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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-24
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1924
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Riesaer H Tageblatt und Arrxeig^k Mtdlatt und Akykiger). «!-I» MX«- -uqsx dl- »mMH-n B-Ian-M-chu»«» «AU" der «m^Shauptmauaschast Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «ud des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamt« Mieka „nd deö Haupt,attamt« Melken. 121. Sonrmverrv, 24. Mai 1S24, aven-s. 77. Jährst. Da« Riesaer Tageblatt erschttn» sedr« La» abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage- vezngStzret«. gegen BorouSzahlung, sür Monat 2 M. 50 Pf. durch Post, 2 M. 25 Pf. durch Boten. Für den Fall de» Eintreten« von ProduktionSvrrteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. -ln;eigen für die Nummer de« Ausgabetage» sind bis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr sür das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm breite, 8 ww hohe Grundschrift.Zeu« <6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breit« Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sag 50^ Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieseranten oder der Peförderungseinrichlungen — Hal der Bezieher kinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetbestrane öS. verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; sür Anzeigenteil: Wilbelm Dittrich. Riesa. AMreM BerWWm - MlMIllM.! Deutschland und die GrNörungen Herriots. Bon unserem Berliner Bertrcter, Die Führer der französischen Linken, insbesondere der kommende französische Ministerpräsident Herriot geben tag täglich neue Erklärungen über ihre Bereitschaft ab, sich mit Deutschland verständigen zu wollen und die militärische Besetzung des RuhrgebieteS wieder rückgängig zu machen, wenn Deutschland seinen Verpflichtungen nachkommt. Diese französischen Ankündigungen haben auf die Berliner politischen Kreise eine eigenartige Wirkung auSgeübt. Es ist sogar anzunehmen, dass die gegenwärtigen Verhandlungen zur Neubildung der ReichSrcgierung durch die in sehr versöhn lichem Tone gehaltenen Appelle der französischen Links politiker stark beeinflußt werden. Wenigstens muß man diesen Eindruck gewinnen, wenn man die Haltung der Parteien gegenüber der außenpolitischen Einstellung der kommenden Regierung beobachtet. Im Zentrum und auch bei einem Teil der Deutschen Volkspartei hält man es für ganz undenkbar, nunmehr einen scharfen nationalistischen Kurs der deutschen Außenpolitik einfiihren zu wollen, nachdem die französische Politik durch absolut pazifistisch orientierte NegierungSmänner in so wichtige» Fragen wie der militärischen Räumung des RuhrgebieteS und der Ersetzung der alliierten Besatzung des RbeinlandeS durch eine Völkerbund-Gendarmerie in Aussicht stellt, Deutschland gegenüber Erleichterungen zu schaffen. Man müsse doch schließlich in Betracht ziehen, daß sich die neuen Männer Frankreichs schon jetzt in ihren Erklärungen voll ständig festgelegt haben. Ein nationalistischer Kurs in Deutschland würde, so erklären die Politiker der Mittel parteien, es geradezu verbindern, daß man die neue französische Regierung auch beim Wort hält. Frankreich batte dann die sehr billige Ausrede, bah es zwar den guten Willen ge habt habe, aber zn seinem unendlich großen Bedauern durch eine nationalistische Regierung in Deutschland an der Aus führung seiner „edlen Absichten" verhindert worden sei. Diese Auffassung der mittelparteilichen Kreise kann man natürlich nicht ohne weiteres als Unsinn bezeichnen wollen. Sie hat in manchen Punkte», so erklären auch die deutsch nationalen Angestellten Berliner Blätter, eine gewisse Be rechtigung. Es ergibt sich aber die Frage, ob die deutsch- uationale Partei überhaupt mit der Absicht umgeht, mit eurer vernünftig eingestellten französischen Regierung Kon- flikte herauf zu beschwören. Die „Kreuz-Zeitung" schreibt, daß die Zusagen einer deutschnationalen Regierung für Frankreich doch erheblich mehr Wert besitzen müßten als die ErfüllungSbesprechnnge» der bisherigen demokratischen Staatsmänner, die keine wirkliche Macht hinter sich haben. Von Seiten der Teutschnationalrn werde man nichts ver sprechen, was man nicht