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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-10
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1924
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Die Diskussion über die Neubildung des NeickSkabinrttS ,st nunmehr in ein lebhaftes Fahrwasser gekommen, nachdem zuerst von deutschnationaler Seite programmatische Er- klcirungen abgegeben worden sind. Die Entaegnunarn seitens der bisherigen RegiernngSvartelen ans die Gr» klärungc» des dcutschnationalen Führers Tr. Hergt lassen schon jetzt erkennen, das; es offenbar einen harten Kampf geben wird, bevor sich die Parteien auf einer einheitlichen Linie einigen. Es ist das Bestreben Insbesondere der ZrntrnmSpartei, die Position der Deutsklmationalen von vornherein nicht zn stark werden zu lassen, damit der Einfluß der Mittelparteirn ans die Regierungsbildung gewahrt bleibt. Ans diesem Grunde erklärt da» ZentrnmS- blatt „Die Germania" ganz offen, die ZrntrmnSvolitiker seien entschlossen, den bisherigen Weg weiter zu gebe» und sich nicht unter die Führung der Dentschnationalen zu begeben. Darin liegt die ausgesprochene Absicht, in der kommenden RegiernngSkoalitio» unter keinen Umständen der Dentschnationalen Partei die maßgebende Führung zu überlassen. Als Begründung diese» Standpunktes führt die „Germania" an, die Deutschnationalen seien nickt so stark aus den Wahlen bervorgegangen, um auf Grund ihrer parlamentarischen Stellung den Einfluß der bisherigen Regierungsparteien zurückdrängen zu können. In den deutschen volksparteilichen Kreisen stimmt man offensichtlich diesem Standpunkt des ZentrnmSblattes zu, indem man darauf hinweist, daß ohne die Unterstützung der anderen Parteien die Dentschnationalen außer Staude sein würden, eine Mehrheitsbildung im neuen Parlament zustande zu bringen. Inzwischen dauert der Streit um die Frage der Sach- verftnndiaenvorschläge mit unvenninderter Heftigkeit an. Die dentschnationalen Führer erklären mit Nachdruck, daß ihre Stellungnahme oegenüber den Sachverständigen gutachten durchaus ablehnend sei, und daß ihre Forderungen eine Reihe von Abänderungen der Sachverständigengutachten zur Voraussetzung haben. Die Ueberlassnng des Außen» Ministeriums an einen dentschnationalen Politiker würde also eine ganz neue Richtung in die deutsche Regierungs politik gegenüber den Sachverständigenvorschlägen bringen. Dies bat die bisherigen Regierungsparteien veranlaßt, dem Reichskanzler Dr. Marx den Vorschlag zu machen, bei dem Zusammentritt des neuen Reichstages eine Abstimmung über diese Frage zn veranstalten. Würde die gegenwärtige Regierung in diesem Falle einen Sieg davontragen, so stehe 'S außer Zweifel, daß die Deutschnationalen die bereits eingeleitete Politik fortsctzcu müßten. Demnach wird über die Außenpolitik eine Entscheidung erzwungen werden, die eine Festlegung der neuen Negierung bedeutet. Daraus »rgibt sich die Frage, ob die Deutschnationalen nach dieser vollendeten Tatsache sich in der Lage fühlen werden, an der neuen Negierung teilznnchmen. Gin Nachgeben in der außenpolitischen Frage würde zweifellos die Preisgabe ihrer wichtigsten politischen Ziele bedeuten. ES erscheint daher einigermaßen verständlich, wenn jetzt in der deutsch nationalen Presse ernsthaste Bedenken gegenüber einer Teil nahme an der neuen Negierungskoalition geäußert werden. In diesem Sinne gewinnt auch die neuerliche Entschließung des Neichslandbundes Bedeutung, in der nach wie vor die Sachverständigengutachten als unannehmbar bezeichnet werden. Zur Zeit hat es nicht den Anschein, als ob die Regie rungsparteien bereit sind, den deutschnationale» Wünschen der Außenpolitik gegenüber nachzugeben. Diese Haltung erklärt sich aus der grundsätzlichen Auffassung, daß durch sie