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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-12
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1924
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Meblatt Md Äitztiger). La« M-l«r r-qitt die amMche» velaimNMchmqm ' der SMdShauptmmluschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte and de» 110. Montag, 12. Mai 1924, abeuvs. 77. Jahrg. DasRiesaer Tagebiart erschetn» jede« Laa abends -/,« Uhr mtl Ausnahme der Sonn- mid Festtage. Ve,»,«preis, gegen Vorauszahlung, sür Monat 8 M. SV Pf. durch Post, 2 M. 25 Pf. durch Boten. Für den Fall de« Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uns dar Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für di« Nummer des Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittags auszuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS mm breit», L ww hohe Grundschrift.Zeile (6 Silben) 25 Eold-Pfennigr; die 89 mm breit« Reklainezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellariicher Satz 50°/, Ausjchlag. Feste Taris«. Sewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung-, und Erfüllungsort! Rieia. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Hm Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Btsörd«rui>g»«inrichlungen — Hal der Bezieher reinen Anspruch au Lieferung oder Nachlieserung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «eschästSstrUe; «oetheftrake S». Verantwortlich für Redaktion; Heinrich Uhlemann. Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich. Riesa. Ter Deutsche Tag in Halle Dre fererttche Eröffnung ver Kölner Messe. Die Spitze» des Reiches i» Köln. )( Kö l«. Gestern vormittag fand im Großen Saal deZ Liirzeuich die feierliche Eröffnung der Erft«» Kölner Messe in Gegenwart des Reichspräsidenten, der von Ministerialdirektor Meißner begleitet war, statt. Von der Reichsregierung waren außer dem Reichskanzler Marx, und dem Außenminister Dr. Streseman« die Minister Hoesle und Hamm, von der vrenßische» Regierung die Minister Seoering, Siering und Hirtsiefer anwesend. Unter den Rüsten bemerkte man auch den Erzbischof von Köln Kardinal Dr. Schulte, de» Oberpräsidenten von Westfalen GronowSki und den Regierungspräsidenten von Köln, Adelman sowie ein« gröbere Anzahl höherer Beamten der Reichs« und Staatsbehörden. Der große Saal war bis auf den letzten Platz, gefüllt. Nach einem Orgelvortrag und dem Straußschen fest lichen Präludium ergriff Oberbürgermeister vr. K. o. Adenauer, der Vorsitzende des Aussichtsrats der Kölner Messe, das Wort zu einer Begrüßungsansprache und bat den Reichs präsidenten, die Erst« Kölner Meile zu eröffnen. Von allge meinem Beifall begrüßt, ergriff darauf Reichspräsident Ebert das Wort. Er führte u. a. folgendes auS: „Unser Besuch in der Hauptstadt de« ÄheinlandeS soll der Stadt Köln und dem besetzten Gebiet erneut bekunden, daß wir mit warmem Herzen und brüderlichem Gefühle die Lridtn und dl« Nöte unserer Volksgenossen im besetzten Gebiete teilen. Schroff bat der Krieg unsere Handelsbeziehungen abgeschnitten. In grausamer Weise haben di« Bedingungen des Friedens- diktates den deutjchrF Hand«! und di« deutsch« Wirtschaft in drückende Kriseln arlrat. Besonder« schwer leiden durch )( Halle, 11. Mai. Dee «naebeure Zustrom der an di« hunderttausend zählenden Teilnehmer von nah und fern gestaltete den Tag der