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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-15
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1924
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Riesaer O Tageblatt und AnreiaIr ElbedlaN und Ameiaer). 77. Jahr« Donnerstag, 1». Mai 1S24» abends «nd Anxeigrr WdeblM and Än-eiger). »--VMwift: «-i- So« NI«I«r rq«»I»tt -»qitt Ä- «mw»m " -er Am.'Shau-tmaunschaft Srobenhain, -es Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd de» . Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauvtzollamt» Meiden. IIS Los Riesaer Tageblatt erscheint jede« ^ag abends V,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. VejNgsbrel», «egen Borau-zahlung, für Monat 2 M. 50 Pf. durch Post, 2 M. 25 Pf. durch Boten. Für den Fast des Eintretens von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Lohne und Materialienpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung unk Nachforderung vor. Auzetgru iür dir Nummer d«S Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittag« oufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht iibrrnommen. Grundpreis für die 89 mm breite, S mm hohe Grundschrift-Zcile (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 89 mm breit« Rcklamezerl« ISO Gold-Psennize; zeitraubender und tabellari'ch-r Sag 5,)°/. Ausschlag. F«lte Tarife, öewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingezogen werden must oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlunqS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage «Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BrsörderungS'inrichtungen — hat der Bezieher seinen Anspruch auf Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. GeschiftSftrI«: Saetbrftratze äv. Lrrantwortlich für Redaktion; Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilbelm Dittrich. Riesa. Das Problem der deutsch- franMschen Berstiiiidtgnug. Die Riimnuna des Ruhrgebiets die erste Voraussetzung. Berlin, 15. Mai. In den Berliner diplomatischen Kreisen hat das Problem einer Verständigung zwischen Deutschland Und Frankreich nach der Wahlniederlage Poincarös austerordentlich an Bedeutung gewonnen. Eine hohe Persönlichkeit des Auswärtigen Amtes erklärt« gegen- über dem aiißrnvolltischen Mitarbeiter des „Berliner Presse- Dienstes". das; eine neue französische Regierung, die in einem anderen Geist als Poincar» an die Regelung der schwebenden Probleme hcrantreten werde, außerordentlich viel zu einer Verständigung beitragen könne. In Deutschland gebe es heute — abgesehen von ganz extrem gerichteten Kreisen — niemanden, der nicht de» Wunsch habe, datz ein friedliches Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland eintritt. Die bisherige französische Politik des RuhreinbrircheS und der dauernden Strasmaßnahmen. insbesondere aber der harte Druck der Besatzung auf die Bevölkerung haben die beiden Nationen schwer belastet. ES werde nicht leicht sein, in dem deutschen Volk den Gedanken einer Versöhnung mit Frankreich erstehen zu lassen, dagegen finden die Bestrebungen zu eiuer friedlichen Verständigung tatsächlich in Deutschland ernsthaften Anklang. Die Führer der französischen Links parteien versichern, daß sie de» Sachverständigenplan auf richtig anzunehmen bereit sind und eine Politik des Friedens eiuschtagen wollen. Solche Erklärungen genügen jedoch nicht, uni einen ernsthaften Willen zur friedlichen Ver ständigung erkennen zu lassen. Deutschland braucht «tue gewisse Genugtuung für die Vorgänge im Ruhrgebiet. ES wäre daher notwendig, daß man deutscherseits