erfüllen kann. Das sei der Gegen satz, der zwischen ihnen und den bisherigen ErsüllungS- politikern besteht. Seitens der Demokraten behauptet man jedoch, daß die Deutschnationalen durch ihre bisherige Stellungnahme berechtigte Zweifel an ihrer Ehrlichkeit auf kommen gelassen hätten. Durch ihr Verschulden sei jahre lang in den Polkskreisen der Eindruck erstanden, als ob Deutschland dnrch eine Haltung des Widerstandes seine Lage verbessern würde. Aus diesem Grunde würde auch eine deutschnationale Regierung im eigenen Lager große Unzufriedenheit Hervorrufen, wenn sie anstatt der erwarteten Gegenwehr plötzlich selbst Erfüllungspolitik treiben wolle. AuS diesen Erwägungen heraus wollen sich die Demokraten grundsätzlich einer Regierung fernhalten, die von deutsch nationalen Politikern geführt wird. Die deutschnational« Partei wird demnach ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten muffen, zu verbindern, daß infolge der außen politischen Entwicklung eine von den Demokraten genährte Opposition entsteht, die ihnen außerordentliche Schwierig keiten schaffen könnte. M Skt ImiW d» MWMM. Berlin, 24. Mai. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, ist das Kabinett Marx—Ttrefeman» nunmehr entschlossen, ani 27. Mat anläßlich des Zusammentritts des Reichstags feinen Rücktritt zu erklären. Das Reichs kabinett sah sich zu diesem Entschluß genötigt, nachdem die Deutsche Volkspartei verlangt hatte, daß di« jetzige Reichs- regierung die Entscheidung m die Hände des neue» Reichs tages, der der veränderten Stimmung des deutschen Volkes Rechnung trägt, zu legen habe. Minister Dr. Ttresemanu hat s«iner Partei mitgeteilt, daß er keinen Wert darauf lege, das Außenministerium weiter zu versehen, da er nicht glaube, die auswärtig« Politik im Sinne der Deutsch nationalen Partei leiten zn können. Außenpolitische Kühler der Teutschnationalerr Partei. Berlin, 24. Mai. Wie wir aus unterrichtete» varla- mrntarischen Kreisen «rfahren, hat die Deutschnationale Partei durch einige ihr politisch nahestebende Persönlich- leiten in London, Rom «nd Washington «ine Fübluna- nahm« mit maßgebenden politischen «reife« in diesen Ländern berg,stellt. Es wird versichert, daß die Bildung einer drutschuationalen Regierung sowohl in England als auch in Italien «inen günstigen Eindruck mache» würde. Ueber die amerikanische Haltung ließ« sich zur Zett nichts abschließende» sagen, da man in den Bereinigten Staaten offenbar sehr ungenügend über di« deutschen Verhältnisse informiert ist. Die politischen Kreise in England «nd Italien hätten indes übereinstimmtnd darauf hinaewiese». Laß man von einer dentschnationale» deutschen Regierung Die «unabme de» Ga»darständt»«,.G»tacht«»» erwarte. da sonst eine Regelung des RepnrationsproblemS nicht möglich sei. Die Behaupt«»« der sozialdemokratischen Presse, wonach von deutschuatioualer Seite auch rin Fühler »ach Paris auSgestrrckt worden sei, wird im übrigen bestritte». Die RationalsKorialister» §egen jede Erfiillungs-otttik. Berlin, 24. Mai. In Kreisen der National-sozia listischen FreiheitSpartei verlautet, das; in den außen politischen Fragen die Unterstützung einer rechtsgerichteten Regierung im Reiche nur dann in Frage komme, wenn die Abkehr von der ErsüllungSpolitik eindeutig zum Ausdruck komme. Die Annahme des Sachverständigen-GntachtenS dnrch eine dentscknational orientierte Reichsregierung würde es der National-sozialistischen Freiheitspartei nicht gestatten, eine solche Regierung wohlwollend zu unterstützen. Die National-sozialistische Freiheitspartei beabsichtige aber nicht, von vornherein einen oppositionellen Standpunkt rinzn- nehmen. M MsiMMiiiiW Mkk MedrEll. Ein« Erklärung des ReichSkommisfarS Mehlich. * Dortmund. Reichs- und StaatSkommiffar Mehlich teilt der Telunion folgendes mit: Z» Beginn der «estrigen Verhandlungen vor dem Reichs- und StaatSkommiffar be antragte der Zechcnverband die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches vom 16. Mai. Tic Vertreter der Gewerk schaften legten darauf die Gründe dar, die sie zur Ablehnung deS Schiedsspruches veranlaßt baden. Sie erklärten ferner, daß auf eine VerbindlichkeitSerklärung des Schiedsspruches in der vorliegenden Form eine Beendigung des Kampfes nicht erfolgen werde. Die von den