Einweihung des wieder errichteten Moltke-StandbildeS zu eiuein nationalen Weihetag erster Ordnung. Schon vom frühen Morgen an bewegte sich die fest lich gestimmte Menge durch die geschmückten Straßen. Bom Wetter begünstigt nahm die Feier einen in jeder Hinsicht befriedigenden Verlauf. Während die Mehrzahl der Teil nehmer sich zur Pferderennbahn hinaus bewegte, begaben sich die Fahnenabordnungen der Studentenschaft und aller beteiligten vaterländischen Verbände von hier und aus dem Reiche mit mehr als 16VV Fahnen zur Teilnahme an dem Weihcakt nach dem Platz am Denkmal. Inzwischen waren dort die zahlreichen Ehrengäste erschienen, unter ihnen Prinz Oskar von Preußen. Keneralseldmarschall v. Mackensen, der ursprünglich an der Feier hatte teilnebmen wollen, war infolge eines durch Sturz vom Pferde erlittenen Schlüssel- beinbrncheS am Erscheinen verhindert. Nachdem die un übersehbare Menge der Fahnenträger sich um da? Denkmal gruppiert batte, begann um IS Uhr der eigentliche Weihe akt, eingeleitet durch den gemeinsamen Gesang des Nieder ländischen Dankgebets. Hierauf hielt -Oberstleutnant a. D. Düsterberg die Weiherede. Die Absicht der Zerstörer des Denkmals sei gewesen, mit dieser Herostratentat eine blutige Auseinandersetzung im Deutschen Reiche auszulöseu. Die wahren Schuldigen seien jedoch die geistigen Urheber des Attentats gewesen. Aber die Bubentat habe eine ungewollte Wirkung gehabt. Die nationalen Kreise seien aufgerüttelt worden. Der Red ner verwies sodann nnknüpsend an Deutschlands große Er innerungen, auf die politische Zerrissenheit im Innern und die Ohnmacht nach außen, die nach dem Weltkriege in Deutsch land eingetreten seien. Weder das Weltgewissen noch der Völkerbund, weder die 2. noch die 3. Internationale hätten verhindert, daß man Deutschland, allen feierlichen Zusiche rungen zum Trotz immer weiter entrechtet und versklavt habe. Das Leben der drei Manner, die uns das Denkmal zeigt, vor allem Moltkes Leben mutz, so fuhr der Redner fort, uns eiu Ansporn in dieser trüben Zeit sein, und Moltkes Wahlspl uch: „Mehr sein als scheinen", muß der Heranwach senden Jugend auf dem schweren Weg voranleuchten. Die heiß ersehnte Befreiung Deutschlands wird nur durch be- wußte Rückkehr zu den sittlichen Grnndsätzen erreicht wer den, die Preußen-Deutschland einst groß gemacht haben. Pflichttreue im Kleinsten, eiserner Fleiß, restlose Hingabe, freiwillige Manneszucht, vorbildliches soziales Verhalten und glühende Vaterlandsliebe werden uns den barten Weg zur Freiheit erfolgreich gehen lassen. Wir brauchen keine Revanche! Wir Deutschen haben auf allen Schlachtfeldern einer Welt von Feinden gegenüber siegreich standgchalten; wir verlangen aber — und das soll nicht nur Deutschland, nicht nur Europa, sondern die ganze Welt hören, auf Grund des ersten aller Völkerrechte, auf Grund des Selbstbestim- mungsrrchtes die Wiedervereinigung aller in Mitteleuropa geschlossen lebenden Deutschen zu einem neuen großen Deutschen Reiche. Dieses heilige Ziel werden wir und wenn notwendig, alle kommenden Geschlechter «»streben, bis wir es erreicht haben. Nach dieser wiederholt von Beifall unterbrochenen Rede fiel unter dem Geläute aller Kirchenglocken die Hülle von den Friedensvertraa die über diesen Vertrag hinaus besetz, ten Länder an Rhein und Ruhr, die das Herz und der Mittelpunkt des Wirtschaftslebens unserer Nation