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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-15
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1924
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OertMeS imd SWflscheS. Mies«, den 15. Mat 1V24. —" Gtaktrecht«-Münzen. von der vor,Klan- Manufaktur Meisten ist beim Stadtrat noch ein kleiner Rcstbcstand Stadtrechts-M ünzen »iimeaangen. Die Miinrrn werden in der Stadtkass» I abgegeben «nd »war iür 2 Mark pro Stück (mit Gold) und für 50 Ma. die iibrlaen. -"Beginn der ElbKadezelt. Die Eröffnung des städtischen Elbbade», das nicht, wie in sriiberrn Jahren, auf Promnitzer Flnr, sondern am rechten Elbufer unter» kalb der Elb brücke anfgestellt worden ist, erfolat kommenden Sonntag, den 18. Mai. Die näheren Br» dinaunaen für Benutznng des Bades wolle man ans der Bekanntmachung im amtlichen Teile des heutigen Tage blattes ersehen. —* Mozart'S „ Zauberflöte". Der Abend war von den Veranstaltern von vornherein ganz ander« gedacht. ES war »»nächst die s»enisch» Aufführung der„Zauberstöte" ins Auge gefaßt. Hierbei sollten dir prachtvollen Kostüme der Dresdner Over Verwenduna finden. All das muht« unterbleiben und der Abend — es war wirklich nickt leickt — eine ganz andere Einstellung erfahren. Warum diel« Aen- derunaen? Gan» sicher und mit Reckt verlangt die Oeffent- lickkett nach einer Aufklärung. Und die gewissenhafte Be richterstattung bat die Pflicht, den Ursachen dieser Um stellungen nachzngehen. Es »nackten sich sckon bei der ae- planten Ausführung der „Fledermaus", ausgerechnet wenige laa» vor dem AuffübrnnaStermin, die schon wochenlang »uvor angekündigt war, Widerstände eines biesiaen Theater unternehmens oelteud, das ans den Ensemble-Spielen von Mitgliedern der StaatSoper eine Konkurrenz (!) fürchtete und im Nebenerwerb der Dresdner Künstler «ine Gefähr dung der Existenz der nur auf ihre Gage angewiesenen Operettensckauspieler fast. Der Protest des Unternehmens hatte siir sich Erfolg. ES mußte zunächst die Bezeichnung „Gastspiel der Sacks. StaatSoper" unterbleiben, dann muhte wenige Tage vor der Ausführung die szcniscke Darstellung und damit schließlich auch die Verwendung der Kostüme fallen. Nachdem die Proteste an den zuständigen Stellen in Dresden erhoben worden und wirksam geworden waren, erst dann, und zwar einen Tag (!) vor der gestrigen Auf führung, versucht der Geschäftsführer des Overettenuntcr- nehmenS einen „Ausgleich" herbeizufübren. Eine Verstän digung, nachdem alle Absichten nud Pläne mit der szenischen Aufführung unmöglich gemacht worden waren! Die Absicht des Gegners war gelungen und erreicht, und ans diesem Grunde wurde, obwohl der Geschäftsführer dann mit Straf antrag drohte (! >, eine Aussprache kurzerhand abgelehnt mit dem Hinweis, daß in Zukunft unter diesen Verhältnissen Opernaufführungrn in Riesa unbedingt unterbleiben werden. Die Sckuld trifft also ganz gewih nicht die Veranstalter der Overnabende, wie sie uns von „Traviata", „Gärtnerin aus Liebe" und „Waffenschmied" unvergeßlich in Erinnerung bleiben werden. Sie hatten sich in ganz selbstloser Weise dem Prosekt der Erhaltung solcher Abende für unsere Stadt gewidmet und gemeint, dem Kuustleben unserer Stadt förder lich zu sein. Somit ist einer kulturellen, besonders knust erzieherischen Entwickelung in dieser Richtung in Riesa der Faden abgeschnitten worden. Diese Erklärung ist die Be richterstattung der Zuhörerschaft von gestern schuldig. Ge spannt ist man aber, wie das dieser Entwickelung hinder- licke Unternehmen nunmehr für die Erfüllung einer durch die Proteste übernommenen moralischen Pflicht Sorge tragen wird für gute