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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-09
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1924
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.. . -»X.- Riesaer G TageblE und Anreiavr MtblM »Ä> Ameiaer). 77. Jahr» H Hi^T Areitag, r?. Mai 1N24, abends. Da« Miesarr rogeblatt erscheint jeden Ta« abend«''/,« Uhr niit'AuSnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, jür Mona! -7.^' 2 Ai. 5H-Pf7durch Pc,sl, 2 M. tzö Pt. durch Boten. Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSvrrteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir und da« Recht der Preiserhöhung und Rachsorderung vor. Anreizen für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittags auszugeben und iin voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. törundurei^ sii- ,i« 89 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift.Zeile (« Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Neklamezeile 109 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellari'cher Lag' 50 . Aunchlrg. Feste Tar-e Lewilliater Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogcn werden muh oder der Nustraagcber in Konkurs gerät. Zahlung?, und Erfüllungsort: N-e chuiig. - :lnlei!/.!;ungshe!lag« ^Erzähler an der Elbe", — 9m Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Truckerel, der'Lieferanten oder der B.föroerunas.iaricktunaen - hu! der Beneher reinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. "Geschäftsstelle: ttoethestrane ü9. tza -Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa: sür Anzeigenteil: Wilbelm Dittrich. Riesa. «nd Anzeiger MtblM »«d AnMger). W-Imr r»,-blatt r»«HSlt die amM«m B-I»m,m-cha°,-u -er Am^Shauptmanuschaft Großenhain, des AnitSgerichtS, der AintSanwaltschaft beim Amtsgericht» »nd des Rates der Stadt Riesa. des Finanzamts Riesa «nd des HausitwllämkS Meißen. Eine Unterrednnft mit dem Neichsminister des Innern. Der Neichsminister, Dr. JarreS, hatte die Liebens würdigkeit, einen Vertreter des „Berliner Presse-Dienstes" zu empfangen und ihm eine Unterredung über die nach den Reichstagsncuwahlen eingetretene politische Lage zu ge währen. Der Minister wies darauf bin, daß es nunmehr Auf gabe der Parteien des nenen Reichstages sei, sich zur Her- beiführnng einer arbeitsfähigen Negierung untereinander zu verständigen: Die gegenwärtige Reichsrcgierung sah angesichts der Wichtigkeit der bevorstehenden Entscheidungen keinen Anlab, schon jetzt ihre Demission zu geben. Die Ver handlungen. die gegenwärtig zur Lösung der außenpolitischen Probleme schweben, machen es erforderlich, daß deutscherseits «in verfassungSgemäß handlungsfähiges Ministerium zur Stelle ist, zumal dir Position Deutschlands außenpolitisch geschwächt sein würde, wenn infolge einer voreiligen Demission das gegenwärtige Kabinett nnr als geschäfts führende Regierung bei den Verhandlungen anitreten könnte. Aus diesem Grunde bleiben wir bis zum Zusammentritt des neugewähltcn Reichstages, der voraussichtlich am 22. Mai erfolgen dürfte im Amt. Im weiteren Verlauf der Unterredung bezeichnete es der Rcichsministcr als das wichtigste Problem der deutschen Politik, die wieder stabilisierte Wiihrrms vor neuen Gefahren zu schützen, die deutsche Wirtschaft zu befestigen und auf Grund einer allmählich zuruckgewonnenen wirtschaftlichen und finanziellen Kräftigung eine Lösung des Revarationsproblems herbei- zuführen. Unter sehr schweren Opfern und teilweise sehr harten Maßnahmen sei es gelungen, aus dem furchtbaren Elend der Inflation herauSznkammcn und den