- weneinbutzen erlitten. Eine Reihe von Vorkämp fern des Nationalismus wie Tardieux und der Block präsident Arego, sind im Wahlkampfe unter legen. Die anscheinend nicht mehr zu bestreitenden Er folge des Linksblocks dürften zum Teil darin begründet sein, daß es in zahlreichen Wahlbezirken noch rn letzter Stunde gelungen ist, Wahlkartclle der Linksparteien, der Radikalsozialiften und Sozialisten, zu schlichen. Die unter Voraussetzung gewisser außenpolitischer Hoff nungen in Deutschland immer wieder zum Zwecke der Wahlbeeinflussung geäußerten Befürchtungen, als müsse ein Ruck nach rechts bei den deutschen Wahlen die Stel lung de-S nationalen Blocks in Frankreich unangreifbar machen, hat sich also nicht bewahrheitet. Es ist bei der Gestaltung der französischen Sinnesart und der inner- volitischen Verhältnisse in Frankreich überhaupt bedenk lich, die Wahlen in Frankreich außenpolitisch besonders hoch zu bewerten. Falls überhaupt stimnnnigs'.näßig außen politische Gesichtspunkte bei der Einstellung der Wähler schaft eine Rolle gespielt haben, so dürfte es vielleicht die auch in Frankreich aufdämmcrnde Erkenntnis sein, daß aie auck zählenmäßig bei den NeichStagswahlen zum Aus- srnck gelangte deutsche Rechtsentwicklung eine Folge des bisher in Frankreich zur Anwendung gelangten politischen Systems ist. Die Gründe für die Mißstimmung der breiten Masse in Frankreich stiegen vorwiegend auf inncrpolitisch-wirt- schaftlichem Gebiete. Tie Tacsache, daß die Währung die ses Ticgcrstaates ans sehr schwankendem Grunde steht, wie ein ValutaauSschlag in den letzten Tagen noch er wiesen hat, und daß eben dieser Siegerstaat Frankreich sich, um seine Währung zu stützen, in unmittelbarer Ab hängigkeit vonr ausländischen Kapital begeben muß, ist vonseiten der Linken im Wahlkampf stark auSgcbeuter wor den. Mit dem Hinweis auf die Lasten, die Frirnkrcich zur Stabilisierung seines Staats sich dufcrlegen muß, sind in Frankreich inehr Stimmen zu haben als etwa mit der Forderung einer Revision der Außenpolitik, einer Ncu- nustellung gegenüber Deutschland. Es ist nickt bekannt geworden, daß, abgesehen von den bedeutungslosen Kom munisten, irgend eine Gruppe außenpolitische Gesichts punkte dieser Art in den Vordergrund der Agitation ge schoben hat. Wie sieht nun ein etwaiger Rcgierungsblock der Linken aus, falls die Wahlergebnisse zu einer solchen KabincttS- eildnng führen? In Deutschland besteht vielfach die An- 'chauung, nlS bestehe der Block der Linken aus lcnnmes- mütigen Pazifisten und Demokraten, die nichts sehnlicher wünschen, alS auf die Vorteile des Versailler Diktates zu verzichten und die Völker diesseits und jenseits der Vo gesen, den Michel und die Marianne, für alle Zeiten in friedlicher Ehe zu vereinigen. Zur Zerstörung dieses schönen Traumbildes genügt der Hinweis darauf, daß der Block der Linken den ganzen Krieg über am Ruder ge wesen ist, daß er Politiker wie Clemeneeau und Poincärö außenpolitisch uneingeschränkt hat schalten lassen. Auch der Block der Linken denkt nicht daran, auf die Vormachtstellung zu verzichten, die Frankreich sich unter geschickter Ausnutzung aller Schwächen seiner sämtlichen K'riegs- nnd Nach kricgsgegncr errungen hat. Vorstch- tige Verurteilungen beispielsweise des Ruhrunternehmens aus den Reihen der Linken heraus sind bisher Ausnahme erscheinungen geblieben. Deutschland hat sich bei seiner Wahlcntscheidung nicht durch falsche Hoffnungen auf einen angeblichen Bersöhnungswillen des Linksblockes in Frank reich beeinflussen lassen. Tic Folgezeit wird den schlüssigen Beweis erbringen, daß die französische Politik in ihre» Grundlinien sich immer gleichbleibt, -nag sie von Lud wig XlV., von Napoleon, von Clemencean, von