darauf hiuweist, wie sehr dSr Druck der militärischen Besatzung geeignet ist. das Fortbestehen der Feindschaft zn fördern. Solange das Ruhrgebiet nicht geräumt ist. wird man deutscherseits keine Möglichkeiten sehen, daß die Be ziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sich wirklich bessern werden.. Die Deutschnationalen zum Sachverstlindtgen-Gutachten. Der deutschnationale Abgeordnete Professor Hoetzsch bespricht in seiner „Außenpolitischen Wochenschau" in der Kreuz-Zeitung das Gutachten der Sachverständigen und äußert sich dabei keineswegs so ablehnend wie die Ver treter de« Landbundes. Er würdigt das Gutachten als eine Arbeit von Sachverständigen ersten Ranges, die sich wenigstens bestrebt haben, die wirtschaftliche Einsicht walten zu lassen. Man könne aber unmöglich, wie es der sozial demokratische Volksentscheid will, einfach mit Ja oder Nein auf den Plan im Ganzen antworten. „Voraussetzungen und Vorbehalte von unserer Seite ergeben sich von selbst aus der Gesamteinstellung der Deutschnationalen zu dieser Frage. Das Verhandlungen über das Gutachten stattfinden müssen, ist eine Selbstverständlichkeit. Weiteres grundsätzlich oder taktisch heute zu erörtern, dafür fehlt jede Grundlage, wo weder der Ententestandpunkt zum Gutachten einheitlich und klar ist, noch wir wissen, ob eine in unserem Sinne tragfähige deutsche Regierung für eine Innen- und Außen politik nach unserer Vorstellung überhaupt möglich sein wird." Der Block Ser Mitte. An der Schaffung einer FraktionSgemeinscbaft der Mitte wird von den Vätern des Gedankens eifrig writergearbeitet. Ein« Entscheidung kann natürlich erst fallen, nachdem in der nächsten Woche die für die Fraktionsbildung in Frage kommenden Parteien sämtlich ihre Fraktionsfitzungin abge- halten haben. Mit größerer Sympathie als in dem Organ d«r Deutschen Volkspartei wird die Idee eines Blocks der Mitte in der Parteipresse des Zentrums und der Demo kraten begrüßt. Die demokratischen Zeitungen erklären übereinstimmend, der Zusammenschluß der Mittelparteien wäre erwünscht, um der Parteizeriplitterung tm Reichstag abzuhelfen und den parlamentarischen Betrieb zu vrrein- fachrn. Keineswegs aber dürf« der Block nur zu dem tak tischen Zweck gebildet werden, die Wahl eines Deutsch- nationalen ReickStagSpräsidenten zu verhindern. Die Wiederwahl des Präsidenten Lübe f«i auch bei d«r jetzigen FraktionSgruppierung möglich, denn auch im alten Reichs tag hätten Konservative und freisinnige Präsidenten amtiert, obwohl ihre Fraktionen durch andere an Mitgliederzahl übertroffen wurden. Die Dentschnationalen verlangen den Rücktritt der Regierung. Heute Donnerstag tritt die Parteileitung der Deutsch nationalen Volkspartei zu neuen Beratungen zusammen. Urb« den Zweck Lieser Beratung wird parteioffiziös gesagt: ES kann als sicher «Alten, daß die Parteileitung mit aller Entschiedenheit ihre Bemühungen fortsetzen wird, dem außen politischen Mißbrauch der RegterungSgewalt durch die gegen- wärtige GeschästSregierung ein Ende zu machen. Sie durste an die Regierung die kategorische Forderung richten, endlich ihre» Rücktritt zu erklären und sich bis zur Bildung einer neuen Regierung jeder Wetterführung direkter oder indirekter Verhandlungen über das Sachverständigen-Gutachten zu enthalten. Fraktionssitzung der Deutsche» Volk-Partei. )( Berlin. ReichStag-sraktion und Partrivorstand der Deutschen Volkspartei billigten gestern in Anwesenheit der R«tchsminifter Dr. Stresemann «nd Dr. Jarre» nach einem von der Partei ansoearbenrn Bericht, di» grnndsävltch« Stellungnahme der ReichSregierung in