gegen- wärtigen Stand einer leichten Erholung der wirtschaftlichen Kräfte zu erreichen. Die Stabilität der deutschen Währung kann nur dann mit Erfolg aufrecht erhalten werden, wenn Deutschland in der Lage ist, die Ausgabe» auf ein Miudest- mah zu beschränken, und wenn die deutsche Wirtschaft ihre Produktionskraft erhöhen kann und wieder exportfähig wird. Nnr unter diesen beiden Voraussetzungen können neue Erschütterungen ferngehalten werden. Von diesem Standpunkt aus ist der gegenwärtige Ar beitskampf im Ruhrgebiet außerordentlich zu beklagen. Die Verhältnisse im Bergbau lassen sich zur Zeit in ihrem ganzen Umfang garnicht übersehen, und cs ist leicht möglich, daß die neue Streikwelle ernste Folgen nach sich ziehen kann. Die streikende Arbeiterschaft ist sich offenbar des ganzen Ernstes der Lage nicht bewußt. Es genügt nicht, zu sagen, wir wollen Vos Sachverstiiudigen-Gutachten annehmeu, um auf Grund einer erträglichen Lösung des ReparationSprobleniS unser Dasein durch Arbeit und Frieden fristen zu können. Man muß sich auch darüber klar werden, daß die ungeheuren Laste» der Reparations» Verpflichtungen die Anspannung aller Kräfte sowie harte Entbehrungen notwendig machen. Der Bergbau im Ruhr- gebiet hat unter den Micumverträgen so ungeheuer gelitten, daß ihm nicht zugemutct werden kann, allein die Opfer weiter auf sich zu nehmen. Aber die Kommunisten gehen vollkommen verantwortungslos an diesen Dingen vorbei und steuern offenbar nur auf das Chaos zu, wobei sie sich augenscheinlich auch nickt davor scheuen, mit dem landeS- vrrrätertschen Separatismus Hand in Hand zu arbeiten. Gewiß kann man zugeben, daß die soziale Lage weitester Volkskreise unter den gegenwärtigen Umständen die denk bar ungünstigste ist. Was aber in den Kräften der ver antwortlichen Regierungsstellen liegt, wird auch geschehen, tim der drohenden Verteuerung der Lebenshaltung ent gegen zu wirken. Das deutsche Volk darf aber niemals vergessen, dast es heute nicht mehr möglich ist, unter den- selben Verhältnissen seine Lebenshaltung einzurichte« wie vor dem Kriege. Der Minister wandte sich sodann den Schicksalsfrage» der besetzte» Gebiete zu: Ter Standpunkt der ReichSregierung zum Sachverstän- digcn-Gutachtcn ist wiederholt klar »um Ausdruck gebracht worden. I» den hauptsächlichsten Kernpunkten unterscheidet sich diese Auffassung nicht von drr aller ernst zu nehmenden Parteien. Falls wir nnS auf der drückenden Grundlage des Sachverständigen-GutachtenS mit de» alliierten Regie rungen verständigen wollen, so gehen wir dabei von der Voraussetzung aus, daß die damit verbundenen politischen Fragen vollständig klar gestellt werden. Diese Fragen sind für nns Ehrenangelegenheite». Wir verstehen darunter die Rückkehr der Ausgewiesene» und die Freilassung der Gefangenen. Ebenso stimmt die Reichsregierung mit den Parteien darin überein, daß die wirtschastliche und fiskali- lische Einheit des besetzten und unbesetzten Deutschlands, die die Sachverständigen zu «in» wichtigen Grundlage ihres Gutachten« gemacht haben, desacto nur dann wieder her gestellt ist, wenn auch die Staatshoheit des Deutschen Reiches über die besetzten Gebiete gewährleistet wird. Dies ist ganz offensichtlich di« Ausfassung der Sachverständigen, die es zwar vermiedrn haben, auf diese staatspolitischen Fragen «inzuaehen. Zum Schluß wie« der Minister darauf hin, daß er die feste Zuversicht hege, daß di« Parteien bei ihren Verhand lungen zur Neubildung der ReichSregierung sich auf einer Lime zusammen finden, da e« «tgentltch in der Beurteilung drr lebenSwichtigstrn Schicksalsfragen des deutsche» Boltes