dcutschnationalen Forderungen auf Revision des deutschen Standpunktes zu den Sachverständigenberichten eine er hebliche Erschwerung und eine starke Verzögerung bei den außenpolitischen Entscheidungen rintreten würde. Man erklärt, der französischen Regierung würde zweifellos eine Verschleppung der Verhandlungen erwünscht sein. Die sranzösiiche Politik würde in die Lage versetzt, den durch England angebahnten Kompromiß neuerdings wieder zunichte zn machen nnd im Ruhrgebiet den Zustand der Ausbeutung der Industriellen durch die Micum-Verträge zu verlängern. Deutschland könnte auf diese Weise in immer größere Schwierigkeiten hineingeraten, die die nnheilvollstcn Folgen nach sich ziehen würden. In unterrichteten Kreisen spricht man gegenwärtig davon, daß nach Beendigung der französischen Wahle» die Situation in Deutschland in einem ganz anderen Licht erscheinen werde. Da mit einem Wahlsieg PoincareS zu rechnen ist, erklärt man, daß dieser Umstand immerhin für die deutsche Politik von nuSschlaggebeuder Bedeutung sein müsse. Es wird daher der Wunsch ausgesprochen, daß man gegenwärtig im deutschen Lager die größte Zurück haltung ausübe «nd erst nach dein erfolgten Ueverblick über den französischen Wahlausgang die gegenwärtige Diskussion fortsetzt, die für die deutschen Interessen zweifellos wenig erfreulich sei. AoumMW - WlW NMMW U M. Die vaterländischen Verbände erlassen eine» Aufruf zu der großen Kundgebung, die morgen, am 11. Mai, anläßlich der Wiederanfrtchtung des in der Neujahrsnacht um» gestürzten Molttrftandbtldes „im roten Herzen Mittel deutschlands in Halle an der Saale" stattfinden soll. In dem Aufruf heißt eS: „Hunderte von vaterländischen Verbänden, tausende von Fahnen werden erscheinen, über hundert Musikkorp» werden spielen. Der Vorbeimarsch an Ludendorff wird auf den Rennbahnwirsen bei Paffendorf stattftnden und wird deshalb «ine große Menae Menschen anzirbrn." Gleichzeitig erscheinen in der kommunistischen Presse ganz Deutschlands Aufrufe zur Massenbeteiligung an einer Gegcnknndgebnng, die alS „Allgemeiner Arbeitertag" für den Sonntag nacb Halle einberufen wird. Die Bezirks» leitnng der kommunistischen Partei und der kommunistischen Jugend von Berlin-Brandenburg will ibre Mitglieder in Massen nach Halle sckicken. Sie veröffentlicht eine Kund gebung an die Hallefcbcn Kommunisten, in der rS heißt: „Euer Aufruf, am 11. Mai nach Halle zu marschiere», wird von der Berlin-Brandenburger Arbeiterschaft mit großer BegMerung aufgenommen. Die faschistischen Söldlinge wollkr mit ihrer Demonstration am 11. Mai beweisen, daß sie zum Angriff auf Sowletrußland, zum Angriff geaen die letzten Rechte der deutschen Arbeiter bereit sind. Tie kommunistische Partei wird die freche Provokation der Hakenkrcuzler nicht dulden. Sie rüst jene vier Millionen auf, die sich am 4. Mai für de» Kommunismus erklärt haben, durch wuchtige Gegendemonstrationen die Pläne der Faschisten zu durchkreuzen." Das vorläufige amtliche Ergebnis der Reichstagswahlen. * Berlin. Nach den neuen amtlichen Feststellungen des Wahlergebnisses, die zum Teil bereit« auf den von den KreiSwahlbezirken anerkannten Berechnnngen beruhen, sind abgegeben worden: Sozialdemokraten 5991547 Leutschnatiouale 5764628 Zentrum 8901087 Tentsche BolkSpartet 2646747 Demokraten 1661425 Kommunisten 3728089 Bayerische BolkSpartet 941982 Bayerischer Bauernbund 685273 Hannoveraner 318505 TeutschvöMsche FrethettSpartet 1922626 vandltfte 568780 Teutfchsoztale 338348. Ferner USPD. 234718, Bund der Genßen 58890, christlich-soziale Volksgemeinschaft'124626, Arbeitnehmer 36199, Freiwirtsckaftsbund 36024, Häußrrbuud 23862, Nationale FreiheitSpartei 59114, Nationale Minderheiten 133540, Partei der Mieter 46991, Republikanische Partei 458Y7, Sozialistischer Bund 