der Behandlung deS Gutachtens der Sachverständige». Sie erwarten, daß die Reichsregierung in der Ausübung de« Gutachtens die deutschen Interessen tatkräftig wahre, insbesondere die Wiederherstellung der finanziellen und wirtschaftlichen Ein heit des Reiches gegen den Versuch irriger Auslegung durch setze, und daß die Forderungen der deutschen Ehre und Frei heit erfüllt werden. Dem Rücktritt der ReichSregierung sei für die NeaicriiiiaSueubildung die Stellung der Deutschen Volkspartei durch den nach wie vor maßgebenden Beschluß vom 12. Januar 1924 gegeben. Austen-und innenpolitische Gründe erfordern eine Zusammenfassung der staatSbejahen- den bürgerlichen Parteien. Dieses Ziel sei nicht zn erreichen durch die Schaffung einer sog. FrnktionSgemeinschatt der nationalen Mitte, die die Deutsche Volkspartei für unaus führbar hält. Nickt taktische, sondern sachliche Heberet»« stimmung in den austenpolitiscben Lebensfragen der Nation stehe im Vordergrund« der demnächst beginnenden parla mentarischen Verhandlungen. — Tie Vorstandswahl wurde bis nach Eröffnung des Reichstages verschoben. Die Sozialdemokraten zur Regierungsbildung. Auf einer Konferenz der Berliner sozialdemokratischen Funktionäre erklärte die ReichStagSabg. Frau Bohm-Schuck»: Wer ist denn unter uns überhaupt gegen eine Koalition? Wer wäre nicht froh, wenn wir jetzt nach dem Ausfall der Wahlen in Frankreich in Deutschland eine Koalition bilden konnte», wie sie das Kabinett Wirth darstellt«. Wir werden in den nächsten Wochen vor die Frage gestellt sein, ob wir dem Kabinett Marx, das das Suchverständigen-Gntachten angenommen hat, außenpolitisch das Vertrauen geben wollen oder nicht. — Reichstagsabgeordneter Crispien erklärte zu derselben Frage: der Parteivorstand ist der Meinung, datz für den Augenblick eine große Koalition schon rechnerisch nicht möglich ist. Wir müssen zunächst abwarteu, wie die Fraktion zu diesen Dingen Stellung nehmen wird. Wie wir uns zur neuen Regierung stellen werden, hängt auch davon ab, welche Haltung diese Regierung gegenüber unseren Forderungen bezüglich des Achtstundentages, der Abschaffung des Ausnahmezustandes und einigen anbcren annehmrn wird. Zn dem vom sozialdemokratischen Parteivorttand be antragten Volksentscheid über das Sachverständigen-Gut- achten erklärte Crispien, der Volksentscheid komme erst dann in Frage, wenn der Reichstag über diese Dinge verhandelt bat und dabei würden die Deutschnationalen sich enthüllen müssen. Einen Protest gegen das Polizeivorgehen in der russischen Handelsvertretung lehnte Crispien ab. Der Sentsch-rnssische Konflikt. BPD. Die Behandlung des Konflikts mit der russischen Regierung wegen der polizeilichen Durchsuchung der Ber liner russischen Handelsvertretung hat in den politischen Kreisen lebhafte Auseinandersetzungen heroorgerufen. Auf der einen Sette wird erklärt, die ReichSregierung müsse alles tun, n>n den Streit so schnell wie möglich zu beenden, wäh rend auf der anderen Seite sich rin lebhafter Widerspruch dagegen geltend macht, daß Deutschland in diesem Konflikt vor den Moskauer Diplomaten eine Verbeugung machen soll. Der Streit hat sich soweit zugespitzt, daß jetzt eine Prestiaeangelegenheit daraus entstanden ist, dir zweifellos eine Beseitigung der deutsch-rnssischrn Spannung in der nächsten Zeit nicht zulaffen dürste. Der Anlaß zu der polizeilichen Aktion gegen die sowjet russische Vertretung ist bekannt. Die deutsche Polizeibehörde mar im Recht, wenn sie eine Durchsuchung der russischen Handelsvertretung vornahm, nachdem dort ein kommunisti scher UntersuchungSgefangeiier von