Poincard »der wieder einmal von Briand geleitet werden. i * « Das Gesamtergebais der Wahlen. )( Paris, 12. Mat. Um S Uhr abends sind sSmtliche Wahlergebnisse bekannt, mit Ausnahme von 9 Sitzen in ve« Kolonien «ud «tue« unbestimmte» Sitz t« Departement du Nord. E» find gewählt Konsernatwe 11, Nepnblikaoer (Natio naler Block) 197, LinkSrepubltkauer »2, disfidierende Republi kaner 34, Radikale «ud Sozialistisch-Radikale 127, Sozialistisch« Republikaner SS, Soztaltfte« 1-1, Kommunisten 29. Sttch- pahlr« 4. I« ganze« 574. Da» Ergebnis der Pariser vegirke. )< Varis, IS. Mai. Die endgültigen Ergebnisse der Wahlen in den vier Pariser Bezirke« liegen nunmehr vor. Im erste« Bezirk (18 Sitze) sind von der Lifte de» natio nale« Block« 9 Kandidaten aewäblt. darunter der Kolonial minister Fabry, die Abgeordneten der alten Kammer Caffalgne-Gonon, Escudier und Sauller sowie der neu auf gestellte Francois Poncet, von der Lifte de» Blocke» der Linke» der nnabhiinaige Sozialist Brunnet und ein soziali stischer Radikaler sowie zwei Kandidaten der kommunistischen Liste, darunter der Abgeordnete Cachin. Im »weite« Be zirk (!1 Eitze) sind gewählt: von der Liste de» nationalen Blocks 6 Kandidaten, darunter der Oberkommiffar der Regierung Henrn Pate, die Abgeordneten der alten Kammer Pueck, Jgnace, Taittinger, Bonnet und Le Corbeiller, sowie von der Liste des Blocks der Linken der Sozialist L6on Blum und der unnbbängiae Sozialist Jnur«s (Bruder des Ermordeten) und Dejeante, schließlich zwei Kandidaten der kommunistischen Liste. Im dritten Bezirk (13 Sitze- sind gewählt: von der List« des nationalen Blocks 8 Kandidaten, darunter die Abgeordneten der alten Kammer Louis Rollin und Pierre Puvuv, von der Liste des Blockes der Linken der unabhängige Sozialist und ehemalige Ministerpräsident Painlevs und die unabhängigen Sozialisten Levasseur und Aubriot sowie zwei Kandidaten der kommunistischen Lifte. Im vierten Bezirk, der die Vororte mit 19 Mandaten um faßt, sind gewählt von der kommunistiicben Liste 9 Kandi daten, darunter Vaillant-Couturier, von der Liste des natio nalen Blocks 5 Kandidaten, darunter Marineminister Boka- uowski und der ehemalige französische Delegierte in der ReparationSkommission Dubois, von der Liste des Blocke» der Linken 5 Kandidaten. Poinearös Wahlniederlage. Paris. (Funkspruch.) Da» Echo de Pari« «tu von einer besonders gut unterrichteten offiziellen Persönlichkeit erfahren haben, man könne sicher sein, daß Potuears und seine Mitarbeiter die Ansicht vertreten, daß daS gegen wärtige Kabinett seine Demission geben müsse. Aller dings müsse man in Betracht ziehen, daß die gegenwärtige Kammer bis zum 1. Juni legal am Ruder sei. Das jetzige Ministerium werde alio bis zu diesem Zeitvunkt die Führung der laufenden Geschäfte behalten. Auf die Frage, wer dec Nachfolger PoinearöS werden könne, habe die offizielle Persönlichkeit geantwortet, cS gebe gar kein Schwanken, daß es der Abgeordnete Herriot sein muffe. Paris. (Funkspruch.) Zum Ergebnis der Kammer wahlen schreibt Echo de Paris» die Niederlage der Rechte« sei eine harte Lehre. Man habe das allgemeine Stimm- recht benutzt, nm sich ungerecht und undankbar gegen eine Mehrheit zu zeige», die vielleicht ihr gut Teil Fehler begangen hat, aber doch zum Wohle des Vaterlandes gearbeitet hat. Paris. (Funkspruch.) Eine Anzahl neugewählter linksstehender Abgeordneter hat ihre Absicht angekündigt, sofort nack Zusammentritt der neuen Kammer einen um fassenden Amnestievorschlng zugunsten der von Kriegs gerichten und der wegen politischer Vergehen Verurteilten einzubringen. Gleichzeitig wird die Wiedereinstellung sämt licher wegen Streik oder ihrer politischen Meinung ent lassenen Eisenbahner oder sonstiger