Ausführungen, wie etiva die der „Fledermaus" oder „Zanberflöte", und vollwertigen Ersatz zu schaffen für das, was unserer Stadt für immer verloren g e g a n g e n i st!! — In kurzen Worten deutete Staats kapellmeister Herrn an» Kntzschback die Gründe für die Umstellung des Abends an. In feinsinniger und dabei allgemeinverständlicher Weise legte ec dann die Smnbolik des Werkes, der Handlnug und der darstellenden Personen dar. Er gab Gelegenheit, nicht nur die Musik zu hören und die Handlung zu sehen — in den meisten Fällen werden die Besucher der „Zauberflöte" entweder nur das eine oder das andere zn Inn in der Lage sein — sondern zu ver stehen. Seine Ausführungen wurden unterstützt durch dir musikalische Aufführung von Fragmenten der Oper. Das Erstaunliche au dieser Act und Weise der Darbietung war das, daß die Gesänge samt und sonders musikalisch be deutend mehr zur Wirkung kamen, als iu einer szenischen Aufführung. Ü i e s e l v o n S Ä u cd und Georg Zott- mayr, Angela Kolniak und Dr. Waldemar Staegemann erzielten mit Kntzschback's prächtiger Be gleitung am Flügel — übrigens ein Kabinettstück für sich: dieses ganz in» Mozart'schen Sinne gehaltene Accompagne» ment! — nachhaltige Eindrücke. Nickt minder auch Erich Marr und Curt Friedrich, sowie die Terzette der drei Damen nud der drei Genien, die von Senta Kutzsckbach, Marion Poppel mann und Cbar - lotte Jentzsch entzückend gelungen wurden. Für einen Teil der Zuhörerschaft, auch für einige, die garnickt an wesend waren, aber trotzdem scharfe Kritik an der anders gearteten Aufführung übten, war der Abend eine gewiss« Enttäuschung. ES gab weniger zu sehen als zu hören! Für den anderen Teil aber bedeutet diese Art der Interpretation von Mozart s „Zauberflöte" einen geradezu vollwertigen Ersatz. Der reiche Beifall, der den von uns gebenden Künst lern und ihrem Führer galt, ließ das «rkenne». — Der Saal war gut besetzt, rin Zeichen dafür, daß das Bedürfnis nach guten Opernausführungen in unserer Stadt besteht. I. S. —* Filmsckau. Neber das Jilmwerk „DerBoxrr- könig von Newyork", das von morgen ab im Zentral lichtspieltheater Gröba zur Vorführung gelangt, schreibt die „Süddeutsche Filmzeitung" u. a.: Es ist jedenfalls ein Wandel in der Gattung des Srnsationsfilms, der un« mit diesem amerikaniscken Produkt erstmalig gezeigt wird. ES Dibt wenigstens k«ine der gewohntrn Hetzen. Man nahm un Gegenteil das stille, breite Tempo des amerikanischen GesellfckaftS-Films und seiner bildlichen Errungensckaften auf, das sich nur an gewissen Höhepunkten der Handlung zu einem, brsonderS durch geschicktes Schneiden bewirkten nervösen Exztß steigert. Diese Höhepunkte der Sensation bildet hier jedesmal «in Boxkampf in breiter Ausführung und meisterlicher Durchführung. Den „moralischen" Zu sammenhalt der 24 Akte bildet die Idee, daß der Boxerhrld, reichen Verhältnissen entstammend, aus seinem Sport einen Beruf machte, um seinem geschäftlich zusammengebrochenen Vater neues Kapital zu erwerben. Die Handlungswürze ist, daß er aber während dieser Laufbahn nicht unberührt bleibt von Abendteuern mit dem schönen Geschlecht, was auch auf feine Erfolge zurückwirkt. Di« Mitwirkenden er wecken Sympathie. In den Kammerlichtspi«l« n (Hauptstraße) läuft von morgen ab der 2. Teil des großen AbenteurerfilmS „Die Geheimnisvollen Vier" — Die schwimmend« Mine. Außerdem wird das Filmwerk „Die Drei von der Straße", ein« äußerst spannende Detektiv-Geschichte in 6 Kapiteln, vorgeführt. —"Die Golda nleiheftücke betr. Da auch die kleinen Stücke der Schabanweisungen des Deutschen Reiche» von 1923 (Goldanleihe), fällig am 2. September 1935, über «in Zehntel bis fünf Dollar (0,42 bi» 