256l7, Nicht an Reichslisten angrschlossrne Gruppen 16967 Stimme». Die Verteilung der Mandate, ausgeschieden nach den Kreissitzen, Vcrbandssitzen und Reichs» Wahlvorschlägen ist folgende: Sozialdemokraten 824-114-7 --- 100 Teutschnationale BolkSpartet 804-34-13 --- 96 Zentrum 524-54-8 --- 65 Tentsche BolkSpartet 304-84-6 — 44 Demokraten 94-124-7 — 28 Kommunisten 424-114-9 ----- 62 Bayerische BolkSpartet 144-04-2 — 16 Bayerischer Bauernbund 34-24-5 — 10 Hannoveraner 440 l 1 --- 5 Teutschvüikisme 134-94-10 -- 32 Landlifte 74-14-1 --- 9 Teutschsozialr 04-24-2 ---- 4 Gesamtzahl der Mandate: 3364-644-71 --- 471 Mandate. ES ist nicht ausgeschlossen, daß die Gesamtzahl der Ab geordnetensitze noch eine geringe Erhöhung erfährt. Es bat sich nämlich herausgestellt, daß die Zahl der ungültigen Stimmen im Gegensatz zu früher» Wahlen stark gestiegen ist. Möglicherweise wird ein Teil dieser Stimmen nachlrüq» lich für gültig erklärt werden, sodaß der einen oder anderen Partei noch ein Mandat zusallcn könnte. * * * Die Reichskanzler-Saudidatur de- Dürfte« vülo». Berlin, 10. Mai. Wie wir zuverlässig erfahren, trifft eS zu, daß von deutschuationalec Seite ernsthaft die Absicht besteht, dem Fürsten Bülow den Poften des Retchskanz- lerS anznbieten. Von führender deutschnationalcr Seite ist bereits ein« Anfrage an den Fürsten Bülow ergangen, in der er gebeten wird, mitzuteilen, ob ec bereit sein würde, einem an ihn ergehenden Rufe zu folgen. Fürst Bülow hat daraufhin keiue bindende Antwort erteilt. Er will seine Entscheidung davon abhängig machen, ob die deutsche» Parteien zu einer Regierungsbildung gelangen, di« Aussicht auf dauerhaften Bestand hat und fick auf weiteste Kreise des deutschen Volkes stützen kann. Im übrigen hat Fürst Bülow sich eine entsprechende Bedenkzeit auSgebeten, indem er darauf hinweist, daß es ihm sehr schwer sein würde, sei nen Entschluß, nicht wieder in das politische Leben »urück- zukehren, zu ändern. Kein« Kanzlerkandidatnr deS Fürste» Bülow. Eine weitere Meldung besagt: Fürst Bülow, der in deutschnationaten Kreisen als kommender deutscher Reichs kanzler genannt wurde, bat in einer Unterredung mit ita lienischen Journalisten erklärt, er denke nicht daran, nach Deutschland zurückznkebren «nd Rom zu verlassen, mit dem er sich eng verwachsen fühle. Mit Politik befasse er sich nur noch vom Standpunkt des Historikers aus. Volksentscheid über deS SachverstSvdigen-Gutachten. Der Sozialdemokratische Parteivorstand hat am Freitag nachmittag m riner Sttzuna einstimmig beschloss«», tn der Frage der Annahme oder der Ablehnung der Sachver- ständigen-Borsckläge den Volksentscheid herbeiznführen. Zur Begründung dieses Beschlusses wird ausgesiibrt: Ta der Kampf zwischen 23 Parteien die erforderliche Klarbcit nicht gebracht hat, soll das Volk selbst durch Ja oder Nein ent scheiden. Zer 8m»! im RMerMii M M Mm. )( Else n. Der Kampf im Bergbau hat sich verschärft. Kommunisten und auch die im Ruhrgebiet sehr rege tätigen Separatisten gewinnen an Einfluß bei den ansgesperrten bezw. streikenden Bergarbeitern. Die Zahl der Hüttenwerke, die infolge KohlenmangeiS zur Stillegung des Betriebes gezwungen sind, hat sich weiter erhöht. Auch muhte die Gasversorgung mehrerer Städte, darunter Essens, ein gestellt werden. )( Essen. Jin Nuhrbergban sind bei der gestrigen Frühschicht V3,7<) Prozent der Gesamtbelegschaft nicht eingrfahren. )( Dortmund. Ter Reichs- und Staatskommissar Mehlich, der gestern von einer Reise zurückgrkedrt iit, hat unverzüglich eine BermittlungSaktion zur Beilegung -rS Kampfes im Bergbau eingeleitet. Es sind zunächst die Vertreter der vier Brrgarbeiterorrbände am Freitag abend zu riner Besprechung geladen. Heute sollen Besprechungen mit den Vertretern der Zeckenverbände stattfinden. )k