kaum ernsthafte Meinungsverschiedenheiten unter ihnen geben könnte. Der Kampf im Rnhrgelnet. X Berlin, 8. Mai. Das Bild der großen Bergarbei- terbewegung iin Ruhrgebiet zeigt den Blätter» zufolge heute keine wesentlicke Veränderung gegen gestern. Von den Ruhr zech en liegen auch heute etwa 80 Prozent still. Der Reich-sarbcitsminister, der übrigens entgegen einer MorgcnblciUer-Meldung »ich: nach dem Ruhrgebiet gefahren ist, hat auf Ersuchen des Deutschen Gewcrlschaftsbundes zu heute nachmittag 1 Uor zu einer informativen Ansiprache am Rcichsarveits- niinisterium gelad-m. Der Einladung sind die christlichen und Hirsch-Tunekerschen Gewerkschaften gefolgt. Ob diese Vorbesprechung der Anfang zur Ausnahme von Verhand lungen bildet, stellt zur Stunde noch nicht fest. Mit den Arbeitgebern ist den Blättern zufolge noch nicht Fühlung genommen worden., )( Essen, 8. Mai. Von der Gesamtbelegschaft der Morgcnschicht des Ruhrbczirrs sind heute 92,35 Prozent von der Arbeit fern geblieben; angefahren sind 7,65 Prozent. Von den Ungefähr, neu sind 31,71 Prozent vorzeitig ansgcfahrcn. Auf verschiedenen Zecken haben sich viele Mitglieder der Belegschaften bereit erklärt, die Arbeit wieder anfznnehmcn, ans den Thhssenschen Zechen allein über 1065 Maar». Eisen, 9. Mai. (Radio-Meldung.) Ten großen Rc- bierkonferenzen d-r Bergarbeiterverbände sind ana Don nerstag iin ge;-mtcn Ruhrrevicr die Belegs chasts- Versammlungen gefolgt, deren Zahl auf über 300 geschätzt wiro. Soweit Meldungen vorlügen, haben sic alle einen ruhigen Verlauf genommen. Fn allen Versamm lungen, die überfüllt waren und teilweise unter freiem Hünmet stattfanden, wurde das Vorgehen der Gru benbesitzer auf das schärfste verurteilt, der Wille der Bergarbeiter zur Arbeit entschieden betont und jede Streitparole nachdrücklich abgelclmt. Auf forderungen zum Generalstreik, die in einigen Versammlungen von Anhängern der Ninon erhoben wur den, fanden bei dem Gro6 der Teilnehmer entschie dene Ablehnun g. ES wurde gefordert, daß die Berg arbeiter nicht allein die Träger der RcparanonSlasten sein dürften, dich' hätten vielmehr gleichzeitig auf allen Schultern des Volkes zu liegen. An der Forderung der Beibehaltung der 7-Stunden-Schicht unter Tage und der 8-Stundcn-Schicht über Tage wird die Rnh-r-BergarLeiter- schaft fcsthalten. Die Beschlüsse der Negierung zu über reichen, wurde einmütig gebilligt. DaS Angebot deS Schieds spruches in der Lohn- und ArbgitSzcitfragc sei für die Bergarbeiter unannehmbar. Essen, 9. Mai. (Radio-Meldung.) Ter Gewerkvcr- cin christlicher Bergarbeiter legt LSert auf die Feststellung, daß die Arbeiter auf der die Städte Münster und Hamm mit Ga-Z versorgenden Zecke Radbod nicht streiken, sondern ausgesverrt worden sind. Der Betriebsausschluß hat sich erboten, den Kokereibetrieb aufrecht 'zu erhalten, dies sei ihm jedoch verweigert worden. )l Berlin. Die vier Bergarüeiterverbände haben gestern eine Erklärung vcröffe ntlickt, in der sie ' dem R ci chs a rb c i ts min i ster i u m Irreführung der Oeffentlickkcit über die Stellungnahme der Verbände zu den Verhaudlungsergcbnissen vom 3. Mai in Hamm vor- werfen. Dieser Vorwurf entbehrt, wie W. T. B. von zuständiger Stelle mitgctcilt wird, jeder Begrün dung. Ter Sachverhalt ist folgender: Am 5. Mandat das Büro des Reichs-- und Staatskommissar-s Mehlig in Dortmund dem Reicksarbeitsministerium berich cr, ein Vertreter der Bergarbcitcrverbände habe mügeteilt, daß die leitenden Stellen der Verbände entschlossen seien, der für den nächsten Tag angesetzten Vertreterkonferenz die Annahme der am 3. Mai in Hamm