Gewerkschaften erhobenen Forderungen wurden vom Zechcnverband unter Hinweis auf die außerordentliche schwierige Lage des Bergbaues als unerfüllbar bezeichnet. Der Vorsitzende muhte infolge dessen die Vcrbaudlnngcu als ergebnislos adbrecheu. Für dir Berhandlungen hinsichtlich des Antrages auf Der» bindlichkeitserklärung behält der Kommissar sich seine Ent schließung vor. Gewalttaten der Streikenden. * Blankenstein. Streikende Bergleute versuchten die Zech« Blankenburg im Hammertale gewaltsam stittznlegeu. Die Polizei vereitelte das Vorhaben. Die Zeche kämpft mit starken Wasserzugüssen. Wenn die NotstandSarbeitcn nur 24 Stunden eingestellt werden, muß sie ersaufen. Keine Einmischung der Besatzungsbehördeu. * Mülheim. Die Abteilung für Zivilangelegenheitcn der Besatzung in Mülheim-Ruhr hatte Vertreter der ge werkschaftlichen Organisationen geladen. Ter Haupt kommandant gab den Gewerkschaftsvertreter» bekannt, daß di« Besatzungsbehörde nicht die Absicht habe, sich in den Konflikt, der zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Bcrgban bestehe, einzumischen. Andererseits müsse aber darauf bestanden werden, daß die Gas-, Wasser- und Elek trizitätsversorgung für die Allgemeinheit gewährleistet werde. Seitens der Gewerkschaften wurde zugesagt, die Mitteilung der BcsatznngSbehördc an die Bergarbeiter weiterzugebeu. Weitgehende finanzielle Unterstützung der Bergarbeiter. )( Berlin. Der „Vorwärts" meldet, das Exekutiv komitee der Bergarbeiterinternationale habe ein« Ent schließung gefaßt, in der es den kämpfenden deutschen Bergarbeitern weitgehende Unterstützung verspricht. Die Landesorganisationen haben sofort zu beraten und dem Internationalen Generalsekretär spätestens bis zum 1. Juni zu berichten, welche Schritte zu unternehmen sind, nm die deutschen Bergarbeiter wesentlich zn nnterstützen. Der Vorstand des Deutsche» Eisenbahnerverbandes fordert seine Mitglieder auf, den Kampf der deutschen Bergarbeiter finanziell zu «nterstützeu. Er bat beschlossen, sofort 10 000 Goldmark ans der Hauptkasse des Verbandes zu überweisen. )( Berlin. Laut „Vorwärts" findet heute eine Sitzung der preußischen Staatsregierung statt, die sich mit dem Arbeitskonflikt im Ruhrgebiet beschäftigen soll. Am Mon tag beginnt im preußischen Landtag die große Aussprache über de» Konsltkr im Ruhrgebiet. BorlSufig kein Sohleumougel. )( Berlin. Wie von unterrichteter Seite verlautet, ist wegen des Kampfes im Ruhrbergbau für die deutsche Wirtschaft vorerst ein Koblenmangel nicht zu befürchten. Ein« verstärkte Einfuhr englischer bezw. tschechoslowakischer Kohle kommt nicht in Frage. Auch die Gasanstalten seien vorläufig mit Brennstoffen gut versehen. Die Stillegung gewisser Werke im Ruhrgebiet infolge Koblenmangel habe sein« Ursache in der Auswirkung der Micumverträge. Sollte sich bei einem Andauern des Kampfes ein Koblenmangel bemerkbar machen, so könnte sofort auf die deutschen Händ lern im Auslande, namentlich in Holland, gehörenden Kohlen lager zurückgegrlffen werden. Rene französische Gewalt. Weil di« Stadt Düsseldorf nicht in der Lage ist, di« von der französischen Besatzung geforderte neu« Kaserne zu bauen, haben di« Franzosen die Räumung von Wobnnngeu, auch Beamtendienstwohnungrn, alS Strafmastnahme ver- laugt: all« diese Wohnungen müsse» bis Sonnabend abend geräumt werden. Di« Stadt kann daher nur für jede auf die Straße gesetzte Familie einen Schnlranm zur Verfügung stellen, was aber wieder zn einer schwere» Beeinträchti gung des Schulwesens führt. In Düsseldorf sind bereits 14 Schulen mit 262 Schulräume» beschlagnahmt morden, 7410 Kinder find nicht ausreichend beschult. Nach schlimmer ist es in Duisburg. Tort sind 664 Klasscnräinue. 