Angestellten der russi schen Handrlsmission gewaltsam befreit worden war. Hier bei entsteht aber die von russischer Seite ausgeworfene Streit frage, aus welchem Grunde die deutschen Polizeibeamten sämtliche Schreibtische in der russischen Handelsvertretung erbrochen haben, um eine Durchsuchung vorznnehmen. Das Berliner Auswärtige Amt ist hier anderer Meinung als das Preußische Ministerium des Innern. Vom Auswärti gen Amt, das in diesem Falle als diplomatische Stelle un bedingt maßgebend sein muß, wird geltend gemacht, daß die Polizeibehörde verpflichtet war, das Auswärtige Amt vor Eröffnung der Aktion in Kenntnis zu setzen. Die Oeffnung verschlossener Bttrogegenstände hätte nur im Bei sein von Vertretern deS Auswärtigen Amtes und der russi schen Botschaft in Berlin erfolgen dürfen. Hier habe die Berliner politifche Polizei die Grenze überschritten «nd der russischen Regierung eine Handhabe gegeben. Es muß zweifellos einen Eindruck Hervorrufen, wenn innerhalb amtlicher deutscher Stellen gerade in der Frage des deutsch-russischen Konflikts offene Gegensätze hervor treten. Die Angelegenheit hat jedoch auch eine andere Seite, die einmal angeschnitten werden muß. Das Berliner Poli zeipräsidium steht unter Leitung des sozialdemokratischen Polizeipräsidenten Richter, der direkt dem preußischen sozi aldemokratischen Innenminister Severin» unterstellt ist. Sowohl das preußische Innenministerium als auch Polizei präsident Richter haben in diesem Falle ganz eigenmächtig gehandelt, ohne Rücksicht auf die Interesse»! des Auswär tigen Amtes. Die Rechtslage ist so, daß Deutschland alle Ursache hat, gegenüber der russischen Sowjetregterung mit aller Energie anszutreten. Die russische Haudelsvertretung scheint unter ihre» Angestellten sehr viele parteikoinmuniftisch« Elemente zu vereinigen, die sich gestatten zu dürfen glauben, bolsche wistische Propaganda zu treiben und mit den deutschen Kommunisten Hand in Hand zu arbeiten. Derartig« Zu- stände können von deutscher Seit« nicht länger geduldet werden, und aus diesem Grunde hat auch Minister Lr. Stresema«« in aller Form Vorstellungen bei dem russischen Geschäftsträger in Berlin erhoben. Dee russische Geschätts- träger hat znaesaot. ararn die schnldioen Angestellten der russischen Handelsvertretung «inzuschreiten, und auf der an deren Sette die Bestrafung der verantwortlichen deutschen Stellen für die Verletzung der diplomatischen Exterritoriali tät verlangt. Die deutsche Regierung wird natürlich schwer lich einer solchen Forderung nachkommen können, aber sie wird gezwungen sein, die Verantwortlichkeit des preußischen Innenministers Severino nnd insbesondere des Berliner Polizeipräsidenten Richter in vollem ilmfange festzustellrn nnd daraus die Konseguenzen zu ziehen. , . « Die russischen GeuugtuungSforderuuge«. Berlin, 15. Mai. Im Auswärtigen Amt ist eine Note der russischen Regierung eingetroffen, in der die Forderung ausgesprochen wird, daß Deutschland wegen der Vorfälle in der Berliner russischen Handelsvertretung „volle Genugtuung" gebe. Unter anderem fordert Lowjet-Rnstland die Bestrafung der verantwortlichen Leiter der Polizeiaktion und Schaden ersatz, sowie die Anerkennung der Exterritorialität der russischen Handelsmission in Deutschland. Das Neick»skabiurtt hat sich mit diesen russischen Forde rungen bereits beschäftigt. Was die Rückvergütung des entstandenen Schadens und die Anerkennung der Exterri torialität der russischen Handelsvertretung anbetrifft, so er klärt man, daß die deutsche Negierung diese beiden Fragen nach einer eingehenden rechtlichen Prüfung