21 Goldmark) nur noch vis zum 20. Mai d. I. von den Kaffen des Reiches in Zahlung genommen werden, werden auch die Eisenbahn- kaffen vom 21. Mat d. I. ab diese kleinen wie auch all« größeren Stücke der Goldanleihe nicht mehr in Zahlung nehmen. In der Annahme des wertbeständigen Eisenbahn- notarlde» tritt eine Aenderung nicht «tu. Dieses wirb t» Nrn« StationSbezeichnung Bisherig« StationSbezeichnung TinvenwG»« «N dem «KchSstnmeMwM« in RNttttarm Umfang» von den öffentlichen Kaffen in Zahlung genommen. —*N«neStation«namen. vom 1. Juni 1ffR4 ad «erden di« nachgenannten StationSbrzeichnungen wie folgt geändert» EiigrlSdorf Ost Falkenstein (Voatl.) Glaudttz b. Riesa Dirna-Copitz Birna-Copitz Ladest. Pirna-Neundorf Pirna-Rottwerndorf Planitz »wickau-Dölbitz Zwickau-Schedewitz Vermischtes. Explosion in einem Munitionsdepot. Ani Sondershausen wird gemeldet: Gestern nachmittag gegen 4 Uhr ereignete sich In einem in der Nähe der hiesigen Kaserne befindlichen Munitionsdepot eine schwere Erplo- sion. Zur Zeit des Unglückes befanden sich in dem Depot ein Unteroffizier und ein Soldat; der Unteroffizier wird vermißt; der Soldat hat sich, ketten können, hat aber schwere Brandwunden davvngetragen. Ebenso hat auch eine Frau, die in der Nähe des Depots mit Wäschcaufhängen beschäftigt war, schwere Verletzungen erlitten. Die De tonationen dauerten um 6 Uhr noch an. Nach dem Genuß typhösen Fleisches er- krankt. In dem Bamberger Vorort Gaustadt sind zahlreiche Personen erkrankt, von denen zwei bereits ge storben sind. Man nrhm Fleischvergiftung an. Die bak teriologische UntersuchunLsanflau Würzburg hat laut „Bam berger Tageblatt" einwandfrei sestgestellt, 'daß es sich uin Paratyphus handelt, herbeigeführt durch den Genuß typhö- ken Fleisches, das der Freibank in Gaustadt überwiesen wo» den war. Das verseuchte Siam. Die medizinische Fach» presse Amerikas bringt Berichte aus Siam über eine ge radezu erschreckende Verbreitung der Geschlechtskrankheiten in diesem Lande. Rackernden Ermittelungen von Du Mendellvn leiden In . .. r. SE--4V Lroneut beröädti. Sommerfeld V. Leipzig Falkenstein Laugenberg b. Riesa Copitz Copitz Ladest. - Neundorf b. Plrnd Rottwerndorf Niederplanitz Zwickau Htp. Schedewitz „ —* Zn den Filmaufnahmen in der Säch- fischen iLchweiz. Während von feiten beS iUergsteiger- bundes gegen die Filmaufnahmen in der Sächsischen Schweiz Protest erhoben wird, ist die Stadt Wehlen mit diesen Filmaufnahmen ganz zufrieden- Es wird daraus hingewiesen, daß durch die Filmarbeiten seit Monaten eine größere Anzalst Erwerbsloser Beschäftigung gefunden hat, daß den Geschäftsleuten nachweisbar Einnahme»» zu geführt wurden, daß der Reiseverkehr nach der Bastei ge fördert worden ist und durch die hergestellten Filme Re klame für die Sächsische Schweiz gemacbt wird. Der Klet tersport werde durch die Filmaufnahmen in keiner Weise beeinträchtigt. Felsenioände usw. seren rn keiner Weise be schädigt oder gar entstellt worden. —' In» NechtSausschuß deS Landtag? wurde die Beratung eine? Antrags wegen Aufhebung des Ver bots des Waffeufübrens der Militnrverer'ne nach längerer Aussprache znrückgcstellt. Ter Dcntschnaiionale Antrag auf Aufhebung des Verbots der Deutsch-Völkischen Freiheits- Partei Und der National!ozialistisch.m Arbeiterpartei ver anlaßte eine längere Aussprache. Bezüglich der ersteren ist die Aufhebung in der Zwischenzeit erfolgt. Bezüglich der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei wurde der An trag mit den Stimmen der Kommunisten und Sozia listei» aügelehnt. Die Stellungnahme der Linksparteien, die Partcibildungen durch Verbote unterdrücken will, er regte im Ausschuß Verwunderung. Ter