vorgesehenen Regelung zu empfehlen. Ferner habe der Bergarbeiter vertreter gewünscht, ras RcickMrbcitsmiuistcriüm möge beim Zcchcnverbande in Essen in geeigneter Weise dafür eintreten, daß der Zechenvcrband den angcichloncnen Wer ken nahe lege, die zu erwartende günstige Entwicklung nicht durch Kampfmaßnahmen zu gefährden. Diesem Wun sche hat das ReichZministcrium entsprochen. Die betref fende Depesche an den Zechenvcrband wurde sofort abge sandt, also zu einer Zeit, da man noch auf Vermeidung des Kampfes hoffe» durfte. Die spätere Veröffentlichung dieser Depesche ist nicht vom ReichsarbeitSministcrinm ver anlaßt worden. Keine SeWdm ter WeMlWiW. vdz. Der Streik der Bergarbeiter läßt die Befürchtung auskommcn, daß die Wirtschaft durch Kohlenmangel zum Stillstand gebracht werden könnte, erfreulicherweise können wir aber nach den amtlichen Feststellungen berichten, daß sowohl die Reichsbahn wie die GaS- und Elektrizitätswerke «nd überhaupt die Industrie noch für längere Zeit einen Kohlenmangel nicht zu befürchten brauchen. Nickt nur schwimmen noch auf den Wasserstraßen und lagern bei den Händlern und auf den Umschlagplätzen noch größere Koh lenmengen, sondern auch die allgemeine Wirtschaftslage er fordert zumal im Sommer «inen geringeren Kohlenbedarf, sodaß an Kohleneinfnhr bis auf weiteres noch nicht gedacht zu werden braucht. Daher wäre auch die Befürchtung der Bevölkerung verfehlt, daß etwa der Bergarbeiterstreik zu einer Verteuerung der Kohle» führen müßte. Das preußische Handelsministerium hatte sich, wie wir Horen, bereit erklärt, den staatlichen Bergarbeiter» den Lobnzuscklag von lö Prozent zu bewilligen, sah sich aber nicht in der Lage, und zwar mit Rücksicht aus die Micum- Verträge, in eine Verringerung der Arbeitszeit eiuzumilli- aen. Infolgedessen mußten die Zechentore geschloffen werden, den» die Arbeiter hatten erklärt, die Achtstundcnschicht nicht leisten su wollen. ES war ibnen von vornherein gesagt worden, wenn sie die Mehrarbeit n-ckk leiste» würde», müß ten sie entlassen werden. Tie Notstandsarbeiten werde» d«rck die Beamten n»d die Angestellte» fortgesiihrt. Tas preußische Handelsministerium bemüht sich ebenso wie das NeichSarbeitsministcriuin in dem Streik zu vermitteln. * » * Lieffntscheidun- i« der MetaLiudustne vertagt. )( Essen. Unter dein Vorsitz des stellvertretenden NeichSkommiffarS Schöbel trat gestern »ach Scheitern von Einiannasoerbandlnngen in der Metallindustrie Nordwest die Schiicbtn»askammer zusammen, um eine (''it'ckeidnnq über die von den Gewerkschaften geforderte Lohn-'.kok-ung zu treffen. Die Schlichrunask-e'nmer kam zu solomidem Svrncke: Angesichts der »»übersichtlichen Lage der Metall industrie Nordmest wird die Entscheidung über die Anträge der Gewerkschaften aus Donnerstag, den 15. d. Ak. vertagt. Die beiden Parteien erkläre», für die künftigen Verhand lungen sich vollständig freie Hand vorzubehalten. Lor der MWW der MmNdrr WWerle. Die ManSlelder Bergbau- und Hiittenbekriebs A.--G. (früher Mnnskelder Kupserschieser bauende Gewerkschaft) mit ihren mehr a's 36000 Arbeitern und eingestellten, der größte Bergbau und Hüttenbetricü Mitteldeutschlands, steht vor einer ernste» Betrieb,skrnc. Bereits vor ilvaekahr 10 Tage» bat die Gesellschaft dein Temohilmachnnaskomnüssar mitgeteilt, daß sic aiif Grund der Verord mmg über Betriebs stillegungen und Betriebsabbrüche die Werte »ack 'Ablauf von 4 Woche» zu 'schließen gezwungen sei. Tie Gesellschaft arbeitet seit länrmer Zeit trotz sehr geringer Entlohnung mit erheblickeir Verlusten. Ank die zahlreiche» E'niaaben auf die in Fraae kommenden