Beamten in die Wege geleitet werden. London. (Funkspruch.) Poincar«» überraschende Wahlniederlage steht jetzt im Mittelpunkt deS öffentliche« Interesses. Times hält es für «nvrrmeidltch, daft Poinears einem anders» Premierminister Platz mache. E» sei bereit» klar, daß die neue französische Kammer stark von der Kammer abmeichen werde, die 1919 unmittelbar nach dem Kriege aewäblt worden sei. Das Blatt erkennt an, daß die Mehrheit der Gegner PoincarL» nicht groß fei, auch könne der Block der Linken keineswegs als homogen gelten. Jede Regierung, die in der neuen Kammer gewählt werde, sei dauernden Gefahren ausgesetzt. Für Europa könnte eine Aenderung in der französischen Politik wichtige Folgen haben. Es sei jedoch zu früh, um die verschiedenen Wirkungell zu bestimmen. Es werde angenommen, daß keine große oder plötzliche Abweichung von der durch Poincarö befolgten Linie stattfinden werde. Fast alle Parteien haben stillschweigend oder offen die Rubrpolitik gebilligt. Der Sachverftändigenbericht habe ein Aktions programm für die hauptsächlichsten europäischen Mächte niedergelrgt. Soweit die britische Regirrung in Betracht komme, sei sie sicher bereit, sobald al» möglich in enge und freundschaftliche Fühlung mit jeder Regierung zu treten, di« in Frankreich gebildet wird, «m endlich die Grundlage für den europüischen Friede» z» schaffen. Bestürzung in Belgien. London. (Funkspruch.) Der Brüsseler Berichterstatter der Lime» schreibt: Die Ergebntffe der französischen Wahlen seien von allen belgischen Regierungskreisen, aus genommen de» Sozialisten, mit Bestürzung ausgenommen worden. Ein derartiger ausgesprochener Erfolg de« Blocke» der Linken sei von niemand erwartet worden. Die Aufnahme in Loudou. „London. (Funkspruch.) »Daily New»" schreibt, eß würde verfrüht sein zu sagen, daß die Wahlen die Nieder lage de» bloc national bedeuteten und daß die Masse des französische» Volkes gegen Poincar» ist, doch scheine da» französische Volk «ine Regierung zu wünschen, die fähig sei. «ine Politik zu treiben, die sichtbar« Vorteil« in di« Hand Frankreich» bringe, statt negative Vorteile im Ruhrgebiet. — Daily Heraw erklärt, die Niederlage Potneare» sei ein Tieg der Vernunft und besser« die internationalen Be ziehungen. Er mache die Zukunft für alle hoffnungsvoller. Aoincars habe nickt nur die militärisch« Vorherrschaft er strebt, sondern auch «in« auf den Riiint» der d?iMcken Jn- dnstrie begründete Vorherrschaft. Eine Möglichkeit au? eine Wiederherstellung Europa» bestände nicht, solange Poincari fortfahre, Frankreich zu beherrschen. * * * Die Zusammenkunft zwischen Poincarö und «aedonald fraglich. )k London. Wie Reuter erfährt, wird wegen der Wahlniederlage Poincarr» die Zusammenkunft mit Mae- donald wahrscheinlich ausaeaede« werde». )k Paris (Funkspruch). Oeuvre erklärt, Poinears kann schicklicherweise, da er die Meinung der Mehrheit Frank, reichs nickt repräsentiere, nicht «ach CbeouerS gehen. Bi» zum 2. Juni zu warten und die Ministerkrise abzuwarten, bedeute tatsächlich, die Berbandlungen, welche zwischen dem französischen und dem englischen Ministerpräsidenten statt« finden müßten, um 1 Monat verschieben. Da» beiße, di« Organisation des Friedens und die Begleichung der Repa rationen übermäßig lange verzögern. Eine ander« Frag« sei aber die, daß die Bankiers der Amerikaner Moraan und der Engländer KinderSley, als sie di« bekannt« Stützung des Franken bewilligten. Poincars «in persönliches Ver trauen schenkten. Als Gearnleistung für dies« Kredite sei Poincar« kostspielige Verpflichtungen ganz bestimmter Art eingegangen, wen aber könnten diese Verpflichtungen heut» binden? Der «impf im Ruhrbergbau. Di« Gewerkschaft«« übernehme« die Führung deö