Gesetzentwurf zur Anpassung der Schulgrschgebnng an die Gemeindeord nung führte bei den Punkten, die die Ausführung der Verhältniswahl für die Lehrer zu den Bezirkslehrer- und Schnlansschüssen betreffen, zu heftigen Debatten. In erster Linie verteidigten die Abgeordneten Voigt und Grcllmann die Verhältniswahl und wandten sich gegen das bisherige Unrecht der Mehrlicitswnhl. Dieses brutale System sei lediglich an 'die Bedürfnisse des sächsischen Lchrervereins Angeschnitten. Iu der Abstimmung lehnten die beiden Linksparteien diesen Teil der Vorlage ab, so daß es ber der Mehrheitswahl zu verbleiben haben würde, wenn nicht in der entschcrdenden Gesamtsitzung des Landtags die Sozialdemokratie eine andere Haltung einnimmt. lieber die Bestimmungen wegen der Zusammensetzung der Schul kommissionen der höheren Schuten wurde die Abstimmung ausgesetzt. Entgegen dem Gesetzentwürfe, für Lehrer und Eltern in den Schulausschüssen zum 1. Juli Neuwahlen vorznnehmen, beschloß der Ausschuß einstimmig, als Termin hierfür den 1. Oktober festzusetzen. Weitere Be ratungen im Ausschuß erfolgen voraussichtlich nächste Woche. Ein Gesetzentwurf über die Feucrlöscht'assenbei- trüge drr privater» Feuerversicherungsuntcrnehmungen wurde mit unwesentlichen Aenderungcn angenommen. —" Ein » utcs P»lzj ahr? Von Pilzkennern wird ein gutes Pilzjahr prophezeit. Begründet werd diese An nahme mit dem starken Auftreten von Morcheln, die jetzt den Neigen der kommeirden eßbaren Pilze eröffnet haben. —* Sächsischer L i s ck ler m ei ste r ta g. Der Verband Sächsischer Tischlermeister hält vom 17. bis 19. Mar in Pirna den 17. sächsischen Tischlermeistertag ab. Gleichzeitig findet die 7. Jahreshanpiversammlung des LandeeliefcrungsverbandeS Sächsischer Tischlermeister statt. —Dauernde Vertretung des Völkisch sozialen Blocks. Unter der Führung von Kapitän von Mücke und Professor Dr. rned. Kuhn hat sich in Dres den als Auswirkung der RcichStagswahlen unter dein aus der Wahlzeit bekannten Namen der „Völkisch-soziale Block" als dauernde politische Vertretung der völkischen Bewegung in Ostsachsen gebildet. —* Traditionsfeier der 103er. Die Tradi- tionsfcier — 103 er Tag — die vom 17.—19. Mai in Bautzen stattfindct, verspricht einen großartigen Verlauf zu neh men, da sehr zahlreiche Anmeldungen von Teilnehmern aus dem ganzen Lande eingegangen sind. Sonnabend, Len 17. Mar, abends 7 Uhr, fmdet die Begrüßungsfeier in der Exerzierhalle an der Löbauer Straße statt, ain Sonn tag mittag Vsl Uhr Fcstgottesdstmst und Kranznieder legung am Ehrenmal an der Jnfanterielaserne, danach Gartenkonzert der Neichswehrkapelle und Besichtigung der Stadt und abends eine Abschiedsfeier. Am Montag wird ein Ausflug nach Grubschütz unternommen. —' Verbandstag des Landesverbandes für das sächsische Schmiedegewerbe. Ter Lan desverband für das sächsische Schmiedegewerbe hält vom 28.—30. Mai in Aue seinen Verbandtag ab. —* Landesvereinigung 102er Landwehr. Nur 5. und 6. Juli findet in Freiberg die Wiedersehens- feier der 102 er Landwehr statt. Auskunft darüber erteilt der Schriftführer der Landesvereinigung Kaufmann Nitschke. Dem Vorsitzenden der Vereinigung. Baumeister Hertwig-Tresden, ist es gelungen, auf dem Garntson- friedhofe einen Platz für die Errichtung einer Ehrentafel für die gefallenen Landwehrkameraden zu sichern, die voraussichtlich zur Wiedcrsehensfeier 1925 in Dresden ent hüllt werden dürfte. Ein Zeichen dafür, daß das Interesse der Kameraden an der Landesvereinigung wächst, ist die Neubildung von Ortsgruppen. So wurde am vergangenen Sonntag gelegentlich eines Ausflugs der Ortsgruppe Dresden nach Coswig dort eine Ortsgruppe der Landes