amtlstben Stelle» ist bisher eine Zusage über «ine Hilfsaktion nickt zu erzielen gewesen. Mittel, nm den Betrieb anfrecklznerhalts::, sind nickt mehr vorhanden. Am Tonnabend wird mit dein Reaie-nngS- vräsidcnten eine informatorische Besprechung statlsinden, 'n der im Falle einer tatsächlich erfolgenden Stillegung die zu ergreifenden Maßnahmen erörtert werde» sollen. Da es unmöglich ist. die 'ahlreicheri Arbeiter anderweit zu befchä'- tigsn, werden ernste Nnrulien befürchtet, dock hofft man immer noch mit der Negierung zu einer Verständigung über eine Stützungsaktion ?' kommen. Lie badische Aniliu- und Zodasabri! wieder i» Betrieb. Mannheim, 9. Mai. (Radio-Meldung.) In dem Betrieb der badischen Anilin- und Sodafabrik in Ludwig-« basen wurde henke die Arbeit wieder ausgenommen. Demon strierende Gruppe» von Unentwegten, welche versuchten, argen die Einaauastiiren vorzndringen. wurde» durch die Polizei ohne Zwischenfalle zerstreut. Damit ist der Aus stand, der nenn Woche» gedauert hat, beendet. Es wird natürlich einioe Zeit dauern, bis die G-'amtvradnkt'on wieder i» Gang kommt, da die Eitergicbekriebe erst wieder instand gesetzt werden müsse::. Jas AasIaO aalt Ns NaW Berlin, 9. Mai. Die französischen Vccssestimmen zu dem Interview von -Sergi und zu der Fraae der deutschen Regierungsbildung sind nach Ansicht sachverständiger Beur teiler der französiicheii Politik vorläufig nur va n rein agi tatorischen Standpunkt im -Hinblick auf die französische Kammerviabl zu bewerten. Nach dec Reaierunasbildnne. in Frankreich werde die französische Politik sich nicht danach orientieren, wer in der dentickcu Reoicruna sitz', sonder» wie fick da? deutsche Kabinett zum Sachverständige» Gut achten stelle. Ties lei der Kernvinikt der ganzen Anße . Politik und werde auch von enaliscker und amerikanisch.c Seite als solcher anaesehen. Man sinder es in London ver ständlich. daß die Regierungsbildung in Deutschland so lange hinaus gezögert werde, bis sich auch das französische Wahlergebnis übersehen lasse. Aber man mürbe cs in: eng. lischcn Kabinett nickt verstehen, wenn alle Möglichkeiten für eine Regeln»» der Besetznnn?frage, die sich gerade setzt infolge der belgischen Vermittlung eröffnet habe::, durch eine zweideutige Taktik der ReichSregierung aufs neue an- geschnitten würden. Von englischer Seite ist in Vertin wiederholt betont worden, daß angcsickts eines veränderten Kurses der ReichSregierung Macdonald schließlich nichts übrig bliebe, als eine direkte Verständigung mit Frankreich selbst, wenn sie auf Koste:: Deutschlands ginge, abznlchnen Diese Formulierung des englischen Standpunktes wird voranSsicktlich bei den Verhandlungen dec Parteien über die Kabinettsbildung noch eine beträchtliche Rolle spielen, Verbrecherischer Anschlag ans eine« PersanernW. )( Mannheim. In der Nacht zum 6. Mai wurde auf den von Mannheim nach Lampertbein: sabrcnden, die Station um 11 Uhr 3>> Miu. fabrvlanmäßig verlassenden Personenzug ein verbrecherischer Anschlag verübt, indem von der an der Südseite der Riedbabnbrücke stehenden. 1 m i» den Boden einaearabenen 3',tz ur langen Warnungstafel eine stark« eiserne I-Sckiene aus dem Boden berausgerissen und unmittelbar vor dem Zugang der Brücke qner über die Schirnenstränge gelegt wurde. Es ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß keine Entgleisung erfolgte, die bei der Brücke schwere Folgen hätte haben können. Van den Tätern kehlt jede Sour. Die ReickSbabnüircktion Mainz hat zur Ermittlung der Täter eine Belohnung von 500 M. ausgesetzt.
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