ohne weiteres im Sinne einer gegenseitigen Verständigung regeln kann. Dagegen wird die Forderung auf Bestrafung des Leiter? der politischen Polizei in Berlin als unannehmbar bezeichnet. Der deutsche Botschafter in Moskau ist angewiesen worden, der Sowjet-Regierung nahe zu legen, auf die demütigend« Forderung zu verzichten, wenn man rnssischeriritS Wert darauf legt, daß der Konflikt aus der Welt geschafft wird. Wenn Rußland erkläre, Deutschland sei eine brireundet« Macht, so könne man deutscherseits rS nicht verstehen, wie man einer Negierung, zu der man im FreundschattSoerhält- nis steht, demütigende Sühneforderungen stellen kann. ArietiM« Moos »er MWm- MMlMkN. )( Berlin. Bildung der SchlichtungSkammer für di« ArbeUsftreitigkeite« im Ruhrgebiet: Unter der Leitung der ReichSarbeitSministerS wurden beide Parteien darüber einig, daß den Vorsitz im Schlichtungsausschuß der Vize präsident des Oberpräsidiums zu Magdeburg und früher« Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium HanSman» übernehmen soll. Herr Hausmann, der auch im Juni 1922 die Manteltarifoerhandlungen kür den Ruhrbergbau erfolg, reich geleitet hat, hat die Wabl zum Vorsitzende» äuge- nommen. Als weitere unparteiische Vorsitzende wurden oui Vorschlag der Arbeitgeber Ministerialrat Kralick und auf Vorschlag der Arbeitnehmer Direktor Löffler vom ReichS- kohlenoerband ernannt. Außerdem sollen dem Schlichtung?- auSichuh je fünf von den Parteien zn benennende Beisitzer angehörrn. Die Schlichtungskammer tagt im Reichs- arbeitsmiuisterium und begann ihre Verhandlungen be kanntlich gestern nachmittag 2 Ubr. Mitteilungen übe» den Gang der Verhandlungen können nach Ncbereinkunst aller Beteiligten erst noch Abkchlnsi des Verfahrens erfolgen. )l Berlin. Wie die „Voss. Ztg." mitteilt, haben die Verhandlungen im NrichLarbeitSministecium zur Beilegung des Konfliktes im Rnhrbergbau, die bis gestern abend 8 Uh: dauerten, bisher einen befriedigenden Verlaus genommen. Sie sind aus heute vertagt worden. Kardinal Schulte tritt für die Bergarbeiter ei«. *Köln. Angesichts der großen Not, die durch die Aussperrung der Bergarbeiter in vielen Familien Einzug gehalten bat, hat sich Kardinal Schulte telegraphisch mit dringenden Vorstellungen an das Reichsarbeitsministerium gewandt zwecks Wiederherstellung des sozialen Frieden- im Ruhrgebiet. «- * » Betriebsstillegungen infolge Kohlenmrrngels. )t Dortmund. Von den 7000 Arbeitern der Eisen- und Stahlwerke Hoescb haben 4000 infolge Brennstoffman gels die Arbeit «instellen muffen. Die Gelsenkirchener Bergwerke A.-G. bat sich infolge Kohlenmangels gezwungen gesehen, 8 Hochöfen auszublasen. Wenn bis spätestens Sonnabend die Kohlenförderung nicht wieder ausgenommen worden ist, muß mit der Still legung der gesamten Fabrikanlagen deS Bochumer Vrr- eins gerechnet werden. Verschärfte StreiNage in vberschlefie«. )( Hindenburg. Di« Streiklage in Oberschlesien hat eine Verschärfung dadurch erfahren, daß nunmehr auch die einzige noch arbeitende Grude, die Hedwigwnnschgrube, in den Streik getreten ist. Anch die Belegschaften der Oberschlesischen Eisenbahnbedarss-A.-G. und der Ober- schlesischen Eisrnindustrir-Ä.-G. haben sich dem Ausstand angeschlossen. Anr Verabschiedung h. Geissers. _.)( München. Wie die „Neuesten Nachrichten" zur Ver abschiedung des Poltzrioberften v. Seiffer erfahren, hat die ser gegen die von der Staatsregierung ihm mitgetetlte Ab sicht der Kündigung RechtSdeschwerd« beim StaatsgertchtS- bof erhoben. Er erkenne an. daß die Kündigung zu Recht bestehe.'
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