vereinigung 102 er gegründet. —* Aus den Landtagsausschüssen. Die Haushaltausschüsse A und B beschlossen einstimmig in ge meinsamer Sitzung, Leim Landtag zu beantragen, auf gedruckte Rechenschaftsberichte für die Jähre 1922 und 1923 zu verzichten und sich auf die schriftliche Berichter, stattnng des Staatsrechnungshofes kn Rücksicht auf die Inflation zur Entlastung der Staatsregierung zn be schränken. Die Regelung in den folgenden Jahren unter liegt erneuter Beschlußfassung. —* Zweigausfchuß Sacksen für Deutsche Jugendherbergen. Am Sonntag kielt der Zwei«- ausfchuß Sachsen für Deutsche Jugendherbergen in Zittau seine Hauptversammlung ab. Aus dem Jahresbericht, den der Geschäftsführer Oberlehrer Otto Richter-Dresben er- stattete, ging hervor, daß der Zweigausfchuß Im Berichts- jahre auf 6700 Mitglieder (gegen 1600 im Jahre 1923) gewachsen ist. Die sächsischen Jugendherbergen des Jahres 1923 wurden von 83 000 Gästen besucht. Gewerbeschulober lehrer Schorisch-Zittau hielt einen Vortrag über „Wan dern und Skizzieren als künstlerisches Erlebnis." Lehrer Drehm-Dresden sprach über: Raststätten für wandernde Volksschulklassen. Anstelle des Pfarrers Löschner, der sein Amt freiwillig niederregte, wurde der bisherige Geschäfts führer Oberlehrer Otto Ricktcr-Dresden zum 1. Vorsitzen- vor aewäült- Am Lvrwtaa uackmütaa besuchten die aus- warnßrn VekkneMe, da« Zkttckuer MRrge und VeflMgren' daber die Neuanlas« ber städtischen Jügendherbergc in Jonsdorf. * Gröditz. Bei der Mternrattwavl wurden 7 An- öönaer der christlichen und 8 Anhänger der weltlicken Eckul, gewählt. Di« Anhänger der „Gemeinschaftsschule* batten kein« Lifte aufgestellt. * Dresden. Ain Dienstag gegen 2 Uhr nachmittag«, al» tick in Vorstadt Blasewitz ein Straßenbahn»»« vom Tckillerplatz stadtwärt« langsam in Bewegung ietzte, bängte sich der 5 jährige Knabe W. am Hinterperron d«S Trieb wagen« an und sprang dann auf da« Trittbrett, ohne daß eS vom Schaffner bemerkt wurde. Als der Straßenbahn wagen schneller fuhr, sprang der Knabe ab und kam »» Fall, wobei ihm von dem Anbängrwagen der linke Fuß bi» »ur Ferse abgefahren wurde. — Am Dienstag in den zeitigen Morgenstunden hat ein 31 jähriger Gaszähler, Polandttraß« 81, seine Ehefrau, die im Bett schlief, mit einem Beil erschlagen und sick selbst dann durch Erhängen entleibt. Ter Grund »u der Tat sollen Spielschulden und eine von ihm bcaangene Unterschlagung sein. * Sohlgnd (a. Svr.). Wie gemeldet wurde, landen am Ostersonntag hier A»«schreitung«n der kommunistischen Jugend statt, in deren Verlaufe auck verschiedene Schäden ongericbtet wurden. Die Angelegenheit kam in der letzten Gemeiiidevcrordnetensitzung »nr Sprache und r« wurde gegen die Gemeindebehörde der Vorwurf erhoben, daß sie nickt für die erforderlichen Sicherheitsmaßnahme» Sorg« ge- tragen habe. Der Bürgermeister wies nach, daß ihn keinerlei Schuld treffe. Es gelangte ei» vom Bürgrrverein und dem Landbund eingebrackter Antrag, dein Bürgermeister des wegen da« schärfste Mißtrauen auszusprechen und seine Ab berufung nach 8 186 Abs. 2 der Gemeindeordnung zu be schließen. mit 11 gegen 9 Stimmen »ur Annahme. Bürger meister Schmidt stellte darauf, da in dem Beschlüsse ei» Termin der Amtsniederlegung nicht genannt wird, seine Aemter sofort zur Verfügung. 