10 Turn hallen, .14 Tchulauleu und !!82 Nebenräume beschlagnahmt, 12576 Kludcr, einschließlich 6000 Gewerbeschüler. sind nicht ausreichend beschult. In der verhältnismäßig kleinen Stadt Solingen, die 21 Schnlgebände hat, sind mehr als 1000 Schulkinder nicht ausreichend beschult. G » Krauzösischer Ranb an Privrtergentum. In der NeichSbaukstelle Ludwigshafen erschienen v einiaen Tagen ein französiicher Oberstleutnant, ein :saln meister, ein Gendarinerieoffizier und zwei Gendarmen i kriegsmäßiger Bewaffnuna und forderten ans Versnanng der Nheinlandkomnmsion für die Eisendahnregie eine Ent schädigung für angebliche Sabotageakte, die von einer Reihe von pfälzischen Gemeinden nicht habe einactricben werden können und die auch die Negierung in Sveyer nickt bezahlen könne. Infolgedessen halte man sich an das Reich und müsse bei der NeickSbankstelle den Betrag von IllOIOÄtt Francs beschlagnahmen. Dem Beschlagnahme, kommando wurde entgegeugehalten, daß die Gelder der Reicksbank nickt NeickSgelder feien, sondern Privateigentum, die ReichSbankstelle könne nur unter Protest der Gewalt weichen. Es wurden daraus 5L000 französische Franken und 484VOV Billionen Mark in Neichöbank'chcinc» be schlagnahmt. Kim KMlMl für kie LMimlM!. Berlin. Zwischen dem preußsickeir Landwirtschafts ministerium und deu beteiligten Ressorts der NeiÄSrcaie- rung und der Rentenbank werden in der nächsten Zeit Ver handlungen ftatlsindeu. um die Umwandlung der Renken bank in eine Kreditbank sür di? Lanvwirtschait in die Wege zu leiten. Nach dem Gutachten der Sachverständigen war die Liguidieruug der Renteubauk vorgesehen. Wie verlautet, geht der Plan zu der Errichtung einer laudwirtichaftlichen Kreditbank von maßgebenden Kreisen der deutschen Land- wirtschait ans, die bereit sind, die erforderlichen Gelder für dieses Institut auszuöringen. Sachsens Volksparteiler rrud Vss SachverstSfidigenzutachlen. tsd. Dresden. Tie Deutsche Volkspartei hielt am Donnerstag im Meißner Saale des Hanprdahnho'es eine Mitgliederversammlung ab, um von sack 'cnäud.ger Seit« politische Informationen über die ^kettungnabme der Partei zum Taiorö-Gutacht: n zu ctgalten. Reichstags- abgeordueter Tr. Schneider jiihrte n. a. aus: Unsere wirt- schastliche Notlüge have keinerlei Aussicht ans Besserung solange Frankreichs Macht au Rhein r.ud Ruhr ungebrochen erhalten bleibe. Ter einzige Weg, dir besetzten Gebiet« zu befreien, sei »nd bleibe Vie Annahme des Tawcsgnt- achtens. Die politische Bedeutung des Gutachtens liege darin, daß es steigende Leistungen Deutschlands vorsicht nnd diese durch Wiederherstellung der steuerlichen und wirt schaftlichen Souveränität Deutschlands erreichen wolle. Nach dem Gutachten würden wir erst in drei Jahren den Pflicht betrag, den wir jetzt zu zahle» habe», erreiche». Ta- Gut- achten bedeute angeblich das Ende der Sanktionspolitik, hinter ihm stehe die Einheitsfront der öffentlichen Meinung der Welt. Das Gutachten müsse sich durchsetzen, den» es sei sür Deutschland von zwei Uebeln das kleinere. Besetzung, Micumverträge usw. seien das größere. Zwar bekämen di« Feinde durch das Gutachten die Bormundscdait über unser« Eisenbahnen, über unsere Tarif- und TiSkontopotitik, aber der Gegner habe allen Grund, für Erhaltung unseres Wirt schaftslebens zn sorgen. Der Standpunkt der Deutschen Volkspartei gehe dahin, materielle Opfer zu bringen, De mütigungen zu ertragen und Selbstbeherrschung zu üben, um die bedrängten Brüder an Rhein nnd Ruhr zur Frei heit zu führen. Londoner Stimmen über Herriots Friedeusnmnjch» London. (Fnnkspruch.) Zu der Unterredung Herriots mit einem Vertreter des Berliner Vorwärts, die in der hiesigen Presse viel beachtet wird, schreibt Daily News, Herriots Wunsch, Frieden zu schaffen, könne Wirklichkeit werden, wenn er bereit sei, das Ruhrgebiet zn befreien. Er wende sich an Deutschland mit Worten, die diesem be lagerten Lande einige Hoffnung gäben, daß ihm endlich ein Teil der Last der NachkriegSjahre abgenommcn werde. London. lFnukspruch.) Der diplomatische Berichter statter des Daily Telegraph schreibt, Herriots letzte Erklä rung über die Haltung der künftige« französischen Re- Sterling gegenüber den diplomatischen Fragen im allge- meinen und den deutschen Fragen im besonderen sei im bri tische» ministeriellen und diesen nahestehenden diplomatische» Kreisen mit ebensoviel Befriedigung wie Neberraschung ausgenommen worden, da allgemein befürchtet worden wäre, daß keine französische Regiernng es wagen würde, von dem Geist oder auch nur von der Formel der Politik PoincareS abzugehen. London. (Funkspruch.) Westmiuster Gazette schreibt, wen» Herriot eine neue Regierung in Frankreich bilde, könne er keinen besseren Schritt unternehmen als di« Gewährung einer allaemrtnrn Amnestie im Rheinland und Ruhraediet.
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