Essen. Auf den Kruppschen Werken wird durch einen Anscdlag der Direktion bekanntgegcben, daß voraus sichtlich vom 11. Mai ab infolge Kohteiimangels Kurz- nnd Feierschichten eingelegt werden müssen. )( Oberhausen. Die „Gute Hoffunngsbütte" ist vorgestern wegen Gos- und Strommangels zum größten Teil znm Erliegen gekommen. )< Amsterda m. Eine Anzahl internationaler Ge- werkschaftsführer, darunter englische, belgische und nieder ländische Bergarbeitervertreter, hat sich ins Ruhrgebiet begeben, um sich mit den dortigen Gewerkschaften ins Benehmen zu fetzen. Der neue Fraukenstnrz. Unmittelbar vor den Wahlen beginnt der Franken dessen Stützung das beträchtlichste Propagandaaktivum der Regierung Poincarä darstellte, wieder zu schwanken. Es liegt natürlich der französischen Bresse sehr nabe und ist äußerst bequem, sofort wieder Tentichland als den Schuldigen an dieser neuen Valutabewegung binzustelleu. In ringe- wcihten Kreisen auch in Paris ist man sich natürlich über die wahren Gründe des unliebsamen Ereignisses im klaren. Einmal hat es sich in den letzten Tagen an der Variier Börse hcrauSgestellt, daß der Jmporthandel plötzlich groß« Devisenkäufe getätigt hat und zwar, weil er es versäumt hat, rechtzeitig und allmählich seinen Bedarf für Einfuhr notwendigkeiten zn decken. Diese plötzliche und starke Nach frage muß naturgemäß auch eine gutfondierte Valuta er schüttern, geschweige den» den mit Mühe und großer Kunst gestützten Franken. Hinzukommt, daß die siiternationale Börse gewisse Befürchtungen hinsichtlich dec zugesagten aber bisher nicht eingebalteneu Maßnahmen zur Ausgleichung des Etats hegt. Ob daneben auch noch politische Gründ« mitsprechen, ist natürlich schwer zu entscheiden. Es liegt an sich nahe, daß angesichts der von Poincars gegenüber dem Sachverständigengutachten geübten Verschleppungstaktik iu England die Neigung besteht, Frankreich an dem Punkte etwas zu beeinflussen, an welchem es am empfindlichsten ist, Soll »kN lMNNkN KMMlUMlI. )( Paris. Die Kandidaten der Wahlliste der Repu blikanische» Union (Liste des nationalen Blocks) im Seine- Departement veranstalteten gestern nachmittag während der Gcschüstsstunden in Paris eine große Kundgebung, die mit der Vcrlening riner Erklärung eingeleitet wurde. Es heißt darin: Tie RetchStagewatstcn gebiete» Frankreich, in jeder Hinsicht auf Ser Hut zu bleiven. Ter Versammlung, an der vier Mitglieder der Regierung teiluabmen, wurde folgende Tagesordnung zur Annahme vorgcichlagcn: Tie Wähler des Seine-Lepartements sind davon überzeugt, daß die Hauptprobleme, deren Lösung angestrebt werden muß, die Sicheryeit Frankreichs und die Bezahlung der Repara tionen sind, daß diese Ziele endgültig nur erreicht werden können durch republikanische Einigtest und nationale Ein- tracht und daß Frankreich um so mehr Aussicht haben wird, die ihm gebührende Genugtuung zu erhalten, je mehr der Manu, dec in seinem Namen spricht, den Alliierten und Deutschland gegenüber Autorität besitzt. Die Wähler des Seine-DepartementS fordern deshalb alle klar denkenden Franzosen auf, für die Liste zu stimmen, deren Kandidaten sich verpflichten, im Parlament di« auswärtige Politik Poincar°s zu unterstützen. -(Paris. Nach der von der „Agence HavaS" veröffent- lickten Zusammenstellung über die Kannnerwahlen am kommenden Sonntag bewerben sich um die 684 Mandat« S4VL Kandidaten auf 452 Listen. Bon den Abgeordneten der ehemaligen Kammer bewerben sich wieder nm Sitz« 18 Konservative, 165 Republikaner (Bezeichnuna für di« Araao-Gruppe), 116 Linksrepudlikaner lPartei Poinearö), 39 Radikale, 46 Radikale und radikal« Sozialisten, 36 so- »ialiftische Republikaner (Partei Charles PkisirlSnü und Brlond). SO Sozialisten und 11 Kommunisten.
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