'Neustadt b. Sebnitz. Am Sonnabend suchten mehrere Kinder auf einer Wiese, von der bereits ein Stück gemäht war, Blumen. Dabei trat ein lOjäkrigeS Mädchen m «ine im Grase liegende Sense und zog sich eine erhebliche Verletzung am Fuße zu. * Limbach. Ein hier wohnhafter bei der Stadt angr-, stellter Handarbeiter bestieg am Dienstag den Steigertnrm auf dem Schultnrinplatz und stürzte mit dem Blitzableiter in die Tiefe, wobei er tätlich verunglückte. "Zwickau. Am Sonntag sand hier eine Wieder- sehensseier der 243cr Kameraden statt, mit der eine Weihe des Denkmals verbunden war, das die Angehörige»» des ehemaligen Infanterie-Regiments 243 ihren gefallenen Kameraden unter großen Opfern haben errichten kaffen. Der Feier wohnten die ersten beiden Kommandeure des Ne- aiments, die Generalmajore voi» Holleben und von Koppen- feis bei. Die beiden letzten Kommandeure sandten Be- grüßungstelegrainine. Der ehemalige König von Sacksen sandte aus Sibilleuort herzlicke Grüße. An eine»» Gedächtnis gottesdienst schloß sich die Denkmalsweibe. " Mittweida. Am Sonntag kamen auf dem hiesigen Sckwaneuteickc zwei kahnsahrende Ausländer in Streit und bearbeitete»» sich mit den Rudern. Schließlich erhielt der eine einen Schlag auf den Kopf, so daß er ins Wasser fiel und sei»» Kahn kenterte. Ter Gegner gab fick aber damit noch nickt zufrieden und versuchte, den Wiederaustauchen den unter das Wasser zu drücken. Hinzufabrende Männer retteten jedoch den bereits Bewußtlosen und übergaben den „Sieger", nachdem er noch eine ordentliche Tracht Prügel erhalten batte, der Polizei. " Ellefeld. Die Garantiezeichnungen für den ge planten Kirchcnnenbau sind so reichlich eingegangcn, daß mit dem Bau alsbald begonnen werde»» kann. Der erste Spatenstich soll am Pfiiigstsonnabend erfolgen. " Glauchau. Hier ist man mehreren Geld- fälschern auf die Spur gekommen. Zwei von ihnen konnten bei der Ausgabe von Falschgeld verhaftet werden, ein dritter später, nach dem vierten wird noch gefahndet Die Geldfälscher hezahlten bei Einkäufen in hiesigen Ge- schästen mit Schuldverschreibungen des Freistaates Sachsen, die sie mit schwarzer Farbe in höhere Werte nmgeündert hatten. * Plane r». Bei der Wolfsbergprüfung, die am Mon tag von» Bezirk Zwickau des Allgemeinen Deutschen Auto mobilklubs auf der Straße zwischen Zwota und Schöneck veranstaltet wurde, ereigneten sich zwei Unfälle. Dec Mo torradfahrer Fabrikant Zöbisch aus Plauen, wurde von einen» ihn überholenden Auto gestreift, er stürzte und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Ferner wurde aus einen» Rennwagen ein Mitfahrer herausgeschlendert und ebenfalls schwer verletzt * Grim »n a. Dein 28jährigen Landwirt Waltet Hörig in Denkwitz ist jetzt »ür eine Heldentat im Kriege noch das Eiserne Kreuz 1. Klasse durch das NeichSwehrministrrium verliehen worden. Als Gefreiter der 6. Res.-Komp. des Pionierbataillons 12 hat Hörig Ende Juli 1918 in der be weglichen Abwehrschlacht zwischen Marne und Vcsle eine Eifenbahnüberbrücknng ganz auf eigene Verantwortung und uriter größter persönlicher Lebensgefahr in die Luft gesprengt, wodurch die nachrückenden Franzosen ausgehalten wurden. "Rochlitz. Nachdem sich die frühere Stalstkapelle wegen der wirtschaftlichen Notlage aufgelöst hatte, ist jetzt wieder eine neue Stodtkapelle gebildet worden. Die Leitung hat ihr früherer Direktor Geserich wieder übernommen. "Leipzig. In der Nostizstrabe wurden mehrmals in der letzten Zeit die Fensterscheiben einer Wohnstuv, durchschossen. Nachdem das 3. Geschoß in das Ziuimc» gefallen war, wurde die Polizei verständigt, die den Tüte» i»» einen» Hause in der Oststratze entdeckte. Dieser, ein aus- ländischer Student, hatte mit einem gewöhnlichen Desching Schießübungen i» der Küche veranstaltet und hatte keine Ahnung, daß seine Schüsse in einer Entsrrnung von runb 170 Meter noch eine solche Wirkung ausübcn konnten. Er bat Schadenersatz zu leisten, wird für seine Schießerei bestrast und die Schußwaffe wird «tngezogen.
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