sind. In den schmerzvollen Jahren, di« hinter uns liegen, waren unsere Herzen und Gedanken stet« am Rhein, drnn hier am Rhein, wo jeder Strin von jahrbundertalter deutscher Ge schichte spricht, schlägt das Her» Deutschlands. Der Rhein ist deutscher Schicksalsstrom und «in Sinnbild des deutschen Volkstums, teuer und heilig jedem Herzen, das sich zuge» hörig fühlt zur Gemeinschaft de« deutschen Volkes. Eng und unlösbar sind die Bande, die dieses Land und feine Bewohner mit dem gesamten deutschen Baterland verbinden. Kein Opfer, dar in unserer Kraft liegt, wird uns zu schwer sein, um ihnen, unseren Brüdern im Westen die Freiheit zu erkaufen. Schwere Lasten werde« wir alle tränen müssen, um mit ihnen in einer Gemeinschaft zusammenzuleben. um mit ihnen als freies deutsches Volk auf freiem Grunde zu stehen. Der heutige Tag steht im Zeichen der ersten Kölner Messe. Köln, seit tausend Jahren schon bekannt und be rühmt, tritt hoffnungsfrendig nun auch in di« Reih« der deutschen Messestädte ein. Möchte der Geist, den wir am Rhein kühlen, dieser Geist der Zusammengehörigkeit, der verantwortungsbewußten Arbeit sür die großen Ziele der Nation, der Opferbrreitschaft für das deutsche Vaterland und seine Zukunft beseelen und einen. Auf diese Zukunft vertrauen wir trotz alledem. Ihr gehört unser« Arbeit, für sie tragen wir di« Lasten der Gegenwart. In diesem Geist« vertrauend grüßen wir, grüßt das ganz« deutsch« Volk heut« den deutschen Rhein und das alt« schöne Köln." Die Eröffnungsfeier der Ersten Kölner Messe im Gürzenich war ein spannendes Schauspiel, Las sich zu einer begeisterten Knndgebuna de- deutschen Willen- und deutscher Znkunfsboffnnngen gestaltete. Seit dem frühen Morgen wälzte sich ein ununterbrochener Strom von Be suchern nach dem Meffegeliinde, der sich bei dem nach der offiziellen Eröffnungsfeier stattfindenden Rundgang de- ReichSvräsideuten, Reichskanzlers «sw. durch dir Messe zu einer fast beängstigenden Fülle steigerte. Bis beute sind allein 80000 Eintrittskarten auSgegeben worden. Be merkenswert ist, daß auch an dem ersten Scbantaae das Geschäftliche in bedeutendem Umkana zn seinem Recht kam Bestimmte Rückschlüsse auf die geschäftlichen Erfolge läßt der Eröffnungstag naturarmäß nicht zu. Großrs Interesse der Käufer ist LaS allgemeine Bild, ans dem sich reae Kauf lust in der Tertilbrankbe besonders hervorhebt. Aucb di« Solinger Stahlwarrn und der Ledermarkt haben bereits gute Abschlüsse zu verzeichnen, wobei bei diesen eine Bevor» »naung von Luxusartikeln zn bemerken war. Zurückhaltend blieb man naturgemäß in der Technischen Halle, wo erst «in: vergleichende Prüfung, die mit den ruhigeren Taaen möglich sein wird, zu größeren Abschlüssen führen wird DaS Wichtigste aber ist, daß der Eröffnungstag die Grund- lag« zn einem gesunden OvtimiLmuS gelegt hat, der bei Ausstellern und Besuchern deutlich bervortritt. Der Eröff nungstag ist ein Beweis überwältigender Größe, welcher nickt nur für die deutsche Wirtschaft, sondern auch in seinem Eindruck auf das Ausland nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. , Der Kölner Besuch de- Reich-Präsidenten. )t Köln. Reichspräsident Ebert emvsing aeftern nach mittag Studentenabordnungen der Kölner, Bonner und Aachener Hochschulen. Am späten Nachmittag stattet« der Reichspräsident dem Kölner Stadion einen Besuch ab, wa er von einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge, di« bei herrlichem Wetter den sportlichen Veranstaltungen bei wohnte, begrüßt wurde. Darauf begab sich der Reichs präsident zur Teilnahme an dem Festmahl« der Stadt Köl» im Gürzenich. Die Rückreise «a» Berlin. )( Köln. Reichspräsident Ebert und Reichskanzlei Marr, sowie die übrigen Minister der Reichs- und de» preußischen StaatSreairrung haben gestern abend 9,20 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zug« Köln vrrlaffeu und sind nach Berlin zurückgekehrt. dem Standbild, daß nunmehr Oberstleutnant Dlitterberg im Namen der Vereinigten Vaterländischen Verbände Mit- tcldeutschlands allen denen übergab, die den Ruhm und die Ehre Deutschlands, das Vaterland nnd seine stolze Ver gangenheit über alles stellen. In baS dreimalige Hock auf das geliebte Vaterland siel die Mena« begeistert ein. Nach dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes mit der neuen Scklnßstrophe: Nnd im Unglück nun erst recht! er folgte der Abmarsch der Mahnenkolonue« nach der Pferderennbahn und gliederten sich dort ihren Verbänden an. Bald darauf erschienen die Ehrengäste, von der Menge jubelnd begrüßt, und schritten dis Front ab, überall stürmisch bewillkommnet. Darauf vollzog sich der fast vier Stunden dauernde Vorbeimarsch vor Generaloberst v. Hrerivgen als dem ältesten Offizier des Heeres und den übrigen Ehren gästen. Die Halloren in ihrer traditionellen Tracht eröff neten den Vorbeimarsch. Ihnen schlossen sich di« Turn«r, die Marineangehörigen, Kriegervereine, die Studentenschaft, die vielen Delegationen aus dem Reich, die Ruder-, Schwimm- und sonstigen Vereine, die KnappschaftSverbände. der Deut sche Offiziersbund, die Scbutztruppler in ihren Tropenuni formen, Stahlhelm, Jungbünde, Wehrwolf nsw. an. Das Bild war bunt belebt von 3500 Fahnen. Ein Flieger der Dessauer Junkerswcrke streute Blumen über der Stadt aus. Um vor Beginn der Dunkelheit mit dem Vorbeimarsch fer tig zu werden, formierte sich die Reihe zu 12 Mann. Die Veteranen aus Deutschlands großen Kriegen batten in der Nähe der Tribüne Sitzplätze inne. Den Beschluß des Abends machte ein gemütliches Beisammensein der Festteilnehmer in 12 festlich geschmückten Sälen der Stadt. Halle (Funkspruch.) In Halle selbst baden sich We ser gestern abend noch henke Nacht Zwischenfälle er eignet. Blutige Zusammenstötze zwischen Sommunisten und Polizeibeamten in Böllberg. Mehrere Tote und Verletzte. )( Halle. Während er in Halle bis zu den ersten NachmittagSttunden nur zu geringfügigen Reibereien zwischen Kommunisten nnd Nationalgesinnten gekommen war, find in dem nahe gelegenen Dorf Böllberg die dort zur Sicherung gegen den geplanten kommunistischen Anzug von außer halb ausgestellten SchuvokommandoS beim Zerstreuen eines kommunistischen Zlwes beschossen worden und haben auch ihrerseits von der Waffe Gebrauch gemacht. Bei den Zusammenstößen bei Böllberg wurden nach einer Meldung des Amtlichen Preußischen Pressedienstes vier Schutzpolizisten schwer und einer leicht verletzt. Ein weiterer erlag seinen Verletzungen. Einige Häuser, aus denen ans die Schutzpolizei geschossen morden war, wurden durchsucht. Eine gröbere Anzahl von Kommunisten wurde festgcnommen und nach Halle zur Vernehmung gebracht. )( Halle. Nach den neuesten Feststellungen der Schutz polizei haben die Kommunisten / »i dem von der Polizei abgewehrten Angriff etwa 1V / ,ote und eine noch nicht festgestellte Anzahl von Verwy deten gehabt. Ak KEM MdMld—WMi WllMilW. n )t Paris. Der Premierminister Maedonald hat durch den englischen Botschafter in Paris den Ministerpräsidenten Poinearb ersuchen lassen, sein« Reise nach TbeqnerS ans den IS. Mat zu verlegen. Doincar» bat »ugelagt. X Paris. Journal erklärt, der einzig« Nachteil de» Vorverlegung der Besprechungen in CbequerS bestehe darin, daß sie auf diese Weise mit der Zusammenkunft der belgischen Minister mit Mussolini in Mailand zeitlich »usammensielrn. Gerade um dar Ergebnis der letzteren abzuwartrn. hätte Poincars den 20. Mai vorgescklagen gehabt. Aber der Nachteil spiele keine erhebliche Rolle, da «S sich lediglich,— nm Vorbesprechungen handel«. Das Programm der Zusammenkunft der beiden Ministerpräsidenten. ' Daris. Exzelsior versichert, daß zwischen Poincatt und Maedonald die nachstehenden Fragen am IS. Mai zur Sprache gelangen sollen: 1. Wirtschaftliche Demobil machung an der Ruhr; 2. Maßnahmen zur Sicherung und Verpflegung der Truppen während der militärischen Demobilmachung, die »ach Maßgabe der deutschen Zahlungen erfolgen soll; 3. Festlegung der Garantien und eventuellen Sanktionen sür den Fall neuer deutscher Verfehlungen; 4. Festsetzung der deutschen Schuldenziffer in der Höhe der von den Sachverständigen vorgeschlagenen Jahresleistungen; 5. Reduzierung des Prozentsatzes der den einzelnen Mächten zuerkannten Reparationsbeträge; 6. das interalliierte Schnldenproblem. Für den Fall, daß diese verschiedenen Punkte nicht alle zur Sprache kommen würden, würden sie jedoch Gegenstand einer späteren französischen und allge meinen interalliierten Aussprache sein. Gegen deS sozialdemokratische Volksentscheid-Verlangen. Berlin, 12. Mai. Der sozialdemokratische Antrag Mlf Herbeiführung eines Volksentscheides in der Frage der Sachverständigenvorschlage bat sowohl die ReichSregierung als auch die hinter ihr stehenden Parteien veranlaßt bei den sozialdemokratischen Führern vorstellig zu werden, um die unverzügliche Zurückziehung dieses Antrages ru fordern. Wie wir erfahren, bereiten sich die Sozialdcmo» kraten in dieser Angelegenheit bereit» auf einen Rückzug vor. Sie erklären neuerdings, daß sie einen Volksentscheid nur dann herbeistthren wollten, wenn der Sachverständigen bericht vom neuen Reichstag abgelchnt werden sollte. Daraufhin ist ihnen von den bürgerlichen Parteien gr» antwortet worden, daß cS Aufgabe der maßgebende» Regie« runaSkrcise sei. für einen solchen Fall Vorkehrungen zu treffen. Dem sozialdemokratischen Antrag aber könne unter keinen Umständen Rechnung getragen werden. Die führe»»- den Zentrumspolitikrr erklären, daß sic entschlossen seien, den Kampf um die Sachverständige,»Vorschläge im Paria- ment auSzutragr». Man wolle die Deutschnationalrn zwingen, im Reichstage Farbe zu bekennen und werde ihn«« unter keinen Umständen den Ausweg lassen, durch «inen Volksentscheid um di« Verantwortung herumzukommer» Diese agressive Stellungnahme der Zentrumskreise bat aus die deutschnationalen Führer sehr verstimmend eingewirkt Schon jetzt wird von drutschnationaler Seit« hervoraehobeu daß die zahlreichen Angriffe von Seiten d,S Zentrum» aus die deutschnationale Partei wahrhaftig nicht geeignet sei«» ! da» Zustandekommen einer Rraieruna«kaalitton»u erleichtern. '
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