Bergardeiterkampses. Berlin, 13. Mai. In den Kreisen der sozialdemo kratischen Gewerkschaften wird heute erklärt, daß es gelun gen sei, den Kommunisten die Führung de« Kampfe» au» der Hand zu nehmen. Die ganze Bewegung werde jetzt vo» den freien Gewerkschaften gerührt. Weiter wird mitgeteilt, daß von Seiten der holländischen und englischen Bergar beiter namhafte Unterstützungen für die Bergarbeiter in Ausficht gestellt seien. Die soualdemokratischrn Kreise hoffen, die Bewegung noch aus Wochen hinaus finanzieren zu kön nen. Aus diesem Grunde lehnt zur Zeit der sozialdemo kratische Bergarbeiteroerband jedes Entgegenkommen in der Frage der Achtftundenschicht ab. — Die freien Gewerkschaf ten haben durch ihre Aufrufe an die deutsche Arbeiterschaft einen Kampffonds für die Bergarbeiter errichtet. Zur Zeit ist nicht bekannt, ob die Sammlungen in den Betrieben größer« Summen ergeben haben. Von sozialdemokratischer Seite behauptet man, daß eS gelungen sei, durch diefl Sammlungen einen.starken Rückhalt sür die Bergarbeiter bewegung zu schaffen. )( Essen. Die Lage im Ruhrgebiet ist unverändert Von der Gesamtbelegschaft der heutigen Frühschicht sind 93.59 Prozent gegen 93,24 Prozent am SamStag nicht ein, gefahren. Morgen SchlichtnngSverhandlungen in Berlin. )( Berlin. Nachdem die Verhandlungen der Parteien im Ruhrkohlenbergdau über den Manteltarif zu keinem Ergebnis geführt haben, lädt der Reichsarbeitsminister di« Verirrter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Ruhr bergbaus auf Mittwoch, den 14. Mai 1924 zu Schlich- tungsverhandlungen nach Berlin ein. Diesen Verhand lungen soll eine Besprechung beim Reichskanzler voraufgrhen Die Stellungnahme des Zechenverbandes. )( Essen. Bei Gelegenheit der gestern fortgesetzten Rahmentarifverhandlungen hat der Zechenverband auf grund einer Anfrage der Arbeitnehmervertrcter folgende Erklärung abgegeben: Der Zechenverband erblickt ledig lich in der Beachtung der Verbindlichkeitserklärung der in Hamm für den Monat Mai geschaffenen RcchtSvrrbältniffi die Möglichkeit, zu einer Beendigung der im Ruhrgebiet obwaltenden Schwierigkeiten zu gelangen. Es kann nicht Sache de» Zechrnvcrbandes sein, in Besprechungen cinzutre- ten, welche über dir im Hammer Ergebnis festgelcgten Ver pflichtungen hinausgehen und diePartcioerhandlungen über den Rahmentarif bi» znm 17. Mai zu Ende zu fuhren. Ebensowenig ist eS Aufgabe Le» Zechenvcrbande-, über die de» Maßnahmen dec Arbeitnehmer zugrundeliegcndc ab lehnende Stellungnahme gegen die Verbindlichkeitserklärung zu verhandeln. Zu einer Fortsetzung de- Nahmentarifvcl- handlungen ist der Zechenverband nach wie vor bereit, um unter Einhaltung der in Hamm vom Reichsarbeitsminisirr gesetzten Frist die Verhandlungen zwischen den Parteien zn beenden. Bekanntlich sieht die Verbindlichkeitserklärung für Mai einerseits die Beibehaltung der April-Arbeit«zeit vor, andererseits die weitere Geltung de» bisherigen Rah- mentartse» und eine Lohnerhöhnng von 15 Prozent ab 1. Mai. Der Zechenverband bat die ihm anserlegten Ver pflichtungen erfüllt. Unterstützung durch die tschechischen Bergarbeiter. -(Berlin. Wie die Blätter au» Prag melden, haben sich die Bergarbeiter der Tschechoslowakei in einer Ent schließung mit den Bergarbeitern Deutschlands in deren Kample um de» Achtstundentag solidarisch erklärt. Tie seien entschlossen, di« deutschen Bergarbeiter mit allen ge- eigneten Mitteln zu unterstützen. Es sollen unverzüglich all« Vorkehrungen getroffen werden, damit sede vermehrte »«»fahr von Kohle» «nd Kok» «ach Deutschland vrr- hindert wird. Während der Dauer des Kampfe» im Ruhr- ordtrt soll iede Mehrarbeit aborlebot werden.
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